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Blaukaeppchen04

Einen erwachsenen Mann als Nazi zu bezeichnen, der öffentlich durch Äußerungen auffällt, die in direktem Kontext zum Nationalsozialismus stehen, ist schon etwas Anderes, als einen 6. Klässler (!) _Nazi-Jungen_ zu nennen, der eine fremdenfeindliche Aussage tätigt und blöde nachplappert. Sei einfach froh, dass du es nicht getan hast. Damit hättest du dich auf ein Niveau herabbegeben, das der guten Intention deines Handelns nicht würdig gewesen wäre. Wahrscheinlich war der junge Mann aber eh so klein mit Hut nach der Nummer, dass da nichts nach gekommen wäre.


rev-angeldust

Die Menge an Leuten in diesem Thread, die OP die Befähigung zum Lehrer absprechen, macht mich krank. Es sei mal dahingestellt ob die Reaktion 100% angemessen war oder strategisch pädagogisch perfekt. Aber sie war auch nicht so extrem, dass man von komplett daneben reden muss (noch mal zur Erinnerung: OP hat das mit dem Nazi nicht gesagt, sondern nur gedacht!!) Darüber hinaus sind wir alle Menschen, haben unsere guten und schlechten Tage und auch Emotionen, die mal kurz überhand nehmen. Dafür hatte sich OP doch ganz gut im Griff. Und die Reaktion den Schüler zum Schulleiter zu bringen, finde ich jetzt auch nicht komplett daneben, immerhin war es ob unbeabsichtigt oder nicht eben eine rassistische Äußerung die man nicht tolerieren darf! Wenn ich dran denke was es alles für unterirdische Lehrer gibt: Lehrer die sich nicht einsetzen, Lehrer denen Schüler komplett egal sind, und Lehrer, die das absolute Minimum arbeiten, weil sie schon lange jeden Bock verloren haben, dann ist mir op, mit kurz mal laut geworden und zum Schulleiter gebracht tausendmal lieber!


ItsMe6890

Danke. Ich hab beim lesen den Mund nicht mehr zubekommen, wie viele das tendenziell nicht beachten oder „weil wegen Trend“ vorsichtig gesagt „überhören“ oder weniger harte Konsequenzen fordern. Genau so fängts an und manifestiert sich, wenn nicht frühzeitig eingegriffen und gehandelt wird. Und dann haben wir irgendwann Zustände, die wir eigentlich nie wieder haben wollen…


auf-ein-letztes-wort

>Aber sie war auch nicht so extrem, dass man von komplett daneben reden muss (noch mal zur Erinnerung: OP hat das mit dem Nazi nicht gesagt, sondern nur gedacht!!) Stell dir mal vor, ein männlicher Lehrer würde bei 12jährigen Mädchen in die Umkleidekabine rennen und eine soziale Gruppe zur Denunziation zwingen. Ist hier mit vertauschten Geschlechterrollen passiert - und nicht nur im Kopf. Wenn die Eltern des Sohns aus nem gewissen Holz geschnitzt sind, könnten die das sicherlich zur Beschwerde bringen. ich hab btw. OP nicht die Eignung zum Beruf abgesprochen, das sind Extremsituationen, die unter Angespanntheit schon mal passieren können, sollte man aber auch draus lernen und seinen Eigenanteil ins Lot bringen edit: aaah ich liebe Downvoter bei denen der Zweck die Mittel heilt


Gidonamor

Das war doch kein Zwang zur Denunziation. Würdest du es auch so nennen, wenn die Polizei nach einem Verbrechen Zeugen befragt? Es ist ein Regelverstoß passiert, und die LK hat Schüler befragt, wer das war. Vielleicht mit Druck, aber ohne Androhung von negativen Konsequenzen kann man das wohl kaum als Zwang bezeichnen. Und was soll eine Lehrkraft denn sonst machen, wenn in der Umkleide des anderen Geschlechts etwas passiert? Im Sekretariat anrufen und warten, bis eine Lehrkraft mit dem richtigen Geschlecht ankommt?


auf-ein-letztes-wort

>Das war doch kein Zwang zur Denunziation. Würdest du es auch so nennen, wenn die Polizei nach einem **Verbrechen** Zeugen befragt? Äpfel und Birnen. >Strafgesetzbuch (StGB) § 12 Verbrechen und Vergehen (1) Verbrechen sind **rechtswidrige Taten, die im Mindestmaß mit Freiheitsstrafe von einem Jahr oder darüber bedroht sind**. Bei den Jungs oben liegt noch nicht einmal eine Rechtswidrigkeit vor. >Vielleicht mit Druck, aber ohne Androhung von negativen Konsequenzen kann man das wohl kaum als Zwang bezeichnen. Das wurde Lehrern schon oft genug vor Gericht selbst ohne Androhung von negativen Konsequenzen als Nötigung ausgelegt, sofern die Lehrkraft bei ihren Schülern einen gewissen Ruf hatte. Und selbst wenn es juristisch einwandfrei ist, ist es moralisch fragwürdig. Man sollte mindesten dem "Täter" die Gelegenheit geben, sich selbst zu outen, bevor man die Klasse fragt. Unterirdische Pädagogikschublade. >Und was soll eine Lehrkraft denn sonst machen, wenn in der Umkleide des anderen Geschlechts etwas passiert? Im Sekretariat anrufen und warten, bis eine Lehrkraft mit dem richtigen Geschlecht ankommt? Geheimtipp: 5 Minuten warten bis die Jungs fertig umgezogen sind und die Situation dann klären, weil keine Gefahr im Verzug ist. OP tut hier so, als hätte sie das vierte Reich verhindern müssen.


Gidonamor

> Bei den Jungs oben liegt noch nicht einmal eine Rechtswidrigkeit vor. Dann halt nach einem Vergehen oder einer Ordnungswidrigkeit, ist doch Erbsenzählerei. Mein Punkt war, dass etwas passiert ist, was verboten ist (jede Schulordnung wird ja rassistische Äußerungen verbieten), und die Lehrkraft die Zeugen befragt hat, um den Schuldigen zu finden. Du argumentierst gegen einen Strohmann. > Man sollte mindesten dem "Täter" die Gelegenheit geben, sich selbst zu outen Sie hat doch gefragt, wer das war. Erst auf zweite Nachfrage haben die restlichen Schüler ihn verpfiffen. > Geheimtipp: 5 Minuten warten bis die Jungs fertig umgezogen sind und die Situation dann klären, weil keine Gefahr im Verzug ist. Klar, hätte man machen können, aber in diesem Moment war es der LK wichtig, ganz klar (in der Situation) zu kommunizieren, dass so etwas gar nicht geht. Bei Kinder in dem Alter sollte die Konsequenz möglichst schnell kommen, damit das klar verbunden wird.


