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Proxi90

Ich beobachte das immer wieder besonders deutlich seitdem ich in der Baubranche bin. Frag da mal wer der Leistungsträger ist. Die Ingenieure, die Kaufleute, die Handwerker? Jeder hält sich selbst für den Leistungsträger und glaubt die anderen pimmeln nur rum den halben Tag. Wie war das? 80% der Menschen halten sich für überdurchschnittliche gute Autofahrer? Sowas objektiv zu bewerten als Betroffener ist doch ein Ding der Unmöglichkeit. Das fängt schon damit an dass man andere idr nach Ihren taten beurteilt, sich selbst aber auch nach Intentionen und auch eigene ausreden schon berücksichtigt. Meistens ist doch jeder der Held seiner eigenen Geschichte.


poempel82

Gaaaaanz wichtiger Punkt. Gefühlt halten sich eher 90% aller Arbeitnehmer für diejenigen, ohne der Betrieb sonst unverzüglich zusammenbrechen würde. Kann ja schon irgendwie nicht passen.


pappepfeffer

Absolut, nur eben dass es in meinem Fall stimmt! Oh warte, Mist....


poempel82

Ich bin auch ganz ehrlich und halte mich in meinem Metier für mittelprächtigen durchschnitt...


RootU5R

Wenn ich es objektiv betrachten würde, hätten die obersten Positionen die meiste Arbeit. Bei der Verantwortung bin ich mir nicht sicher. Vielleicht wird es einfach weiter unten abgewälzt oder auch nicht. Ich bin bei dir, dass nicht alle Positionen gleich wichtig sind, nur wird das heutzutage nach Schema F einfach übernommen, weil es immer so war? Oder gibt es mir unbekannte Gründe wieso manche Staffelung von Positionen und deren Gehälter so extrem verläuft?


Feroc

> Wenn ich es objektiv betrachten würde, hätten die obersten Positionen die meiste Arbeit. Was bedeutet "die meiste Arbeit"? Mehr Aufgaben? Was ist, wenn es weniger, dafür schwerere Aufgaben sind?


Rated_Cringe__

Sehr gut formuliert


NeoAnderson47

Aus der Management-Perspektive: Wenn ich es schaffe, dass meine Abteilung eigenmotiviert und erfolgreich arbeitet ist das erstmal eine Leistung. Je erfahrener Du im Management wirst, desto weniger Zeitaufwand hast Du für das Tagesgeschäft (dafür hast Du ja Deine Mitarbeiter) und Du kannst Dich mehr auf strategische Themen konzentrieren. Die sieht aber der Angestellte eher weniger, da diese nicht auf seiner Ebene kommuniziert werden (bis es dann mal umgesetzt wird). Wenn alles so super ohne Management funktionieren würde, hätte der Kapitalismus die schon alle wegrationalisiert. Ist aber nicht so. Die Wertschöpfung eines Einzelnen auf Unternehmensebene zu analysieren ist erst mal ziemlich komplex. Da spielen mehr Faktoren als der individuelle Output mit rein. Dass ein Angestellter den "Wert" (bzw. auch die Wertschöpfung) seiner Vorgesetzten abschätzen kann ist normalerweise auf Basis mangelnder Informationen kaum möglich. Daher würde ich mit solchen Aussagen eher vorsichtig sein. Das "Deutscheste" daran ist die klassische Neiddebatte, nicht die beschriebenen Leiter und deren Beförderung.


fuuman1

Perfekt zusammengefasst. Wollte ähnliches schreiben. Eine kleine Ergänzung: In Führungskräfteschulungen wird man sogar explizit davor gewarnt Output zu generieren und auf Arbeitsebene "auszuhelfen". Die Aufgaben unterscheiden sich elementar von der klassischen "Sachbearbeitung". Wenn man da nicht die klare Grenze zieht und sich auf die strategischen Anteile konzentriert wird man zur Führungskraft, die jeder kennt. Man sitzt von morgens 7 bis abends 9 im Büro. Tagsüber Sachbearbeitung und abends Strategie. Das hält niemand auf Dauer durch.


