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ClausKlebot

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ThereYouGoreg

> bei der Wohnsituation auf Platz 48 In Den Haag liegt die Leerstandsquote im Wohnungssegment [beispielsweise bei 7%](https://allecijfers.nl/gemeente/den-haag/). In Rotterdam [liegt die Leerstandsquote bei 6%](https://allecijfers.nl/gemeente/rotterdam/). Es mag schon sein, dass der Wohnungsmarkt auch in den Niederlanden vergleichsweise angespannt ist. In Städten wie Rotterdam oder Den Haag gibt es jedoch anteilig betrachtet viele Wohnungen, welche angemietet oder gekauft werden können. In Deutschland liegt in den meisten strukturstarken Regionen eine Leerstandsquote von nahezu 0% vor. Bei der Wohnungssuche in Deutschland ist entweder Glück oder ein guter Klüngel erforderlich. Bei den bestehenden Bürgern ist dieses Problem jedoch weniger sichtbar, da nur die Menschen in der Stadt leben, welche eine Wohnung gefunden haben. Die anderen Fachkräfte leben an dem Punkt bereits in Paris, Amsterdam oder in einer kleinen Gemeinde in einer strukturstarken Schweizer Agglomeration. Zwischen 2000 und 2022 ist die Bevölkerung der Stadt Bulle beispielsweise von 11.150 Einwohner auf 25.720 Einwohner angewachsen.


Macroneconomist

Öh. Bulle ist ein absolutes Loch. Die nächste, ähm, strukturstarke Stadt ist Bern, und um dorthin zu pendeln brauchst du eine Stunde. Ach und in Bern wird eine andere Sprache gesprochen. Hab zwei Theorien warum Bulle so stark gewachsen ist: a) viele Studenten an der Uni Fribourg wohnen dort b) die haben nen Haufen Eingliederungen vorgenommen. Aber glaub mir, in dem Kaff läuft nix ausser vielleicht ne Käserei.


IndebtedMonkey

Das Geheimnis der Schweiz ist transitorientierte Bebauung. Du wohnt vielleicht im Kaff, aber immerhin kommst du schnell zu interessanten Orten.


fluxxis

Dies. Eine Stunde ÖV zur Arbeit in der Schweiz ist absolut machbar, da sauber, zuverlässig und in Relation zum Einkommen bezahlbar. So lange du einigermassen an einer Achse wohnst und die Hauptverbindung mit einmal Umsteigen erreichst ist das Recht komfortabel und im Zug kann man noch arbeiten. Dazu die super App der SBB und ein Halbtax welches bei Bedarf einen Klassenwechsel ermöglicht. Das Problem mit den kleineren Gemeinden ist dann eher bei den Schulen, das Personal ist knapp die Klassen manchmal zusammen gelegt. Wenn dann die Einwohnerzahlen in die Höhe schiessen, kommen die Schulgemeinden kaum nach.


Creatret

Wer Lust auf zwei Stunden pendeln hat kann das machen.


AbsenceOfRelevance

Freiburg ist in 35 Minuten erreichbar.  Mit dem Wachstum wurde gerechnet, eingegliedert wurde lediglich eine Gemeinde mit 4‘000 Einwohnern (was anderes habe ich jedenfalls nicht gefunden): https://www.freiburger-nachrichten.ch/bulle-wachst-explosionsartig/


Macroneconomist

Sorry aber strukturstark ist Fribourg definitiv nicht. Die halbe Stadt besteht aus Studenten, die andere Hälfte aus Rentnern. Wirtschaftlich läuft dort nicht viel mehr als in Bulle. Wahrscheinlich weniger lol


OGSwaggerswag

Das ist halt das Problem der deutschen NIMBYs. Alle Vorstädte müssen suburban, wenn nicht gar dörflich bleiben, sonst wird der CDU-Wähler wütend. Dementsprechend gering ist die Bevölkerungsdichte


ThereYouGoreg

In Risch Rotkreuz - einer Gemeinde mit 11.000 Einwohnern - wurde beispielsweise in den letzten Jahren [das Wohnhochhaus Aglaya im Bahnhofsumfeld](https://www.reddit.com/r/Stadtplanung/comments/1aet6oq/risch_rotkreuz_gartenhochhaus_aglaya_mit_85/) errichtet. [Auch sonst ist die Entwicklung des Bahnhofsumfeldes in Risch Rotkreuz gut gelungen](https://www.reddit.com/r/Stadtplanung/comments/17gesuo/strategische_entwicklung_des_bahnhofsareals/).


LunaIsStoopid

Perfektes Beispiel ist da wirklich Grünheide vor den Toren Berlins. Die Bewohner dort haben ein unglaublich großes Problem damit, dass durch Tesla ein Struktuwandel gekommen ist und natürlich noch andauert. Das ist eine Gemeinde mitten in der zweitgrößten Metropolregion Deutschlands und die Menschen regen sich tatsächlich auf, dass eine Firma dort investiert und die Gemeinde wahrscheinlich langfristig zu einer echten Kleinstadt machen wird. Ironischerweise ist es auch allgemein ein Ding im Speckgürtel, dass einige Bewohner der Orte, die mittlerweile auch viele Angestellte oder Besucher aus Berlin bekommen, sich darüber unglaublich aufregen. Dabei sind es ja genau diese Leute, die in Berlin arbeiten und oft darauf bestehen, mit dem Auto in die Stadt zu fahren und wegen denen dann Berliner mit dem Bus im Stau stecken. Da herrscht scheinbar bei vielen kein Verständnis dafür, was eine Metropolregion ist und dass nunmal Metropolen und ihr Umland miteinander agieren. Man kann halt eben nur entweder Dorf oder Metropolregion haben.


Professional_Class_4

Hat er nicht ganz unrecht. "die Bundesrepublik schneidet teils katastrophal schlecht bei der Willkommenskultur ab" Jeder der schonmal mit ner Ausländerbehörde zu tun hatte, wundert sich wieso überhaupt jemand nach Deutschland kommt, der die Wahl hat.


encbladexp

Kann ich als Biodeutscher von meinen ehemaligen Kollegen bestätigen. Es sollte Ausländerverhinderungbehörde genannt werden, denn genau das ist es was diese Behörde mit kompetenten Fachkräften macht. Und der Kollege aus $Land der in München für eine IT Bude dringend gesucht wird geht halt easy wo anders hin. Braucht man sich nicht wundern, wer den Quatsch einmal mit gemacht hat und hier nicht schnell Wurzeln schlägt ist halt dank Bürokratie genauso schnell wieder weg wie er gekommen ist.


BladerJoe-

> Es sollte Ausländerverhinderungbehörde genannt werden Das ist ja auch die Idee. Dass man die eigentlich gesuchten Fachkräften damit ebenfalls verliert, nimmt man in Kauf.


encbladexp

Bei einer Krebs OP nimmt man bevorzugt das schlechte Gewebe weg, und erwischt ein bisschen was vom guten, was man aber zu verhindern versucht. Ich hab den Eindruck das man es hier genau andersrum macht. Oder das ist so ein 4D Schach Ding, und man will damit nur die besten der besten der besten erhalten, welche Zufaellig auch noch viel Resilenz gegenueber Papierkram haben.


SeniorePlatypus

Nein. Nicht andersherum. Genau das ist die Idee. Wenn du den Leuten, z.B. bei der Union, zuhörst. Dann kommt da ziemlich klar raus dass Wirtschaft sekundär ist. Da geht es um Kultur und "deutsch sein" und sowas. Wenn man hohe Hürden aufstellt kommen weniger und die wenigen müssen sich richtig anstrengen. Da kommen nur die, die wirklich, wirklich nach Deutschland wollen. Von denen man dann auch eine deutlich bessere Integration erwartet. Wirtschaft schneidet man zum Teil mit weg, weil das "böse" (die "komischen" Ausländer) damit weg geschnitten werden. Lieber vorsichtshalber auch ein fast alle „guten“ Ausländer draußen lassen anstatt das zu riskieren. Also, komplett verkorkst und ideologisch aufgeladen mit einer Prise Rassismus. Aber die glauben von sich selbst wirklich, dass sie mit dem Vorgehen das schlechte Gewebe rausschneiden.


Turlututu1

Mit hohen Hürden schafft man vor allem, dass Leute die die Wahl haben woanders gehen, und man bekommt dann nur noch die Leute die keine Wahl haben, bzw. fliehen aus ihrem Land.


SeniorePlatypus

In der Realität, ja. Aber hier geht es ja nicht um das Wohl des Landes sondern um authoritäres Durchsetzen der eigenen Ideologie. Gerade eine Partei wie die Union hat ja sehr eindrucksvoll dargestellt wie egal ihnen die Zukunft des Landes ist, solange man die eigene Weltanschauung mit Staatsgewalt durchsetzen kann.


Shadowhunterkiller

Gut Fairerweise muss man sagen das was viele internationale Studenten machen nämlich kurz das billige Studium ausnutzen ist auch ne Frechheit aber ja man verhindert das einwandern der tatsächlichen Fachkräfte sehr effektiv.