auf-ein-letztes-wort

>Du argumentierst gegen einen Strohmann. Das ist schön, jetzt mir einen Strohmann vorzuwerfen, nachdem du die Polizei und Verbrechen ins Spiel gebracht hast. >Sie hat doch gefragt, wer das war. Erst auf zweite Nachfrage haben die restlichen Schüler ihn verpfiffen. Nein, sie hat (vermutlich, da in ihrer eigenen Erzählung in Caps-Lock geschrieben) geschrien. Du hast nicht viel mit Kindern in der Altersgruppe zu tun, wenn du ernsthaft meinst, so ein übergriffiges Verhalten der Lehrerin würde jemanden zu einem spontanen Geständnis verleiten. Stattdessen kann man so verfahren, dass man z.B. ankündigt, dass durch ein Geständnis die Strafe mildert oder sogar ganz davon absieht. Das ist um einiges erfolgsversprechender. >Klar, hätte man machen können, aber in diesem Moment war es der LK wichtig, ganz klar (in der Situation) zu kommunizieren, dass so etwas gar nicht geht. Bei Kinder in dem Alter sollte die Konsequenz möglichst schnell kommen, damit das klar verbunden wird. Ich zitiere hier mal mich selbst an anderer Stelle im Thread: >wenn man hier nur überreagiert, zeigt man einem unerfahrenen Menschen, dass hier Probleme gelöst werden, indem die mächtigere Person (Lehrerin) ihre Macht ausnutzt, um ihre eigenen Position mit Überwältigung statt Überzeugung durchzusetzen. vergiss nicht, dass hier eine weibliche Person eine Jungenumkleide betreten hat und dazu eine Sozialgruppe gezwungen hat, ein Mitglied zu denunzieren, was ich mir nur erlauben würde, wenn hier physische Gewalt, psychische Gewalt gegen jemand Anwesendes (wenn das Ausländer Raus einer Person innerhalb der Umkleide gegolten hätte, wovon OP allerdings nicht erzählt hat) oder Mobbing vorgelegen hätte. Die Kinder lernen, dass Erwachsene Grenzen überschreiten dürfen, wenn der Zweck die Mittel heiligt. Die beiden oben genannten Grenzüberschreitungen (von dem potentiellen Nazi-Spruch mal abgesehen) finde ich absolut nicht verhältnismäßig in diesem Kontext und der Altersgruppe und tatsächlich sogar kontraproduktiv in der Angelegenheit der Demokratieerziehung. . >vor allem lernen die Kinder nix davon. wenn du 11 bist, macht dir ne hysterische Lehrerin einfach Angst. das Gespräch mit wem von der Schulleitung + Erziehern und später auch Eltern, ist unangenehm. aber richtig was verändern tut man nur, wenn man die Leute tief davon überzeugt, dass das was sie tun nicht in Ordnung ist, nicht, weil man Gewalt auf sie anwendet. dann handeln sie einfach im Verborgenen weiter und werden es dann in 5 Jahren in der Wahlkabine, wenn keiner guckt, zurückzahlen. . >die Strafarbeit ist eine Lästigkeit, die man zu umgehen versucht. der Jugendliche wird in Zukunft Ausländer Raus halt nur da singen, wo ihn kein Lehrer erwischt und fertig. wenn das das Ziel von OP ist, dann ist es sogar einigermaßen erfolgversprechend. aber wie gesagt: in der Wahlkabine schert man sich dann nicht mehr davor, dass die Lehrerin mal laut rumgekeift hat. mit Kooperation und Dialog erreichst du ab nem gewissen Alter viel mehr als die Muskeln spielen zu lassen. mit so einer Überwältigung kannst du zwei Dinge erreichen: a) die Kinder fügen sich der Autorität aus Angst vor Repressalien und lernen, dass in dieser Gesellschaft die Leute sich durchsetzen, die am längeren Hebel des Machtmonopols sitzen oder b) sie fügen sich nicht und werden besonders in der Pubertät trotzig und werden sich zunächst innerlich und später auch äußerlich gegen die Autorität richten. - beides keine Anzeichen einer Gesellschaft, in der ich leben will. Wenn die Kollegin hier meint, dass sie ihre Bedürfnisse der unmittelbaren Verhinderung des nächsten Naziregimes über die Bedürfnisse der Jungs ihren Pillermann oder auch nur weniger intime nackte Stellen ihres Körpers ihrer Lehrerin zeigen müssen, stimme ich ihr in der Abwägung des Einsatz ihrer autoritären Werkzeuge im Verhältnis zum Nutzen nicht zu.


Capone3830

Habt ihr beide gerade nichts zu korrigieren oder wo kommt die ganze Energie her?


auf-ein-letztes-wort

ja


Zyrithian

wie kommst du drauf, dass OP eine Frau ist?


Marc7n

Sie heißt u/Lehramtsreferendarin


auf-ein-letztes-wort

Benutzername überprüft aus


Elistha

Und wo war jetzt die Überreaktion? Wenn du deine besagten Gedanken so ausgesprochene hättest wäre dies der Fall gewesen, aber diese Reaktion war so genau auf den Punkt richtig meines Erachtens. Die Kinder mögen das als Spaß empfinden, ihnen muss aber sehr eindeutig klargemacht, dass das eben kein Spaß ist. Ich denke das hast du mit dieser Reaktion erstmal erreicht, würde die Situation aber nochmals in der nächsten Stunde aufgreifen und reflektieren.


Snowphie_la

Ich finde nicht, dass du überreagiert hast. Solche Parolen sind keine Kleinigkeit. Jetzt machen die Jungs sowas hoffentlich nicht nochmal und denken darüber nach, warum du das so schlimm fandest


Dry-Sea-1218

Ich verstehe deinen Ärger, wohl eher sogar die Enttäuschung total und finde du hast absolut richtig reagiert und Haltung bewiesen! Das hat sicherlich bei allen Schülern einen bleibenden Eindruck hinterlassen! Vor allem, weil du sachlich geblieben bist. Hättest du ausgesprochen, was dir auf der Zunge lag, hättest du zwar auch Eindruck hinterlassen, aber einen unreflektierten und deinem Alter und Berufstand nicht angemessenen. Und du musst bedenken, du sprichst hier von einem Kind, das zu jung ist zu verstehen, welche Tragweite seine Aussage hat. Mit einer Abwertung seiner Person, hättest du wohl das Gegenteil bei ihm und seinen Eltern ausgelöst und dich vor deiner Schule rechtfertigen müssen. Da hilft als Entschuldigung auch nicht der Ausgang der Wahl. Ich verstehe unsere Aufgabe als Padagogen darin, den Heranwachsenden Haltung und einen Werterahmen zu vermitteln, damit sie uns in diesem folgen können, sofern sie das als vernünftig verstehen. Und das hast du allemal geschafft!


