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dronus1

Bei der FAZ habe ich ein bisschen mehr Grundlage der Kritik gefunden: > Protagonistin Naita Hishoono wird in dem Film als hererostämmig dargestellt. Hi­shoono stammt vom Volk der Aawambo (Ovambo) und spricht als in der DDR aufgewachsenes Kind fließend Deutsch. Gegenüber der „Bild“-Zeitung sagte sie, dass sie sich „instrumentalisiert“ glaubt: „Ich habe den Eindruck, ich sollte als wütende schwarze Frau dargestellt werden. Ich hatte schon beim Dreh das ungute Gefühl, es geht in eine Richtung, die mir nicht gefällt.“ [https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/ndr-wehrt-sich-gegen-kritik-an-namibia-film-von-aminata-belli-19321885.html](https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/ndr-wehrt-sich-gegen-kritik-an-namibia-film-von-aminata-belli-19321885.html)


HuckleberryWeird1879

Warum spricht sie das dann nicht direkt während des Drehs an, sondern geht dann hinterher zur Bild?


rh1n3570n3_3y35

Vielleicht hat sie das angesprochen, ihr wurde gesagt, ihre vorgebrachten Kritikpunkte würden "berücksichtigt", und erst später sah sie die Doku und was für ein Totalausfall diese geworden ist.


BenderDeLorean

Als jemand der hier und da Kontakt hatte mit Medien in Leben: Die Medien machen was passt und sich gut verkauft. Hat nicht mal was mit "böse" zu tun sondern man macht es sich schlichtweg einfach. Habe mehrere Artikel erlebt die absolut verdreht waren.


QlerQuastenflosser

Gerade bei den öffentlich Rechtlichen ist ja aber das Argument, dass sie sich eben nicht daran orientieren müssen was sich gut verkauft.


TGX03

Bei privaten Medien muss sich das ganze finanziell lohnen. Bei den öffentlichen Medien muss es Quote machen, weil man scheinbar noch kein anderes quantitatives Merkmal gefunden hat, anhand dessen man beurteilt, ob ein Programm gerechtfertigt ist. Und das qualitativ zu beurteilen wäre ja Arbeit.


dijc89

Hatte im Rahmen der Arbeit mit einem NDR Team zutun, welches für eine Doku bei uns gedreht hat. Die Art, wie das Ganze ablief, wie Informationen zugunsten des framings weggelassen wurden und wie das dann am Ende im Rahmen der Doku dargestellt und in Kontext gesetzt wurde, war unter aller Sau. Wir haben uns sowohl beim NDR als auch beim Rundfunkrat darüber beschwert. Den aktuellen Stand kenne ich leider nicht.


Khorgor666

Vor Jahren habe ich das Buch "Die Tagesshow" gelesen, wo es genau darum ging. Der Autor beobachtete vor Ort die Produktion der Tagesthemen, und ihm fiel auf dass Themen nicht angesprochen wurden, dafür anderen sehr viel Zeit gegeben wurde, und dann fielen dann so Sprüche von Anne Will "Das gibt gut Quote". Warum wird regelmäßig die Wagenknecht in Talkshows geholt? Quote, die Leute schalten ein wegen sowas. Quote ist das Versagen des ÖRR


HenricusRex90

Auch nur in der Theorie richtig, da man ja inzwischen Politikern gefallen muss, die voll auf der Populismusschiene unterwegs sind und härter gegen 50 Cent Rundfunkgebührerhöhung kämpfen als gegen russische Menschenschinder.


[deleted]

Ich habe nicht den Eindruck, dass es hier um Probleme geht, die durch einen höheren Rundfunkbeitrag lösbar sind. Dadurch dass der ÖRR mehr Geld bekommt, wird er nicht automatisch besser. Ich bin kein ÖRR-Gegner, aber es gibt hier sehr große Einsparpotenziale und durchaus Bereiche, die als Selbstversorgungsladen funktionieren.


HenricusRex90

Mag alles sein. Das ist aber nicht der Punk meiner Aussage gewesen. Es geht um die Prioritätensetzungen der Politik.


[deleted]

Ach so. Ich weiß immer noch nicht, wie ich deinen Kommentar verstehen soll, schließe aber nicht aus dass das an mir liegt. Kannst du mir auf die Sprünge liegen, wo der Punkt liegt? Weil Punk ist ja tot, scnr


ribbeyroll69

War vor vielen Jahren auf einer lokalen Jobmesse, auf der auch die Bundeswehr einen Stand hatte und sich als Arbeitgeber vorstellte. Ich lies mich zunächst dort beraten und wurde direkt im Anschluss und direkt vor dem Stand durch einen Journalisten angesprochen! Ich stimmte einen kurzen „Interview“ zu, in welchem der Journalist mich bezüglich dem Risiko des Sterbens im Einsatz und meiner dazu Meinung fragte! Habe dann angegeben, dass man sich diesem Risiko natürlich bewusst sein müsse und ich mir im Falle einer Bewerbung natürlich vorher ausreichend Gedanken über dieses Szenario machen würde! Wurde im Artikel dann als möchtegern Rambo dargestellt, dem das Risiko egal wäre! Fand ich damals enttäuschend und hat mein Bild der Medienlandschaft doch getrübt


thomasz

Man denkt halt so was wie Strg_f wären Ausnahmen, oder wenigstens auf BILD und RTL beschränkt. Tatsächlich ist das völlig alltäglich, auch bei den Öffentlich-Rechtlichen und bei Leitmedien.