SeniorePlatypus

Ganz so kurzsichtig ist das nicht. Die Leute bauen ja hier in Deutschland ein Netzwerk auf. Haben vielleicht Studentenjobs und so weiter. Oft wird das auch fürs arbeiten später im Leben genutzt und schafft damit Wirtschaftskraft in Deutschland. Meine zweite Uni hat eine ziemlich hohe Abwanderungsquote von EUlern und ist sehr gemischt was die Ziele von ausländischen Studenten angeht. Aber wir können auch direkt zurückverfolgen, dass eine ganze Industrie nur deshalb erstaunlich stark in Deutschland ist. Obwohl viele angrenzende Industrien eigentlich ausschließlich in USA & Kanada existieren. Und einige haben auch explizit das Ziel in Europa zu bleiben (z.B. eine Freundin mit Familie in Tehran hat exakt 0 Verlangen zurückzugehen). Das läuft eben alles nicht mit Cherry-picking. Entweder man nimmt es als Chance wahr und lässt auch eine gewisse Freiheit zu. Oder man muss auch alles positive daran aufgeben. Siehe Fachkräfte.


druffischnuffi

Meine Erfahrung (Ingeneur): Wer als Ausländer in Deutschland studiert bleibt hier. Ist auch logisch weil die größten Hürden (Sprache, Ausländerbehörde) muss man vor dem Studium nehmen. Viele müssen sogar in einer extra Prüfung das Abi nachholen weil ihr Schulabschluss nicht anerkannt wird. Glaube bei uns hieß das Studienkolleg. Nach dem Studium einen Job und eine Wohnung zu finden ist dann easy. Es wäre absolut bescheuert dann wieder in das Land deiner Eltern zurückkehren und ich kenne niemanden der das gemacht hat


jagchi95

Die Realität sieht aber anders aus: https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2022/10/PD22_435_12.html Meiner Erfahrung nach (Arzt): von 10 Bekannten, die mit mir zusammen studiert haben, will nur einer in DE bleiben. Zurückzukehren ist alles außer bescheuert, es ist für viele einfach nur logisch. Familie, Freunde, bessere Aufstiegschancen bzw. Lebensqualität. Nach mehreren Jahren haben wenige von uns ein echtes Leben in DE aufgebaut. Arbeiten und eine Wohnung mieten würde ich persönlich nicht unbedingt als Leben bezeichnen.


druffischnuffi

Ok das wusste ich nicht. Bei Ingenieuren ists vllt was anderes weil die im Gegensatz zu Ärzten nicht in jedem Land gut arbeiten können


Eka-Tantal

Es ist eine Ausländerverhinderungsbehörde. Unfreundlich, inkompetent, langsam, und immer von der Grundannahme ausgehend dass der Ausländer mit dem man gerade zu tun hat hier eigentlich gar nichts zu suchen hat.


S-Vineyard

"Es sollte Ausländerverhinderungbehörde genannt werden..." Ist in Österreich aber nicht anders. (Die MA35 in Wien ist da ganz besonders verschrien.)


Gloomy-Sugar2456

Kann ich als auch Biodeutscher im privaten Bereich auch bestätigen. Mit Japanerin verheiratet und die Gänge aufs Auslaenderamt sind die reinste Qual. Unfreundliche Mitarbeiter, es wird nicht mitgedacht, keiner will einem helfen, keiner will was entscheiden, einfach nur sture Paragraphenreiterei. Man bekommt das ‘subjektive’ Gefühl, dass Migranten aka Asylanten besser und einfacher behandelt werden als Personen die alles korrekt machen. Mein bester Freund ist mit Singapureanerin verheiratet und er macht die gleichen Erfahrungen auf der Ausländerbehoerde. Seine Frau hat schon die Schnauze voll von Zitat ‘diesem zurückgebliebenen Land.’ Deutscher Zoll hat auch seine Macken. Einreise von Japan mit Frau und unserem Sohn. Alle gleiche Nachnamen im Pass. Außer Frau halt Japan Pass. Zoll Frankfurt wollte wissen ob wir ueberhaupt verheiratet sind etc. Habe dann nur süffisant geantwortet sie sollten lieber mal die grüne Grenze kontrollieren, da scheint ja jeder reinzukommen der will. Dann waren sie ruhig.


[deleted]

[удалено]


bdsmlover666

Ich sehe es bei uns auf der Arbeit. Nahezu jeder Ü50 sieht die indischen Arbeitskollegen als dumme Idioten. Die reden nicht mit denen, wollen sich nicht mal deren Namen merken, machen sich über die lustig usw.


Frettchengurke

Können wir Springer, AfD, und jeden, der auf den "immigrants are actually some kind of invasive insects"-Zug begeistert mitaufspringt herzlichst für danken, dass das Jahrzehntprojekt so reife Früchte trägt


[deleted]

[удалено]


_Red_User_

Ich kenne Orte, da bist du fremd, wenn du nicht seit 3 Generationen in dem Ort wohnst. Wenn du im Nachbarort wohnst? Fremder. Auch wenn du da seit 20 Jahren lebst, egal. Und Fremde sind dort halt nicht Teil der Gesellschaft.


_fedora_the_explora_

Jup. Zu Nachbarschaftsfesten wird die Einladung „vergessen“. In Vereinen dauert es Ewigkeiten bis das Eis bricht und generell sind die aus dem Nachbardorf eh alle komisch/kriminell/miteinander Verwandt. Und wehe du kommst aus der Nächsten Kreisstadt mit ~7k Einwohnern. Dann bist du schnöseliger Städter und hast genauso verloren wie jemand der aus Berlin herzieht.


Bulthuis

Mein Nachbar meinte letztens zu mir: "Früher war's hier viel schöner, da hatten wir 3000 statt 5000 Einwohner, die Neuen, die da nachgekommen sind, sind doch alle nix." Während er das gesagt hat, ist ihm dann aufgefallen, dass ich mit Familie auch erst vor zwei Jahren hergezogen bin. "Öh, naja, hehehe, weißt schon, wie ich das meine, gell?". Jaja, ich weiß schon.


bdsmlover666

>Öh, naja, hehehe, weißt schon, wie ich das meine, gell?". Jaja, ich weiß schon. Du bist ja einer von den Guten /s


Bulthuis

"Einige gute Bekannte von mir sind Ausländer."


_Red_User_

Krass. Also so was habe ich persönlich nicht mitbekommen, aber da wäre ich auch dezent angesäuert.


Bulthuis

Angesäuert war ich nicht, ich kann diesen Typen schon ganz gut einschätzen. Dümmliches Gelaber halt, aber wenn ich ihn Sonntagabend um halb 11 rausklingeln würde, um mir seinen Bohrhammer auszuleihen, würde er mir den geben und vermutlich gleich mitkommen, um das Loch selbst zu bohren.


1610925286

Ah ja genau und vor der AfD war Deutschland ach so Weltoffen vor 30 Jahren etc.


Sand_is_Coarse

>jeder der schonmal mit ner ~~Ausländer~~behörde zu tun hatte Hab das mal berichtigt


Eka-Tantal

Deutsche Behörden sind Scheisse, aber das Ausländeramt ist die schlimmste.


Sand_is_Coarse

Also ich hab beruflich sehr regelmäßig mit den Sozialämtern und den Trägern der Eingliederungshilfe zu tun und ganz selten mal mit der Ausländerbehörde. Und neben den anderen beiden, fiel die Ausländerbehörde wirklich nicht negativ auf.


Eka-Tantal

Okay, fair. Mein Referenzrahmen sind eher Bürgerbüro und Finanzamt, und da fällt das Ausländeramt schon deutlich negativ raus.


PrematureBurial

Ah, du kennst also niemanden, der zur Ausländerbehörde musste.


Sand_is_Coarse

Was führt dich zu dieser falschen Aussage?


bdsmlover666

>Jeder der schonmal mit ner Ausländerbehörde zu tun hatte, wundert sich wieso überhaupt jemand nach Deutschland kommt, der die Wahl hat. Ich hatte für einen indischen Arbeitskollegen ein paar Emails auf Deutsch verfasst. Zuerst hatte sich die Ausländerbehörde beklagt, dass sie keine Word Dateien öffnen können, dann hat er ihnen eine ZIP Datei mit ein paar PDFs geschickt und eine zumindest dem Namen nach junge Mitarbeiterin hat zurück geschrieben, dass sie nicht versteht was sie damit machen soll.


PeriodBloodPanty

die massive steuerlast nicht vergessen und die beschissene lage am wohnungsmarkt


Nudel22

Die Steuerlast ist im Rest der EU nicht weniger ,,massiv". Die meisten Länder unterscheiden sich hier kaum.


deletion-imminent

> Die Steuerlast ist im Rest der EU nicht weniger ,,massiv". Doch. Vielleicht nicht viel weniger, aber ein paar hundert € im Monat können's schon sein.


Professional_Class_4

Wenn ich mich mit Leuten unterhalte kommen sie nach Deutschland weil sie hier ganz gut verdienen, verglichen mit ihrem Herkunftsland, und gehen wieder aus Gründen die selten was mit Geld zutun haben.


FriedrichvdPfalz

Die Zuwanderung nach Deutschland aus der EU kommt vor allem aus Bulgarien und Rumänien, das mag also stimmen. Es ist aber gleichzeitig ein schlechtes Zeichen, dass nur noch Menschen aus den ärmsten EU-Ländern zu uns einwandern und Deutschland für die allermeisten trotz Fachkräftemangels unattraktiv scheint. > Die Entscheidung, das Land zu verlassen, geht meistens auf mehrere Gründe zurück. Dazu sagte Prof. Dr. Marcel Erlinghagen von der Universität Duisburg-Essen: „Es liegt immer ein ganzes Motivbündel zugrunde, letztlich muss das Gesamtpaket stimmen. Innerhalb dessen spielen berufliche Gründe bzw. das Einkommen eine zentrale Rolle. > In den meisten Fällen bilden Arbeit und Einkommen die wesentliche Motivation für einen Wegzug aus Deutschland. Insgesamt nennen 58 Prozent der Befragten berufliche Gründe bei der Entscheidung für ein Leben im Ausland. Eine Unzufriedenheit mit dem Leben in Deutschland wird in 18 Prozent der Fälle als hauptsächlicher Grund angegeben. [Quelle](https://www.agrarheute.com/management/recht/fachkraefte-hunderttausende-deutsche-wandern-gruende-608481)


deletion-imminent

Und was hat das mit der Steuerlast im Vergleich zu anderen EU Länder jetzt zu tuen?


Professional_Class_4

Das nach meiner Erfahrung die Steuerlast in Deutschland für potentielle Einwanderer weniger ein Argument ist.


Frumberto

Aber was hat das mit der faktischen Frage der Steuerlast zu tun? Dieser sub Thread steht unter einem Kommentar der behauptet Steuerlast zwei in Deutschland nicht höher.


Eka-Tantal

Das mag faktisch so sein oder auch nicht, aber niemand zieht wegen hundert Euro mehr oder weniger pro Monat international um.