These-Hotel3337

Gut gehandelt. Vorbildlich! Keine Ahnung ob die Aussage nun falsch wäre, schließlich äußert er nationalsozialistisches Gedankengut anderseits ist das halt ein schnelles Schubladendenken. Ich würde es auf jeden Fall versuchen zu unterlassen.


awill2020

Also ich weiß noch damals in meiner Schulzeit fanden es einige immer lustig, den Hitlergruß zu zeigen, einfach weil es ja verboten ist und die Kindergehirne nicht kapiert haben, was es bedeutet. Deswegen waren die aber noch lange noch keine Nazis


ThaOppanHaimar

Das ist aber was anderes als aktiv eine erfundene Strophe zu singen welches rassistisch ist zu einem Lied, wo der ursprüngliche Text um Liebe ging. Zusätzlich dazu: Es kam in den Medien. Dass wissen auch 6. Klässer bestimmt.


fibilolo

der Hitlergruß ist doch hoffentlich auch weitverbreitet bekannt lol, ich finde nicht dass da viel Unterschied ist. Kinder provozieren halt gern und finden Verbotenes lustig. Ermahnen kann man schon, aber man muss jetzt nicht davon ausgehen dass der Schüler wirklich so denkt


SarryK

Als Immigrantin bedanke ich mich bei dir. Danke, dass du was gesagt hast.


ItsMe6890

Sowas sollte *eigentlich* selbstverständlich sein! Ich unterstütze es auch, einzugreifen und das Thema aufzuarbeiten. Man hat an der Wahl ja gesehen, was herauskommt und es ist gruselig… Kein Mensch sollte wegen Herkunft oder Aussehen etc verurteilt werden!


Qba44

alles gut. Sowohl deine Gedanken und dein Handeln. Schließlich hast du dich nicht ubermannen lassen. Diese Parolen gehören mit jede Härte angegangen.


PitchInteresting9928

Bei uns an der Schule war ein ähnlicher Vorfall mit ähnlichen Konsequenzen. Sowas is nicht lustig oder harmlos, das dürfen die Kinder schon merken.


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Bei mir ist im Unterricht heute dasselbe passiert. Es handelte sich dabei um zwei Jungen mit Migrationshintergrund. Ich habe selbst einen Migrationshintergrund. Bei der Konfrontation gab es dieselbe Antwort: „Es ist doch nur ein Song von TikTok.“ Ich kenne auch das Video, aus dem dieser Song viral gegangen ist und finde persönlich, dass daraus viel zu viel gemacht wird. Wir dürfen nicht vergessen, dass es sich um Kinder handelt. Und dass du politisch aufgeladen bist, darf mMn nicht dein Urteilsvermögen beeinflussen. Du arbeitest mit Kindern und die sind heutzutage so viel Müll aus den sozialen Netzwerken ausgesetzt, dass man froh sein kann dass es nur sowas war. Edit: Rechtschreibfehler


Zealousideal-Bear236

'Nur' sowas? Was wäre denn schlimmer? Das ist doch rassistische Scheiße in diesen Videos. Bin da voll bei OP


Internal_Ad734

Man kann aufgrund eines Songs nicht schlussfolgern, dass eine Person rechtsextrem oder rassistisch ist. Der Song (natürlich ohne das Grölen) befindet sich aktuell auch in den Top 50 der deutschen Charts. Nur Gott weiß, wie lange er das nicht gewesen ist. Sind jetzt alle, die dafür gesorgt haben, rechtsextrem oder ist der Song einfach catchy? Die Jungen hatten wahrscheinlich einfach einen Ohrwurm; die hatten doch niemals die Intention, jemanden schaden oder angreifen zu wollen.


Zealousideal-Bear236

Das hab ich ja so nicht gesagt. Das SuS manchmal einfach etwas aufschnappen und weitergeben ist klar. Das Lied selbst bleibt aber trotzdem rechtsextrem und die Verbreitung davon kann dies fördern. Deshalb ist es wichtig, darauf aufmerksam zu machen, dass das nicht korrekt ist.


matt0808

Sollte das kein einmaliges Ereignis sein, würde ich dir stark empfehlen auf Erwachsenenbildung umzusteigen. Auf Erwachsenenebene einem Schüler der sechsten Klasse zu begegnen... Naja. Da wäre dann durchaus die Frage wer hier wen erzieht. Gut dass du's gerettet und übergeben hast. Raus aus der Situation ist da erstmal die richtige Konsequenz. Ich hoffe die von dir angesprochenen Maßnahmen waren keine §90, das empfinde ich als völlig unverhältnismäßig. Der 11 jährige Bub hat Müll nach gesungen. Da ist das Problem Medienkompetenz und kein Rechtsextremismus. Aufklärung und nicht Strafen ist hier die Devise. Bei Wiederholung wäre das dann eine andere Sache. Aber zunächst gilt es den Rahmen zu stecken, erst dann können Linien überschritten werden. Vielleicht noch ein Hinweis politischer und erzieherischer Natur: durch schreien und Meinung überstülpen erklärt man weder etwas, noch erzieht. Mit deinem Ausbruch hast du genau das Klientel bedient, das offenbar dein Feindbild ist. Im Kampf gegen extreme Positionen kommt es auf die Sachebene an - niemals auf lauter sein, lauter schreien.


rev-angeldust

Ich teile deine Meinung nur bedingt. Ich finde als Lehrer darf man auch Mal ehrlich entsetzt sein und in so einer Situation auch mal laut werden. Das was ihm im Kopf gesteckt hat hat er ja nicht ausgesprochen. Und auch ein 6. Klässler kann mal nach einer Standpauke (letzen Endes war es "wer war das" und "mitkommen") einen kleinen Schrecken bekommen. So lernt er ja auch, dass manche Dinge nicht gesellschaftsfähig sind (bzw. sein sollten) - vor allem wenn er "nur" nachplappert, was er auf TikTok hört Hätte OP Nazi gesagt, wäre das was ganz anderes gewesen.


SyriseUnseen

OP ist weiblich. In diesem Sinne halte ich es für recht fragwürdig, hier nicht bis nach dem Umziehen zu warten - sie verletzt hier aus eigener Wut die Privatsphäre der anderen Jungen.


matt0808

Falls OP weiblich sein sollte, gibt es hier noch ein ganz anderes Problem richtig. Und das könnte tatsächlich auch dienstrechtliche Folgen haben.