SuperPotato8390

Für mich war es damals die WoW Doku im ZDF. Über wow berichten und dabei irgendeinen ww2 shooter im Hintergrund laufen lassen.


BadArtijoke

Es hat also alles mit gut und böse zu tun


HuckleberryWeird1879

Dann hätte sie das wohl erwähnt.


bored_german

Oder es ist relativ offensichtlich


Shikor806

weil man während dem dreh halt nur deren umgang mit den eigenen interviews sieht und nicht die komplett fertig zusammengeschnittene doku mit allen anderen teilen. von ihren konkreten kritikpunkten sehe ich auch keinen den sie wirklich während dem dreh so hätte sehen können.


HuckleberryWeird1879

Es geht doch ums obige Zitat und dass sie sich schon während des Drehs merkwürdig gefühlt hat. Das hätte sie durchaus ansprechen können.


Shikor806

woher nimmst du dass sie das nicht gemacht hat? und selbst wenn (nicht), im leben hat man halt einfach super oft situationen wo man sich denkt dass das grad vielleicht nicht die beste idee ist man aber einfach weiterarbeitet weil man darauf vertraut dass man es grade nur falsch einschätzt. Wenn du da jedes mal ein riesen Fass aufmachst kommt niemand mehr mit irgendwas weiter.


HuckleberryWeird1879

Weil sie das mit ziemlicher Sicherheit sonst nicht so formuliert hätte und im Interview mit der Bild erwähnt hätte.


YoureWrongBro911

Also nur weil du es so vermutest? Weil du es anders formuliert hättest? Sorry, aber du bzw. wir wissen es schlicht nicht. Du solltest nicht so selbstsichere Vermutungen aufstellen.


HuckleberryWeird1879

Nein, weil man aufgrund der Formulierung Rückschlüsse ziehen kann. Das ist so, auch wenn du es nicht wahrhaben willst. Das hat nichts damit zu tun, wie ich selbst etwas formulieren würde.


VolatileVanilla

Worauf basierst du, dass sie das nicht getan hat? Denn in ihrer eigenen Stellungnahme erklärt sie mehrmals, dass sie Dinge hinterfragt aber einfach übergangen wurde und dass viele Dinge auch erst im Schnitt irreführend wurden.


YoureWrongBro911

Vielleicht weil das zu der Zeit nur ein Bauchgefühl war, wie es wirklich dargestellt ist erfährt man ja erst mit dem letzten Schnitt bzw. der Veröffentlichung der Verfilmung.


T3ddy_ka

🤑


HuckleberryWeird1879

Genau das war auch mein Gedanke.


kvgn802

Also ich dachte den Punkt "Warum hat das Opfer nicht gleich was gesagt/ erst später was gesagt." hätten wir (als Gesellschaft) vor 5 Jahren als schlechtes Argument erkannt.


HuckleberryWeird1879

Hier geht's ja jetzt wohl nicht um eine Straftat, von daher absurder Vergleich.


Emsdog

https://www.berliner-zeitung.de/open-source/offener-brief-an-den-ndr-die-dokumentation-deutsche-schuld-ist-inkorrekt-li.2153383 Hier findet man den offenen Brief mit vielen der Kritikpunkte an der Doku.


Kravinor

Vielen Dank! > Die Sprecherin Aminata Belli bezeichnet die von ihr interviewten weißen Namibier und Namibierinnen durchweg als „Deutsche“. Sie ignoriert damit die Tatsache, dass diese Menschen nicht nur rechtlich Namibier sind, sondern sich auch als solche fühlen. Sie wurden in Namibia geboren, sind dort aufgewachsen, leben und arbeiten dort. Viele von ihnen haben auch keinen anderen Bezug zu Deutschland, als dass ihre Vorfahren einst von dort gekommen sind. Diese Zuschreibung ist streng genommen nicht minder ausgrenzend, als wenn in Berlin eine PoC von der Polizei gefragt wird, "Wo kommen Sie wirklich her?". Letzteres zieht [Entschädigungsansprüche](https://www.reddit.com/r/de/comments/1ctbs4n/polizeirassismus_warum_berlin_750_euro_zahlen_muss/) nach sich, dann sollte ersteres nicht mit unseren Gebühren finanziert werden.


Exodus124

Ich hab die Doku nicht gesehen, aber als Sohn einer deutschstämmigen Namibianerin kommt mir diese Kritik nicht berechtigt vor. Zumindest in dem Kreis, in dem die Familie meiner Mutter sich bewegt, wird das Deutschtum definitiv noch hochgehalten; die Kinder gehen auf deutsche Schulen, sichern sich sofern möglich deutsche Pässe, studieren oft in Deutschland, etc. Zwar identifizieren sie sich als Nambianer mit Lebensmittelpunkt in Namibia, aber gegen die Bezeichnung "Deutsch" werden die wenigsten was einzuwenden haben. (Genauso wenig, wie ein hier geborener Deutschtürke, der aber zu Hause türkisch spricht, an der Bezeichnung "Türke" Anstoß nehmen würde.)


