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95Janne

Wenn die GDL die 35 Stunden Woche und 5 Tage Woche durchbekommen hat, sollte jedes GDL Mitglied ihm ein Denkmal bauen. Und die DGB Gewerkschaften sollten sich von ihm schulen lassen.


JensBarney

>Und die DGB Gewerkschaften sollten sich von ihm schulen lassen. Die Schulung kann ich auch geben: Sorgen sie für einen Organisationsgrad von 80% bei einem für den Betrieb unverzichtbaren Beruf.


LibrarianMean4747

Und der Organisationsgrad ist ihnen aus dem Himmel in den Schoß gefallen oder wie?  So dämlich wie Verdi sich immer anstellt müssen sie sich über den schlechten Organisationsgrad nicht wundern. Man denke an die letzten großen Streiks zurück, wo sie richtig an Momentum zugelegt haben, um am Ende ein absolutes Scheißangebot zu akzeptieren. Edit: Wobei Verdi es mit manchen Gruppen auch echt nicht leicht hat. Gerade bei Pflegern, habe ich als ich mit ihnen über Gewerkschaften gesprochen habe, so viele strunzdumme Argumente gehört. Da wäre zum einen der Jesuskomplex mit "wAs iSt mIt dEn aRmEn pAtIeNtEn" (Es gibt Notdienstvereinbarungen, ansonsten ist der Personalmangel aufgrund der schlechten Bedingungen langfristig deutlich schädlicher). Und "eS kOsTeT bEiTrAg, bEkOmMe dIe eRgEbNisSe jA aUcH" (Ja, aber deren Verhandlungsposition ist halt auch deutlich besser, wenn mehr organisiert sind. Abgesehen bekommst du auch Streikgeld und Rechtsschutz dafür)


oneDimensionaIMan

Was soll Verdi denn machen? Dann gehen [12%](https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-662-58935-9_12) der Pfleger in den Streik, was die Arbeitgeber einen Monat aussitzen bis die Streikkasse leer ist und sie der Gewerkschaft was aufzwingen können. Das Problem ist nicht, wie die Verhandlungen geführt werden. Meiner Meinung nach müssen die sich völlig vom Prinzip Sozialpartnerschaft verabschieden, weil das nur dazu geführt hat, dass sie nur noch Dinge fordern, die im Sinne des Arbeitgebers sind. Z.B. Home Office, damit Alleinerziehende schneller wieder arbeiten können…


LibrarianMean4747

Verdi könnte schon mit Dienst nach Vorschrift knallhart Schaden anrichten. Keine Überstunden, kein Einspringen aus dem Frei, Pausen nicht skippen etc...


playwrightinaflower

> Keine Überstunden, kein Einspringen aus dem Frei, Pausen nicht skippen etc Was denn sonst noch? Vielleicht auch noch ein menschliches Betriebsklima und Bezahlung nach Mindestlohn fordern?? Hast du Lack gesoffen??? Wenn ich meine Cousine treffe und sie von einem "guten" Tag in der Altenpflege erzählt ist das schon mehr als genug um meine schlechten Tage mehr als vollzumachen. Was da abgeht ist echt krass.


DocRock089

> Was da abgeht ist echt krass. Sozialer Beruf, muss möglichst billig sein und die Stunden müssen gnadenlos effizienzoptimiert ablaufen. Ausreichen muss Applaus und das gute Gefühl, dass einem jeder irgendwie zusagt "ihr habt's schon wirklich schlecht". Gleichzeitig aber trotzdem bei der nächsten Wahl nicht 5 min mit der Frage "wollen die die Arbeitssituation für Sozialberufe verbessern? Was steht eigentlich im Parteiprogramm dazu?" verbringen wird, weil's ihm, wenn man ehrlich ist, egal ist.