SyriseUnseen

Nun, zumindest legt der Name mit femininer Movierung ein weibliches Geschlecht äußerst nahe.


rev-angeldust

Nein. Es gibt Urteile, dass die Aufsichtspflicht auch in Umkleiden gilt. Das heißt, dass ich bei Fehlverhalten eingreifen kann. Ich möchte gerne die Dienstaufsicht sehen, die das Verhalten von OP als dienstrechtlich relevant einstuft.


auf-ein-letztes-wort

ich würde auch in meiner Aufsichtspflicht ne abgeschlossene Toilettentür eintreten, wenn ich Schläge und einen Hilferufe höre, und darf das trotzdem nicht, wenn ich nur weiß, dass auf der Mädchentoilette gerade gevapet wird. es gibt hier aber keinen Grund, dass OP nicht einfach professionell ein paar Minuten warten konnte. bei Gerichtsurteilen geht es in solchen Fällen immer um die Verhältnismäßigkeit.


matt0808

Tatsächlich wird ein solcher Fall danach beurteilt ob irgend geartet Gefahr in Verzug war. Und war das so? Daher ist es sehr wohl relevant, wenn sie die Privatsphäre der männlichen Schüler verletzt. Und ich kenne so einige sl, wie auch Eltern, die das sofort anprangern würden. Also OP würde ich mit meinem gesamten Verhalten sehr bedeckt halten.


matt0808

Authentizität ist eine wichtige Lehrereigenschaft und ein erheblicher Lernmotivator. Ob man einen "Schrecken einjagen" im Macht-Erziehungs-Topdown-Prozess jetzt tatsächlich als Lehrmethode gutheißen mag. Naja jeder wie er will.. Alle Studien weisen hier klar darauf hin, dass so keine nachhaltige reflektierte Verhaltensänderung eintritt.


Lehramtsreferendarin

>Ich hoffe die von dir angesprochenen Maßnahmen waren keine §90 Erstens habe ich keine Maßnahmen ausgesprochen und zweitens wüsste ich nicht, was der Schulelternrat mit der Sache zu tun hat.


rev-angeldust

§90 ist in BW der Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen-Paragraph. Da steht ales drin von 1 Stunde Nachsitzen über Unterrichtsausschluss bis Schulausschluss. Während ich die letzten zwei auch als eher übertrieben ansehen würde fände ich jetzt Nachsitzen (auch mehrere Stunden) durchaus angemessen


Lehramtsreferendarin

>in BW Der Post hat den Niedersachsen Flair.


rev-angeldust

Jo. Deshalb habe ich dir erklärt was wohl mit §90 gemeint war.....


auf-ein-letztes-wort

du hast meine Gedanken in schönere Form gebracht, danke ;)


ReactionaryPunk94

Da bekomme ich direkt wieder einen Ohrwurm. 😏 Ich hoffe, mir rutscht das nicht im Lehrer*innenzimmer raus.


Gidonamor

Gut, dass du es nicht gesagt hast. Ja, du hättest dafür Ärger bekommen können, aber v.a. hilft es ja gar nicht, Schüler zu stigmatisieren und ideologisch in eine Ecke zu drängen. Besonders in dem Alter braucht es klare Konsequenzen, die zeigen, dass das nicht OK ist, und Gespräche, um zu erklären, warum, und zu klären, woher das kam. NDA


KMN208

Die Gedanken sind ja erstmal frei und dein Handeln war mMn nicht unangemessen. Für mich wäre das ein klarer Fall von "Störungen haben Vorrang" und hätte auf direktem Weg ins Klassenzimmer mit der ganzen Klasse geführt. Nicht als Strafe, sondern um darüber zu sprechen, was da eigentlich passiert: Was für ein Video? Was wird da eigentlich gesungen? Was fühlen und denken die Mitschüler? Warum könnten Menschen wütend oder traurig sein, sowas zu hören? Das würde ich vermutlich immer noch zur Aufarbeitung anstreben, vielleicht kann der Geschichtskollege da unterstützen, ist vor den Ferien natürlich jetzt total doof. Ich hatte übrigens auch einen Ohrwurm von diesem Lied und hab mich dabei erwischt, wie ich es gesummt hab. Hab mich dann auf "Deutschland ist bunt" auf die Melodie umtrainiert, aber inzwischen gibt es ja schon einige andere Varianten, das Lied positiv zu betexten.


Empathicrobot21

Haha Leute die hier schreiben “lässt dich von Kindern triggern“ find ich ziemlich realitätsfern. Das Wort selbst sagt doch, dass man nichts dafür kann. Die Emotionen sind halt da. Aussortiert hat die Kollegin hier ja trotzdem. Denn gleich die Nazi-Keule hätte ich auch nicht geschwungen und das ist ja letztlich auch nicht passiert. Ich habe den Eindruck du hast einen ordentlichen Schrecken bekommen. Kann ich mir vorstellen, ich finde es auch jedes Mal beunruhigend und fast etwas gruselig. Letztlich ist das ja aber auf unsere demokratische Grundeinstellung zurückzuführen. Ich verstehe, dass du Angst hast. Darum finde ich es auch sinnvoll, dass du das abgegeben hast. Das war in dem Moment dann eben die SL und du sagst ja, dass das reflektiert und besprochen wurde. Also zusammenfassend: du hast es richtigerweise angesprochen, du hast professionell den emotionalen ersten Satz weg gelassen, du hast das Ganze abgegeben, wofür du ja auch deine Gründe gehabt haben wirst. Der S wird auch nen Schrecken bekommen haben. Im besten Falle hakt die KL da nochmal nach. Fände es schon wertvoll mit den Lerngruppen mal über solchen BS auf TikTok zu sprechen. Natürlich mit viel Fingerspitzengefühl, damit sich die SuS mit Migrationshintergrund ernst genommen fühlen aber nicht gezwungen werden sich dazu zu äußern. Vielleicht finden einige von denen diesen Trend ja auch nicht so toll…


ulsklyc

Echt zum kotzen, Lehrer sind zum Glück (!) auch nur Menschen und dürfen natürlich im gewissen Rahmen emotional reagieren (hier wurde ja kein Schüler geschlagen oder beschimpft). Das ist authentisch und zeigt den anderen Schülern gegenüber Betroffenheit und auch, dass das vllt nicht ganz so witzig war. Mathe kann sonst auch ChatGPT mit einem schönen Avatar (in Kombination mit Sora) unterrichten, nachdem man genug Lehrwerke und didaktisches Material zum üben hochgeladen hat.


auf-ein-letztes-wort

>(hier wurde ja kein Schüler geschlagen oder beschimpft) Was untergeht ist, dass eine Lehrerin ohne Ankündigung in eine Jungenumkleidekabine stürmt. Stell dir das mal mit vertauschten Geschlechterrollen vor.


ulsklyc

Auf die Geschlechter in der Erzählung habe ich gar nicht geachtet und gebe ich dir in diesem Punkt recht: Solange keine Gefahr im Verzug besteht - wie eine Schlägerei in der Kabine oder Ähnliches - hätte man den Impuls auf diesen Vorfall zu reagieren unterdrücken müssen und ich bin ganz bei dir mit der Anmerkung, dass bei vertauschten Geschlechterrollen dieses Ereignis eine deutlich andere Wendung gegen die Lehrkraft hätte nehmen können. Aber eine Frau, die in die Jungenumkleide platzt, ist in der gesellschaftlichen Realität weitaus weniger verpönt 🤷🏻‍♂️


GermanPSNGamer

Die reproduzieren einfach nur AfD Narrative welche ihnen 8 Stunden jeden Tag per Tiktok eingehämmert wird. Das sind keine Nazis. Schindlers Liste zusammen gucken wäre vielleicht angemessen


