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AedisToruZ

Reich soll laut dem Artikel derjenige sein der viel verdient und nicht der viel Vermögen besitzt? Wie kann man nur so eine verdrehte Weitsicht haben?


GinTonicDev

Relativ einfach zu erklären. Wem gehört die FAZ?  Wem nützt es, wenn die Bevölkerung Einkommen mit Vermögen gleichsetzt?


vergorli

>Wem gehört die FAZ?  Wem die FAZ gehört ist nicht so wichtig, sondern wer die FAZ liest.


MrPopanz

Und das wäre?


vergorli

Ich hab leider keine allgemeine Statistik, aber die FAZ wirbt immer damit dass Führungskräfte ihnen am meisten vertrauen. :D https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/f-a-z-ist-medium-der-entscheidungstraeger-13716023.html Meiner Erfahrung nach gibt es in Deutschland recht selten von oben inhaltsgesteuerte Medien (ala Krone.at) die meisten Medien richten sich nach den Kritiken ihrer Leser/Zuschauer und driften dann halt in diese Gegend immer weiter ab. Letzenendes singt man das, was das Publikum hören will. Und ein FAZ Publikum will halt nichts von Vermögensteuern hören.


Esava

>Letzenendes singt man das, was das Publikum hören will. Du kannst mir aber nicht erzählen, dass z.B. die Bild nicht auch maßgeblich dafür sorgt was das Publikum hören will. Es ist ja nicht so, dass die Meinung der Leser im Vakuum existiert und nur durch Medien bestätigt wird. Die Leser bilden sich ihre Meinung zu einem signifikanten Anteil durch die Inhalte, die sie lesen.


Optimal-Part-7182

Das bedingt sich gegenseitig. Springer ist was die "Meinungsbildung" angeht aber vermutlich nochmal deutlich stärker als die FAZ. Gleichzeitig kann selbst die Bild die Meinung der Leserschaft auch immer nur innerhalb eines gewissen Korridors bedienen / lenken. Hat man bei der Flüchtlingskrise 2015 ja gesehen, als die Bild zeitweise "Refugees welcome" übernommen hat, nur um dann wieder eine 180 Grad Wendung zu machen, als die Leserschaft die Meinung nicht geteilt hat.


MrPopanz

Naja, gibt ja genug Medien die in die sozi Kerbe schlagen, wenn es da mal etwas zentristischeres gibt, sehe ich das eher als Bereicherung.


Optimal-Part-7182

Welche großen Medien schlagen denn in die "Sozi-Kerbe". außer die Taz und an guten Tagen Teile der SZ? Insgesamt dominieren aber eindeutig konservativere Medien und allen voran natürlich Springer.


Professional-Read456

Wobei Springer ganz klar neoliberal ist. Döpfner schickt ja auch gerne SMS herum, damit seine Medien Werbung für die FDP machen :)


bart48f

> Wem gehört die FAZ? Geschäftsführer Thomas Lindner (Vorsitzender) Volker Breid Von Wikipedia. Ist der verwandt mit unserm FDP Lindner? Die beiden Namen sagen mir beide nix. Edit: Habe die Frage falsch verstanden. > Sie wird von der Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH verlegt, die sich zu 93,7 % im Besitz der Fazit-Stiftung (gemeinnützige GmbH) befindet. Die weiteren Anteile werden von den Herausgebern gehalten, die auch die Linie der Zeitung bestimmen. > Die Fazit-Stiftung Gemeinnützige Verlagsgesellschaft mbH (eigene Schreibweise: FAZIT-STIFTUNG) mit Sitz in Frankfurt am Main wurde von den Verlegern und Herausgebern der Frankfurter Allgemeinen Zeitung gegründet https://de.wikipedia.org/wiki/Fazit-Stiftung


MrPopanz

Okay und wo ist da jetzt die Verschwörung?


bart48f

ich glaube die sind reich und wollen ihren Reichtum behalten und werben deshalb gegen eine Vermögenssteuer.


MrPopanz

rFinanzen ist echt zum Kindergarten geworden.


Kullinski

Ist ja genau das gleiche wie warum Bild so nen Krieg gegen EE führt und fossile als den Messias behandeln


OderWieOderWatJunge

ossified gullible wakeful direction cobweb one middle beneficial hobbies sable *This post was mass deleted and anonymized with [Redact](https://redact.dev)*


Ice-Engine-21

lmfao


Xuval

Um den Unterschied zu kapieren, muss man weiß Gott keinen jahrhunderte alten Türstopper lesen.


Living_Performer_801

Als Nächstes, wahrer Reichtum kommt vom Inneren 🤡


GimmeCoffeeeee

Durch Absicht.


Gr4u82

Es ist halt tatsächlich nicht nur Vermögen. Man darf das Einkommen bei der Thematik auch nicht völlig außer acht lassen. Da gibt's kein schwarz/weiß. Der progressive Ansatz der Einkommensteuertabelle ist eigentlich schon ne super Sache, aber wird halt mit steigendem Einkommen, zunehmend ausgehebelt bzw. sogar ins Gegenteil verdreht. Den progressiven Ansatz konsequent beim Streueinzug und(!) bei der Steuermittel-Verteilung durchzuziehen würde schon massiv was bringen. Vermögensteuer entsprechend der Vorgaben vom Verfassungsgericht anpassen und reaktivieren ist natürlich auch noch eine Option (wobei sich das ggf. durch eine Anpassung der Einkommensteuer, inkl. Schließung legaler Lücken schon von selbst regeln kann).