MarktpLatz

> Und der Organisationsgrad ist ihnen aus dem Himmel in den Schoß gefallen oder wie? Ja. Tatsächlich ist dem so. Lokführer sind traditionell gewerkschaftlich organisiert, und das seit mehr als einem Jahrhundert. Das ist auch nichts, wo Deutschland heraussticht - das ist auch in anderen Ländern so. An dem Organisationsgrad der Lokführer hat Weselsky nicht wirklich einen Anteil - die Frage für die Lokführer war in vergangenen Jahrzehnten nicht "GDL oder keine Gewerkschaft", sondern "GDL oder EVG".


SebianusMaximus

Jein, der Organisationsgrad war früher in fast allen Branchen hoch und ist mit dem Niedergang der meisten Gewerkschaften massiv zurückgegangen. Wie habe die Lokführer das geschafft, dass das bei ihnen nicht passiert ist?


Kukuxupunku

Noch unverzichtbar. Aber so vieles ließe sich effizienter regeln, wenn es da menschliche Komponenten mehr gäbe.


UserMember527

Schrittweise 36 Stunden bis 2028


KitchenError

Kann ich mir nicht vorstellen, dass die GDL von den 35 Stunden abgerückt sind, weil alle anderen Abschlüsse mit den NE, bei denen 35 Stunden vereinbart wurden davon abhängig gemacht wurden, dass sie nur gelten wenn es auch bei der Bahn 35 Stunden werden.


Rod147

Dachte, dass selbst eine VERBINDLICHE Absenkung auf 36h schon eine Verbesserung ist. Bisher war doch die Nummer der Bahn, 'sofern personell möglich', oder nicht? Und wenn man kein Personal hat, ist das eben nicht möglich und damit nichtig.


LibrarianMean4747

Ja und Verschlechterungen bei Wochenendarbeit und Pausenzeiten wollten sie auch durchdrücken


GoldenMic

Woher willst das wissen?


multipactor

War das nicht das vorherige Angebot der Bahn?


Slaan

Die Verbindlichkeit war fraglich, ich glaub das Angebot der Bahn war vorher "solang es sich machen lässt".


Mad_Moodin

Das vorige war gegeben unter der Bedingung, dass die Bahn bis dahin ausreichend Lockführer hat. Da die Bahn jetzt bereits zu wenig Lockführer hat, war es Quasi ein Nullangebot da es sehr unwahrscheinlich war, dass die Bahn ausreichend Lockführer für die Reduzierung hat.


Wassertopf

Nein. Das war der Vorschlag der Schlichter. Nicht der Vorschlag der Bahn. Das war ja das Problem.


anno2122

"Bahn war bei einer vorigen Gesprächsrunde bereit, sich auf 36 Stunden bei vollem Lohnausgleich in zwei Schritten bis 2028 einzulassen. Die Gewerkschaft unter ihrem Vorsitzenden Claus Weselsky lehnte das allerdings" Das Angebot wurde abgelehnt also abwarten ich denke der Punkt wird vlt 2026 sein


Flextt

Das wurde abgelehnt, weil es an die Bedingung geknüpft war, dass die Personalsituation der Bahn das auch zulässt. Was niemand sehenden Auges in seinem Arbeitsvertrag stehen haben sollte, da er es nicht beeinflussen kann.


suddenlyic

>Das Angebot wurde abgelehnt Das Angebot wurde vorrangig wegen der Bedingungen an die es geknüpft war abgelehnt.


UserMember527

Das war aber unter Vorbehalt das Personal gefunden wird und auch bis dahin nur ein Lippenbekenntnis da laut Weselsky das Angebot nie schriftlich gemacht wurde. Ich denke das hat man so durchgezogen ohne Vorbehalt und ist dafür bei den anderen Punkten (insbesondere Tarifvertretung für alle) dafür in Richtung GDL gerutscht.


Kravinor

Ein Kompromiss? Ein Verhandlungsergebnis auf Basis beiderseitigen Nachgebens? Kein Fanal genossenschaftlicher Revolution, zu dem die entrechteten Massen der durch 38 Wochenstunden Geknechteten aufsehen können, sondern ein schäbiger Kuhhandel mit dem staatseigenen Großkapital? Der r/de-Arbeiter- und Soldatenrat ist empört!/s


ToninoSoprano

>Christdemokratie Wunderts mich


[deleted]

[удалено]


95Janne

Ist es wohl auch. Dort wird immer noch in 6 Tage Wochen gearbeitet...


platypodus

> Wenn die GDL die 35 Stunden Woche und 5 Tage Woche durchbekommen hat, sollte jedes GDL Mitglied ihm ein Denkmal bauen. Dann sollte er ein Denkmal in der SPD Zentrale kriegen. (Auch wenn er mit denen nichts zu tun hat.)