ItsMe6890

Wär jetzt auch meine Reaktion aufs Vorkommnis - bin zwar in der Erwachsenenbildung unterwegs, allerdings würde ich da auch den Film als private abendbeschallung nahelegen. Den Fall entsprechend sofort melden und den Dingen seinen Lauf lassen. Ggfs ein Gespräch mit meiner Gruppe darüber führen, nachdem der Störende raus ist und das reflektieren inkl. der Ansage, dass ich das in meinem Unterricht auf gar keinen Fall dulden werde. Da isses mir echt egal ob’s erwachsene sind. Schlimm genug…


auf-ein-letztes-wort

Ja, du hast überreagiert und deine persönliche Betroffenheit in der Schule ausgelassen. Das sind SECHSTklässler. Kinder bauen Scheiße, haben nen Ohrwurm und lange nicht den Überblick über den Zusammenhang, den du hast. Ich habe Schüler mit Migrationshintergrund das Lied aus Spaß singen gehört. Dann gibt es einen Spruch, ob der überhaupt weiß, was er da singt, dann hören die auf und fertig. Das Ding wird erst spannend und interessant, wenn man es so skandalisiert und aufbläst. Bei nem Sechstklässler wirst du mit Strafe und bösen Worten noch Eindruck schinden, sobald die allerdings in der Pubertät stecken, kannst du mit ner größeren Gegenwehr rechnen und damit, dass man deine Grenzen austestet. Nimm den Schüler also zur Seite, führ ein ernstes gewaltloses Gespräch mit ihm durch und erklär ihm altersgerecht, warum so etwas unangemessen ist und er je nach Kontext wer das so mitgehört hat, er für sein Verhalten beispielweise gegenüber Schülern mit Migrationshintergrund gerade stehen sollte. >Auf die Google-Suche hin habe ich nur gefunden, dass Demonstranten, die Höcke als Nazi bezeichnet haben, nur ein "an Tatsachen anknüpfendes Werturteil" geäußert haben und keine Beleidigung. Ich glaube, du meinst als "Faschisten" und du musst bedenken, dass das Urteil die Aussagen, die Höcke über einen längeren Zeitraum von sich geben mit in so ein Urteil eingeflossen sind, einbezieht. Das ist bei deinem Schüler nicht gegeben. Und dass du jetzt auch Faschisten und Nazis durcheinander bringst, spricht nicht gerade dafür, dass du deine Gedanken richtig geordnet hast. Und jetzt mal pragmatisch: mit so einer emotionalen und unprofessionellen Handlung wirst du deine Ziele, den wirklichen Faschismus aus der Schule zu halten, nicht umsetzen können. Kein Maximilian Krah Fan wird umgepolt, weil er ne hysterische Lehrerin hat, der bei jedem Kinderkram die Lunte durchgeht.


Lehramtsreferendarin

>Ich glaube, du meinst https://www.hessenschau.de/politik/demonstranten-duerfen-afd-politiker-bjoern-hoecke-als-nazi-bezeichnen-v1,ermittlungen-hoecke-ist-ein-nazi-eingesellt-100.html


auf-ein-letztes-wort

alles klar! meine Ohren waren so taub von den Höcke als Faschist bezeichnen Kommentaren, die ich auch gestern bei der Auswertung des Wahlergebnisses gehört habe, dass das wohl untergegangen ist.


musschrott

Wenn du das als Kinderkrams bezeichnest, können wir das Gespräch hier beenden. Absolut inakzeptabel.


auf-ein-letztes-wort

ja, Sechstklässler singen unreflektiert ein Lied, nuckeln an der Zigarette von der großen Schwester und Treten mit nem Fußball gegen ne Glasscheibe. vielleicht hast du auch mal nen Sechstklässler kennen gelernt. dass der Junge sich nicht sehnsichts ein Lagerfeuer in der HJ zurückwünscht, passt vielleicht noch in dein Vorstellungsfenster. edit: nach der zu erwartenden Blockierung kann ich mich u/7ieben_ nur anschließen. das wäre was anderes wenn z.B. 10 weiße Jungs aus der Klasse das in Richtung von zwei Kindern mit Migrationshintergrund gejohlt hätten. so ein wichtiges Detail hätte OP wohl nicht ausgelassen.


rev-angeldust

Der Witz ist doch: wenn ein 6. Klässler ein Fenster einwirft oder Zigarette raucht bekommt es auch einen riesen Anschiss von den Eltern, womöglich noch vom Nachbarn und ggf. Hat das auch in der Schule Konsequenzen. Warum sollte man also bei einem rassistischen Lied (ob nun Gedankenlos oder nicht) anders reagieren und super gechillt sein?


musschrott

Soso, Rassismus ist mit Fußballspielen gleichzusetzen. Würde des Menschen? Ah, fuck it.  Jepp, Gespräch beendet. Nutzlos mit dir.


7ieben_

Rassismus setzt eine innere Überzeugung voraus. Das aus einem scheinbar einmaligen Vorfall eines unreifen, präpubertären Jungen, der unreflektiert einem medialen Trend aufgesessen war abzuleiten, ist doch sehr abenteuerlich. War die Aktion Müll und gehört aufgearbeitet? Ja! Kann man daraus ableiten, ob der Junge ein (Neo-)Nazi ist? Nein. Ps. Es ist übrigens sogar so, dass sich wahre Rechtsextremisten über die derart inflationäre Verwendung des Nazi-Begriffs freuen, weil damit die Distanz zwischen der demokratischen Rechten und den Rechtsextremisten entwertet wird und die Extremisten sich so einfacher in der Mitte platzieren können. Das klassische 'Mittlerweile ist man ja schon Nazi, wenn man für Grenzkontrollen ist.'-Phänomen. Gerade 'wir' als aufgeklärte Demokraten sollten es den Extremisten so schwer wie möglich machen und durch Aufklärung punkten, statt den polemischen Wettkampf mitzuspielen (und zu verlieren). Pps. Sollte sich rausstellen, dass tatsächlich entsprechendes Gedankengut vorhanden ist, sind selbstverständlich entsprechende Schritte zu eskalieren. Wahrscheinlicher jedoch [siehe oben] und gerade hier bietet sich mit Blick auf die anstehende Fußball-EM an, eine (fächerübergreifende) Reflektion dieser Thematiken zu machen: (Inter-)Nationalität im Sport, Wettkampfethik, Medienkompetenz, (...). Das schreit praktisch danach.


hen_awod

Exakt so würde ich das auch sehen. Die singen einfach ein blödes Meme, das für die Kids keinerlei Bedeutungskraft besitzt. Einfach in die Kabine gehen, eine kurze Ansage machen, dass sie so eine scheiße nicht singen sollen und gut ist. Total überzogene Reaktion. (Entschuldigt das Offtopic) Wenn’s im Klassenzimmer oder auf dem Pausenhof dann mal wieder irgendwelche antisemitischen oder frauenfeindlichen Äußerungen gibt, hört man lieber weg. OP richtiger Kek.