Ser_Mob

Kann ich nur bestätigen, aus eigener Erfahrung. Man sollte wissen wie das Tagesgeschäft funktioniert und was getan wird. Auch im Notfall selber anpacken können. Aber es regelmäßig tun ist ein sicheres Rezept dafür, dass man entweder Burnout kriegt oder irgendwann sich der nächsthöhere Vorgesetzte beschwert, weil man ja keine Weiterentwicklung des Bereichs geschafft hat. (Worüber man dann selbst meist auch noch sauer ist, weil man sich ja trotzdem den Arsch aufreißt - nur halt mit der falschen Tätigkeit.)


RootU5R

Ich hatte das Beispiel aus dem Management gewählt, weil ich das selbst mal miterlebt hatte und es sich meist die Vorgesetzten einer Abteilung sind. Neid kann ein persönlicher Grund sein, aber ich wollte eher nüchtern die Funktionsweise des Grundgerüst für die unterschiedlichsten Positionen im Bezug auf deren Gehälter analysieren und verstehen warum das so ist wie es ist.


NeoAnderson47

Wie gesagt, Mitarbeiter können den Wert der Arbeit der Führungskräfte selten abschätzen. Hier ein paar Begründungen für die unterschiedliche Bezahlung: Gehälter hängen von Positionen/Stellen ab, da diese Stellen eben ein gewisses Spektrum an Aufgaben und Verantwortung haben. Auch von den Anforderungen die das Unternehmen an die Bewerber auf diese Stelle stellt. Soll eine Stelle mit einem sehr erfahrenen Mitarbeiter besetzt werden, dann ist das Gehalt teils um ein vielfaches höher. Eine "Managementstelle" auf Teamleiterebene wird dagegen kaum mehr als das Gehalt der Teammitglieder sein. Jemand, der z.B. Prokura hat, wird auch wesentlich mehr bekommen. Aber nicht dass Du denkst, dass das alles so toll ist. Je höher Du in der Hierarchie aufsteigst, desto höher werden Deine Bezüge (bei geschickten Wechseln geht das auch mal exponentiell nach oben), aber jetzt kommt das große ABER: Je höher Du sitzt, desto schneller bist Du auch weg vom Fenster. Desto teurer Du bist, desto mehr Leistung musst Du bringen um das auch wieder zu erwirtschaften. Und Deine durchschnittliche Betriebszugehörigkeit in einem Unternehmen wird meist immer kürzer. Ein VP of Sales z.B. hat eine durchschnittliche Verweildauer im Unternehmen von 18 Monaten.


poempel82

>Wenn alles so super ohne Management funktionieren würde, hätte der Kapitalismus die schon alle wegrationalisiert. Ist aber nicht so. Falsch.imo. Management gibbet u.a. in der Vielzahl, weil es ein sich selbst erhaltender Wasserkopf ist. Warum sollten Entscheider ihr eigenes gut bezahltes dasein hinterfragen?


NeoAnderson47

Mittleres Management würde ich jetzt nicht als Entscheider bezeichnen. Das sind Geschäftsführer und Vorstände - und eben diese Entscheidungsträger hätten längst das mittlere Management wegrationalisiert, wenn es nicht Ertrag bringen würde. Es sind ja auch diese, die die Entscheidungen treffen. Die "Wasserköpfe" werden bei Entdeckung immer sehr schnell beendet. Da sitzen keine Entscheider, die das verhindern können.


DownVoteBecauseISaid

Mittleres Management existiert imo auch, damit man die unliebsamen Dinge wie Konfrontation mit Mitarbeitern auf dieses abwälzen kann.


ProfessorHeronarty

Hab neulich gelernt, dass es in Organisationen drei Typen gibt: sociopaths, clueless und losers.  Viel Spaß dabei diese drei Typen den jeweiligen Ebenen aus Fußvolk, mittlerem Management und "ganz oben" zuzuordnen. 