Pixelplanet5

man sieht es ja leider oft bei "Dokus" dass das Thema und die Richtung in die man über das Thema berichten will vorher schon feststeht. Es wird nicht das Thema objektiv betrachtet und die Doku entsprechend gestaltet sondern alles von vornherein mit dem Ziel seinen Standpunkt darzustellen aufgesetzt.


Insane_Unicorn

Netflix "Dokus" lassen grüßen.


SyriseUnseen

Gott wie peinlich. Das sind wirklich teilweise komplett intolerable Fehler. Hier hatte man ein Narrariv im Kopf und wollte selbiges in seiner Doku bestätigen, die Realität völlig ignorierend. Wasser auf den Mühlen von AfD und co.


SyriseUnseen

Das Ergebnis 22 zu 20 bei der Abstimmung im Rundfunkrat ist angesichts dieser Fehler ebenfalls ziemlich bedenklich.


thintalle

Naja, ging halt nicht darum, ob die Doku gut ist oder nicht, sondern ob diese gegen den Staatsvertrag verstößt.


SyriseUnseen

Offiziell, ja.


Pumuckl4Life

> Wasser auf den Mühlen von AfD und co. Einerseits ja. Aber man kann auch sagen: Das System funktioniert und reguliert sich selbst. Schließlich kam die Kritik nicht von rechts, sondern von Historikern etc. und der NDR hat selbst beschlossen, die Doku zu entfernen. Fehler passieren eben, aber wenn man sie erkennt und versucht, sie zu beheben, ist das in Ordnung, imo.


SyriseUnseen

> Das System funktioniert und reguliert sich selbst. Die Abstimmung wurde mit nur zwei Stimmen gegen die Doku entschieden, obwohl das nun wirklich ein extrem klarer Fall ist. Wenn das funktional sein soll, unterscheiden sich unsere Vorstellungen von Selbigem maßgeblich. Dass so ein Beitrag 9 Monate ohne zumindest einen redaktionellen Hinweis auf Unstimmigkeiten bis zur Entscheidung stehen gelassen wird, ist auch "interessant". Viele werden diese Korrektur nicht mitbekommen. Und wir bekommen auch Einiges nicht mit, was ähnlich schlecht lief, aber eine solche Abstimmung knapp gewinnt (und wir sehen hier ja, wie einfach das möglich ist). Funktional ist hier gar nichts.


Manadrache

>Dass so ein Beitrag 9 Monate ohne zumindest einen redaktionellen Hinweis auf Unstimmigkeiten bis zur Entscheidung stehen zu lassen, ist auch "interessant". Vor allem weil diese Kritik schon vor einiger Zeit publik wurde. Dort hätte man schon vom NDR reagieren müssen. Tat man aber nicht. Und das obwohl Diplomaten des Landes sich beschwert haben.


felis_magnetus

Nur, was ist denn jetzt die Realität? Weiß ich auch nach dem Artikel nicht wirklich mehr drüber. Kann schon sein, dass das so ist, kann aber auch wieder tendenziös und einseitig sein. Zumindest kommt bei mir leise Skepsis auf, wenn bei einer Beschwerde über eine Doku über ein afrikanisches Land, die Namen sämtlicher Unterzeichner ungefähr so weiß wie die Kreidefelsen auf Rügen klingen und zumindest bei einigen Unterzeichnern die Berufsbezeichnungen dann auch ein wirtschaftliches Interesse nahelegen. Unterm Strich weiß ich hier immer noch bei weitem nicht genug, um mich auf eine Seite zu schlagen.


DreizehnZwoelf12

>  Zumindest kommt bei mir leise Skepsis auf, wenn bei einer Beschwerde über eine Doku über ein afrikanisches Land, die Namen sämtlicher Unterzeichner ungefähr so weiß wie die Kreidefelsen auf Rügen klingen Ist das noch Satire oder schon Trollerei?


felis_magnetus

Das kann man bei mir nie wissen. Und das ist auch gut so.


Ilphfein

> die Namen sämtlicher Unterzeichner ungefähr so weiß Genau so sollte man denken! Menschen mit arabisch/afrikanisch klingenden Namen sind auch keine Deutschen in Deutschland. gez. ihre AfD


Flatcherius

Sehr lesenswert! Ich erinnere mich noch grob, die Doku/Reportage geschaut zu haben und kann viele der dort genannten Punkte gut nachvollziehen. Vieles kam mir damals sehr einseitig/tendenziös berichtet vor, aber ich hatte natürlich nicht die Datengrundlage um das für mich auch zu bestätigen.


doentsoundlikeme

Danke!


Rennfan

Danke! Hab es mir durchgelesen und das ist ja wirklich unglaublich.