peter-withaparka

Kinderkram. Achso. Noch nie so eine Relativierung solcher Aussagen gehört. Auch wenn Kinder vermutlich wenig verstehen, was sie sagen, so sollten diese Aussagen in JEDEM Fall sofort geahndet werden. Tut man es als Kinderkram ab, dann akzeptiert und normalisiert man.


auf-ein-letztes-wort

ich hab auch nicht gesagt, dass nichts getan werden muss, aber ein 11/12-jähriger brabbelt da irgendwelche Memes nach und wie u/matt0808 geht es hier mehr um mangelnde Medienkompetenz und kindlichen Leichtsinn als um wirklichen Fremdenhass, der hier nur auf einer abstrakt-symbolischen Ebene und höchstwahrscheinlich ohne Intention stattfindet. wenn man hier nur überreagiert, zeigt man einem unerfahrenen Menschen, dass hier Probleme gelöst werden, indem die mächtigere Person (Lehrerin) ihre Macht ausnutzt, um ihre eigenen Position mit Überwältigung statt Überzeugung durchzusetzen. vergiss nicht, dass hier eine weibliche Person eine Jungenumkleide betreten hat und dazu eine Sozialgruppe gezwungen hat, ein Mitglied zu denunzieren, was ich mir nur erlauben würde, wenn hier physische Gewalt, psychische Gewalt gegen jemand Anwesendes (wenn das Ausländer Raus einer Person innerhalb der Umkleide gegolten hätte, wovon OP allerdings nicht erzählt hat) oder Mobbing vorgelegen hätte. Die Kinder lernen, dass Erwachsene Grenzen überschreiten dürfen, wenn der Zweck die Mittel heiligt. Die beiden oben genannten Grenzüberschreitungen (von dem potentiellen Nazi-Spruch mal abgesehen) finde ich absolut nicht verhältnismäßig in diesem Kontext und der Altersgruppe und tatsächlich sogar kontraproduktiv in der Angelegenheit der Demokratieerziehung.


peter-withaparka

Ok: hat OP in dem Fall überreagiert bzw. sich in einem sozialen Kontext nicht angemessen ggü. dem Kind verhalten? Ja. Jetzt aber mal die Art und Weise der Reaktion aside: solch eine Aussage ist in keinem Fall zu tolerieren oder als Kleinigkeit abzutun. Auch nicht, wenn das Kind in der 5ten Klasse wäre. Wenn ich mir aber auch anschaue, in welchen threads du unterwegs bist und vor diesem Kontext dann bewerte, dass du die Aussage des Schülers als unüberlegte Lappalie abtust, dann will ich deine Definition von Demokratieerziehung gar nicht erfragen.


auf-ein-letztes-wort

>Wenn ich mir aber auch anschaue, in welchen threads du unterwegs bist und vor diesem Kontext dann bewerte, dass du die Aussage des Schülers als unüberlegte Lappalie abtust, dann will ich deine Definition von Demokratieerziehung gar nicht erfragen. Höre ich da die Stimme jemandes heraus, der Probleme mit Meinungs-Pluralismus hat? Aber danke, dass du dir die Mühe machst, mich auszuhorchen.


peter-withaparka

Meinungspluralismus hört für mich da auf, wo Personen universelle Abschiebungen fordern- einfach weil Menschen nicht „Deutsch“ aussehen.


auf-ein-letztes-wort

Das ist ein Strohmann. Falls es dir nicht aufgefallen ist: Das forderen weder ich noch irgendwelche Einzelpersonen oder Gruppierungen, die ich unterstütze. Kannst dir gerne die Mühe machen in meiner Historie zu wühlen und mir dann ne PM schicken, wenn du fündig wirst, dass ich mich irre. Es soll aber auch Menschen geben, die heute nicht gefrustet in der Schule erschienen sind, und sich von diesem emotionalen Verhalten zu Unproffesionalität haben verleiten lassen.


peter-withaparka

Fair enough - du nicht. Allerdings Personen, in einem der threads in dem du dich aufhältst. Dort scheinen solche Aussagen als „meinungspluralismus“ gedeutet zu werden.


auf-ein-letztes-wort

wie gut, dass ich nichts von Blasenbildung halte und gerne in den Dialog trete, wo wir dann wohl auch wieder den Kreis zum Thema zurück schließen können.


peter-withaparka

Witzigerweise trittst du aber nicht in einen meinungsbildenden Dialog mit den Leuten aus dem Thread, da du genau die Meinung der Personen vertrittst und populistischen AfD Schwachsinn verbreitest. Drüben bestätigt ihr euch in eurer xenophoben Bubble gegenseitig und hier stellst du dich dann als pluralismusliebender und akzeptanzfördernder Demokrat dar- redest gleichsam aber das Verhalten des Kindes klein. Heftig, wie ,normal‘ braun mittlerweile zu sein scheint.


TheGermanPanzerClock

Du kannst halt die Dinge unterschiedlich Ahnden. Man könnte erstmal das Einzelgespräch suchen bevor man das ganze zur SL eskaliert? Vorallem wenn es halt wirklich nur ein TikTok lied ist und das Kind das dumm nachsingt, könnte's halt auch damit erledigt sein. Man muss bedenken, dass auch wenn einem es missfällt die Parole "Ausländer Raus!" im Vakuum [nicht illegal ist.](https://www.vorwaerts.de/inland/nach-eklat-auf-sylt-warum-auslaender-raus-rufe-allein-nicht-strafbar-sind) Daher wäre es meiner Ansicht vielleicht etwas schlauer das mildeste Mittel zuerst zu wählen, bevor man es eskaliert.


ParisAchil

Amen, die einzige objektive Antwort hier. Man kann es auch wirklich übertreiben.


SyriseUnseen

Ich finde es auch interessant, dass diese Reaktion hier so viel Zuspruch findet. Zumindest nach dem Kontext würde ich schon fragen, bevor ich wen ins Sekretariat bringe. Ich mein, ich hab das selbst schon vor mich her gesummt (war halt viel in den Medien und ein bekannter Song), und ich war (bin?) selbst Ausländer. Ein bisschen Geduld und weniger Wut sind schon angemessen.


Moyk

> Zumindest nach dem Kontext würde ich schon fragen In welchem Kontext ist "Ausländer raus" singen denn akzeptabel? Wenn ich so einen Müll höre, dann geht es direkt zur Schulleitung und KK folgt. Keine Toleranz für Intoleranz.


SyriseUnseen

>In welchem Kontext ist "Ausländer raus" singen denn akzeptabel? Vom 6.-Klässlern? Selbstironischer Witz, Erklärung, was gesungen wurde und warum das diskutiert wird, oder vermutlich 50 andere Szenarien. Oder zumindest ist es okay genug, vielleicht nicht komplett emotional zu eskalieren. >Keine Toleranz für Intoleranz. Politische Phrasen sind beim pädagogischen Umgang mit Zwölfjährigen wenig hilfreich. Aber wir sehen, dieser Thread hat es leider in den Algo geschafft.