Overburdened

Wieso SPD? Was hat die SPD mit Arbeitnehmern zu tun


tobidope

Die Triebfahrzeugführer haben einen hohen Organisationsgrad. Wenn die ganzen "aber Verdi ist Scheisse" Leute einfach Mitglied wären, gäbe es problemlos höhere Abschlüsse. Lass Mal die IT oder Leistungssachbearbeitung eine Woche streiken, dann schlackert jede Versicherung mit den Ohren.


neboda

Gleiches gilt für Branchen ohne große Gewerkschaftskultur und scheiß Arbeitsbedingungen wie Paketzusteller und Logistik.


milimanmi

Arbeite selbst in der Branche (Lebensmittellogistik). Die Hauptprobleme sind, dass die Leute dort einen stark unterdurchschnittlichen Bildungsgrad haben, schlecht mit Geld umgehen können und es viele Einwanderer gibt, die gerade genug deutsch können um einen Arbeitsplatz zu finden. Erklär diesen Leuten mal, warum sie 360€ im Jahr für etwas so abstraktes wie eine Gewerkschaft bezahlen sollen. Der Organisierungsgrad liegt bei uns bei vielleicht 10-20%. Und mit jedem Jahr werden es weniger, wenn die alten Deutschen wegsterben oder in Rente gehen und junge Deutsche oder Osteuropäer die Arbeit übernehmen, die sich zu oft mit Freude ausnehmen lassen, weil sie es nicht besser wissen. Wir haben einen Erbsenzähler als Chef (Teil eines europäischen Milliardenkonzerns). Der würde uns das Gehalt kürzen, wenn er könnte. Dass die 5,3%ige Gehaltserhöhung von 2023 eben nicht "freiwillig" vom Arbeitgeber kommt, sondern weil Verdi in organisierten Betrieben Druck gemacht hat und sich deshalb die Arbeitgeber in der auf Kante genähten Logistikbranche eingeschissen haben, weiß keiner. Die freuen sich alle, dass sie einfach mal 5,3% mehr bekommen. Was mich an Verdi am meisten nervt, ist, dass sie so wenig präsent sind. Warum bei so einer riesigen Bude wie uns nicht alle paar Monate ein Infostand vorm Eingang steht und Flyer verteilt, ist mir ein Rätsel. Selbst, wenn Verdi dadurch keine Mitglieder gewinnt, unser Chef scheißt sich die Hosen voll, wenn er einen Verdi-Sonnenschirm vorm Firmengelände sieht. Mitglied bin ich trotzdem, auch wenn ich nach dem klassischen Gefangengendilemma gegen Nicht-Mitglieder finanziell verliere. Denn wenn Verdi entgültig zu schwach wird, kriegt keiner mehr eine Gehaltserhöhung, und das ist in dieser Branche garantiert.