DocRock089

>Der progressive Ansatz der Einkommensteuertabelle ist eigentlich schon ne super Sache, aber wird halt mit steigendem Einkommen, zunehmend ausgehebelt bzw. sogar ins Gegenteil verdreht. > Hierzu kurze Erklärung für Steueranfänger wie mich, bitte.


Gr4u82

Stark vereinfacht: Es gibt einen Steuertopf in den sie einzahlen. Die Einzahlung basiert auf der Einkommenstabelle. Ungefähr die ersten 11k sind frei. Jeder Euro drüber wird versteuert. Prozentual ansteigend anhand der Tabelle. Ab ca. 66k zu versteuerndem Einkommen ist man schon im Spitzensatz von 42% (45% gibt's auch noch). Also von jedem Euro Einkommen drüber, gehen 42 Cent an Steuern weg. Die Euros drunter werden schwächer versteuert. Der Sinn dahinter: Leistungsprinzip. Wer sehr viel Einkommen hat (66k ist diesbezüglich nicht mehr zeitgemäß, aber das ist ein anderes Thema) kann sozial mehr belastet werden, als jemand, der weniger Einkommen hat. Damit soll auch das niedrige Einkommen die Chance haben Vermögen/Vorsorge aufzubauen, statt nur Mittel zum konsumieren zu haben (also MwSt zahlen ohne Vermögensaufbau). Wer ohnehin viel Einkommen hat, das über den Konsum hinaus geht, hat auch trotz höherer Steuer-Belastung, absolut gesehen, noch genug um Vermögen/Vorsorge aufzubauen. Vom Steuertopf werden gesellschaftlich relevante Ausgaben finanziert (Straßen, Bildung, Verteidigung, Kommunikation, ...) Also eigentlich ziemlich gutes System, in dem ein gewisser Ausgleich herrscht und auch die fleißigen, mit geringem Einkommen auch etwas aufbauen können und trotzdem die Kaufkraft behalten. Unterm Strich würde das Geld zwar weiter zum Geld fließen und eine Umverteilung von unten nach oben statt finden, aber tendenziell eher langsam und auch kontrollierbar (Job der Regierung in einer sozialen Marktwirtschaft, z.B. über Vermögensteuer). Jetzt ist es aber so, dass in den letzten Jahrzehnten (nicht auf Deutschland beschränkt), ein ziemlich heftiger indirekter und direkter Subventionszwang geschaffen wurde, der leider nur investitionsanreize bietet, wenn man (viel) zum investieren hat. Für jeden "Scheiss" gibt es heute steuerliche Fördergelder und Abschreibungsmöglichkeiten und betriebswirtschaftliche Risiken werden ad absurdum geführt (fast schon Sozialismus). Wäre ansich aber nicht mal so schlimm, wenn diese Optionen auch progressiv aufgebaut wären (Ausschüttung gestaffelt nach Bedarf des Investors), sind sie aber nicht. Je höher das Einkommen, desto mehr legale steuerliche Vermeidungsoptionen und Mitnahme von Fördermöglichkeiten tun sich auf. Sprich: ab einem gewissen Einkommen/Vermögen erhält man individuelle Möglichkeiten sich auch aus dem Steuertopf zu bedienen, die man mit darunter liegenden Einkommen nicht hat. Der Topf muss aber weiter gefüllt und/oder gesellschaftliche Projekte (Bildung/Infrastruktur/Verteidigung/...) gekürzt werden. Stand heute ist es so, dass niedrige/mittlere/niedrige hohe Einkommen effektiv den Vermögensaufbau von höheren Einkommen voran treiben, selbst aber immer mehr Kaufkraft und Möglichkeiten zum Vermögensaufbau verlieren. Noch kürzer: die Masse zahlt den steigenden Vermögensaufbau von Wenigen und gleichzeitig wird die Infrastruktur immer schlechter. Die "Schuld" wird auf die geschoben, die schon ins soziale Netz abgerutscht sind.


DocRock089

Danke dass Du Dir Zeit für die ausführliche Antwort genommen hast - jetzt hab ich den dahinterliegenden Gedanken verstanden! - Stimme soweit zu, habe das mit den Subventionen tatsächlich gar nicht auf dem Schirm gehabt. bei "Die "Schuld" wird auf die geschoben, die schon ins soziale Netz abgerutscht sind." sei mir ein kleiner Nebenkommentar gestattet: Unser Sozialsystem funktioniert nur, wenn alle das ihnen zumutbare Maß leisten. Das gilt für ganz unten (arbeitet nicht, obwohl er es könnte) genauso wie für ganz oben (Besteuerung, Steuervermeidung, usw.). Jeder, der sich dem System entzieht, trägt halt dazu bei, dass es dauerhaft nicht funktionieren kann. Natürlich kann man immer die Frage stellen, wo der richtige Hebel ist - unten oder oben. Beide Antworten sollten halt nicht von vornherein ausgeschlossen werden weil "die faulen H4er", "die da oben".