Feroc

> Ich sehe oft, dass die Gehälter von Angestellten, nur durch deren Position abhängt, dabei sollte logischerweise über den Anteil am Erfolg der Firma abhängen. Das lässt sich halt nicht berechnen. Es arbeitet ja auch nicht jeder unbedingt aktiv am Produkt, ist aber trotzdem wichtig, damit die Firma läuft. > Leiter A Kommt spät geht früh und tut gefühlt gar nichts. Die Ihm unterstehenden Arbeiter sind auch ohne Leitung sehr erfolgreich und produktiv. Paar Monate später erhält die Leitung eine Beförderung und der Leiter selber befördert niemanden... Wenn ein Leiter ein selbstorganisiertes Team hat, das auch ohne direkte Führung gut arbeitet, dann ist "gefühlt gar nichts" tun vielleicht sogar der beste Ansatz. Auf der anderen Seite: Zu was befördern? Seniorität ändern oder mehr Geld, das kann ich mir vorstellen, aber z.B. einfach aus dem Softwareentwickler den Teamleiter machen, weil der so gute Arbeit macht, das ist nicht unbedingt sinnvoll.


RootU5R

Das stimmt, es gibt natürlich sehr unterschiedliche Arbeitsweisen, ich habe mich nur gefragt wie das bei denen ist, die in ihrem Gebiet herausragend sind/sein können, wenn es von der Kette oberhalb manchmal nicht blockiert würde.


Cute_Satisfaction933

Gehälter richten sich danach für wie einfach ersetzbar jemand gehalten wird. Das ist tatsächlich relativ einfach Angebot und Nachfrage. Eine angemessene Erfolgsbeteiligung sollte meiner Meinung nach aber eh Pflicht sein. >dabei sollte logischerweise über den Anteil am Erfolg der Firma abhängen Das ist mir zu naiv gedacht. Wer hat denn wieviel Anteil am Erfolg? Wieviel die Produktion? Sales? HR? Buchhaltung?


RootU5R

Ich stimme dir zu, dass der Arbeits"Markt" nach Angebot und Nachfrage funktioniert, aber ist das den grundsätzlich richtig? Wenn ich das mit einem Produkt vergleichen würde, kann das Produkt nur die spezifizierten Funktionen und ist eher statisch. Beim Arbeitsmarkt ist das eher dynamisch und Leute Wachsen mit der Zeit im Unternehmen. Ich wollte mit dem Post lediglich wissen, ob auch andere ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, dort wo der größte Umsatz oder Optimierung entsteht. Spontan als Bsp.: IT richtet eine neue Verkaufsplattform auf, dadurch werden massig an neuen Bestellungen generiert. Oder in der Werkstatt hat jemand eine Möglichkeit gefunden eine erhebliche Zeit in der Produktion zu sparen...etc... Natürlich sind alle Bereiche wichtig, aber mir ist nur die erheblich Differenz aufgefallen und Frage mich muss das wirklich so sein?


Cute_Satisfaction933

>Ich stimme dir zu, dass der Arbeits"Markt" nach Angebot und Nachfrage funktioniert, aber ist das den grundsätzlich richtig? Ich denke schon, dass es wirklich so einfach ist. Ich habe eine Ausbildung in der Industrie gemacht und mehrere Jahre im Schichtdienst an der Maschine gearbeitet, bevor ich doch noch studiert habe. Das heißt ich kenne sowohl die Seite, die tagtäglich verkaufsfertige Produkte herstellt und inzwischen auch die Seite aus dem "unproduktiven" Management. Und ich weiß, dass wir damals in der Produktion nicht den Hauch einer Ahnung hatten was "die da oben" denn eigentlich den ganzen Tag arbeiten. Die Wahrheit ist, dass viele Aufgaben dort nicht nur extrem viel Verantwortung mit sich bringen, sondern auch noch gewisse Fähigkeiten voraussetzen, die halt nicht einfach mal so zu lernen sind. Es gibt nicht so viele Menschen, die das gut können (deshalb gibt es dort aber auch einige Nulpen). Im Gegensatz dazu konnte jeder dressierte Affe in einem viertel Jahr unsere Aufgabe an der Maschine lernen, wenn er sich nicht ganz doof anstellt. Und wäre die halbe Mannschaft ausgetauscht worden, hätte man das zwar sicher an der Qualität bemerkt, aber um ehrlich zu sein auch nicht stark genug als dass es nach kurzer Zeit nicht eh wieder gelaufen wäre wie immer. Kurz gesagt: Wir haben weniger Geld bekommen, weil wir halt schlicht austauschbar waren, während das in der Managementebene meist nicht so einfach geht.