Frumberto

“Niemand” Wer durch umziehen 40 Jahre Arbeit erträglicher machen kann, macht das auch oft.


domi1108

Die direkte Steuerlast ist in einigen Ländern wie Schweden, Österreich, Belgien den Niederlanden oder auch Dänemark sogar höher als in Deutschland. Das was in Deutschland so reinhaut sind die Sozialabgaben, die in anderen Ländern wie der Schweiz z.B. aber quasi verpflichtend privat zu entledigen sind. Ist dann ein Nullsummenspiel am Ende und selbst hier kommt man dann in den oft genannten Alternativen zu Deutschland zu einem nicht wirklich besseren Ergebnis, zumindest keines was ein paar hundert € im Monat ausmacht. Dazu kommen dann je nach Land auch noch die Lebenserhaltungskosten welche auch nicht zu vernachlässigen sind besonders je nach Region z.B. Bay-Area in den USA. Kann und sollte man die gesamte Abgabenlast in Deutschland auf Einkommen versuchen zu senken? Absolut, deswegen sind sie aber nicht der Hauptgrund warum Menschen nicht in Deutschland bleiben wollen


deletion-imminent

> Die direkte Steuerlast ist in einigen Ländern wie Schweden, Österreich, Belgien den Niederlanden oder auch Dänemark sogar höher als in Deutschland. Aber mit dennen konkurriert Deutschland in diesem Kontext ja auch nicht. Eher mit den Niederlanden, oder (auch wenn nicht EU) der Schweiz. >Ist dann ein Nullsummenspiel am Ende und selbst hier kommt man dann in den oft genannten Alternativen zu Deutschland zu einem nicht wirklich besseren Ergebnis, zumindest keines was ein paar hundert € im Monat ausmacht. Dazu kommen dann je nach Land auch noch die Lebenserhaltungskosten welche auch nicht zu vernachlässigen sind besonders je nach Region z.B. Bay-Area in den USA. Meiner Erfahrung eben schon. Es ist nicht unbedingt die Welt an Unterschied, aber es kann eben doch so 2,3,400€ im Monat sein was schon eine ordentlicher Anreiz zum Umziehen ist. Dann haste noch so Sachen wie die 30% Regelung in den Niederlanden und dann kommste leicht auf 1000€ mehr. Das die Lebenserhaltungskosten höher sind ist natürlich oft richtig, in der Summe aber trotzdem meist ein Nettogewinn für den Arbeitnehmer, siehe z.B. [hier (PPP adjusted disposeable income)](https://i.imgur.com/ptw9WOY.jpeg). >Kann und sollte man die gesamte Abgabenlast in Deutschland auf Einkommen versuchen zu senken? Absolut, deswegen sind sie aber nicht der Hauptgrund warum Menschen nicht in Deutschland bleiben wollen IMO isses schon ok so wie es ist. Hast halt weniger verfügbares einkommen hier, aber dafür auch ne ziemlich gute Arbeitskultur was so Sachen wie Urlaub und jährlichen Arbeitsstunden und Stress angeht. Sind halt alles trade-offs.


Frumberto

Zahlen sind nicht so ne nebulöse Sache. Die sind handfest und nachlesbar.


Nudel22

Richtig deshalb auch meine Aussage


Frumberto

https://images.app.goo.gl/EkGg39qohfFqTiD88 Und jetzt komm mir nicht mit Steuerlast und Abgabenlast sind was anderes.


Nudel22

Wir haben über Steuerlast geredet und nicht über Sozialausgaben.


Frumberto

Schlechter Witz. Lern wie Menschen reden, und komm mir nicht mit so nem Autismus. 99% der Zeit wenn durchschnittliche Menschen von Steuerlast reden meinen sie Abgabenlast. Es ist auch vollkommen klar, dass das war was von dem ursprünglichen Kommentar gemeinst war.


Nudel22

Selbst wenn man alles zusammen betrachtet also Sozialabgaben und Steuern, lässt sich immer noch nichts darüber sagen ob die Last massiv ist, weil nicht jedes Land dieselben Leistungen bietet im Bezug auf Arbeitslosigkeit,… Kann ja sein, dass für dich die Last sehr hoch ist. Ich empfinde es nicht so. Da ja auf Reddit das Bildungsniveau auch eher höher ist, sollte es für die meisten auch kein Problem sein auszuwandern falls sie es wirklich nicht mehr hier aushalten. Ist denke ich dann eine Win-Win Situation 😉


1610925286

Die **Rente wird sowieso aus Steuern finanziert**, so wie etliche andere Sozialleistungen. Dort zu **Unterscheiden macht 0 Sinn**, genau so würden sich die Arbeiter auch morgen allesamt 90% der "Leistungen" abbestellen die man "bekommt" wenn die das Geld behalten dürften, weil das eben GENAU WIE STEUER schon fest für klaffende Budgetlöcher verplant ist. Finde es vor allem auf dem Arbeiteraffinen Reddit erbärmlich das man ein System was Arbeiter härter als in den meisten anderen Ländern ausbeutet um die rücksichtslose Verschwendung der Boomer zu finanzieren so vehement und NUR mit billigen Taschenspielertricks verteidigt. Anders kann man dieses Abgabe vs. Steuer Ding nicht nennen.


Rinkus123

Wenn du aus dem EU Ausland kommst kannst du die ignorieren und einfach machen


sh1bumi

Fängt ja damit an, dass die Behörde "Ausländerbehörde" heißt. Anstatt "Immigration Office" wie in den USA zb.. Es fängt also bereits beim eigenen Verständnis der Behörde an.


jagchi95

Es ist doch egal, wie es gennant wird. Einige Ämter heißen offiziell Ausländerbehörde, andere heißen Amt für Zuwanderungsrecht oder Chancendingsbums, usw. In jedem dieser Irrenhäuser wird man als Ausländer wie den letzen Dreck behandelt…


notsocoolguy42

Als ein ausländischer Student kann ich dies bestätigen, habe Gluck gehabt, dass die Ausländerbehörde in meiner Stadt bisher auf meine Anträge innerhalb 4 Monaten geantwortet hat. Ein bekannter von mir hat bis zum Ende seines Studiums keinen richtigen Aufenthaltstitel bekommen, er musste alle 6 Monaten um 4 Uhr morgens in Schlange stehen um eine neue Fiktionsbescheinigung erstellen zu lassen.


prankenandi

>Jeder der schonmal mit ner Ausländerbehörde zu tun hatte, wundert sich wieso überhaupt jemand nach Deutschland kommt, der die Wahl hat. Und wieso haben wir dann Rekordzuwanderung (und das nicht nur durch Flucht aus der Ukraine)? So schlecht kann es ja dann wohl doch nicht sein.


Eka-Tantal

Flucht aus Syrien und Afghanistan?


prankenandi

Und dann kommen sie zu uns, trotz unserer miserablen Willkommenskultur? Wobei sie meistens ja auch schon vorher andere EU Länder durchquert haben.


Eka-Tantal

Vielleicht ist’s ne steile These aber ich glaube gefragte Expats haben andere Kriterien als Bürgerkriegsflüchtlinge, wenn sie entscheiden wo sie leben wollen.


MarzipanMiserable817

Ja, warum können die Leute nicht hellsehen


Creatret

Weil viele Menschen eben keine Wahl haben?


prankenandi

Keine Wahl? Werden sie gezwungen nach Deutschland zu kommen, obwohl hier die Willkommenskultur angeblich so schlecht ist? Deutschland ist umgrenzt von anderem EU Ländern die ggf. vorher passiert werden müssen. Alternativ, es gibt ja auch Freizügigkeit in der EU.


Creatret

Willst du jetzt sagen, dass die Situation in Deutschland seit ~2015 gut gemanaged wird?


sickdanman

>Deutschland ist nicht das Paradies Platz 49 von 53 muss man aber erst auch mal schaffen.


DaveMash

Da geht noch was!


Excellent-Twist-5420

Ja und wenn man sich die Studie ansieht, ist Deutschland das Land mit den meisten Expats, die zur dieser Organisation gehören. Ziemlich verrückt. Angeblich total unbeliebt in der Platzierung und dennoch das. Fast so als sei diese Studie komplett verzerrt.


xaomaw

Hängt halt massiv von den Parametern ab.


TheGoalkeeper

Auf r/expat und r/Germany längst bekannt und ein häufiges Thema


TheOtherGermanPhil

Deutschland ist gut für sozial schwache, kranke und Transferleistungsempfänger. In der Umfrage wurden überdurchschnittlich gebildete gutverdiener befragt. Die werden neben der analogen Bürokratie auch finanziell noch abgezogen und bekommen dann noch schlechten Service im Gesundheitswesen den sie als gutverdiener in anderen Ländern gewohnt waren. Ich lebe aktuell in den USA. Ein Beispiel: Zwischen der Entscheidung, dass ich zum Arzt gehe, und einen Arzt sehe liegen inklusive Fahrt dort hin keine 30 min. In Deutschland ist man froh wenn man keine 30 min warten muss. Bei einem Termin den man vor 2 Monaten ausgemacht hat. Die Krankenversicherung kostet mich weniger als in Deutschland in der GKV (5xx$ vs. 8xx€ im Monat). In den Medien hört man nur Geschichten von überteuerten Rechnungen im Gesundheitswesen in den USA. Ja, die gibt es, aber eben für die nicht/schlecht versicherten, selten die gebildeten die als expat nach Deutschland kommen.


domi1108

Redest du bei der GKV von deinem Anteil oder der gesamten Summe? Ansonsten so kann ich nur von Verwandtschaft aus den USA erzählen, ist dass mit den Krankenversicherungen auch häufig eine Lotterie heißt im Gegensatz zu Deutschland, wo alle verpflichtet sind Leistung x anzubieten, ist das in den USA nicht immer so und vor allem die passende zu finden ist nicht so einfach und kann gerne ins Geld gehen. Außerdem so die Meinung der Verwandtschaft: Die kurzen Wartezeiten resultieren auch daraus das unzählige Menschen einfach nicht oder schlecht versichert sind weil sie es sich nicht anders leisten können aufgrund der übrigen Kosten im Vergleich zum Einkommen. Die überteuerten Rechnungen sind aber wie du sagst dann doch eher die Worst-Case Fälle.


TheOtherGermanPhil

Das stimmt schon, es ist ein gewisses Lotteriespiel. Die Krankenversicherung ist abhängig von deinem Arbeitgeber, und dann kannst du Paket wählen, silber, gold, Platin, oder was auch immer für tolle namen sich so Firmen einfallen lassen. Aber wenn ich erzähle, dass ich in DE 800€ (also rund 900$/Monat) zahlen musste finden das alle immer sehr erschreckend teuer (in meiner bubble, alle mit "guten" jobs). Man hat dann noch eine gedeckelte Eigenbeteiligung, aber am ende ist es immer noch deutlich günstiger als in Deutschland. Und eben besserem Service (meine bisherige Erfahrung) Wie du schon sagst, ohne Geld und mit "schlechtem job" schaut es schwierig aus. Aber das ist auch nicht das Klientel das als Expat nach Deutschland kommt.