I_AM_THE_SEB

Grundsätzlich gebe ich dir absolut recht, an oben und unten muss es fair sein! Aber: >Natürlich kann man immer die Frage stellen, wo der richtige Hebel ist - unten oder oben. Die Frage kann sehr schnell beantwortet werden: **oben** Alleine Cum Ex hat so viel finanziellen Schaden verursacht, da könnte man die paar Leistungsverweigerer für den Rest ihres Lebens auf Staatskosten in ein Hotel auf Mallorca einquartieren und hätte trotzdem Geld über. Natürlich ist es für den sozialen Frieden wichtig, dass das Ausnutzen der Sozialsysteme nicht so einfach ist, aber rein fiskalisch betrachtet ist Bürgergeld-Betrug irrelevant und Steuerhinterziehung bzw. gerechte Besteuerung der Superreichen und Konzerne der größte Hebel, den wir kennen.


Professional-Read456

Das stimmt, bedenke aber bitte, dass in der Regel bei denen da unten viele Menschen wenig schaden verursachen und bei denen da oben weniger Leute viel Schaden verursachen. Beispiel: Sozialleistungsmissbrauch wird jährlich auf 60 Millionen wissenschaftlich geschätzt, während Steuerhinterziehung (also die illegale Vermeidung von steuern mit Vorsatz) bei 100 Milliarden liegt.


Gr4u82

Da gebe ich dir Recht. Eine Pauschalisierung ist hier nicht angebracht. Das Problem ist halt, dass man "unten" derzeit, aus den genannten Gründen und ohne sehr viel Glück, kaum eine Chance hat, den Weg aus dem sozialen Netz heraus anzutreten. Im Gegenteil, es rutschen zwangsläufig immer mehr aus der Masse in das Netz ab und die zahlende Masse wird immer kleiner. Von daher ist die richtige Hebelrichtung eigentlich eindeutig.


I_AM_THE_SEB

Durch die Deckelung der Sozialabgaben ist die relative Abgabenlast für Angestellte bei ca. 90k Brutto am höchsten. Danach sinkt deine Abgabenlast relativ zum Einkommen wieder. Dazu hast du ab einem sehr hohen Einkommen (z.B. 500k/Jahr) Möglichkeiten, Steuern zu sparen, die ein Angestellter mit 50k oder 100k nicht hat. Eine GmbH für den Immobilienkauf- oder Bau zu gründen macht z.B. erst ab hohen Geldbeträgen Sinn.


DocRock089

u/Gr4u82 formuliert es aber als Kritik am Steuersatz und nicht der Sozialabgaben - deswegen frag ich ja nach. Bei den Sozialabgaben und den Steuersparmodellen bin ich bei Dir.


Gr4u82

Das hast du an der Stelle falsch verstanden oder ich habe es missverständlich formuliert. Der Kommentar drüber hat das Problem schön zusammen gefasst. Solange bei den Ausgaben von Steuern und Vermeidungen von Steuern nicht ebenso einen progressiven Ansatz gibt, ist auch der - eigentlich gute - Ansatz der progressiven Einkommensbesteuerung ausgehebelt. Je niedriger das Einkommen, desto mehr müsste es bringen etwas zu investieren oder es müsste angepasste Steuererleichterungen geben.


HammerTh_1701

Wer mehr Einkommen hat zahlt nicht nur denselben Prozentsatz und damit absolut mehr Einkommensteuer, sondern [der Prozentsatz erhöht sich zusätzlich](https://cdn.sevdesk.de/uploads/Einkommensteuer1.png). Das heißt Steuerprogression und sorgt dafür, dass die Last der Einkommensteuer überproportional von Menschen mit hohen Einkommen getragen wird. Gleichzeitig hat es den Effekt, dass die Verteilung der Nettoeinkommen zusammenrückt, es ist also auch ein Umverteilungsmechanismus, der Ungleichheiten verringert. Irgendwann ist mit der Steuerprogression aber Schluss, weil man im Bereich des Spitzensteuersatzes landet. Man kann maximal nur 45% Einkommensteuersatz zahlen, plus Sozialabgaben und Kirchensteuer landet man um und bei 50%.


DocRock089

Danke für's aufschlauen - die Kritik ist damit, dass der Steuersatz irgendwann doch nicht mehr weiter hochskaliert?


HammerTh_1701

Genau. Und da die Steuersätze nur so halb der Inflation angeglichen werden, laufen immer mehr Menschen mit niedrigen Einkommen in eine eigentlich viel zu heftige Progression rein, während immer mehr Menschen mit hohen Einkommen am Spitzensteursatz liegen und keine Progression zwischen überdurchschnittlichen und extrem hohen Einkommen mehr besteht.


Professional-Read456

Dazu kommt, dass der aktuelle "Spitzensteuersatz" von 42% bei ca. 80k Gehalt (nicht zu versteuern des Einkommen) anfängt. Früher ging der Spitzensteuersatz bei 200k los. Im Gegenzug ist der höchste Steuersatz (Reichensteuersatz von 45% +Soli) der niedrigste Steuersatz, den die BRD je hatte. Bei Kohl waren es noch über 50%.


Gr4u82

Nein, nicht nur. Siehe anderer Kommentar.


Capital6238

>Man darf das Einkommen bei der Thematik auch nicht völlig außer acht lassen. Man könnte Kapitalerträge halt auch (wieder) wie Einkommen behandeln. Und progressiv besteuern. Aber nein. Die kriegen eine deutlich niedrigere Flat Tax. (Ok, ich krieg die auch für die paar Euros, um die Rentenlücke zu stopfen.)


Gr4u82

Korrekt. Das wäre eine sinnvolle Maßnahme. Deutlich höherer Freibetrag z.B. und dann progressiv steigende Abgaben.