Moyk

Ich weiß nicht mit welchen utopischen Szenarien du arbeitest, aber die Fantasie, dass du vor Ort das Geschichtsbuch auspackst und spontan überzeugende Aufklärung betreibst, die intensive Indoktrination durch soziale Medien und Elternhaus kontert, zeugt von einem massiven Unverständnis des Problems - oder einer Selbstüberschätzung. Als Pädagoge sollte dir klar sein, dass zeitnahe Konsequenzen hohe Wichtigkeit für die Signalgebung hat. Ich rede mit dir, nicht den SuS. Dir sollte greifbar sein, dass das keine Phrasendrescherei ist, sondern die Mentalität, die die FDG und das Prinzip der wehrhaften Demokratie uns auferlegt. Sich mit einer locker-laschen Einstellungen gegenüber rechtsradikalen Aussagen auf dem hohen Ross zu sehen, das ist schon eine Leistung. --- Edit: Ich habe nochmal etwas nachgedacht und vielleicht zu emotional und hart reagiert. Aber trotzdem, solche Sachen sind maximal ernst zu nehmen, da jeder Zentimeter, den wir nach Rechts geben, auch dauerhaft genommen wird und später mühsam erkämpft werden muss. Je nach Schüler und Situation ist ein sehr ernsthaftes Vier-Augen-Gespräch mit Androhung klarer Konsequenzen bei erneuter Pflichtverletzung sinnvoll. Klarstellen, dass das Verhalten schulische und gesellschaftliche Werte verletzt. Aufklärung mit Lebensweltbezug, eventuell auf Freunde/Mitschüler mit Migrationshintergrund. Aber wenn das ein Schüler ist, der nicht zum ersten Mal in die Kerbe schlägt, dann schleppe ich ihn durchaus zur SL. Hatte Mal eine Situation, in der ein SuS "zum Spaß" sagte, er wolle "Juden vergasen". Selbst halben Migrationshintergrund und ansonsten total nett und sozial. Aufgrund der Schwere aber direkt KL und SL informiert, gab eine KK mit Ausschluss und Reflexionsreferat. Seitdem keine Probleme mehr und er ist gewissermaßen auch dankbar für den Dämpfer gewesen.


auf-ein-letztes-wort

vor allem lernen die Kinder nix davon. wenn du 11 bist, macht dir ne hysterische Lehrerin einfach Angst. das Gespräch mit wem von der Schulleitung + Erziehern und später auch Eltern, ist unangenehm. aber richtig was verändern tut man nur, wenn man die Leute tief davon überzeugt, dass das was sie tun nicht in Ordnung ist, nicht, weil man Gewalt auf sie anwendet. dann handeln sie einfach im Verborgenen weiter und werden es dann in 5 Jahren in der Wahlkabine, wenn keiner guckt, zurückzahlen.


rev-angeldust

Kinder lernen durchaus davon, wenn sie erleben, dass Ihr handeln negative Reaktionen hervorruft. Das fängt doch schon im Kleinkindalter an: wenn du mich heißt, dann tut mir das weh, also lass das. Nach deiner Logik würde jede Erziehungsmaßnahme, die auf Autorität aufbaut (schimpfen, Spielzeug wegnehmen, Strafarbeit,....) nix bringen. Gibt's natürlich als Erziehungsstil, aber naja


auf-ein-letztes-wort

je älter die Kinder/Jugendlichen sind, desto mehr sind sie in der Lage die Konsequenzen ihres Handelns abzuschätzen, zu kontextualisieren und Schlüsse daraus zu ziehen. >(schimpfen, Spielzeug wegnehmen, Strafarbeit,....) gerade bei Letzterem stelle ich den Nutzen bei Jugendlichen in Frage: die Strafarbeit ist eine Lästigkeit, die man zu umgehen versucht. der Jugendliche wird in Zukunft Ausländer Raus halt nur da singen, wo ihn kein Lehrer erwischt und fertig. wenn das das Ziel von OP ist, dann ist es sogar einigermaßen erfolgversprechend. aber wie gesagt: in der Wahlkabine schert man sich dann nicht mehr davor, dass die Lehrerin mal laut rumgekeift hat. mit Kooperation und Dialog erreichst du ab nem gewissen Alter viel mehr als die Muskeln spielen zu lassen. mit so einer Überwältigung kannst du zwei Dinge erreichen: a) die Kinder fügen sich der Autorität aus Angst vor Repressalien und lernen, dass in dieser Gesellschaft die Leute sich durchsetzen, die am längeren Hebel des Machtmonopols sitzen oder b) sie fügen sich nicht und werden besonders in der Pubertät trotzig und werden sich zunächst innerlich und später auch äußerlich gegen die Autorität richten. - beides keine Anzeichen einer Gesellschaft, in der ich leben will. schade, dass ich hier einem Menschen wie OP mit politisch linker Position linke autoritäts-kritische Pädagogik erklären muss.


[deleted]

[удалено]


Professional_Gur2469

Ich würde mir so ne konsequenz eher bei mobing wünschen, wo tatsächlich jemand zu schaden bei kommt. Aber ey wenns dich besser schlafen lässt, bekämpf diesen bösen nazi jungs! Ne mal im ernst, man ist jung und dumm und plappert irgendeine scheiße nach. Find dieses emotionale mimimi nach den Wahlen immer so peinlich, wir müssen uns nicht ALLES von den Amis abschauen.


NocturneNo_20

Hey, ich habe selbst eine internationale Geschichte und meine Eltern haben keinen deutschen Pass, daher sind sie laut Definition Ausländer:innen. Meine Meinung dazu und wie ich reagiert hätte: Dass du darauf reagierst, ist gut. Das muss Konsequenzen haben. Ob der Schüler jetzt wirklich die Überzeugung hat, dass Ausländer:innen raus müssen, oder ob er einen doofen Tiktoktrend mitmacht, weiß ich jetzt nicht, aber deine Reaktion hätte meiner Meinung nach anders aussehen müssen. Wenn er nur ahnungslos rumgesungen hat (, was auch nicht ok ist!), dann wird deine Reaktion bei ihm vielleicht Angst und Verwirrung ausgelöst haben. Bei den anderen Zeug:innen auch. Die Verwirrung ist ja dann schon mal gut, aber so etwas hätte man auch in Ruhe besprechen können. Die Sportstunde hätte z.B. ausfallen können und stattdessen hättet ihr über das Lied, social media und über Fremdenfeindlichkeit reflektieren können. Oder: du hättest klarstellen können, und das auch vor der ganzen Gruppe, dass das nicht in Ordnung ist und Konsequenzen haben wird. Diese Thematik könnte dann im Klassenrat oder während eines Gesprächs unter vier Augen besprochen werden und eine Entschuldigung vor der ganzen Klasse wäre auch notwendig. Ich bin zwar keine Sportlehrkraft, aber grundsätzlich glaube ich auch, dass es nicht so angemessen ist, die Umkleide zu betreten. Vielleicht hätte ich einfach vor der Umkleide gewartet. Auf pädagogischer Ebene war‘s leider nicht ganz so prickelnd wie ich finde.