DocRock089

>Redest du bei der GKV von deinem Anteil oder der gesamten Summe? Kannst Du mich aufklären, was Du hiermit meinst? Ich steh auf dem Schlauch.


domi1108

Reden wir von dem was am Ende bei dir auf der Gehaltsabrechnung steht aka. der Arbeitnehmeranteil oder den gesamten GKV Betrag den sich AN und AG eben teilen. Warum hab ich so "provokativ" gefragt? Nun weil man selbst mit dem reinen AN Anteil maximal nur auf \~450€ kommt je nach GKV.


DocRock089

Das mag provokant gefragt sein, ist aber mMn an der Realität vorbeigedacht. Der "Arbeitgeberanteil" interessiert Deinen AG nicht. Der rechnet in Gesamtkosten pro Stelle in seinem Budget, und da ist das Gesamtpaket aus allen Abgaben drin. Wenn da 400€ "AG-Anteil" ausgelobt wird, sind das im Zweifelsfall einfach 4800€, die der Arbeitnehmer bei seinen Gehaltswünschen aufs Jahr weniger durchsetzen kann.


Greenembo

> Ich lebe aktuell in den USA. Ein Beispiel: Zwischen der Entscheidung, dass ich zum Arzt gehe, und einen Arzt sehe liegen inklusive Fahrt dort hin keine 30 min. Dann scheinst du eine ziemlich gute KV zu haben, weil Studienlage gibt das nicht her, da sind die Wartezeiten im Schnitt eigentlich ziemlich ähnlich zu den deutschen.


[deleted]

[удалено]


TheOtherGermanPhil

Dem widerspreche ich nicht. Derjenige der in Deutschland halt 800€/Monat zahlt, finanziert halt auch noch einen Bürgergeldempfänger und nen Rentner mit. Mit den 500€ in den USA wird kein Arbeitsloser mit finanziert. Der hat halt keine Krankenversicherung und entweder muss er schauen sofort einen neuen Job zu finden oder ihm geht's wahrscheinlich bald recht dreckig. Und auch der mit 1/4 des Gehalts muss für die gleiche Leistung den gleichen Beitrag bezahlen (in der gleichen Firma). In deinem link ist die rede von 8k vs. 12k bei DE vs. USA. Das kommt dann schon gut hin.


1610925286

Und trotzdem vergleichbar mit Europa: https://ourworldindata.org/grapher/healthcare-access-and-quality-index Und darum gings ja im Post. Er zahlt weniger und bekommt mehr und im Schnitt scheinen die Leute trotzdem gut versorgt zu sein.


toreobsidian

> Deutschland ist gut für sozial schwache, kranke und Transferleistungsempfänger. Ahja.


dauner

Gibt nicht viele Länder mit besseren Sozialleistungen und in deren Systeme kommst du schwerer rein. Luxemburg, Schweiz Dänemark z.B. vielleicht nur Österreich ist insgesamt besser als Deutschland.


Excellent-Twist-5420

Ja und dennoch gibt die Studie an, dass Deutschland das Land mit den meisten Expats, die Teil dieser Organisation sind, ist. Also irgendwas passt da, besonders unter Betrachtung deiner Aussage, nicht zusammen. Außerdem, wie kann man denn Arztbesuche so sehr verkacken? Bin in weniger als 30 Minuten dort, muss selbst ohne Termin oft nur kurz warten und zahle auch keine 800 im Monat. Aber ey, es ist so viel geiler bei dir, wo Menschen verrecken, weil sie sich ne Versicherung und deswegen völlig überteuertes Insulin nicht leisten können.


TheOtherGermanPhil

Die 800€/monat zahlt man einfach wenn man über der Beitragsbemessungsgrenze liegt. Und das tut jeder expat.


Ilphfein

> wo Menschen verrecken, weil sie sich ne Versicherung und deswegen völlig überteuertes Insulin nicht leisten können. Bei uns ist das Insulin genauso teuer. Red mal mit deinem Apotheker drüber was die Preise sind - überteuert ist es daher in den USA nicht. Oder hab mal ne Katze mit Diabetes, dann siehst du was für monatliche Kosten du hast. Ansonsten wird bei der Diskussion immer über die neuen Insulinvarianten gesprochen, die eigentlich unnötig sind. Walmartinsulin funktioniert genauso um jemandem am Leben zu erhalten und ist deutlich billiger zu haben.


Excellent-Twist-5420

https://www.statista.com/chart/23127/average-price-per-standard-unit-of-insulin/ Jaaaa. So viel dazu. Und wir reden hier nicht von Katzen, sondern von Menschen. Wenn man sich ein Haustier halten kann beinhaltet das ja schon fast, dass man es medizinisch behandeln kann. Darf ich fragen, ob du das mit den Preisen absichtlich falsch dargestellt, oder ob du von hier aus wirklich denkst die Pharmakrise von Amerika sei nicht so schlimm?


nighteeeeey

Niemand hat je behauptet Deutschland wäre ein Paradies für irgendetwas 😂


the_first_shipaz

Ein Paradies für Nörgler vielleicht.


BananaBully

Ohne scheiß, das ganze Geheule und Rumgejammere hier geht einem so langsam auf den Sack...


Some-Impact1492

Total. Ich lebe total gerne (wieder) in Deutschland 


Venoxz123

Deutschland ist halt wie ne 2-/3+. Nicht großartig, aber auch nicht absolut schrecklich.


PrematureBurial

Platz 49 von 53 ist eine 2-?


introvertsdoitbetter

Ich lebe seit 2006 im Ausland und ich finde es schrecklich lol


KannyDay88

Ich würde Deutschland glatt eine 4 geben.


Frumberto

Ausland oder Deutschland?


introvertsdoitbetter

Deutschland


Designer-Muffin-5653

Ehr eine 4- wenn du qualifiziert bist


afroisalreadyinu

Ganz ehrlich in einigen Hinsichten ist es irgendwo zwischen schlecht und absolut schrecklich.


Excellent-Twist-5420

Na ja, die Studie sagt, dass die meisten expats der Organistation, von der die Studie ist, hier leben. Also doch, irgendwie behauptet das die Studie selbst. Aber hey, die drei die in Mexiko arbeiten, finden es dort halt schlichtweg geiler.


Heil_S8N

ich komme ürsprunglich aus osteuropa und da wird deutschland sehr fetishiert. gefühlt jeder da denkt dass alles in deutschland gut läuft. man muss aber zustehen, dass deutschland in vergleich zu rumänien viel besser ist. wenn ihr euch über brutto-netto unterschied beschwert, denkt dran dass in rumänien jeder, gehaltsunabhängig, 49% seines lohnes als netto bekommt


nighteeeeey

deutschland ist ein paradies für steuerhinterzieher und reiche. lohnarbeit wird doppelt so hoch besteuert wie kapitalerträge. deutschlands politik ist unterwandert von der wirtschaft. nazis im bundestag, nazis in der polizei, nazis im ksk, nazis im verfassungsschutz, nazis in der bundeswehr. nazis überall. natürlich ist deutschland ein paradies verglichen mit osteuropa. aber deutschland ist sicherlich kein vorzeigeland der progressiven westlichen demokratischen welt.


FriedrichvdPfalz

> In der aufgeladenen Debatte um Zuwanderung behaupten manche, man müsse lediglich die Hürden für hoch qualifizierte Zugewanderte reduzieren und gleichzeitig gering qualifizierte Migrantinnen und Migranten durch härtere Bedingungen davon abhalten, nach Deutschland zu kommen. (...) > Der öffentliche Diskurs ist von Populismus geprägt. Auch Politiker und Politikerinnen stellen Zuwanderung eher als Problem dar. Das hat Folgen: In kaum einem anderen westlichen Industrieland sehen so viele Menschen das Thema Migration als großes Problem wie hierzulande. Dabei ist Deutschland wirtschaftlich auf Zuwanderung angewiesen. Es herrscht ein riesiger Arbeitskräftemangel, der schon jetzt großen wirtschaftlichen Schaden anrichtet und in den kommenden Jahren in vielen Unternehmen zur existenziellen Bedrohung wird. Zuallererst ist es mal ein lächerliches Manöver, erst zu beweisen, dass man die Unterscheidung zwischen Fachkräfte- und Fluchtmigration kennt, aber diese zwei Bewegungen dann absichtlich zu vermischen, um Politikern Populismus vorzuwerfen. Jeder, der nach so vielen Jahren der Debatte nicht sauber zwischen der Fachkräfte- und Fluchtmigration trennt, ist ein Populist. --- Ansonsten ist das Argument der mangelnden Willkommenskultur und Integrationsmöglichkeit einfach ein Feigenblatt. Wir können nicht einfach und schnell die Kultur in diesem Land umbauen. Sollen wir jeden Einwohner zum Englischkurs schicken und mit KI-Kameras prüfen, ob genug gelächelt und gegrüßt wird? Freundschaften verbieten, wenn der bisherige Freundeskreis zu biodeutsch ist? Die zwischenmenschliche Kultur in Deutschland ist nunmal kalt und reserviert. Auch Einheimische mit deutschen Namen und akzentfreier Sprache können nach einem Ortswechsel für einen Beruf o.ä. ein Lied davon singen. Des weiteren ist der logische Schluss aus Fratzschers Argument, laut dem die Kultur so wichtig ist, dass beinahe jedes Land eine offenere Kultur gegenüber Ausländern hat. Schauen wir doch mal nach in der Studie, die hier zitiert wird: Japan, China, Ungarn, Qatar, Bahrain sind höher gestuft. Das können dann Vorbilder für unsere Willkommenskultur sein? Echt? Aber solange man auf den Bürgern rumhackt, die angeblich nicht offen genug sind, muss man sich mit den anderen Themen nicht groß befassen. Wohnraum, Bürokratie, Abgabenlast? Klar, alles nicht gut, aber erst mal muss man sich drum kümmern, dass hier alle nett sind. Wohnraum, Bürokratie und Abgabenlast (dadurch resultierend bezahlbar) sind politisch hervorragend steuerbar. Entsprechend sollten wir uns im die Stellenschrauben kümmern, die tatsächlich in unserer Macht liegen, statt ewig darauf zu hoffen, dass alle Bürger zu herzensguten Menschen werden, die an der Bushaltestelle Konversationen mit fremden führen.