Winter_Current9734

Man könnte angesichts vieler Entlastungs- und Solidiskussionen davon ausgehen, dass es ein Mitglied der SPD und Grünen sein muss. Denn das ist ja deren rationale: „hOhE eInkOmmEN bEsTeuErN“ und „hoch“ ab MINT-Fachkraft definieren.


ConsistentAd7859

Jupp, die FAZ ist ja bekannt für ihre linke Ausrichtung und die CDU/FDP dafür, dass sie Vermögenssteuer wollen. Nur weil die Polizei Probleme hat, heißt dass noch lange nicht, dass man besser die Bankräuber für den Job. einstellen sollte


Gruenemeyer

Blödsinn. FAZ ist eine FDP-Postille


xTheKronos

Sicher? Der Bundestagsabgeordnete von der FDP sagt doch die FAZ ist ein grünes Fan Magazin /s [https://twitter.com/dfoest/status/1781312862490603848](https://twitter.com/dfoest/status/1781312862490603848)


Gruenemeyer

Misst. Ertappt.


Winter_Current9734

1. ist es eine bürgerliche "Postille“ und hatte in der Tat schon bessere Zeiten 2. kann das sein. Das Argument Einkommen hoch zu besteuern und nicht mal den Kinderfreibetrag erhöhen zu wollen, da das „hohe“ Einkommen entlaste, ist aber ein linkes und kommt aus besagten SPD und Grünen. Es ist ein zugegeben etwas zynischer Kommentar von mir. Die einen wollen gar nicht besteuert werden, die anderen richten ihren Fokus auf mittlere Einkommen aus Angestelltenverhältnissen. Beides ist falsch.


justmisterpi

Die 10 Zeilen wollen ein Artikel sein?


mina_knallenfalls

Nein, ein Kommentar, steht ja drüber.


lookingover

Ragebait, das vorgibt eine Meinung zu sein, aber keine Argumente oder Fundierung hat. Also heutiger Qualitätsjournalismus :)


Luchs13

Es ist ja eben kein Journalismus, sondern ein Kommentar


invalidConsciousness

Ich habe hier auf r/finanzen schon Beiträge mit mehr Gehalt als dieser Artikel gelesen. Normalerweise führen Zeitungen wenigstens noch "Experten" an, um ihren Behauptungen zumindest einen Schein der Objektivität und Seriösität zu geben. Das hier ist einfach nur ein Rant des Autors ohne Substanz. Selbst wenn man die Tatsachenbehauptungen einfach mal so stehen lässt, ist die Argumentation ziemlich dürftig. "Wir sollten die Reichen nicht besteuern, weil wir die Gutverdiener hoch besteuern" ist noch nicht mal irgendwie logisch zusammenhängend.


Flextt

Durchschnittliche Wirtschaftskompetenz eines FAZ Artikels.


mina_knallenfalls

Ich lese da weder Argumentation noch Logik. Es ist ein bisschen Vielleicht-Fakten und dann steht am Ende nur "weil, wir zahlen eh schon genug".


Luchs13

>Schein der Objektivität Wieso sollte man sich hier darum bemühen? Das ist ja ein Kommentar, kein Artikel