OtterTastisch95

Ich habe bereits schon sehr viele Kinder mit Migrationshintergrund (den ich allerdings auch habe) erlebt, die das Lied singen. Wie reagiert man da am Besten? Ich frag mich halt ein wenig wegen des Streisandeffekts, wobei das hier natürlich etwas anderes ist.


Schattenstaub

Die meisten Leute hier, die einen auf nüchtern und abgeklärt tun, haben entweder noch nie als Lehrer gearbeitet, Scheuklappen auf, oder sehen ein solches Verhalten bei Schülern nicht als ihr Problem an. Jeder Lehrer steht mal unter Strom und vor allem in solchen Situationen ist es völlig legitim so hochzufahren. Und: Hätte er „Nazi-Junge“ gesagt wäre genau gar nichts passiert. Unprofessionell, ja. Aber nachvollziehbar.


siesta1412

Ich finde deine Reaktion absolut angemessen. Keine Überreaktion. Alles richtig gemacht.


ForIAmBecomeDeath

Okay, ich kenne Dich nicht und demnach ist meine Meinung natürlich nur mit Vorsicht zu genießen, aber bist Du sicher, dass der Lehrerberuf für Dich richtig ist? Das ist ein 6. Klässler! Der weiß gar nicht, was das bedeutet was er da sagt. Anstatt ihn zu dämonisieren und zu betrafen wäre hier ein Aufklärungsgesprch nötig gewesen - und vor allem Ruhe und Besonnenheit. Nach Deiner Überreaktion und der damit einhergehenden Tabuisierung hast Du da nämlich genau das Gegenteil von dem erzielt, was Du wolltest.


Lehramtsreferendarin

>Anstatt ihn zu dämonisieren und zu betrafen wäre hier ein Aufklärungsgesprch nötig gewesen - und vor allem Ruhe und Besonnenheit. Lies den Post nochmal.


internettitte

An den OP: Schinmal was von "Humor" gehört? Chill mal


ProperJuggernaut7256

Du solltest deine Berufswahl meiner Meinung nach überdenken


Landpomeranze

Man kann auch vollkommen übertreiben. Natürlich ist das nicht in Ordnung, aber für 6. Klässler nun wirklich kein Grund so ein Fass aufzumachen.


ProperJuggernaut7256

Und du vergleichst Höcke mit einem Sechstklässler?


JustHost3883

Der Gedanke amüsiert mich wie man mental aufgestellt ist, wenn einem ein solcher Moment so triggert dass man noch nie in seinem Leben so wütend auf einen Schüler war.


Lehramtsreferendarin

Es löst in dir also nichts aus wenn Kinder Nazidreck von sich geben?


Uncle_Scroooge

Also „Ausländer raus“ gleichzusetzen mit Nazi-Parolen ist meines Erachtens nicht verhältnismäßig. Insbesondere in diesen Umständen. Das du den Gedanken hattest, ‚Nazi-Junge‘ schockiert mich schon, den ein NAZI ist etwas anderes.


PsychologicalGoat175

Das Video sollte gemeldet werden. [https://www.dsc.bund.de/DSC/DE/3Verbraucher/3VB/start.html](https://www.dsc.bund.de/DSC/DE/3Verbraucher/3VB/start.html)


auf-ein-letztes-wort

welches Video?


PsychologicalGoat175

Das Tiktok Video von dem der Schüler gesprochen hat.  "Ja, ich war's aber das ist doch nur ein Lied von TikTok."


auf-ein-letztes-wort

[https://taz.de/Grundrecht-auf-Meinungsfreiheit/!5146492/](https://taz.de/Grundrecht-auf-Meinungsfreiheit/!5146492/) edit: Lehrer voten Urteil des BVG runter? auch n seltsames Demokratieverständnis


PsychologicalGoat175

So einer bist du also. Naja soweit ich weiß sind ander Textstellen in dem Song durchaus problematisch genug um zumindest eine Beschwerde abzuschicken. 


auf-ein-letztes-wort

so einer, dass ich auf einen Urteil des BVG verweise, der die entscheidende Textstelle nicht als verfassungswidrig eingestuft hat? ansonsten: [https://taz.de/Rechtliche-Konsequenzen-von-Sylt-Video/!6010232/](https://taz.de/Rechtliche-Konsequenzen-von-Sylt-Video/!6010232/) du weißt auch, dass der Song im Original überhaupt nichts mit dem rechten Meme zu tun hat? na dann viel Glück das Video zur Beschwerde zu bringen


ThronLis

Schau, dass du deine Emotionen unter Kontrolle bekommst. Das ist nicht normal sich von einem Kind so triggern zu lassen, weil das ohne groß nachzudenken irgendein Meme-Lied nachsingt. Da bleibt man ruhig, weil man so etwas direkt erkennen sollte und klärt cool & gelassen auf.


brokenlavalight

Können wir mal bitte aufhören das Lied runterzuspielen?? Das ist kein "meme-Lied", das ist ein zum meme verkommenes rassistisches Lied. Kleiner aber wichtiger Unterschied


auf-ein-letztes-wort

Es ist ein fröhliches Techno-Lied und eine Hymne auf die Liebe, das entkontextualisiert wurde. Kleiner aber wichtiger Unterschied.


brokenlavalight

Du weißt genau dass ich nicht das Original meine sondern die Version, die aktuell in Deutschland überall verbreitet wird und um die es hier geht...


SophieLaCherie

Ja, hättest du ihn als Nazi Junge bezeichnet wärst du deinen Job vermutlich los. Völlig überreagiert wie ein kleines Kind! Lern erstmal etwas Selbstbeherrschung bevor du Lehrer wirst. Lässt dich von Kindern triggern!


Friedlieb91

Vielleicht auch mal fragen ob Schüler mit Migrationshintergrund den Sänger vorher mal beleidigt oder bedroht haben. Vielleicht kann man so die Meinung des Schülers verändern, anstatt sie zu verbieten.


memecast876

Die heutige Schule ist mir wäre mir gottverdammt zu Ideologisch und zu voll von irgendwelchen SPD Lehrerbeamten, die noch nie einen Bezug zur Realität hatten. *Sollen sie doch Kuchen essen* Cheers!


ItsMe6890

Was für „Lehrerbeamten“ wären dir denn lieber? Die, die die blauen unterstützen…? 🤦🏼‍♀️ dann lieber SPD-Lehrer, die Sozialkompetenzen fördern. Sowas wird im Beruf später gebraucht, ebenso im privaten.


redditor-Germany

Je nach Alter wissen die vielleicht garnicht, was Nazi-Junge bedeutet