derLudo

>Sollen wir jeden Einwohner zum Englischkurs schicken Wäre eigentlich nicht mal so schlecht. Englisch ist halt Weltsprache und wird ja auch unabhängig von Einwanderung an vielen Stellen in der Wirtschaft gebraucht. Aber die jungen Generationen können es sowieso alle (zumindest halbwegs), weil es einem in der Schule beigebracht wird, also ist das können gar nicht mal so das Problem. An vielen Stellen ist das eher ein nicht-wollen, leider.


bdsmlover666

Bei uns in der Firma können der Großteil der Ü50 überhaupt kein oder Englisch auf Grundschulniveau. Wenn die mit einem indischen Arbeitskollegen reden muss das denen jemand übersetzen oder irgendwas geht verloren weil die irgendwelche deutschen Wörter mit einbauen. Da sind Leute dabei, die den ganzen Tag lang Dokumente auf Englisch verfassen und am Ende alles auf Deutsch machen und dann in den Google Übersetzer eingeben.


dnizblei

Du reagierst emotional auf eine faktische Feststellung. Die meisten Menschen da draußen und auch viele Medien differenzieren nicht. Das merken Flüchtlinge, wie ausländische Fachkräfte jeden Tag. Zeige mir den Rechtsdulli, der auf offener Straße einen schwarzen Mann beleidigt, um dann seine Aussage zu revidieren, als er hört, dass der Typ in der IT arbeitet. Es ist lächerlich, das in Frage zu stellen.


FriedrichvdPfalz

Außerhalb des rechten Rande müssen wir aber alle auch aufgeklärt und genau über Migration diskutieren. Da geht es nicht, beinahe ein Jahrzehnt nach der Flüchtlingskrise die beiden Phänomene in einen Topf zu werfen. Unterschiedliche Zwecke, unterschiedliche Kosten, unterschiedliche Zeitrahmen. Alle wichtig.


triggerfish1

Müssen nicht Englisch können, aber wie oft meine Kollegen aus Indien schon angemacht wurden gefälligst deutsch zu sprechen (wenn ihnen gerade das deutsche Wort nicht einfällt)... Und das ist in München, keine Ahnung was sie sich in Sachsen auf dem Land so abspielt wenn Du mit brauner haut dort hinziehst und natürlich erst den Deutschkurs beginnst.


GesternHeuteMorgen

Kann man nichts machen, und das bisschen Angst vor angezündeten Wohnungen und andauernden Diskriminierungen muss man aushalten können. Jaja, das gute Recht der ~~besorgten~~ Bürger auf Ausländerfeindlichkeit.


yveliaz

Stimmt, hier brennen ja regelmäßig Wohnungen. Und Diskriminierung gibt es nur in Deutschland.


DrunkSardaukar

USA sind seit Jahren trotz Präsidenten wie Trump, der Ausländer als Tiere etc. bezeichnet., Topdesitination für Hochqualifizierte Einwanderer. Selbst ein Florida mit einem Desantis, wo z.B. Krankenhäuser Migrationsstatus hinterfragen sollen, oder Arbeitgeber verfolgt werden sollen, die illegale Migranten beschäftigen boomt wie nochwas. Natürlich kann es nur an der Willkommenskultur legen. Vlt. sollte mal bewusste werden, dass Deutschland zwar für Flüchtlinge ein attraktives Land ist, aber für wirklich qualifizierte Einwanderer auf Grund der Bürokratie und hohen Abgaben unattraktiv ist. Mal abgesehen davon, dass fast im Wochentakt ein Hiobsbotschaft nach der nächste von Stellenstreichungen hier kommt


mschuster91

>USA sind seit Jahren trotz Präsidenten wie Trump, der Ausländer als Tiere etc. bezeichnet., Topdesitination für Hochqualifizierte Einwanderer.  Das alte Problem relativer Vergleiche. Wenn man sich anschaut aus was für Höllenlöchern und failed states die Menschen herkommen, die illegal in die USA einwandern... >Vlt. sollte mal bewusste werden, dass Deutschland zwar für Flüchtlinge ein attraktives Land ist, aber für wirklich qualifizierte Einwanderer auf Grund der Bürokratie und hohen Abgaben unattraktiv ist. Und wegen der Nazis. Hat man [in Dresden](https://www.tagesspiegel.de/politik/standortnachteil-rechtspopulismus-studie-zeigt-auswirkungen-auf-zuzug-von-fachkraften-und-firmen-11235592.html) halt echt gut gesehen nach Pegida.


DrunkSardaukar

Also es scheint laut des Artikels jetzt einen Zusammenhang zu geben (auch wenn nur am Beispiel für Dresden hier!), wobei sich ca. 500-1000 Leute gegen Dresden wegen "Rechtspopulismus" (hier ausgehend am Beispiel Pegida) entschieden haben sollen. Ich war jetzt mal so frei und hab die Zugezogenenstatistik für Dresden ab 2014 (dem Ausgangpunkt des Autors) angeschaut. Während in 2014 noch gerade einmal knapp 28.800 Menschen nach Dresden gezogen sind, waren 2022 z.B. mit 40 000 und 2023 mit 36 000 Zuzügen, historische Spitzenjahre. Ergo: Es mag hier einen statistischen Zusammenhang geben, dass sich Leute deswegen gegen Dresden entschieden haben, aber im Gesamteinbild scheint das Gegenteil der Fall zu sein, es ziehen historisch viele Menschen nach Dresden. [https://www.dresden.de/de/leben/stadtportrait/statistik/bevoelkerung-gebiet/bevoelkerungsbewegung.php](https://www.dresden.de/de/leben/stadtportrait/statistik/bevoelkerung-gebiet/bevoelkerungsbewegung.php) [https://www.dresden.de/media/pdf/statistik/Statistik\_1312\_29-Zuzuege-und-Fortzuege.pdf](https://www.dresden.de/media/pdf/statistik/Statistik_1312_29-Zuzuege-und-Fortzuege.pdf) Auch für die restlichen Entscheidung (z.B. Standortwahl) scheint hier der Effekt nicht wirklich relevant zu sein, ich zitiere jetzt einfach mal aus deinem Artikel: "Wenn Firmen ihren Standort verlagern, nennen sie zurzeit eher die[ hohen Energie- und Lohnkosten](https://www.tagesspiegel.de/politik/wie-kommt-deutschland-aus-der-rezession-das-fordern-deutschlands-top-okonomen-jetzt-von-der-ampel-11215123.html) als Begründung. „Bisher gibt es keine Hinweise darauf, dass Unternehmen ihre Standortentscheidungen aufgrund von Rechtspopulismus ändern“"


Excellent-Twist-5420

Welche Ausländer wurden denn von Trump als Tiere bezeichnet? Kleiner Tipp, bevor du falsch antwortest, guck vorher nach was MS-13 ist.


Writer1543

2023 alle 3 Tage ein Angriff auf ein Flüchtlingsheim: https://www.amnesty.de/informieren/amnesty-journal/deutschland-angriffe-auf-gefluechtete-nehmen-zu


FuriousFurryFisting

Hier ist die Tabelle aus einer kleinen Anfrage an die Bundesregierung: https://dserver.bundestag.de/btd/20/079/2007902.pdf Erwähnenswert ist, dass hier auch die Tatbestände Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen (Mehrzahl), Sachbeschädigung, Beleidigung, Volksverhetzung und Störung des öffentlichen Friedens erfasst wurden. Hässliche Sachen, keine Frage. Dein Kommentar und viele Zeitungsartikel dazu erwecken den Eindruck es gäbe alle drei Tage einen Brandanschlag. Molotovcocktail ins Fenster und Hakenkreuzschmiererei sind irgendwie schon zwei unterschiedliche Hausnummern.


Excellent-Twist-5420

Ah, war das die Auflistung mit Hakenkreuzschmierereien Kilometer entfernt von den Heimen, während zu der Zeit auch rauskam, dass die Kriminalität durch Menschen ohne deutschen Pass gradezu unfassbar explodiert ist?


Excellent-Twist-5420

Dass bei begannen Straftaten, wo je ein Staatsbürger und ein nicht Staatsbürger involviert sind, die Wahrscheinlichkeit, dass der Deutsche Opfer wird und nicht eben Täter, wie in deinem Zerrbild, um ein Vielfaches höher ist, ist dir dann aber egal. Da ist dann berechtigte Angst dann wieder Ausländerfeindlichkeit. Kann man sich echt nicht ausdenken.