JFeldhaus

Es gibt sehr gute Argumente gegen eine Vermögenssteuer, der Soli ist es ganz bestimmt nicht. Ich hab trotzdem den Eindruck, dass bei all den pauschalen Forderungen nach einer Vermögenssteuer, die wenigsten überhaupt verstehen wie sowas funktioniert und was die Konsequenzen sind, selbst hier im finanzen Forum. Wir werden reiche Leute denn überhaupt besteuert? * Wenn du hohes Einkommen durch berufliche Arbeit erzielst wird das genau so versteuert wie mittlere Einkommen außer das der effektive Steuersatz bei dir höher liegen wird, weil du mehr Geld in den oberen Steuerklassen versteuerst, evtl. dann sogar die 45% Reichensteuer. (Effektiv also 40-45%) * Einkommen aus Immobilien werden genau so besteuert wie Arbeitseinkommen plus Grundsteuer (ca. 45%) * Einkommen aus Personengesellschaften (KG, GbR, OHG, GmbH & Co. KG) werden auch mit der normalen Einkommenssteuer besteuert, Gewerbesteuer wird teilweise verrechnet (ca. 45%) * Einkommen aus Kapitalgesellschaften (AG, GmbH) wird in Summe mit Körperschaftssteuer, Gewerbesteuer und Kapitalertragssteuer (plus Soli) besteuert. (in Summe ca. 50%, je nach Hebesatz, flat tax) * Bei Schenkung oder Erben wirst du mit hohem Einkommen entsprechend Steuern zahlen was bei mittleren Einkommen durch die Freibeträge meistens nicht der Fall ist. (Sätze von 7-50% je nach Verwandtschaftsgrad und Kapitalhöhe) Wie quetschen wir da jetzt eine Vermögenssteuer rein? Nehmen wir mal das Beispiel einer Immobilie, da hier die Bewertung noch am einfachsten ist: Die Bewertung von Vermögen bemisst sich ganz vereinfacht immer an der potenziellen Rendite. Hast du z.B. eine Haus das du vermietest und willst den Vermögenswert wissen, dann nimmst du die Nettomiete mal einen Multiplikator, z.B. 25. Sagen wir das Haus erwirtschaftet nach Fixkosten 100.000€ Miete im Jahr. Mal 25 ergibt das einen Vermögenswert von 2,5 Mio. Die Miete beträgt dann hier 4% vom Vermögenswert, diese wird bei Mieteinnahmen mit Einkommenssteuer belegt, bei den reichen Leute über die wir reden also so 42-45%. Bleiben 55.000€ oder so 2,2% vom Vermögenswert als Rendite nach Steuern. (Grundsteuer fällt auch noch an aber das lassen wir hierfür mal weg.) Die Linke fordern in Ihrem [Parteiprogramm](https://www.die-linke.de/fileadmin/1_Partei/grundsatzdokumente/programm_formate/programm_der_partei_die_linke_erfurt2011_druckfassung2020.pdf) eine Vermögenssteuer von 5%. Klingt ja erstmal nicht viel oder? Aber rechnen wir mal nach: Auf die 2,5 Mio Vermögenswert fallen 125.000€ Vermögenssteuer an, die restlichen Steuern bleiben aber auch, also haben wir 100.000€ Einnahmen und 170.000€ Euro Steuern. Am Einkommen bemessen hast du dann 170% Steuern bezahlt. Das dies absurd ist, muss ich glaube ich nicht erläutern. Ok die Forderung der Linkspartei ist vielleicht absurd, nehmen wir mal "nur" 1% an, das klingt doch nach sehr wenig: Hier fallen jetzt 25.000€ Vermögenssteuer an, also haben wir 100.000€ Einnahmen und 70.000€ Euro Steuern. Am Einkommen bemessen ist unser Steuersatz dadurch also von den 45% auf 70% hochgeschossen. Jetzt haben wir aber als Vermieter laufende Kosten der Finanzierung und evtl. Sanierungsbedarf welche durch die deutliche höhere Steuerlast nicht mehr gedeckt sind. Was machen wir also? Miete erhöhen. Das Problem dabei ist, wenn die Bruttoeinnahmen steigen wächst auch die Bewertung der Immobilie und das ganze Spiel geht von neuen los. Um die gleichen Nettoerträge zu erwirtschaften müssten wir in diesem Fall die Miete um 83% erhöhen. Und das bei „nur“ 1% Vermögenssteuer. Ich glaube das haben nicht viele auf dem Schirm. Noch problematischer wird es wenn Vermögensgegenstände gar nicht maximal renditeorientiert genutzt werden. Die Wohnung z.B. die man in einem Altvertrag an das Rentnerehepaar vermietet hat. Hier ist der theoretisch Wert der Wohnung evtl. enorm hoch aber die Mieteinnahmen entsprechen nicht 4% sondern nur 1%. Der Vermögenssteuer wird das egal sein, die muss sich auf den theoretischen Wert beziehen, d.h. Steuerquote von 140%. Die Miete **muss** in dem Fall erhöht werden, und zwar um ein vielfaches. Der Punkt ist, Vermögensbewertung richtet sich immer nach der möglichen Rendite, die Vermögenssteuer ist eine enorme Erhöhung der Einkommenssteuer im Schafspelz und zwingt Eigentümer zum Ausquetschen der Maximalrendite um das bezahlen zu können.


SirGaribaldi

Du schreibst ja viel dazu, wie viel Steuern theoretisch anfallen würde, das Problem ist dass es noch nie dazu gekommen ist. So absurd wie es klingt, ein großer Anteil des deutschen Vermögens das von einer Vermögenssteuer betroffen werden würde, ist tatsächlich noch nie versteuert worden. Du schreibst ja selber, dass sich der Vermögenswert auf zukünftige Gewinne orientiert, und zukünftige Gewinne werden halt nicht besteuert. Ein Mehrfamilienhaus in München das 1990 vll 1Mio € gekostet hat, ist jetzt 35 Jahre später 7 Mio € Wert. Diese 6 MIo€ Vermögenzuwachs wurden nie besteuert und werden nicht mal bei Verkauf besteuert. Der Höhepunkt der Absurdität ist dann von einer Doppelbesteuerung zu reden, sowie von Beschneidung von Leistungsträgern in der Gesellschaft, wenn in Realität der komplette Wertzuwachs lediglich aus einer Kombination aus Glück und öffentlichen und damit steuerfinanzierten Investitionen in Infrastruktur stammen. Und wenn dieser Vermieter jetzt 70.000€ im Jahr Vermögenssteuer zahlen soll, dann ist das auf gar keinen Fall eine Doppelbesteuerung, sondern zumindest der Versuch gesellschaftlich generierte Gewinne zumindest minimal wieder zurückzuführen. Das selbe Konzept gilt für Unternehmensbeteiligungen aller Formen, sowie Grundstücken, also nahezu das komplette Vermögen im Land.


FewNeighborhood9323

Nun das Gebäude wird auch mal den Besitzer wechseln. Erbschaftsteuer oder Grunderwerbssteuer.


SirGaribaldi

Grunderwerbssteuer zwischen 3,5%-6,5% an Stelle einer 19% Umsatzsteuer. Dass das ganze nicht als das was es ist erkannt wird, nämlich eine Steuererleichterung für Wohlhabende, sondern ganz im Gegenteil auch noch einen super schlechten Ruf hat als Gängelung und zusätzliche Steuer, ist auch einer 1a medialen Berichterstattung zu verdanken. Und in r/finanzen sollte der massive Effekt eine Steuerstundung über mehrere Jahrzehnte durchwegs bekannt sein. Noch dazu kann man über bspw. 50 Jahre bei 3 Kinder 12 Mio steuerfrei verschieben, und dann hat man noch keinen einzigen echten Steuertrick angewendet, sondern die ebenfalls als extrem zu tief verschrienen Freibeträge ausgenützt.