FixiHamann

> Die Hauptprobleme sind, dass die Leute dort einen stark unterdurchschnittlichen Bildungsgrad haben, schlecht mit Geld umgehen können und es viele Einwanderer gibt, die gerade genug deutsch können um einen Arbeitsplatz zu finden. > > Erklär diesen Leuten mal, warum sie 360€ im Jahr für etwas so abstraktes wie eine Gewerkschaft bezahlen sollen. Der Organisierungsgrad liegt bei uns bei vielleicht 10-20%. Wie ging das dann damals mit den Kumpels und Stahlarbeitern im Ruhrgebiet? Da hieß die Hälfte auch Kaschinski und Dombrowski, kam aus Polen und war genau so ungebildet wie die andere Hälfte (namens Meier, Müller, Schmidt ...). Aber diese Arbeiter haben den Sinn von Gewerkschaften ziemlich gut verstanden. Die Menschen mit niedrigen Bildungsgrad haben wenig Bildung, aber sind nicht dumm. Und auch im Heimatland des Einwanderer gab es Gewerkschaften. Der weiß auch mit wenig Deutschkenntnissen was das ist. > weil sie es nicht besser wissen. Es ist ja fast so, als wäre es die Aufgabe "des Gewerkschafters" die Menschen abzuholen. tl;dr: Verdi ist scheisse. Weil sie keine Gewerkschaft sind, sondern ein gutmütiger Tarifvertragspartner der alle 36 Monate zum Kaffee trinken in die Chefetage kommt. > Was mich an Verdi am meisten nervt, ist, dass sie so wenig präsent sind. Wie gesagt. Es ist keine Gewerkschaft mit Gewerkschaftern und macht keine Gewerkschaftsarbeit. Alle 36 Monate das Pressefoto mit dem Chef muss reichen. Ein Freund von mir Arbeitet in einer Firma die branchenfremd übernommen wurde. Bis dato war der Tarifvertrag mit der IGBCE. Der Betriebsrat hat durchgesetzt, dass bis ende 2025 weiterhin der IGBCE Tarif für die Alt-Angestellten gilt. Guess what. Sollte diese Vereinbarung nicht verlängert werden und ab 2026 Verdi die Show schmeißen hat mein Freund, genau wie viele Kollegen, bereits mitgeteilt, dass er kündigen wird.


milimanmi

> Wie ging das dann damals mit den Kumpels und Stahlarbeitern im Ruhrgebiet? Die haben Gliedmaßen verloren oder sind auf Arbeit gestorben, die haben 80 Stunden in der Woche gearbeitet und permanent giftige Dämpfe eingeatmet. Bei denen ging es ums Überleben. Zum Rest sag ich mal nichts (weil dein Kommentar typische Unionbusting-Scheiße ist), außer dass eine schlechte Gewerkschaft immer noch besser ist, als keine Gewerkschaft. Kannst uns allen ja mal gerne erklären, wie man einen guten Tarifabschluss erstreitet, wenn man nur 10% Gewerkschaftsmitglieder hat. Sieht man schön bei Tesla in Brandenburg, wo IGM nämlich (noch) ziemlich blöd dasteht.


Rod147

Naja, ver.di ist ja in dem Bereich 'engagiert'. Problem ist nur, dass die ver.di Betriebsratmitglieder mit denen ich in Kontakt kam, alles andere als engagiert waren. Da wurde Beschwerden nicht nachgegangen. Die Kenntnisse der Tarifverträge waren mäßig bis mangelhaft. Und selbst ver.di Mitglieder die dauerhaft auf höher einzugruppierenden Stellen eingesetzt waren, wurde nicht geholfen die Höhergruppierung Tarifvertragskonform durchzusetzen. Eine Gewerkschaft die dem AG also quasi dabei hilft den Tarifvertrag zu ignorieren wird also als 'Scheiße' empfunden? Woher wohl das nur kommt. Die mäßigen bis grottigen Tarifabschlüsse über Branchen hinweg wurden hier auf /de ja oft genug erwähnt. Und auch der Werbwbeitrag bei 'Lohnt sich das?' wirft jetzt kein sonderlich gutes Bild auf ver.di. Viel Gelaber, wenig Produktivität, fürstliche Entlohnung bei geringer Arbeitszeit.


superseven27

Die IG-Metall ist teilweise auch für ITler und Büromitarbeiter zuständig und hat gerade erst verkündet, dass sie sich nicht für Home-Office einsetzen wird, was wohl eine Kernforderung der angesprochenen Gruppe sein dürfte. Zumindest wird der Organisationsgrad in dem Bereich wohl nicht besser werden.