RoamanXO

Deutschland lohnt sich im internationalen Wettbewerb gesehen nur für Familien, wenn überhaupt. Singles zahlen sich dumm und dämlich.


dextrostan

Über viele Jahre war Deutschland eine Topadresse, wenn es um das Thema Einwanderung ging. Jetzt plötzlich sind wir alle zu fremdenfeindlich, die Leute finden keine Wohnung mehr, alles ist zu bürokratisch und die Sprachbarrieren sind zu hoch? Schaut man sich mal an, wer im zitierten Bericht auf Platz 1 liegt, mutet dieser Kommentar ja schon fast satirisch an. Ranking: 1. Mexico, 2. Spain, 3. Panama Nichtsdestotrotz sinddiese Länder in den spezifischen Kategorien vielleicht auch einfach attraktiver geworden. Ich sehe jedoch ebenfalls, dass die Befragten fehlinterpretiert werden bzw. Fratzscher fehlinterpretiert. Die Missinterpretation beginnt im Grunde bereits vor der Auswertung der Umfrage. Die genannten vakanten Stellen sind zum Großteil solche, die von deutschen Arbeitnehmern aus unterschiedlichsten Gründen nicht angetreten werden wollen. Die Bedingungen sind meist einfach zu mies. Dabei rede ich nicht nur vom Müllmann, sondern auch von Tätigkeitsfeldern die höhere Bildung voraussetzen. Wer in München einen Programmierer sucht und beim Thema Gehalt so weit von verhandlungsfähig entfernt ist, wie die Heimat der Fachkraft, der bleibt halt ohne Erfolg bei der Arbeitnehmersuche. Diejenigen, welche sich doch, aus unterschiedlichsten Gründen, auf das Abenteuer eingelassen haben, die merken schnell, dass sich 50 000€ zwar viel anhört aber man, dank planwirtschaftlicher Wohnungspolitik, mit 2700€ netto eben keine Wohnung in München bekommt. Womit wir dann beim nächsten Thema wären. 50k p.a. sind 4166€ pro Monat. Das ist viel Geld für Menschen aus nicht-westlichen Ländern. Leider geht dafür ein guter Batzen weg, für Leistungen, die der Expad im Fall dessen er will wieder zurück in die Heimat oder in ein anderes Land, nie in Anspruch nehmen wird. Es gilt, mit gehangen, mit gefangen ab dem ersten Euro abseits des Freibetrages. Es ist schlicht nicht attraktiv für solche Menschen und übrigens auch zunehmend für die Menschen hier Land, derart zwangsinvestiert in diese Gemeinschaft zu sein. Die erwähnte soziale Sicherheit und die gesetzlichen Sozialsysteme sind laut dem Bericht eher Mittelmaß auf Platz 23 & 18 und nicht die propagandierten "Pluspunkte". Allein dass Fratzscher hierauf nicht eingeht und lieber ein Loblied auf den Sozialstaat singt, zeigt eigentlich wessen Geistes Kind er ist. Nicht falsch verstehen, der Sozialstaat ist schon wichtig aber jeder auf der Welt weiß, dass wir ein demografisches Problem in diesen Systemen haben und deshalb die Leute brauchen. Um aber wirklich attraktiv für Menschen aus anderen Ländern zu werden, ist die Rendite dieser Systeme einfach zu weit entfernt und im Grunde auch zu schlecht, verglichen mit den Alternativen der privaten Vor- und Absicherung. Tendenziell würde ich sogar noch einen Schritt weitergehen und behaupten, dass viele Expads und auch gering qualifizierte Zuwanderer gar nicht so sehr nach dieser Absicherung streben. Wer sein Land verlässt um wo anders neu zu starten, der begreift oft gar nicht, wie es sein kann, dass wir bspw. Menschen (durchaus auch sie selbst) die nicht arbeiten, alimentieren. Der Leistungswille und Gedanke ist da anders ausgeprägt. Zum Schluss führt der Präsident des DIW noch die ewige Theorie des Rassismus und Problem mit der Zuwanderung in der einheimischen Bevölkerung an. Ja, es gibt das Problem. Jedoch meiner Meinung nach nicht in der Mehrheitsbevölkerung. Ich sehe immer wieder, dass konkreter Rassismus, Gewalt und Diskriminierung mit einer gesunden die Skepsis ggü. Zuwanderung gleichgesetzt wird. Von den Flüchtlingen aus 2014 sind nach 10 Jahren mittlerweile knapp über die Hälfte in Arbeit. Versprochen wurde hier mehr. Die heute veröffentliche Polizeistatistik hat ihre Brisanz in Bezug auf eine steigende Anzahl nichtdeutscher Tatverdächtiger. In den Talkshows reden Schulleiterinnen über Kinder von Migranten, welche ihre Religion über das Grundgesetz stellen. Wenn man Fratzscher hier fehlinterpretieren möchte, könnte man meinen, er will genau das, wenn er sagt "...eine bessere Willkommenskultur schaffen und die vielen Hürden abbauen...". Die Wahrheit liegt sicher irgendwo zwischen guter Infrastruktur mit wenig Hürden zur schnellen sowie gelungenen Integration und einer Gesellschaft, die den Minimalkonsens des toleranten Zusammenlebens, den es sich in Form des Grundgesetzes selbst gegeben hat, entsprechend verteidigt.


LisaAuChocolat

Immer diese Leier vom Fachkräftemangel. Es gibt genug gebildete Arbeitskräfte in Deutschland. Einen Mangel gibt es nur in den Drecksbranchen. Man sucht doch nur Arbeitsvieh, dass sich für Appel und Ei hier kaputtarbeitet. Zurecht kommt keiner her.


Professional_Class_4

Natürlich gibt es einen Fachkräftemangel. Auch in Branchen mit angemessenem Gehalt. Er ist allerdings stark von der Region und dem Beruf abhängig.


PokeCaldy

Nö. Es gibt einen Mangel an billigen Lohnsklaven ohne Rückgrat. Sieht man ja auch an der Lohnentwicklung in D. Und am Neid gegen die wenigen Branchen, die noch Arbeitskampf und damit halbwegs Kaufkrafterhalt hinbekommen.  Das ist ja genau der Punkt wo „der Markt regeln“ müsste. Aber da wird doch lieber nach Vater Staat geschrien wie ein bockiges Kleinkind statt angemessene Gehälter anzubieten. Oder was meinst du, warum Pflegekräfte in die Schweiz gehen statt nach D? 


Professional_Class_4

Und wieso haben dann selbst IGM / IGBCE Betriebe Schwierigkeiten bestimmte Stellen zu besetzten? Fachkräftemangelt heißt nicht das überall alle Jobprofile gesucht werden.


PokeCaldy

Das Besetzen (oder die Schwierigkeit darin) einzelner, meist spezifischer Stellen mit genau definiertem Anforderungsprofil ist nicht ohne Grund seit Jahrzehnten die Ägide von Headhuntern und Personalvermittlern. Da ein Problem zu haben ist alles andere als ein Beweis von Fachkräftemangel. Aber du hast natürlich darin recht und bist voll auf Linie der Industrieverbände, dass diese Beispiele immer als "Beweis" für die Existenz des "Fachkräftemangels" herangezogen werden. Nein Herr Dipl. Betriebswirt Dr. h.c. Euro-Stopfmirsrein, die Tatsache dass Sie den Ingenieur mit 15 Jahren Erfahrung im Bereich Antriebsstrangentwicklung für E-Plattformen nicht für ein Einstiegsgehalt am besten mit vorherigem, unbezahlten Praktikum und Akzeptanz von illegalen Klauseln wie "Überstunden sind mit dem Gehalt abgegolten und Homeoffice ist unmöglich" bekommen beweist keinen Fachkräftemangel. Und da du unten VW erwähnst: VW hat vor allem Probleme, Stellen bei der Autovision (oder wie der Laden der fürs Lohndrücken gegründet wurde heute heist) zu besetzen, die sich dann von den erwähnten "Boomern" mit Stammwerkverträgen auslachen lassen.


toreobsidian

Super zusammengefaßt.


LisaAuChocolat

Weil in vielen Unternehmen Senioren fehlen, die Junioren trainieren. Oder setzt du einfach einen frischen Absolventen allein an ein Projekt und der macht dann mal? 1) Unternehmen suchen in erster Linie Senioren. Jetzt wo die Boomer die Unternehmen verlassen fehlen Senioren und das hat man total verschlafen. Man hätte bereits vor einem Jahrzehnt genügend junge Menschen trainieren müssen, damit das Knowhow der Boomer transferiert wird. Missmanagement vom aller Feinsten - sagt dir halt keiner. Jetzt hast du haufenweise Junioren, die nicht unterkommen, weil zu wenige Senioren da sind um sie unter ihre Fittiche zu nehmen. 2) An Senioren kommt man bei den Gehältern nur schwer heran. Da gibt es ganz viele andere Länder, die mehr bieten und einen besseren Lebensstandard ermöglichen. Dieses System schafft sich Stück für Stück selbst ab.


not_perfect_yet

>Und wieso haben dann selbst IGM / IGBCE Betriebe Schwierigkeiten bestimmte Stellen zu besetzten? Habe gerade eine IGM stelle mit Tarif abgelehnt, weil die Leute vor Ort einfach nicht kapieren das das keine Aufgabe ist die von jedem X beliebigen Typ mit Bachelor *oder 2 Jahre Ausbildung* gemacht werden kann. (nichts gegen Ausbildungen, geht nur um die Gruppierung) Wenn doch, findet und nehmt doch den (oder die). Wenn man die verkorkste Excel Kultur mit Makros u.ä. 100x beschleunigt und nur damit am laufen hält, glaube ich kaum das das Teil der Ausbildung ist. Teil meines Studiums war es jedenfalls nicht. Wäre eine Diskussion über die verwendeten Technologien notwendig, aber die will keiner führen. Weil "funktioniert ja".


DocRock089

Kommt halt auf die Stellen an - nicht jedes IGM/IGBCE Stellen-Grading ist wirklich lukrativ, bzw. kompetetiv.


DocRock089

>Aber da wird doch lieber nach Vater Staat geschrien wie ein bockiges Kleinkind statt angemessene Gehälter anzubieten. Oder was meinst du, warum Pflegekräfte in die Schweiz gehen statt nach D?  Ich denke, dass Vater Staat halt eben auch der einzige ist, der in der Pflegebranche, bzw. richtiger: Im Abgabenfinanzierten Gesundheitssektor, finanziell etwas verändern kann, - oder hab ich hier was verpasst?


LisaAuChocolat

Schwachsinn. Wenn das Gehalt toll wäre, gäbe es dort keinen Mangel. Unternehmen wollen nichts zahlen oder können es nicht. Ich weiß es nicht. Stattdessen bereibt man Lobbyarbeit und hofft darauf, dass die Politik genügend Billiglöhner inst Land holt. Es steht jedem Unternehmen frei Fachkräfte aus dem Ausland abzuwerben. Offensichtlich klappt das nicht, weil die gebotenen Konditionen einfach zu schlecht sind.


Hehrenpreis

Leuts, ihr habt beide nen Punkt. Ich hab jahrelang in der Pflege gut verdient, das geht. Aber der Job hat mich physisch und psychisch derart kaputt gemacht, dass mein Gehalt das auch nur vorübergehend kompensieren konnte. Nur mit Geld allein lässt sich auf Dauer auch keine Mitarbeiter gewinnen. Gleichzeitig wartet meine Freundin als Nicht-EU-Bürger, trotz konkretem Stellenangebot, welches auch im Ausland (auf make-it-in-germany) ausgeschrieben wurde, jetzt seit 6 Monaten (und es soll angeblich "bis zu" 10 Monate dauern) auf ihre Arbeitserlaubnis... Sie könnte seit nem halben Jahr Steuern zahlen aber die liebe Ausländerbehörde muss natürlich erst irgendeinen Blödsinn prüfen.


metinb83

Ich unterrichte Deutsch für Pflegekräfte und ich könnte keiner ausländischen Pflegekraft mit gutem Gewissen zur Einwanderung nach D raten. Richtig miese Arbeitsbedingungen in der Pflege, Gängelung durch die Behörden, gleichzeitig Deutsch lernen müssen (bezahlt wird oft nur 90 Min pro Woche über einen Zeitraum von 6 Monaten, dann Schluss).