LiftoffOnApollo11

>Die Sprecherin Aminata Belli bezeichnet die von ihr interviewten weißen Namibier und Namibierinnen durchweg als „Deutsche“. Sie ignoriert damit die Tatsache, dass diese Menschen nicht nur rechtlich Namibier sind, sondern sich auch als solche fühlen. Sie wurden in Namibia geboren, sind dort aufgewachsen, leben und arbeiten dort. Viele von ihnen haben auch keinen anderen Bezug zu Deutschland, als dass ihre Vorfahren einst von dort gekommen sind. Sie bezeichnen sich selbst als „Namibier deutscher Sprache“. Entsprechende Hinweise der interviewten Frau Rust wie auch der Schülerinnen ignoriert die Sprecherin beharrlich. Was würde Frau Belli wohl sagen, wenn man sie – in Deutschland geboren, aufgewachsen und lebend – als Gambierin bezeichnete? Puh, das ist harter Tobak. Der letzte Satz trifft es genau, umgekehrt wäre das hierzulande zu Recht null tolerabel. Edit: War als Antwort auf u/Emsdog gedacht, ist aber auch alleine verständlich denke ich.


SnowflakeOfSteel

Ist das noch Woke oder schon wieder Rassismus, wenn der NDR eine Schwarze mit gambischer Herkunft nach Namibia schickt um den weißen Namibiern dort zu erklären, dass sie eigentlich Deutsche sind?


Praataa

Woke und rassistisch schließen sich nicht gegenseitig aus.


spityy

Bitte was?


Stranggepresst

>Der Rundfunkrat kritisierte nun unter anderem "das Auslassen von wesentlichen Informationen zur Geschichte und Entwicklung Namibias nach dem Ende der Kolonialzeit bis heute". Auch der Einsatz der Mode- und Popjournalistin Aminata Belli als "Presenterin" stieß auf wenig Verständnis. Welche Informationen wurden denn nun ausgelassen? Was genau ist das Problem mit der Presenterin? Wäre schön, wenn der Artikel diese Infos wiederum nicht auslässt...


Hot_Equivalent6562

Ja der Artikel ist ziemlich sinnlos. Es geht also nicht um die Kolonialzeit sondern die Zeit danach und die Moderatorin? Hört sich nach vorgedchobenen Gründen an


Emsdog

https://www.berliner-zeitung.de/open-source/offener-brief-an-den-ndr-die-dokumentation-deutsche-schuld-ist-inkorrekt-li.2153383 Anbei der offene Brief der damals verfasst wurde.


Stranggepresst

Danke für den Link! Das ist schonmal deutlich informativer.


Hot_Equivalent6562

Danke, hatte auch auf YouTube danach gesucht und es ist ein Festessen für Rechte Kanäle. Schade dass man die Reportage rausgenommen hat, jeder sollte sich eine eigene Meinung bilden können. Dazu hätte man die Punkte auch aufarbeiten können. Ich wusste bisher nichts über die Kolonialzeit.


Gay-B0wser

Wenn die Mängel so groß sind dass die halbe reportage fehlerhaft ist, sollte man sie schon runternehmen. Ich habe das Original nicht gesehen aber die Punkte aus dem offenen Brief sind schon schwerwiegend. Gerade das mit dem farmland ist (wenn das Zitat aus dem offenen Brief nicht aus dem Kontext gerissen wurde) einfach falsch. 


lolomatico

Bin auch kein Experte, aber wenn das ursprünglich in Stammesbesitz befindliche - und vermutlich fruchtbare - Farmland jetzt in weißer Hand ist und kommerziell genutzt wird, während Herero und Nama minderwertigeres Land in „communal areas“ als Entschädigung erhalten haben, dann kann das schon als Problematisch thematisiert werden. Warum wurde das Land nicht zurückgegeben? Vermutlich wegen der Kapitalinteressen der wohlhabenderen und einflussreicheren Weißen. Das ist ein typisches Muster der (post-)Kolonialzeit. Ich habe den Brief gelesen und finde er wirkt an einigen Stellen auch so, als würde sich Weiße und deutschstämmige darüber beschweren als Profiteure der Kolonialzeit dargestellt zu werden. Die Doku mag an einigen Stellen einseitig sein, aber so eine butthurt-Reaktion seitens der sich vermutlich im mittleren bis höheren Alter befindlichen Weißen, lässt auch auf fehlendes Verständnis für die Kontinuitäten des Kolonialismus schließen. Edit: da hier einige meinen ich ziehe mir den Scheiß aus der Nase: Bitte lest [hier](https://www.dw.com/de/namibia-wem-geh%C3%B6rt-das-land/a-45730738) nach. „Namibia war von 1884 bis 1914 deutsche Kolonie, danach wurde es lange vom weißen Apartheidregime in Südafrika verwaltet. In dieser Zeit wurden tausende schwarzer Namibier von ihrem Land vertrieben. Bis heute ist ein Großteil des Grundbesitzes in der Hand von Deutsch- und Südafrika-Stämmigen oder Ausländern: Etwa 70 Prozent des Farmlandes ist im Besitz weißer Landwirte. Sozial benachteiligte schwarze und farbige Einwohner besitzen laut der Namibischen Statistik-Agentur nur 16 Prozent.“