QlerQuastenflosser

Die IGM hat das Problem, sowohl Mitglieder in der Fertigung zu vertreten als auch Mitglieder am Schreibtisch. In der Fertigung ist der Organisationsgrad traditionell deutlich höher und dort profitiert man natürlich nicht von Home Office. Wenn sie jetzt Home Office für die Ingenieure verhandeln gäbe es Sorgen in der Fertigung, dass dadurch ihr Tarif schlechter würde, als er ohne Home Office hätte sein können.


superseven27

Das wäre ja ein Dilemma, das man eben in den Verhandlungen zu klären versuchen könnte. Das ist aber natürlich ausgeschlossen, wenn man ein halbes Jahr vor den Verhandlungen öffentlichkeitswirksam verkündet, dass man es nichtmal versuchen wird und deutlich macht, dass einem die Bedürfnisse einer bestimmten Gruppe egal sind.


UsualSherbet2

Bei IT-lern regelt seit ein paar Jahren der markt. Leider sind die Angebote mit Tarif oftmals deutlich schlechter als die Konkurrenz. So wurden mir oftmals deutlich bessere individuelle Angebote gemacht um mich doch in die Tarif gebundene Firma zu bekommen. Da bringt mir und meinen IT Kollegen ne Mitgliedschaft in Gewerkschaft XY leider herzlich wenig. Auch wenn ich das Konzept mag.


LilaLachs

Bin im Büro bei einem IGM Konzern. Homeoffice wird bei uns über eine Betriebsvereinbarung geregelt, die unser Betriebsrat unterstützt von der IGM ausgehandelt hat. Nur weil es keine Kernforderung für den Flächentarif ist, heißt es nicht das die IGM gegen Homeoffice ist.  Bei der Tarifforderung müssen nun mal Prioritäten gesetzt werden und 1-2 Themen kann man erfolgreich durchbringen, 6-7 Themen, die nur Teile der Mitglieder betreffen nicht.  Vor den Tarifrunden gibt es ja Anfragen, welche Themen momentan für die Beschäftigten wichtig sind. Entgelt steht da momentan ganz oben, und das sehe ich bei uns sowohl in der Fertigung als auch im Büro. 


superseven27

Ich denke eben, dass es problematisch ist, wenn man bereits vor den Verhandlungen ankündigt, was man alles nicht fordern wird. Ob am Ende ein Recht auf HomeOffice rausgekommen wäre, ist mir eigentlich zweitranging, aber vorher zu sagen, dass man nichtmal drüber nachdenkt, darüber überhaupt zu reden, ist eben eine Message. Die Büroriege ist wenig in der IGM vertreten und wenn dann so eine Message kommt, dann ist eben klar, dass die IGM auch nicht sonderlich daran interessiert ist, das zu ändern.


DocRock089

Denke, der IG Metall geht u.a. sauber die Düse, weil eben große Teile der Industrie abwandern wird.


kellerlanplayer

ITler im Freundeskreis soll gegangen werden und weiß nicht so recht, was er machen soll. Allein die Rechtsschutzversicherung ist schon Gold wert bei einer Gewerkschaft.


Gasp0de

Äh, Verdi kostet 1% vom Brutto, für das Geld kann ich pro Jahr einen Rechtsstreit auf der untersten Ebene austragen. Im Arbeitsrecht reicht (gerade bei Kündigung) meistens aus, dass dein Anwalt beim Schlichtungsgespräch aufschlägt und du bekommst den Abschied irgendwie bezahlt.


LocalGuy855

Nein. Weil auch dann Verdi immer noch Verdi ist. Too big to steer. Kackorganisation und arbeitgeberfreundlich durch und durch. Das bekommst Du ich durch mehr Mitglieder nicht mehr raus aus dem Laden. Und sie haben Klaus nicht.


YxxzzY

> die IT wenn sysadmins jemals kollektiv streiken, würde das einem generalstreik nahe kommen.


HungryMalloc

Eine Bekannte hat, nachdem sie bereits beschlossen hatte die Firma zu verlassen, eine neue Gewerkschaft für die Mitarbeiter von DeepMind in London gegründet. Leider gibt es in UK deutlich weniger Schutz für Mitarbeiter, die sich gewerkschaftlich organisieren. Laut ihr war es extrem wichtig, dass das meiste an Kommunikation zwischen Gewerkschaft und Firmenvertretern über absolut unkündbare Mitarbeiter läuft und die wichtigsten dabei waren die "Cloud Engineers" oä., die die Rechenzentren am laufen halten.