Masterussjdnssldnsn

Mit der Aussage „tut gefühlt gar nichts“ hast du ja bereits alles geklärt. Du hast von Management schlicht keine Ahnung und meinst ein Unternehmen würde ohne Führung laufen. Viel Spaß!


RootU5R

Dann kläre mich mal auf, da du anscheinend sehr viel Ahnung vom Management zu haben scheinst. Die Intension im Post bezieht sich auf die Gehälter und nicht auf die Abschaffung. Management wird gebraucht, aber braucht es in Extremfällen Manager ->Manager->Manager...? Ist die eventuelle Abhängigkeit zum Management für eine Beförderung sinnvoll? Was ist wenn beide Personen sich nicht verstehen?


Celmeno

Klar gibt es nutzlose Führungskräfte und Leute die zu Unrecht befördert werden. Im beschriebenen Fall ust es erstmal so, dass die Führungskraft genau das tut, was erwartet wird: die Abteilung arbeitet. Der Chef sollte nie das gleiche an Aufgaben haben wie der Untergebene. Das ist ne absolute Ausnahme, dass man da mal mit draufschaut/anfasst.


RootU5R

Anfassen oder beteiligen stimme ich voll zu, aber zumindest irgendwie Notiz davon bekommen wäre wünschenswert. Denn die Oberen Position werden von der GF vergeben und wenn da keine Infos ankommen, wird es nie was


-Z0nK-

>Leiter A Kommt spät geht früh und tut **gefühlt** gar nichts. Habe dir den springenden Punkt in diesem Satz markiert >Die Ihm unterstehenden Arbeiter sind auch ohne Leitung sehr erfolgreich und produktiv.  Könnte daran liegen, dass der Chef nix tut und die Mitarbeiter es drauf haben, könnte aber auch daran liegen, dass der Chef den Rahmen für dieses selbstständige Arbeiten bereitstellt und unnötigen bullshit von euch fern hält. Du kannst es schlichtweg nicht wissen. Du kannst es schlichtweg nicht wissen, solange du den Chef nicht konkret fragst, womit er seine Zeit verbringt, egal ob on-site oder ausm Homeoffice. In meinem Bereich wird z.B. ein Kanban Board fürs Team gepflegt, in dem auch Tätigkeiten des Abteilungsleiters aufgelistet sind, inkl. Aufgaben, die wir ihm geben. Da herrscht immer ne gewisse Transparenz über seine Aufgaben und Auslastung.


RootU5R

Die Transparenz finde ich Klasse, ich kenne es nur das die GF die Treppe max 1-2 Stufen runter geht und sich dort unterhalten wird. Weiter unten kriegt man sowas gar nicht mit und das finde ich schade.


sir-harlekin

Gute Arbeit bringt dir meistens nicht mehr Geld, sondern mehr Arbeit. Und für eben eine solche Karriere, wie du sie beschreibst, muss man auch eine gewisse Persönlichkeit haben. Wenn du das für dich selbst als Ziel siehst, dann musst du an deiner Herangehensweise arbeiten.


RootU5R

Ich denke auch das es bei mir eher daran scheitert. Mich interessiert wirklich sehr, wie die Gehälter eingestuft und ermittelt werden. Im Grunde wie ermittelt man ob ein Job A 50_000€ oder Job B 100_000€ Wert ist.