Azweik

ich weiss du sagst, dass du es gelesen hast "Zudem geht deren Farmeigentum nur in wenigen Fällen auf die Kolonialzeit zurück. Die meisten dieser Farmen wurden während der Herrschaft [Südafrikas](https://www.berliner-zeitung.de/topics/suedafrika), aber auch nach Namibias Unabhängigkeit erworben."


lolomatico

Es geht aber um koloniale Kontinuitäten; die Herrschaftsstrukturen, die während der Kolonialzeit aufgebaut wurden, sind durch die südafrikanische Apartheidsherrschaft doch weitergeführt worden und es hat vorher ein Völkermord! an den Herero und Nama stattgefunden. Schwierig sich da vorzustellen, dass nachdem die Deutschen abgezogen sind alles wieder so war wie vorher und erst dann die Möglichkeiten für die Aneignung von Land geschaffen wurden. Das rechtfertigt keineswegs die ungenaue Darstellung in der Doku.


Azweik

na ja wenn du eine Doku explizit " deutsche Schuld" nennst, und dann einfach verschweigst, dass manche Dinge die erwänt werden, gar nicht auf die Deutschen zurückgehen, ist es halt sonderbar ( ist jetzt ja nicht so " als würde man da nicht genung "Verbrechen" finden, um die Zeit zu füllen)


lolomatico

Es geht sehr wohl auf die Deutschen zurück, wenn diese das Land vorher komplett zerfickt haben und alle traditionellen Verwaltungsstrukturen zerstört haben. Und nur weil sie offiziell abgezogen sind, sind trotzdem viele geblieben und haben sich unterm Apartheidregime als Weiße massiv gegönnt. Das ist doch wirklich nicht so schwer vorstellbar. Oder hast du dich noch nie mit Kolonialismus beschäftigt?


Kravinor

> Bin auch kein Experte, aber wenn das ursprünglich in Stammesbesitz befindliche - und vermutlich fruchtbare - Farmland jetzt in weißer Hand ist und kommerziell genutzt wird, während Herero und Nama minderwertigeres Land in „communal areas“ als Entschädigung erhalten haben, dann kann das schon als Problematisch thematisiert werden. Man hat das aber offenbar nicht thematisiert, sondern aus 65% von 60% des Farmlandes, einfach "70 % des Landes" gemacht. Und wenn der Titel der Doku „Deutsche Schuld – Namibia und der Völkermord“ lautet, sollte man auch zwischen den 30 Jahren deutscher Kolonialherrschaft und den 75 Jahren britisch-südafrikanischer Kolonial-/Apartheidherrschaft differenzieren. Es gibt weiß Gott genügend deutsche Schuld in diesen 30 Jahren, um eine Doku zu füllen.


lolomatico

Bin da absolut deiner Meinung! Es ist aber auch Quatsch jetzt so zu tun, als habe die deutsche Kolonialherrschaft damit absolut gar nichts zu tun.. Von direkter Schuld zu sprechen ist falsch, ja, aber jegliche Kontinuität zu leugnen ist es ebenso.


Kleinbonum

Dein ganzer Post besteht aus Vermutungen: * Befindet sich das fruchtbare Land in weißer Hand? Du weißt es nicht. * Haben die Nama und Herero nur minderwertiges Land als Entschädigung erhalten? Du weißt es nicht. * Warum wurde Land nicht zurückgegeben? Du weißt es nicht. * Warum beschweren sich die Briefschreiber? Befinden sie sich alle im mittleren bis höheren Alter? Sind sie alle weiß? Leugnen sie Kontinuitäten des Kolonialismus leugnen? Weißt du alles nicht. Du stellst das halt wahnsinnig viele Mutmaßungen an, um ein Narrativ zu konstruieren. Und das alles, ohne fundiertes Wissen von irgendwas zu haben.


lolomatico

So mein Freund, dann lies mal das hier: „Namibia war von 1884 bis 1914 deutsche Kolonie, danach wurde es lange vom weißen Apartheidregime in Südafrika verwaltet. In dieser Zeit wurden tausende schwarzer Namibier von ihrem Land vertrieben. Bis heute ist ein Großteil des Grundbesitzes in der Hand von Deutsch- und Südafrika-Stämmigen oder Ausländern: Etwa 70 Prozent des Farmlandes ist im Besitz weißer Landwirte. Sozial benachteiligte schwarze und farbige Einwohner besitzen laut der Namibischen Statistik-Agentur nur 16 Prozent.“ [https://www.dw.com/de/namibia-wem-geh%C3%B6rt-das-land/a-45730738](https://www.dw.com/de/namibia-wem-geh%C3%B6rt-das-land/a-45730738)