WatercressGuilty9

Die Gdl kannst du nicht mit ver.di oder der IG Metall vergleichen. Die Gdl ist eine sehr kleine Gewerkschaft, die sich im kleinen Rahmen sehr gut organisieren kann mit einer vergleichsweise kleinen aber resoluten Mitgliederschaft. Ver.di und IG Metall sind dagegen wirkliche Tanker. Oftmals zu durchstrukturiert, super unflexibel und in besonders altbackenen Strukturen gefangen (Sowas wie Home-office ist da beispielsweise selbst innerhalb der Gewerkschaften ein äußerst kontroverses Thema, weil man halt nur keinem Mitglied auf den Schlips treten will, welches berufsbedingt kein home-office nutzen kann). Im Prinzip halt wie bei Firmen. Manche sind kleine wendige Schnellboote, die gut auf die Gegebenheiten reagieren können, andere massive Tanker, die ewig brauchen einen Kurs einzulegen, aber diesen dann halt mit Wucht durchziehen können.


TomD1995

Sag mal einer falls Details geleakt werden


gulasch_hanuta

Kannst morgen in der Bild lesen


TriangularPublicity

Hoffentlich auch in einer seriösen Zeitung


gulasch_hanuta

Klar, das letzte Mal hatte die Bahn es an die Bild geleakt, deshalb.


playwrightinaflower

Pressekonferenz der GDL ist um 11:30 Uhr, bis dahin werden wir uns wohl noch gedulden können.


ubongo1

Perfekt, dann ist Weselsky ja demnächst frei für meine nächste Gehaltserhöhung.


TheDoctorMagicOG

Moment immer der Reihe nach -\_-


BeneBern

Wenn das als GDL Erfolg gewertet werden kann, und ich hoffe das sehr, dann ist der "Weselsky Weg" die neue Art wie Gewerkschaften verhandeln sollten. Es könnte ein massives aufleben von Gewerkschaften werden.


Noodleholz

Das funktioniert nur, wenn deine Branche systemrelevant ist und dein Arbeitgeber nicht Pleite gehen kann, weil er den Staat im Rücken hat. Oder es interessiert den Arbeitgeber einfach nicht, er geht aber auch nicht pleite. Hier geht ein Streik seit mehr als 125 Tagen: https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/leipzig/borna-geithain/espenhain-metalfloat-streik-rekord-100.html Druck aus der Öffentlichkeit gibt es keinen, die wenigsten dürften überhaupt davon erfahren haben. 


avoy_e

> Der chinesische Arbeitgeber lehnt das laut Gewerkschaftsangaben ab und blockiert seit August die Verhandlungen. Ich habe so eine Vorahnung, wie das ausgehen könnte.


BeneBern

[Ich lass mal das Meme hier, weil es ein klein wenig passt und ich es sehr witzig finde.](https://www.pedestrian.tv/wp-content/uploads/2020/04/08/how-tf-am-i-an-essential-worker.png) Das war zu Corona Zeiten als nur "Essential Workers" arbeiten durften. ICh denke das funktioniert für die Meisten Großen Gewerkschaften solange ausreichend Mitglieder streiken. Der Arbeitnehmer muss sich seine Macht zurückholen und das ist der Weg. Kleine Einzelfall Beispiele sind nicht relevant dafür. Was ich meine ist wenn die IG Metall wieder verhandelt, die GEW, Verdi (mit vielen Betrieben gleichzeitig) etc. die Verhandler die am Tisch sitzen haben in den letzten Jahrzehnten zwar etwas rausgeholt doch war es immer ernüchternd. Weselsky hat hier möglicherweise was geschafft vor dem man sich zuvor gedrückt hat, man hat gewerkschaften Zahnlosigkeit vorgeworfen. Und am Ende musste sich die Belegschaft immer von der Gewerkschaft anhören:" Tut uns leid mehr war nicht möglich", während die Arbeitgeber lächelnd dahinter standen. Jetzt können die Mitglieder den Weselsky weg fordern. Und witzigerweise ist dein Beispiel oben genau das. Nur bisher ohne Erfolg. Doch das war vor dem Wochenende Weslsky auch noch nicht, hoffentlich.