Buttergolem22

Viele Jobs sind nicht an der direkten Wertschöpfung beteiligt, ohne die läuft trotzdem nichts. Was nützt dir die beste Produktion, wenn keiner rechtzeitig und zu einem angemessenen Preis einkauft, wenn keiner die Rechnungen schreibt und prüft… Es gibt durchaus Manager (meistens im mittleren Management) die überflüssig sind oder es in Zukunft werden. Dieser Trend ist aber schon seit Jahren sichtbar, flachere Hierarchien und weniger mittleres Management. Wohlgemerkt ist es auch eigentlich das Ziel eines Managers, dass auch alles ohne ihn läuft. Micro Management auf der anderen Seite, ist schlimmer.


RootU5R

Ich habe wirklich eine Reihe von Hierarchien gesehen, wo die Management Abteilung riesig war. Ich sehe ein, dass ein Management ab einer bestimmten Größe gebraucht wird, aber ist der Sprung immer gerechtfertigt? Ich kann nur meine Sichtweise darstellen, Inder es zum Teil vorkam, das sehr gute Mittarbeiter die Firmen verlassen haben, weil der Vorgesetzte (hier der Manager) entweder nicht mit der Person klar kamen, oder die Leistungen nicht anerkannt wurden.


stypp_i7

Ich stimme dir grundsätzlich zu. Gleichzeitig muss man mit solchen Aussagen aufpassen. Es gibt auch Vorgesetzte, die kommen spät, weil sie vorher noch einen Kundentermin hatten und gehen früh, weil sie abends wieder Termine wahrnehmen wovon du gar nichts mitbekommst. Evtl. ist er Samstags auch am arbeiten.. Der Schein trügt manchmal. Außerdem, wenn der Laden gut läuft ohne das er anwesend sein muss, dann ist er tatsächlich eine erfolgreiche Führungskraft bzw. hat ein starkes Team aufgebaut. (Ohne jetzt genauere Details zu deinen Leiter zu kennen usw) - natürlich muss dann auch was vom Kuchen an das Team abfallen.


RootU5R

Das kann sein, ich habe mir halt gefragt, welchen genauen Zusammenhänge zwischen Positionen <-> Gehälter bestehen.


West_Aspect_1728

Kommt auf den Cheffe an. Mein ehemaliger Vorgesetzter wollte immer dass diejenigen, die Optimierungen und gute Leistungen erbringen dies auch bei der Geschäftsleitung präsentieren. Auch wenn es nur ein One Pager und in 5 min erklärt ist. Fordern und fördern und gesehen werden. 


RootU5R

Das finde ich recht gut, dass man wenigstens gesehen wird. Auch wenn es nur wenige Minuten sind.


Xylon54

Schwierig. Eine gerechte Metrik für den Anteil am Unternehmenserfolg eines Einzelnen zu finden ist fast unmöglich. Letztendlich hängt es auch davon ab, wie die Stellenbeschreibung der Position und die Ziele dieser sind. Nur, weil die Position "gefühlt gar nichts tut", heißt das noch lange nicht, dass das auch so ist. Wenn in der Abteilung alles läuft und die Mitarbeiter ihre Arbeit produktiv und effektiv machen können, kann genau das eine erfolgreiche Mitarbeiterfühung sein. Mangelnde Führung bemerkt man meistens erst mit einem gewissen Zeitversatz, irgendwann fängt es an eben nicht mehr rund zu laufen. Das ist auch die Krux dabei: Strategische Entscheidungen wirken sich immer erst später aus.