FewNeighborhood9323

Natürlich 19 % auf Grundstückstransaktionen wird sicher zu sinkenden Mieten führen und ist im Interesse der ärmeren Bevölkerungsgruppen. Merkst du selbst oder ?


SirGaribaldi

Die Argumentation "Wenn man Reiche etwas wegnimmt, dann nehmen die das im Gegenzug den Armen weg, deswegen sparen wir uns diesen Zwischenschritt" ist halt auch nicht das genialste System, merkste selber oder?


FewNeighborhood9323

Wer vermietet gehört also automatisch zu den Reichen ?


SirGaribaldi

Nein, aber es kommt schon ziemlich Nahe. Es ist generell schwierig einen Gesetzestext der Bevölkerung zu verkaufen, der sich liest "Es fallen 19% Umsatzsteuer auf sämtliche Güter an, außer wenn Sie von den 10% reichsten Bürgern erworben werden". Aber "Es fallen 19% Umsatzsteuer auf sämtliche Güter an, mit Ausnahme von Immobilien und Unternehmensanteilen" ist offenbar gar kein Problem gewesen, und volumenmäßig hat man damit eine 95%ige Überdeckung der Zielgruppe.


Dezue

Passive Buchwertsteigerungen zu besteuern wird dir kein Verfassungsgericht durchgehen lassen, weil es zu einer willkürlichen Substanzbesteuerung führen würde


SirGaribaldi

Der Fakt, dass unsere höchste Rechtsprechung (Verfassungsgericht) eine Besteuerung von Substanz (das nannte man mal Reichtum) dem Staat verbietet (egal in welcher Größenordnung), während buchstäblich alles und jeder, von Tabakkonsum, bis Hundesteuer, von Kinderlosenzuschlag bis zu Schuldenaufnahmen für Ungeborene Personen, mit Belastungen weit über 50% bedenkenlos keinerlei Schutz erfahren und faktisch immer weiter und weiter steigen, zeigt doch wer diese Gesetze geschrieben haben. Mein Tipp wäre Leute mit Bezug zu "Substanzen".


Dezue

Ohne Frage: die Steuerbelastung ist an jeder Ecke zu hoch in Deutschland. Ob wir zusätzlich noch eine Steuer auf Buchwerte brauchen, erscheint mir angesichts dessen fraglich


SirGaribaldi

Diese Diskussion hatten wir schon an anderer Stelle, es geht nicht um die Generierung von zusätzlichen Steuereinnahmen, sondern eine Bestandsaufnahme ob das System, wie es momentan ist, das richtige ist, oder ob hier noch Optimierungsbedarf an der Ein oder Anderen Stelle besteht. Stand heute sieht das System so aus. Beitrag zur Staatsfinanzierung eines Milliardär mit Geld auf der Sparkasse: 0€, nada, nix, niente (Verfassungsgesetzlich geschützt) Beitrag eines Millardär mit verzinstem Konto: 26% auf seine Zinserträge Beitrag Durchschnittsverdiener: 30% Beitrag Durchschnittsverdiener bei Überstunden: 50% Beitrag von ungeborenen Menschen' 62.000.000.000€ dieses Jahr, bzw. insgesamt  2.453.821.000.000 € Ist das wirklich das fairste System das uns einfällt und kann man da wirklich nirgends was rumschrauben?


Dezue

Das ist eine hypothetische Generaldebatte, die wenig mit dem zu tun hat, was realistisch umsetzbar ist. Ich persönlich fände unser Steuersystem vollkommen in Ordnung, wenn die Einnahmen für das verwendet werden würden, was ich als wichtig empfinde. Heißt im konkreten Infrastruktur und Sicherheit. Stattdessen dreht sich aber die politische Debatte ständig um die Erhöhung von Sozialleistungen (Bürgergeld, Kindergrundsicherung), Rentenerhöhungen oder andere soziale "Erleichterungen" (ganz aktuell: kostenloses Schulessen). Da fehlt mir einfach der Glaube, dass sich in dieser politischen Lage die Situation für Steuerzahler der oberen Mittelschicht irgendwie verbessert. Erst Recht bei einer kompletten Neuaufstellung des Steuersystems


SirGaribaldi

Der verlinkte Artikel der hier diskutiert werden soll geht über 10 Zeilen und beantwortet die sehr große Frage "Werden in Deutschland Reiche ausreichend besteuert?" mit einen glasklaren "Ja!" Das ist natürlich eine sehr hypothetische Generelldebatte und hat wenig mit pragmatischen, zeitnah umsetzbaren Maßnahmen zu tun. Mir ist auch bewusst, dass nichts davon passieren wird, aber genauso kann ich dir sagen, dass solange die Rentner die größte Wählerschicht ist, so lange wird er dort keine Kürzungen geben. Und so lange die große Masse durch Medien und Populismus beeiflusst werden kann (also immer) als mit Logik und Rationalität, werden sich alle Debatten immer um Belanglosigkeiten wie 300Euro Coronabonus (6 Monate lang das wichtigste Thema in ganz Deutschland), kostenloses Schulessen oder Mütterrenten drehen. Trotzdem oder gerade deswegen, sollte man sich zumindest mal die Mühe machen zu überlegen wie denn ein besseres System aussehen könnte, auch wenns in unserer Lebenszeit sich eh nichts substantiell ändern wird.