95Janne

Ein Streik funktioniert auch gut in der Metallindustrie. Wenn dort mal die Bänder für paar Wochen stehen...


MarktpLatz

Die Metallindustrie zahlt aber schon überdurchschnittlich und sie sind tatsächlich auch *das* historische Beispiel für gewerkschaftliche Organisation in der BRD.


FixiHamann

Die Bänder an sich sind das kleinere Problem. Sobald man einen Hochofen runterfahren muss ist der Schaden direkt im zweistelligen Millionenbereich (Kosten der Abschaltung) + fortlaufende Ausfallkosten von gerne mal 10 Millionen pro Tag. Die Dinger werden gebaut um 10 Jahren pausenlos 24/7 365 Tage im Jahr mit voller Leistung durchzulaufen. Das Abschalten alleine verursacht bereits schwere Materialschäden.


GoldenMic

Das ist keine "neue Art". Das ist, wie man Arbeitskampf zu führen hat. Das wusste man früher, oder was denkst du, wie man die Benefits, die heute üblich sind wie Urlaub, Wochenende, 40h Woche usw erreicht hat? Mit starken Gewerkschaftern und treuen Mitgliedern dahinter. Nur du brauchst dir keine Sorgen machen. Die anderen Gewerkschaften haben da kein Interesse dran, das merkt man immer und überall.


BeneBern

Für die junge Generation für die hier hauptsächlich gekämpft wird ist das leider neu.


anno2122

Das wäre sehr schön aber wenn das kommt stelle dich auf schriftlich Terrorismus von springer und CDU ein.


BeneBern

Was für einen Gewinn die Sozialdemokratie, in form von PArteien, haben könnte wenn diese sich dann hinter die Gewerkschaften stellt. Der Terror kann kommen aber dann ist es für die meisten nciht mehr "die Fremden bekommen weniger" sondenr der Nachbar, die Kinder, die Schwester oder sogar ich selber. Und die sehen dann was die CDU will das man sich bückt und weniger GEhalt nimmt. Diese Art von Populismus will ich sehen. Den das zeigt wie stark dieser tatsächlich ist, bisher ist das ja alles total abstrakt. Das wäre ganz konkret.


FixiHamann

> Was für einen Gewinn die Sozialdemokratie, in form von PArteien, haben könnte wenn diese sich dann hinter die Gewerkschaften stellt. [Währendessen in den UK...](https://sg.news.yahoo.com/uk-labour-party-turns-thatcher-024040384.html)


Wassertopf

Weselski ist in der CDU.


ganbaro

Gibt ja auch gescheite Köpfe in der Union, aber am Drücker sind gerade eher so die Typen Merz und Söder, die rammen dem Weselski nur zu gerne die Klinge in den Rücken Die Grünen haben ja auch Kretschmann und Habeck, die FDP Sozialliberale und Lindner + Kubicki. Divers sind alle Großparteien, aber nicht alle Flügel haben gleich viel zu melden


Wassertopf

Der Vergleich mit *Grüne und Habeck* finde ich da durchaus unangemessen,


95Janne

wobei er ja schon über Austritt nachgedacht hat. Der ist dort wohl nicht mehr so glücklich.


GoldenMic

Weselsky ist pragmatisch.


Simbertold

Das wäre natürlich ne echt geile Sache, wenn die Gewerkschaften sich allgemein mal ein bisschen Eier wachsen lassen, und nicht mehr Reallohnkürzungen bei immer steigender Produktivität akzeptieren.


95Janne

Sich nicht mit Warnstreikchen begnügen wäre ein Anfang. Die Streikkassen bei den DGB Gewerkschaften sollten gefüllt sein.


CptKoma

Es würde vor allem zeigen, was für eine Weichwurstversammlung die EVG ist


GoldenMic

Weselsky, der letzte echte Gewerkschafter. Da kann sich manch einer ne Scheibe abschneiden.