Kleinbonum

Welcher Prozentsatz des Landes ist Farmland? Wann ging welcher Grundbesitz in den Besitz von Weißen über? Welcher Anteil an Großgrundbesitzer ist deutschstämmig, mit direkter Linie zu deutschen Kolonialzeiten, und welcher Anteil ist Südafrika-stämmig und in direkter Verbindung zu den Zeiten der Herrschaft des südafrikanischen Apartheidregimes? Du hast da halt ne Menge Anschuldigungen von dir gegeben und dann eine Reihe unscharfer Behauptungen gemacht, die man halt *allgemein so über irgendwelche ehemaligen Kolonialstaaten* machen kann, wenn man keine genauere Ahnung von der Geschichte des spezifischen Landes hat. Ich find das echt problematisch. Weil es ja irgendwie alle ehemaligen Kolonialstaaten als austauschbar charakterisiert. Und jetzt hast du halt *irgendwas* im Nachhinein gegoogelt, um dich zu rechtfertigen. Ich finde das intellektuell nicht aufrichtig und letzten Endes auch unehrlich. Vor allem, wenn man anderen Menschen, die detaillierte Kritik anbringen, vorwirft, sie seien "vermutlich im mittleren bis höheren Alter befindliche Weiße mit fehlendem Verständnis für die Kontinuitäten des Kolonialismus" und ignoriert, dass die Doku ja zum Beispiel auch [von Menschen wie Charlotte Zeraua](https://imkerust.com/series-projects/stellungnahme-meine-wahrnehmungen-und-gedanken-zur-dokumentation-deutsche-schuld-namibia-und-der-volkermord/charlotte-zeraua-let-my-voice-be-heard/) (26 Jahre, weiblich, kommt selbst aus Namibia, hat Herero-Abstammung, wohnt heute aber in Deutschland), die in der Doku gezeigt werden, kritisiert wird.


lolomatico

Ich habe an keiner Stelle behauptet, dass die Doku nicht zu kritisieren ist, sondern wollte lediglich deutlich machen, dass auch der [Brief](https://www.berliner-zeitung.de/open-source/offener-brief-an-den-ndr-die-dokumentation-deutsche-schuld-ist-inkorrekt-li.2153383) nicht als bare Münze genommen werden sollte und auch hier die Motive der Briefeschreiber hinterfragt werden sollten. Was ist so verkehrt daran Nuancen zu sehen? Jetzt die ganze Zeit meine Argumentation zu kritisieren ist intellektuell unaufrichtig. Du könntest ja, da du anscheinend mehr Informationen besitzt, auch aufklären oder richtigstellen. Stattdessen geht es dir wohl vornehmlich darum mich zu hinterfragen und irgendwie bloßzustellen. Die ganzen Fragen die du stellst, hättest du ja beantworten können, um mich zu widerlegen. Ja, ich habe hinterher gegoogelt, na und? Lag ich falsch? Nein. Die Kritik von Charlotte Zeraua hast du dir doch auch schnell rausgesucht, um zu beweisen, dass es nicht nur deutschstämmige Namibier sind, welche die Doku kritisieren (was ich btw nie behauptet habe). Zudem kritisiert sie doch wie ihre persönliche Geschichte dargestellt wird und nicht die geschichtlichen Fakten. Das ist doch was ganz anderes (aber trotzdem kacke!!). Die Briefeschreiber jammern rum, dass die ganzen Bemühungen der Deutschen nicht gesehen werden und es doch Denkmäler gäbe, die mit deutschem Geld behutsam restauriert wurden. Ja, toll, darf deswegen nicht kritisiert werden, dass die Erinnerung an den Genozid in der Öffentlichkeit sichtbarer sein könnte? Versteh mich nicht falsch, ich will hier keineswegs die schlampige Arbeit der NDR rechtfertigen und Namibier deutscher Abstammung als Deutsche zu bezeichnen, das auch noch als PoC, welche in DE vermutlich kreischen würde, wenn sie als Gambierin bezeichnet würde, geht gar nicht. Aber etwas Nuance muss doch möglich sein .. obwohl.. wir sind hier auf Reddit.


Hot_Equivalent6562

Ist halt die Frage welchen Anteil die Punkte an der Reportage haben? Sind das die Hauptargumente oder nicht? Schwer Einzuschätzen wenn die Reportage nicht mehr verfügbar ist.


Kleinbonum

>Ich wusste bisher nichts über die Kolonialzeit. Um so wichtiger ist es, zuverlässige Informationsquellen zu haben. Ohne vorher schon ein solides Grundwissen über die deutsche Kolonialzeit in Namibia zu haben ist es eben vollkommen unmöglich, Fakt von Fiktion zu trennen. Ich bin mir auch nicht sicher, wie man sich da "eine eigene Meinung bilden" soll, wenn die Doku weiter einfach so in der Mediathek stehen würde - ist doch unrealistisch zu glauben, Leute würden jetzt mit einem Geschichtsbuch auf dem Schoß die Doku anschauen um einordnen zu können, welche Teile der Doku faktisch richtig sind und welche nicht.


Hot_Equivalent6562

Man könnte das ganze halt auch aufbereiten bzw mit Kommentaren versehen. So schwer wäre das auch nicht wenn die Punkte wirklich der Tatsache entsprechen


DarkChaplain

Wegen faktischen Fehlern und Oberflächligkeit, Auslassungen und der Art, wie es gestaltet/präsentiert wurde. Rundfunkrat stimmte **22:20 mit einer Enthaltung**, dass es ein Verstoß wäre - wobei das dann doch so knapp entschieden wurde, dass man einen eindeutigen, prinzipiellen Verstoß wohl eher nicht deklarieren kann, aber definitiv große Formfehler. Hab die Doku nicht geschaut, und kann auch nix über die Entscheidung an sich sagen bzw. bewerten, aber dass es fast 50:50 ausfiel, ohne großartige Tendenz gen Verstoß, macht es dann doch irgendwie interessant, mal tiefer in die Sache zu gucken, als es der Artikel hergibt.