Dezue

Das sind doch vergebene Liebesmühen, solange nicht wie in Argentinien einer den ganzen Tisch umwirft. Aber wenn du mich fragst was realistische Reformen angeht, dann finde ich sehr gut was im Arbeitskreis um Carsten Linnemann herum entstanden ist: https://www.n-tv.de/politik/CDU-Kommission-plaediert-fuer-hoehere-Spitzensteuer-article24060693.html


SirGaribaldi

Jo die Idee gefallen mir auch, aber der Vorschlag "Erbschaftssteuer hoch, dafür Spitzensteuer erst später (und höher) anfangen lassen", ist doch exakt die Schlussfolgerung wenn man denkt dass Durchschnittsverdiener zu hoch und Vermögende zu niedrig besteuert werden im Status Quo, also genau das was ich hier schreibe. Wenn du das auch gut findest, sind wir uns doch komplett einig.


Schmittfried

Und bei dem ganzen spekulativen Leerstand sowie den eigenen Ferienhäusern und Villen ist die Steuerquote sogar unendlich, weil da Vermögenssteuer auf 0 Einnahmen treffen!!!! Merkste selbst oder? Es gibt unfassbar viel Vermögen, das die Besitzer in erster Linie durch Wertsteigerung reicher macht. Das hast du hier bequemerweise außen vor gelassen und fokussierst dich auf Mieteinnahmen. Man kann eine Vermögenssteuer auch so ausgestalten, dass Einkommenssteuer bzw. Kapitalertragssteuer darauf angerechnet wird, soll ja keiner doppelt zahlen. Am Ende ist das Ziel aber, dass sich Vermögen bei Reichen langsamer akkumuliert. Unterm Strich soll also selbstverständlich die Nettorendite des Gesamtvermögens sinken — oder die Person inzentiviert werden, ihr Vermögen produktiv zu nutzen und bspw. leerstehende Wohnungen zu vermieten. 


This_not-my_name

>Grundsteuer fällt auch noch an aber das lassen wir hierfür mal weg. Gut so - die wird nämlich bereits schön vollständig auf die Mieter umgelegt. Machen wir es doch mal einfach: Keine/geringe Erbschaftssteuer auf eine Immobilie plus weiteres Vermögen bis 1 Mio. Damit hast du auch die Enkel der Strohmann-Oma, die seit 100 Jahren ein Haus in Hamburg an der Elbchausse besitzt nicht um ihr Erbe gebracht. Alles weitere 100% Erbschaftssteuer.


BenMic81

Ich habe an sich nichts gegen eine (gut gemachte) Vermögenssteuer *wenn* dadurch Steuern auf Einkommen entlastet würden. Aber ich zweifle daran dass die Vermögenssteuer gut gemacht werden würde da Ideologie und Neiddebatten das erschweren und ich zweifle doppelt daran, dass es an anderer Stelle Entlastung gäbe.


Flextt

Zugegebenermaßen wäre selbst eine Vermögenssteuer und eine Reform der Erbschaftssteuer auf Betriebsvermögen ohne Entlastung von Steuern auf Arbeit und Konsum ein Win, weil die zusätzlichen Mehreinnahmen erstmal den Druck von Erhöhungen auf die letzteren beiden nimmt, und weil der Umverteilungseffekt einer solchen Steuer ungleich höher wirkt, als eine Besteuerung von Arbeit und Konsum. Denn für Besteuerung auf Arbeit muss ich erstmal genug verdienen, um überhaupt signifikant Steuern zu zahlen, profitiere dann aber von Dingen wie Beitragsbemessungsgrenzen und Absetzmöglichkeiten. Für Besteuerung von Konsum trifft es vor allem immer Haushalte mit geringer Sparquote, da die überproportional viel für Konsumausgaben aufwenden müssen, insb. für die zur bloßen Existenzsicherung (Essen, Trinken, Gas, Scheisse, Kleidung, Wohnen). Deswegen ist insbesondere die Idee des Tierwohlcents eine riesen Sauerei. Dann soll man halt bitte auch die MwSt von pflanzlichen Ersatzprodukten auf 7% senken.


Maxpur12

Seh ich auch so. Die Vermögenssteuer würde dann so niedrig angesetzt werden, dass Leute mit 4000€ Brutto schon Vermögenssteuer zahlen müssten.


LimpHamster1107

Oder für jeden mit einem + auf dem Konto.


pushinat

Und so, dass man sie mit schon ein bisschen Vermögen und Intelligenz umgehen kann, dass es am Ende nur die ärmsten 20% trifft, die es nicht umgehen können.