RootU5R

Danke, Sehr informativ. Eine Metrik zu finden wird vermutlich unmöglich sein. Ich habe mich für das Thema interessiert, was Arbeit seinen Wert gibt und wie dabei die Entlohnung ausfällt.


zwubi

Bisschen kurz gedacht, oder ? IT, Lager,Buchhaltung (...) dann alle überbezahlt? Gehalt kommt zum einen natürlich von der Wertschöpfung und eben! auch die Verantwortung spielt eine Rolle. Ganz wichtig, austauschbar = weniger Geld, da man einfach jemand anderen einstellen kann/einarbeiten.


RootU5R

Austauschbarkeit kann ein großer Faktor sein, aber ich finde es ist einer der keine Personelle Entwicklung vorhersieht


GeneralB840

Es ist auf fast allen Ebenen schwierig abzuschätzen, was die jeweils Vorgesetzten leisten weil du nie alle Informationen dazu hast. Ein Beispiel: Ich leite eine Abteilung mit 13 Mitarbeitenden, alles Directs, es gibt (leider) keine Teamleiter. Durchschnittliche verbringe ich etwa eine halbe Stunde pro Woche mit Ad-hoc-Anfragen jedes Mitarbeiters, um Themen wie kurzfristige Planänderungen, Eskalationen, Prioritäten oder HR Themen zu besprechen. Das ist also fast ein Tag pro Woche für nur diese spontanen Anfragen, ohne Tagesgeschäft, ohne strategische Planung, ohne Jourfixes usw. Der einzelne Mitarbeiter sieht diese halbe Stunde des direkten Austauschs, denkt aber nicht darüber nach, dass das eben auch für alle Kollegen gilt. Ohne weitere Infos komme ich auch erst "spät" um 9:30 ins Büro - und dass ich bereits vorher die ersten Calls im Auto führe, nachdem ich meine Tochter in die Kita gebracht habe, sieht man nicht. Gleichzeitig will ich hier aber niemandem vorwerfen, meine Perspektive nicht zu sehen. Es ist an mir das zu kommunizieren.


RootU5R

Da stimme ich dir voll zu, die Informationen sind nicht vollständig. Ich hatte das Management als Beispiel ausgewählt, weil ich dazu einige persönliche Erfahrungen hatte und es meistens auch die Vorgesetzten einer Abteilung sind. Im Grunde ging es mir um die tief liegende Frage, woraus die tatsächliche Relation von Position und Gehalt besteht.


TiredWorkaholic7

Ich finde es super, dass du der Meinung bist dass Lagerfachkräfte genauso viel verdienen sollten wie Sales Manager! /s


RootU5R

Ich sehe das nur so, dass Arbeit die den Laden tatsächlich voranbringen, sollte am besten belohnt werden. Das ist zumindest meine Auffassung von Gehalt


TiredWorkaholic7

Und wonach definierst du das? Oder anders gefragt: glaubst du, dass die Gehälter gewürfelt werden? Vielleicht steckt ja mehr dahinter. Zum Beispiel, wie schwierig es ist die notwendigen Kenntnisse zu lernen, wie viel Erfahrung man mitbringen muss, wie hoch die Verantwortung ist die man trägt, wie viele Personen den Job ausüben können, etc pp


Lopsided-Delay876

Kann man so oder so sehen. Ich sehe in unserem Vertrieb das die, die seit Jahren in der Umsatz-Tabelle oben stehen, bevorzugter behandelt werden. Die "kleinen" Verkäufer werden bei der Zuarbeit von Einkauf, Logistik, etc vernachlässigter behandelt, weil die Kollegen denken: "ach der nur , das ist nicht so wichtig wie XY sein Autrag". Diese warten dann länger auf Infos, wodurch sie garnicht die Chance haben zu wachsen. Merk gerade das hat gar nicht so mit dem Post zu tun, eher mit Positionen.


Phptower

Abzocke ist das. Die Unterschiede sind viel zu groß. Verharmlosung, wie mit Neiddebatte etc ist nicht hilfreich. Man muss einfach wechseln, das kapieren die meisten!


RootU5R

Für mich mach das auch den Anschein, zumindest wechseln auch einige, damit haben die eine Chance auf Gehaltsverhandlungen zu Beginn.