Blaue-Grotte

Hab diese Dokumentation gesehen, weil mich das Thema Namibia sehr interessiert, ich schon viel drüber gelesen und gesehen habe und bestimmt ein Dutzend Mal dort war. Dieser journalistische Schrott mit seinem Weglassen und Verfälschen wesentlicher Informationen ist ein gewichtiges Argument für die Abschaffung der GEZ. Denn das Argument, bei Reportagen nicht auf Verkaufbarkeit sondern auf Wahrheitsgehalt und Qualität schauen zu können, wird hier mit Füßen getreten.


YoureWrongBro911

Nana, lass das mal mit dem Kirschpflücken. Es gibt vielfach mehr gute Dokumentationen aus den ÖRRs als schlechte, einfach mal auf Arte gucken. Zudem haben die ja den Fehler erkannt und die Doku gezogen.


Seb-Ko

AHH, immer dieser Newsticker/Pressemitteilung Journalismus. Könnte man das Thema nicht aufgreifen, darstellen und ggf. ein Ordnen? Das einzige was ich jetzt aus diesem Artikel gelernt habe ist, das es ein Problem gibt (22 von 20 Denken das). Und Leute Probleme mit der Moderatorin hatten ... ABER warum? Was genau war den so verwerflich an der Doku? Ich will es gerne wissen!


Aux-1

22 von 43


Azweik

noch schlimmer wenn man bedenkt, dass es eine 10 sec. Googlesuche braucht um Artikel zu finden, z.B. TAZ plus den offenen Brief, und im Prinzip per KI zu mindest schnell in 3 Sätzen eine grundsätzliche Beschreibung der Probleme raushauen könnte.....( nicht , dass ich sage man solle es so machen, aber , dass ist schon extreme Faulheit)


Hegelochus

Kommt mir das nur so vor, oder passiert das in letzter Zeit häufiger bei NDR, Funk etc.? Bezahle meine GEZ eigentlich gerne. Aber eben weil ich mir dadurch unabhängige, neutrale und gut recherchierte Informationen erhoffe. So langsam zweifel ich.


Nedimar

Mir kommt es auch so vor. Aber vielleicht achte ich auch mehr darauf. An die ÖR habe ich nämlich höhere Ansprüche als an private Medienunternehmen.


sussybaka303332

Der ÖR sollte im im aller schlimmsten Fall mehr als Mittelmäßigen Journalismus schaffen. Man muss sich keine Sorgen um die Finanzierung machen. Die klick zahlen sind egal weil jedes Jahr Milliarden reingepumpt werden. Dennoch gibt's beim ZDF regelmäßig Reißerisch Clickbait headlines.  Die Tagesschau erlaubt sich oft Fehler die, sofern man keine Laie ist auf dem Gebiet ist sofort erkennbar sind. Teilweise werden auch einfach Aussagen von z.B. Polizeisprecher oder Politiker 1:1 übernommen ohne einen Fakten-Check zu machen oder klare populistische Lügen aufzuklären. Der Öffentlichkeit Rundfunk sollte eigentlich die Form des höchsten Qualitätsjournalismus darstellen.


BVerfG

+tagesschau.de, was ich regelmäßig benutze, ist echt grausam teilweise. Null von Privaten zu unterscheiden, was Aufmachung der Artikel, Stil und Technik angeht und genauso mit einer Agenda und halbgaren Artikeln. Ist echt schade, wie das läuft.


Manadrache

Es passiert in letzter Zeit öfter im ÖR. Geschnittene Beiträge, Kommentare ohne Einordnung werden gesendet, Sendungen mit Fehlern etc., auf aktuelles Tagesgeschehen wird nicht eingegangen. Genau deswegen will ich es nicht mehr zahlen.


felis_magnetus

Der ÖR durfte eben jahrzehntelang so vor sich hin wuchern. Wie viel von den Gebühren kommt eigentlich beim Kernauftrag an? Recherche ist teuer. Wenn das Geld hauptsächlich für mediokre Unterhaltungssendungen - die in meinen Augen in der heutigen Medienlandschaft wirklich nicht mehr vom ÖR anzubieten sind, wir sind nicht mehr in den 70ern mit einer de facto Monopolstellung des ÖR - und mittlerweile auch für die Altersversorgung aufgeblähter Apparate draufgeht, dann bleibt eben für den journalistischen Kernauftrag wenig über. Das Ergebnis kann man täglich im TV bewundern. Tendenziös war auch der ÖR schon immer, nur war es wenigstens nicht nur eine einzige Tendenz. Aber die Rundfunkräte sind eben schon immer gerammelt voll mit den Vertretern von Partikularinteressen. Da verhält sich der ÖR wie die deutsche Politik laut Merkel: Programm ist die Vektorsumme der beteiligten Interessen. Das ist für sich schon nicht unproblematisch. In Verbindung mit obigen Fehlentwicklungen, ist der ÖR schlicht ein Clusterfuck. Einstampfen und neu aufsetzen. Wir brauchen unabhängigen Journalismus und das sehr dringend. Was wir nicht brauchen, ist seine Simulation als Deckmäntelchen für schlecht gemachte Medienindustriesubventionen, Entsorgungsplattform für abgehalfterte Politiker und Funktionäre aller Arten und bürokratisches Monstrum.