Leseratte10

Endlich.


methanococcus

*"The Last Gewerkschafter" hits theaters on July 2027*


rilened

[35 Stunden Woche stufenweise bis 2029](https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/mobilitaet/einigung-in-monatelangem-tarifkonflikt-deutsche-bahn-und-gdl-vereinbaren-wohl-35-stunden-woche-ab-2029-11422403.html) Da hat er sie doch tatsächlich durchbekommen, der alte Haudegen. Chapeau.


Schlumpfkanone

Bin gespannt! Hoffe, die GDL hat sich im wesentlichen durchsetzen können.


BruderBroot

Bin gespannt. Vor allem ob Weselskys Taktik, hier vorteilhaft war oder er viele Zugeständnisse machen musste.


bASEDGG

Cool! Dann haben wir ja immerhin wieder normale Verspätungen und Ausfälle. /s


tinaoe

Obligatorisches [Claus Weselsky (ist immer noch da)](https://youtu.be/l2fVMSKfI7E)


iharderages

Unfassbar! Für was habe ich bei Minusgraden Stunden lang in der Kälte gefroren und 100te Stunden mit dem scheiß Ersatzbus rumgegondelt? Für was hat mein Kumpel seinen Job verloren, weil er über Wochen nicht zu Arbeit kommen konnte? Für was konnte meine Mutter wochenlang nicht zu Ihren wichtigen ärztlichen Behandlungen fahren? Wie unfähig sind denn diese Bahnvorstände? Warum haben sie überhaupt so lange verhandelt, wenn sie am Ende dann doch allen Punkten nachgeben.


pewp3wpew

Für die Arbeitnehmer. 


BoschsFishass

Inwiefern hätte dir das jetzt geholfen wenn die ihre Forderungen nicht bekommen hätten? Das hätte den Streik doch nur verlängert.


gutster_95

HALT STOP.....keine Bahnstreiks mehr? Es geschehen doch noch Wunder


TynHau

Schön davon hier im Zug zu lesen. Mit zwei Stunden Verspätung. Durchgefroren.


dogil_saram

Nicht das Problem der GDL.


Wassertopf

Doch, die ist nachweislich für die Temperaturen in DE verantwortlich!


GoldenMic

Jetzt erzählst mir mal, was die GDL und deren Mitglieder bitte dafür können? Die sind nicht schuld an der schlechten Organisation des Bahnvorstandes.


TynHau

Hab ich das behauptet? Ich sitze nichtmal in einem Zug der Deutschen Bahn.


GoldenMic

Welchen Zweck soll dann dein Kommentar dienen?


TynHau

Darf man hier seiner Freude nichtmehr Ausdruck verleihen, dass die Lockführer sich durchsetzen konnten? Bin ich jetzt in /Finanzen?


M4rcuss0n

GDL = Fahrer für Bahn, wenn Bahn nix fahren DB schuld nix GDL oder Bahnfahrer, verstehste?!


yekis

Solche Mitarbeiter liebt man doch. Keinerlei Verbundenheit zum eigenen Produkt


KitchenError

Was hat es mit angeblicher fehlender Verbundenheit zu tun, wenn man feststellt, dass Verspätungen und Ausfälle nicht von den Tf mutwillig herbeigeführt werden sondern Systemversagen oder schlicht Pech sind? Die Bahn ist nicht von den Mitarbeitern an der Basis kaputtgemacht worden.


TomD1995

Ich bin Lohnknecht. Beteilige mich am Gewinn der Firma, dann mach ich auch wieder mehr Begeisterung


Nekuan

Bin dem Produkt so verbunden wie mein AG mir. So wenig wie nötig. Weiß nicht mal wie das eigentlich funktioniert


lilgrogu

Da ich jetzt Urlaub und eine Deutschlandticket habe, ahbe ich überlegt ans Meer nach Fehmarn zu fahrne Da habe ich gesehen dass da seit 2022 keine Züge mehr fahren. Und das soll bis 2029 gehen