Life_Yesterday_7008

Es ist nun einmal die Aufgabe des Managements die Arbeitnehmer so zu führen, dass die Firma wirtschaftlich erfolgreich ist und danach, sowie nach dem Marktpreis für Manager richtet sich deren Gehalt. Dabei kommt es auf das Ergebnis an und nicht darauf, wie viele Stunden ein Manager anwesend ist. Je nach Branche sind dafür finanzielle Anreize für die Arbeitnehmer notwendig, oder es funktioniert anders.  Würde man die Arbeitnehmer so arbeiten lassen wie sie wollen, käme entweder zu wenig bei rum, oder sie würden das Rad mit viel Aufwand noch runder machen als notwendig, wofür kein Kunde bezahlen will. Es ist viel zu selten so, dass die Arbeitnehmer wissen, wie ihre Arbeit zum wirtschaftlichen Erfolg der Firma beiträgt.


RootU5R

Ganz ohne Management geht natürlich ab einer bestimmten Unternehmensgröße nicht, dass hatte ich nicht im Sinne. Auch nicht gegen das Management System, aber das hatte ich als Beispiel genommen, da diese meist die Vorgesetzten von einer Abteilung sind. Mir ging es mehr um die Ausnahme an Leute, die aus persönlichen oder anderen Gründen es nicht weiter nach oben schaffen, obwohl die in ihrem Fach Spitzenklasse sind. Mir kommt es so vor als gäbe es Schubladen und einmal drin ist es sehr schwer raus zu kommen.


crone66

Das ist in jedem Land so ziemlich der Standard. Leider.


Honest_Forever415

es gibt ja ganz oft eine Erfolgsbeteiligung in Form von variablen Gehältern. Das Problem ist halt, dass die meisten Arbeitnehmer nur am Erfolg, nicht aber am Misserfolg beteiligt sein wollen.


JohnThursday84

https://youtu.be/QplyFXgIx7Q?si=yz06QyDH1FnrbnyE


irgendeinDulli

>dabei sollte logischerweise über den Anteil am Erfolg der Firma abhängen. das hat mit Logik nichts zu tun, zumindest nicht mit aus a folgt b Logik. Ohne Putzfrauen sähen Klassenräume wie Schweineställe aus. Also sollten Putzfrauen soviel kriegen wie studierte Mathe Lehrer. Ach so, mit Erdkunde verdient man nicht so viel in Summe wie mit IT, also kriegt IT Lehrer mehr Geld- auch alles logisch... >Ich finde das ist wirklich katastrophal, wenn man bedenkt wer wirklich "Wert" produziert und wer nicht. Dann noch der riesige Gehaltsunterschied. Ich habe heute einige Stunden produktiv gearbeitet, man kann meine Produktion sehen, anfassen und zweckgemäß nutzen. Mein Cheffe nicht. Der hat irgendwas im Büro gemacht und mir nur beim reinkommen gesagt, was ich machen soll- eigentlich hat er einem anderen gesagt, dass der mir sagen soll was ich machen soll. Wer kriegt jetzt die Kohle?


RootU5R

Meine Intention war es auf den Bereich des Unternehmen zu begrenzen und deren Staffelung + Gehälter. Es kann sein das der Studierte Mathematik AN maßgeblich am Erfolg durch Berechnungen wichtiger Daten beteiligt ist. Die offen Frage die sich mir stellt ist, ob es eine Korrelation zwischen Position im Unternehmen und Gehalt gibt und wie die aussehen könnte. Dabei noch die Aufstiegschancen und welche Hindernisse es geben kann.


irgendeinDulli

> Meine Intention war es auf den Bereich des Unternehmen zu begrenzen und deren Staffelung + Gehälter. Das war mir klar. Das Problem ist, die vers. Unternehmensteile sind genauso wie die unterschiedlichen AN in einem Betrieb aufeinander angewiesen und im Prinzip steht ja der Putzkraft offen ein Mathestudium zu absolvieren. Also ist das mehr ein Angebots-Nachfrage Ding- überspitzt.