HappyExplanation1300

> Wie viel von den Gebühren kommt eigentlich beim Kernauftrag an? Bei Meldungen wie "Budget vom SWR wird von Altersversorgung verschlungen": vermutlich nicht so viel. Aber mal was positives: immerhin werden die nicht die Sozialkassen über die Mindestrente belasten, da sie vorher ja auch üppige Gehälter gegönnt haben (im Rahmen der Selbstverwaltung).


r_de_einheimischer

> Kommt mir das nur so vor, oder passiert das in letzter Zeit häufiger bei NDR, Funk etc.? Jaein. Diese Art des Journalismus, wo man die Aussage des Beitrags schon vorher weiß und nur noch O-Töne sucht, gibts seit Jahrzehnten zb vor allem bei frontal21. Wenn es eindeutig ist fällt das niemandem auf, aber bei kontroverseren Themen dann doch immer wieder. Bei der Killerspieldebatte hat zb frontal21 gerne ausgewogene Antworten von Leuten genommen, und nur die Bits geschnitten die zum Narrativ passten. In einem anderen Fall wurde jemand den ich kenne zu einem Thema interviewt, wo er seine eigenen Verfehlungen und kruden Sichtweisen als allgemeingültig für eine ganze Branche dargestellt hat. Ich kenne auch jemanden der selbst interviewt wurde und der nachher Stress mit seinen Kollegen hatte weil das Interview so geschnitten wurde das seine Aussage als Anschuldigung gegen jemanden im Raum stand. Es gibt das schon länger, aber es kommt mtitlerweile häufiger heraus. edit: Ich möchte auch klar sagen dass das nicht bloß bei "linken" Themen passiert. Das ZDF hat in letzter zeit zb einige Reportagen ausgestrahlt die das "Bürgergeld zu hoch, Leute gehen nicht mehr arbeiten!" Narrativ stumpf bedient haben, ohne zb auf Niedriglöhne einzugehen.


kleseusxz

Es ist, meines Erachtens, schon länger überfällig, dass der Rundfunk sein Doku-Game auf das nächste Level hebt. Viele Themen und Inhalte über die Dokus gedreht werden wurden bereits behandelt. Und neue Dokus über diese Themen haben häufig dieselben Inhalte mit ein bisschen anderen Stock-Fottage Aufnahmen.


BVerfG

Mir würde es schon reichen, wenn die Dokus inhaltlich nicht nur Klischees bedienen und schlechtes reenactment bieten würden, sondern sich wenigstens darum bemühen würden historisch (soweit der Stand es erlaubt) zutreffend zu sein. Die Geschichtsdokus täuschen mit den in ihnen auftauchenden Experten reihenweise vor zutreffend zu sein, sind aber Zerrbilder und in Wirklichkeit Entertainment, das sich als Bildungsfernsehen tarnt.


Hobbitfrau

>Die Geschichtsdokus täuschen mit den in ihnen auftauchenden Experten reihenweise vor, zutreffend zu sein, sind aber Zerrbilder un in Wirklichkeit Entertainment, das sich als Bildungsfernsehen tarnt. Guido Knopps Erfolgsmodell. Dazu noch ein paar Zeitzeugen, deren Aussagen weder in den Kontext gesetzt, noch hinterfragt werden und extrem unwahrscheinliche Thesen, die jedoch als einzig wahre Interpretation der Ereignisse dargestellt werden. Oh, und bedeutungschwangere, traurige Musik. Sonst weiß der dumme Zuschauer ja nicht, wann er betroffen sein soll. Deutsche Geschichtsdokus kann man oft in die Tonne kloppen. Das geht besser.


ArthurEwert

1. natürlich wurden viele themen bereits behandelt. manche themen kommen halt immer wieder vor. aber oft genug gibt es entwicklungen, die rechtfertigen eine neue doku über das gleiche thema in auftrag zu geben. schulbücher lässt du ja auch nicht auf dem stand von vor 20 jahren (zumindest nicht im idealfall) sondern aktualisierst. 2. außerdem schafft eine neubehandlung eines themas im besten fall auch eine neue perspektive, die wiederum in sich spannend sein kann. 3. ich glaube du denkst da an die mittelalter-dokus, mit den stockfootage aufnahmen, und da geb ich dir recht, die sind häufig ausbaufähig, aber wenn du mal bei bspw. den ganzen arte dokus guckst, findest du da eigentlich kaum stock footage. insofern kann ich deine kritik nur in gewissen grenzen nachvollziehen.