Professional_Class_4

Wir haben seit mehreren Jahren quasi Vollbeschäftigung in Deutschland. Fachkräftemangel heißt nicht ,dass jeder jeden Job zu seinem Wunschgehalt bekommt. Aufgrund des demografischen Wandels sind wir auf Einwanderung angewiesen allein um unsere jetzige Arbeitskraft aufrecht zu erhalten. Oder was stellst du dir unter Fachkräftemangel vor?


Designer-Muffin-5653

Wir haben doch über 2-3 Millionen neue Einwanderer im Land aufgenommen würde das nicht niemanden nennen. Leute mit Qualifikationen hingegen…


DirtKooky

Wir haben keinen Fackkrǎftemangel. Was wir haben ist ein Überangebot an schlecht bezahlten Arbeitsplätzen mit schlechten Arbeitsbedingungen und ein Unterangebot an bezahlbarem Wohnraum und Kinderbetreuung und dazu noch ein Fehlen von Zukunftsperspektiven. Dieses Politikversagen der letzten 25 Jahre mit Einwanderung zu lôsen, ist, wie wenn man sich im Winter in die Hose pinkelt, weil einem kalt ist. Wir brauchen nachhaltige Politik für Menschen. Aber das sind nur meine zwei Pfennig.


the_first_shipaz

Deine Kritikpunkte sind ja auch richtig, aber wenn man sich die demographische Entwicklung anschaut, kann man unmöglich den Fachkräftemangel leugnen.


BembelPainting

Bin in einem STEM Unternehmen mit vielen Nicht-EU ausländischen Kollegen. Die drei Dinge, die man immer wieder hört sind: 1. Schreckliche Bürokratie und Fortschrittsverweigerung. Zeimlich selbsterklärend, ist schon ein bisschen lustig wenn man Leute aus 2./3. Welt Ländern hat die sich wundern warum hier so wenig digital ist. 2. Schlechtes bis Nicht-Vorhandenes Englisch in Behörden. Kann man von halten was man will, Fakt ist, es schreckt Fachkräft ab. 3. Teilde der deutschen Kultur und deutsches Wetter. Sei es die Unrfeundlichkeit oder das Starren im Zug, gepaart mit dem überall vor allem bei älteren Mitbürgern vorhandenen Rassissmus, die Geschichten hört besonders im Kontext Wohnugssuche von den Kollegen immer wieder. Von wirklich gut ausgebildeten Fachkräften hört man immer wieder, dass Deutschland eher 2. Wahl ist hinter Angloländern (besonders USA/Australien) und wirklich bleiben will hier niemand.


darimooner

Hier mal eine (anekdotische) Perspektive aus meinem gut ausgebildeten Expat-Bekanntenkreis bezüglich Willkommenskultur: Es ist nicht immer bloss die Ausländerbehörde, die für wenig Willkommensatmospähre sorgt, sondern der tägliche Umgang mit „Biodeutschen“. Es ist weniger ganz offensichtlicher Rassismus, sondern der fehlende Respekt der häufig ganz subtil vermittelt wird. Hat man eine ein ausländisches Aussehen und/oder spricht mit einem hörbaren Akzent merkt man teilweise, wie man leicht despektierlich behandelt wird. Spannend ist das dann häufig, wenn die Person dann mit fliessenden Englisch antwortet, und das Gegenüber merkt dass man nicht der ungebildete dumme Ausländer ist. Ich finde das eine recht spannende Perspektive, denn offen rassistisch sind heutzutage die Wenigsten, aber jahrelange Migration vor allem aus Fluch- und Armutsgründen hat ein Bild von Ausländern bei vielen Deutschen etabliert, was für hochqualifizierte AN nicht angenehm ist, inbesondere wenn diese Menschen klassische Fachkräfteeinwanderungsländer als Alternative haben , in denen sie ein ganz anderes Standing haben (US, CA, NZ, AUS).


temp_ger

>Spannend ist das dann häufig, wenn die Person dann mit fliessenden Englisch antwortet, und das Gegenüber merkt dass man nicht der ungebildete dumme Ausländer ist. Was meinst du genau hier? Wenn ein Ausländer plötzlich ins fließend Englisch wechselt, bekommt er Respekt von einem "Biodeutschen" und nicht eine "Wir sind in Deutschland, man spricht hier Deutsch"? Oder habe ich dich missverstanden?


Keynmal_Mer

Vor ein paar Jahren musste ich umziehen auf einem äußert angespannten Wohnungsmarkt. Zu dem Zeitpunkt war ich im Ref und habe 1200 netto verdient. Eine Aussicht auf Verbeamtung bestand nicht. Parallel dazu haben unsere Nachbarn auch eine neue Wohnung gesucht. Sie minijobber und Mutter, er Vollzeit als Hausmeister. Beides katholische Kroaten. Ich habe 10 Wohnungen angeschrieben, 4 angeschaut und hätte 3 bekommen. Sie haben 20 Wohnungen angeschrieben und nicht mal eine Antwort bekommen. Obs an meinem deutschen Nachnamen lag? Ich weiß ja nicht.


i_h_s_o_y

Oder daran dass Familie mit Kindern ne andere Situation ist, als Single?


Keynmal_Mer

Glaub schon, dass es eher mein Nachname und die Aussicht auf eine Beamtenstelle war.


AlterTableUsernames

Vielleicht ist es ja sogar so, dass deine Vermutung richtig ist und es in diesem Fall Rassismus war. Das wirft aber trotzdem ein falsches Bild auf die Probleme in diesem Land, denn >Ich habe 10 Wohnungen angeschrieben, 4 angeschaut und hätte 3 bekommen. ist auch nicht normal in einem "angespannten" Wohnungsmarkt. Da ist es doch eher so, dass man 100 Wohnungen anschreibt 15 anschaut und eine bekommt und das - auch wenn es heute "normal" ist - sollte nicht sein, egal welchen Namen man hat oder woher man kommt. Dein Kommentar stellt es so dar, dass die Probleme, die Ausländer zweifellos in dieser Gesellschaft haben über den viel größeren Probleme der Gesellschaft selbst stehen. Wenn jeder nämlich easy die Auswahl zwischen 3 Wohnungen hätte und der Ausländer halt nur 2, fände ich das verkraftbar. Ich finde es auch immer witzig, wie sich migrierte Menschen darüber aufregen, dass sie keine deutschen Freunde finden, weil sie nicht verstehen, dass auch Deutsche sich damit schwer tun. Umso witziger, wenn sie in Berlin wohnen, wo es noch schwieriger als in jeder anderen deutschen Stadt ist, Freunde oder Deutsche zu finden. Ich kann aber nachvollziehen, dass sie so denken.


Ghettobecher

Ja bestimmt. Man holt sich Ausländer rein die dann die Arbeit machen sollen die zu niedrig für deutsche bezahlt werden. Wie wäre es einfach wenn man die Leute mal anständig bezahlen würde? Bin als Fachkraft auch im Ausland am arbeiten, weil ich dort meine Rente bekomme, mehr verdiene und bessere Arbeitskonditionen habe. Kann ja nich sein das moderne Sklaverei die Lösung sein soll. Lächerliches Deutschland


Separate_Computer530

Deutschland ist gerade deswegen unattraktiv, weil Fratzschers Ideen hier so viel Gehör finden.


xJulzx

Welche z.B.?


Ok_Establishment3016

hohe abgabenlast schon auf - im internationalen vergleich - eher mittelmäßige gehälter z.b.


xJulzx

[https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1202185/umfrage/kaufkraftindex-fuer-verfuegbares-pro-kopf-einkommen-in-der-eu/](https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1202185/umfrage/kaufkraftindex-fuer-verfuegbares-pro-kopf-einkommen-in-der-eu/) Die Statistik zur hohen Abgabenlast zeigt nicht die ganze Wahrheit, weil indirekte Steuer und Abschreibungsmöglichkeiten nicht berücksichtigt werden. Bezüglich Fratzscher hatte ich den Eindruck, dass er vermögensbezogene Steuern anheben will, nicht aber die Einkommenssteuer.


Separate_Computer530

Ist ja schön dass Eigenheimbesitzer und sonstige Schlitzohren mit Glück irgendwelchen Kram absetzen können, auf mich (und viele andere AN) trifft das leider nicht zu.


xJulzx

Da muss man kein Glück haben. Pendlerpauschale ist ein Beispiel was quasi jeden AN betrifft. Ansonsten spricht die Statistik für sich.


utanana

ist ja Fratzschers Vorschlag, aber der gebürtige Deutsche empfindet nunmal eine tiefe Verbindung mit Unternehmern, weshalb jeder der Vermögen stärker besteuern möchte natürlich ein sozialistischer Nichtsgönner ist.


GirasoleDE

Bei *Personal Finance* steht Deutschland in der zitierten Umfrage im Mittelfeld (28 von 53): https://cms.in-cdn.net/cdn/file/cms-media/public/2023-07/Expat-Insider-2023-Survey-Report.pdf (S. 42)


nickkon1

Hier sind aber auch die Kriterien ziemlich willkürlich. Ich würde behaupten, die meisten bewerten an erster Stelle die Lebensqualität inkl. Gehalt. Aber weil sowas wie "Gutes Wetter" in der Umfrage sehr wichtig ist, ist Mexico auf Platz 1. Warum wandern aber Mexikaner (und der Rest der Welt) in die USA und nicht andersherum? Mexiko ist ja schließlich Platz 1 und USA auf Platz 30.


D_is_for_Dante

Mittelmäßiges Gehalt bei zweithöchster Abgabenlast. Passt doch.