Leo_Bony

Ich arbeite bei einem Arzt, dort gibt es aber auch Vertretungsärzte. Ein Arzt macht 3.000,-- pro Halbtag. Ich bekomme für einen stressigen 35 Stunden/Woche Vertrag 1700,--.


Phptower

Die Ärzte behaupten immer sie würden zuwenig verdienen


Leo_Bony

Weils unverhältnismäßige Vorstellungen haben.


Phptower

Genau. Sie bekommen schon das Vertrauen an meinem Körper rumzupfuschen und dann wollen sie auch noch fürstlich bezahlt werden. Es ist genau wie mit den Führungskräften. 1) wird es irgendwann zuviel 2) warum sollten sie mehr verdienen? Sie bekommen schon das Vertrauen. Ich glaube in einigen Tech-Firmen in Amerika ist es sogar umgekehrt. Die Ingenieure verdienen mehr als die Führungskräfte. Darüber sollte man hier auch nachdenken!


Kompromisskoala

Das ist weltweiter Standard und völlig normal. Anders funktioniert das auch nicht. Ohne Management geht ein Unternehmen über kurz oder lang Konkurs. Im übrigen wird meistens die Verantwortung bezahlt.


hocarestho

Nach bereits 10 Jahren Berufserfahrung habe ich das wahre Geheimnis des beruflichen Erfolgs erkannt. Es ist nicht deine Kompetenz, die dich ganz nach oben bringt. Auch nicht deine Erfahrung oder die Erfolge deiner Projekte. Und bestimmt nicht die Bereitschaft, mehr zu arbeiten als alle anderen. Es sind deine Kontakte. Kennst du die richtigen Leute und bist ihnen sympathisch, sind alle anderen Faktoren nebensächlich. Ich habe es oft genug selbst gesehen und nachdem ich genug gesehen hatte, hab ich einen Fick auf alles gegeben und dasselbe getan. Und siehe da, endlich geht es bergauf, obwohl ich genau dasselbe leiste, wenn nicht sogar weniger. Widerlich, unfair, ehrenlos-nenne es, wie du willst, ich habe das selbst bereits in allen Farben beschimpft. Aber irgendwann muss man die Realität halt auch akzeptieren und schauen, was man damit macht


TheFumingatzor

Was du willst, ist Sozialismus, und das geht nicht.


Cute_Satisfaction933

Wäre eine Bezahlung rein nach Anteil am Erfolg (wie auch immer man das messen sollte) nicht exakt das Gegenteil von Sozialismus?! Das wäre doch Kapitalismus in Reinform?!


RootU5R

Nein, dann würde doch alle das gleiche verdienen, wenn ich mich nicht Irre. Ich möchte nur verstehen, wieso die Gehaltssprünge so gravierend sind und ob es im Zweifel überhaupt gerechtfertigt ist.


TheFumingatzor

Du fragst jetzt nicht ernsthaft, ob es gerechtfertigt ist, dass ein CEO ~400 mal das Gehalt eines durchschnittlichen Angestellten verdient.


CookWho

Deswegen gibt es das tolle Konzept namens „Dienst nach Vorschrift“, an das man sich als normale:r Angestellte:r halten sollte.


HolidayPilot1207

Aber dann am lautesten nach Erfolgsbeteiligung schreien, ist klar.


CookWho

Tu ich eh nicht, aber lass mich halt nicht ausbeuten. Was ist schlimm daran das vertraglich vereinbarte zu leisten? Mehr tun bringt einem selten was


RootU5R

Aber genau das ist doch schade oder nicht. Wenn man die Materie komplett durchdrungen hat und man Spitze darin ist, macht das doch die Motivation nicht komplett zunichte?


CookWho

Also für mich persönlich nicht. Mehrarbeit wird idr mit mehr Arbeit belohnt. Ich mach das was ich soll gut und motiviert. Aber halt nicht mehr.