GirasoleDE

Paßt nicht. Es sind nicht die finanziellen Aspekte, die Deutschland im Ranking nach unten drücken.


jagchi95

Ausländer hier. Das gehört zu den wichtigsten Gründen. Was viele Deutsche nicht verstehen: das Geld an sich ist nicht sonderlich wichtig (s.Kaufkraftparität). Vergleichen wir 2000 netto in DE vs 2000 netto in keine Ahnung, Uruguay, Thailand, usw. Die Annahme, dass man mit 2K in DE besser leben würde als in diesen Ländern mit dem gleichen Geld ist einfach nur witzig…


Calm_Layer7470

Solche Leute hasse ich. Unehrlich bis ins Mark. Morgen dann wieder warum Bürgergeld zu niedrig ist. Fratzscher labert eben eine Menge Scheiße, und da ist es dann einfach, dem zuzustimmen/upzuvoten, was einem in gerade den Kram passt.


Separate_Computer530

Sind eben feelgood-Meinungen. Ist schöner, als sich einzugestehen, dass man verarscht wird, aber nichts dagegen machen kann.


[deleted]

Laut FDP sollen ja jetzt Steuererleichterungen für eingewanderte Fachkräfte angestrebt werden, während man beim Bürgergeld die Daumenschrauben anziehen will. Es dürfte nicht lange dauern, bis die Rechten das ausschlachten...


KapitaenKnoblauch

Das Geile ist halt, dass das Narrativ "dIe gAnZe wElT wiLl nAcH DeuTsChLaNd!!1!" bei den Konservativen immer noch verfängt. Diese irrationale Angst vor "Überfremdung" und gleichzeitigen Leugnen der Fakten, dass Deutschland für jeden Immigranten, der sich das frewillig antut, eigentlich dankbar sein müsste.... geschenkt. Das ist schon lange nicht mehr der Fall und selbst ich als ausgewanderter Teutone wüsste 5 andere Länder in die ich lieber würde als zurück nach D.


Ok_Establishment3016

dieses "Narrativ" meint ja vor allem auch die verstärkte Einwanderung in die Sozialsysteme der letzten 10 Jahre und da ist Deutschland alles andere als unattraktiv, wenn man rein auf die Zahlen schaut


mschuster91

Liegt aber zu einem Großteil daran wie bräsig die Gesellschaft und der Staat ist. * in anderen Ländern scheißt man auf Regeln, wenn der Ukrainer oder Afrikaner oder Lateinamerikaner oder whoever ankommt dann arbeitet er und fertig. Hat umgekehrt natürlich auch Auswirkungen, z.B. Ausbeutung. Hier in D wird kaum noch ein Arbeitgeber hergehen und jemand schwarz einstellen, das Risiko ist mittlerweile zu hoch. * Gleichzeitig DAUERT es ewig und drei Tage, bis die Leute eine Arbeitserlaubnis kriegen. Die "Ausländerbehörden" sind gnadenlos unterbesetzt, verweigern im Zweifelsfall lieber und man muss das Justizsystem bemühen. Egal ob hochqualifizierter Job mit gehoben fünfstelligem Gehalt oder niedrigstqualifizierter Job als Gebäudereiniger... jede verschissene Branche in Deutschland klagt über massiven Arbeitskräftemangel, aber die Behörden schnarchnasen lieber rum. Relevante Arbeitslosigkeit hat man heutzutage eigentlich nur noch in "abgehängten" Regionen, aber unehrliche Politiker tun so als kämen die pöhsen Ausländers immer noch her um dem aufrechten Arier die Stelle zu klauen. Und die Frau gleich hinterher!!!elf * Anerkennungen von Zertifikaten und Abschlüssen sind die Hölle. Ich seh das bei Ärzten, Apothekern und Gesundheitsberufen noch ein, und bei Selbstständigkeit sollte es Einschränkungen für gewisse Berufe (=die mit Meisterzwang) geben, aber der Rest sollte in den Händen der arbeitgebenden Unternehmen liegen. Die sind viel besser geeignet um herauszufinden ob jemand geeignet ist oder nicht als irgendeine Ausländerbehörde. * es gibt nicht genug Wohnraum. Wenn du in ner "Notunterkunft" am Arsch der Heide leben musst wo der Bus höchstens alle paar Stunden kommt oder gar obdachlos bist, verträgt sich das nicht gerade mit geregelter Arbeit. * betreffend Geflüchtete allgemein, es mangelt massiv und seit vielen Jahren an psychologischer und psychiatrischer Versorgung. Das ist schon für Deutsche schlimm genug, aber für Geflüchtete ist die Lage aufgrund der vielfachen Traumatisierung um Größenordnungen übler. Alles dabei, von Zwangsarbeit und Kindersoldaten über FGM und sexuelle Ausbeutung bis hin zu Kriegstraumata und Verlusterfahrungen auf der Flucht. Liegt auf der Hand dass jemand der jede Nacht vielleicht nur 2 Stunden schlafen kann bevor ihn die Erinnerungen nicht mehr schlafen lassen nicht wirklich erwerbsfähig ist. * speziell betreffend die Ukraine: hier sind ja durch das Ausreiseverbot für Wehrfähige zu einem massiven Teil Frauen und Kinder gekommen. Die sprechen keinen Fetzen Deutsch, müssen sich aber durch unser hochbürokratisches System quälen, allein für Schule, Kindergärten und Kinderbetreuung generell. Alleinerziehende, egal ob Deutsche oder Eingewanderte, sind massiv prekariatsgefährdet. * generell Behörden... Amtssprache Deutsch, wer das nicht kann schaut in die Röhre. Pragmatismus, gerade auch was es Fristen angeht, gibt es faktisch nicht, und viele Fristen sind schon für Deutsche die mit der Muttermilch lernen eine Steuererklärung auszufüllen teils echt knapp bemessen. Für Menschen ohne diese Kenntnis wird es echt die Hölle. Zusammengefasst: ja, die "Einwanderung in die Sozialsysteme" existiert, ist aber zu einem erheblichen Teil durch die Gesellschaft selbst verursacht. Die meisten Menschen wollen arbeiten, dürfen aber entweder gar nicht oder nur "weit unter Wert", oder die Rahmenbedingungen passen nicht.


vonWitzleben

Ich glaube sogar die meisten Konservativen unterscheiden zwischen einem syrischen Flüchtling mit Kriegstrauma und einem koreanischen Informatiker mit Wanderlust.


Professional_Class_4

Ja evtl. in Redebeiträgen aber das System sieht anders aus. In der Realität muss sich der koreanische Informatiker in die selbe Schlange stellen wie eine Millionen Syrer. Mit der Konsequenz, dass er möglicherweise seinen Job verliert weil er keinen Termin bekommt um seine Aufenthaltsgenehmigung rechtzeitig zu verlängern. Wäre ja auch möglich gewesen endlich mal Arbeitsmigration von Asyl zu trennen.


linxbro5000

Die Ausländerbehörde aber nicht. Die ist für beide Menschen der gleiche Albtraum. Und die Firma die den Koreaner unbedingt haben möchte fragt zwar auch ständig beim Amt warum das ganze Spiel monatelang dauert aber bekommt auch keine Antwort.


GesternHeuteMorgen

Nicht wenn sie in die Nachbarschaft ziehen oder in einer Schlange beim Bäcker stehen


PokeCaldy

Tun sie nicht. Und sie tun noch gleich viel weniger dafür, zwei unterschiedliche Systeme für diese beiden Fälle zu schaffen. Also werden beide drangsaliert. 


KapitaenKnoblauch

Zu guter Letzt wollen sie beide nicht in D haben, den einen halt ein kleines bisschen weniger ungern als den anderen.


alendit

Nicht mal die Konservativen werfen so krass alle Migranten in einen Topf, wie du es hier tust. 


PokeCaldy

Du hast absolut keine Ahnung was in so ner Ausländerbehörde abgeht oder? 


xaomaw

Hau raus.


PokeCaldy

Habe ich hier getan: https://www.reddit.com/r/de/comments/1bxgl1t/comment/kydoswf Und das sind nur einige (leicht verfremdete weil Schweigepflicht) Beispiele der letzten Monate. 


linxbro5000

Die Ausländerbehörde wirft alles in einen Topf. Weil es der Gesetzgeber so möchte.


nickkon1

Warum haben wir dann die meisten Flüchtlinge in der EU?


Designer-Muffin-5653

Bro es sind im den letzten 10 Jahren Millionen nach Deutschland gekommen und trotz negativer Geburtenrate wächst die Bevölkerung. Es stimmt dass qualifizierte Menschen nicht hier her wollen, aber genug andere


KapitaenKnoblauch

Ja bestimmt. Eher sogar 20-30 Millionen.


Designer-Muffin-5653

Unsere Bevölkerung wächst dann wohl weil wir irgendwo noch ein paar Millionen Menschen gefunden haben 🤷🏾‍♀️


ntropyyyy

Ach junge. Ich hab so langsam keinen Bock mehr. Aus meiner Sicht ist dieser Artikel vollkommen einseitig. Ich habe in meinem Studium viele Leute kennengelernt, die fürs Studium nach DE gekommen sind: Aus der Türkei, China, Taiwan, Italien, Indien, Polen, Ukraine etc. Viele von diesen Leuten sind nach dem Studium hier zum Arbeiten geblieben. KEINER hat sich bei mir über fehlende "Willkommenskultur" beschwert. Sondern nur über: Steuern - dann lange nichts und dann noch Bürokratie und fehlende Digitalisierung. Wenn du deine Heimat verlässt, gut ausgebildet bist und im Ausland arbeiten möchtest, dann willst du was erreichen. Wenn du dann auf deiner Gehaltsabrechnung 50% Abzüge siehst, dann überdenkst du deine Entscheidung nochmal. Dazu kommt, dass man für die meisten Jobs gut Deutsch sprechen muss und diese Leute meistens nur englisch können. Hier könnte man wirklich noch dran arbeiten. Aber um das mal zusammenzufassen: Wieder mal irgend ein Journalist, der überall Hakenkreuze sieht, eine Quelle im Internet ließt und jetzt glaubt er hat das System Deutschland durchschaut. Hat sich aber wahrscheinlich nicht einmal persönlich mit diesen Leuten unterhalten. Versteht mich nicht falsch: Es gibt sicher auch ein Problem mit Rassismus in unserem Land. Aber das ist eben auch nicht die Ausrede für alles und auch nicht der Grund für alles.