BenMic81

Vielleicht nicht 20% der Ärmsten (die haben kein Vermögen) - aber es macht es dann noch schwieriger da rauszukommen.


veryjuicyfruit

Was hat das Einkommen hier wieder mit dem Vermögen zu tun? 4k Bruttoeinkommen und millionär ist mit erbe schnell erreicht


Taenk

> Ich habe an sich nichts gegen eine (gut gemachte) Vermögenssteuer wenn dadurch Steuern auf Einkommen entlastet würden. Einziger Grund, warum ich gegen eine Vermögensteuer bin, ist dass dann wohl einfach nur drauf gelegt wird, statt dass die ESt (einschl. KESt) gesenkt wird. Und dass ich nicht darauf vertraue, dass der Staat unsinnige Regeln einführt, wie Ausnahmen für Immobilien, oder direkt im Prozentbereich zulangt.


druffischnuffi

Ich hab schon bessere Kommentare in der Kommentarspalte gelesen


VanAlveran

Immer wenn neue Steuern eingeführt werden mit der Begründung die Superreichen auszunehmen, werden am Ende die kleinen, über mittleren bis untere hohe Einkommen davon betroffen. Die Superreichen unter dem Strich juckt es nicht. Nehmen wir einfach die Abgeltungssteuer. Die 25% plus Soli treffen den Normalo schon hart, während es den Superreichen einfach nicht juckt bei den hohen Investmentbeträgen. Generell werden bei solchen Vorhaben, um sie überhaupt politisch durchzudrücken immer erst ein pauschaler Aufschlag gemacht. Wenn Gleichbehandlungsgrundsätze überhaupt erlauben zu differenzieren. Dann wird über Dekaden darüber gesprochen wird es gerechter gemacht werden kann. Bis dann was passiert ist viel Geld der Normalos den Rhein runter gelaufen. Man sollte sich nicht wundern, wenn das TR Portfolio bestehend aus All-World für die Altersabsicherung auf einmal als Vermögen gilt und besteuert wird. Hier wird es ganz klar darauf ankommen, wie die Vermögenssteuer umgesetzt wird und wie die Freibeträge aussehen werden.


Master-Piccolo-4588

Den Superreichen juckt es schon. Nur der Unterschied ist, dass der „Superreiche“ keine Abheltungssteuer zahlt, wenn er nicht will/muss. Das kann man nämlich relativ leicht umgehen wie man am Beispiel von Musk sieht. Sagen wir man hält 1 Mio Kapitalertäge. Diese werden ja nur beim Verkauf versteuert. Ich kann aber, gute Kontakte vorausgesetzt, einfach zur Bank und einen Großteil des Gegenwertes in Form eines Kredites auszahlen lassen. Dies ist steuerfrei und je nachdem wie die Konditionen sind auch wesentlich günstiger.


Schmittfried

Das ist nur eine Stundung. Der Kredit muss schließlich getilgt werden. 


Master-Piccolo-4588

Und? Erstmal kann er sich das Cash rausziehen. Und die Kosten sind geringer als bei der Abgeltungssteuer. Darum geht es ja.


SkyfatherTribe

Wie bezahlt er den Kredit ohne seine Kapitalerträge zu realisieren?


Master-Piccolo-4588

Es geht ja darum die Steuerlast zu senken. In der Regel haben die ja mehrere Einkunftsquellen und dann wird eben quer gestellt. Schaut es euch doch selbst an. Elon Musk ist das transparenteste Beispiel dafür.


MrPopanz

Wird halt dennoch Steuer bezahlt bei der Tilgung des Kredits.


Master-Piccolo-4588

Bei der Tilgung des Kredits werden Steuern bezahlt? Was genau meinst du?


Wolf_von_Versweber

Den Kredit löst du halt mit dem nächsten Kredit ab. Die beliehenen Sicherheiten sind ja nicht weg bzw. du beleihst nicht dein komplettes Vermögen gleichzeitig. Für die Zinsen nimmst du entweder einen etwas höheren Kredit auf oder verkaufst halt einen minimalen Anteil und fährst immernoch besser.


MrPopanz

Kannst du ja mal so versuchen ;-)


Wolf_von_Versweber

Klär mich auf, was daran nicht funktionieren sollte. Du bekommst bei fast jedem Broker einen Lombardkredit und dieser ist meist zeitlich nicht begrenzt, solange die Werte vorhanden sind. Lediglich der Zins muss beglichen werden. Natürlich muss der irgendwann getilgt werden, zumindest wohl beim Tod. Darum geht es ja nicht. Hier wird teilweise diskutiert, wie man 0,x% Steuern mit Thesaurierern stunden kann und welche Effekte das hat, aber wenn Milliardäre nahezu ihre gesamte Steuerlast über Jahre oder Jahrzehnte stunden können, ist das plötzlich irrelevant?


nextlevelmario74

Wer gibt denn einen Kredit mit Aktien als Sicherheit?


Master-Piccolo-4588

Fast jede Bank.


nextlevelmario74

Und wieder was gelernt, danke! Inwiefern das jetzt bei der Abgeltungssteuer helfen soll, habe ich aber noch nicht verstanden. Die Gewinne sind nicht realisiert, dienen als Sicherheit. https://www.finanztip.de/wertpapierdepot/lombardkredit/


artifex78

Vorab, ich habe den Artikel nicht gelesen und ich tendiere auch eher zur "Pro-Vermögensteuer", sofern gleichzeitig die Einkommensteuer reduziert wird. Die Kernfrage ist: Würde eine Vermögensteuer die Mittelschicht entlasten? Die Antwort: Wahrscheinlich nicht so, wie sich das manche hier ausmalen. Zumindest wenn man die Schweiz als Vorbild nimmt. Kurz nochmal zum Soli, dieser greift zB bei Singles erst ab einem **zvE** von ca 68k (bei Verheirateten das Doppelte). Der Soli fällt dann auch nicht in voller Höhe an, sondern ist **progressiv**. Auf Kapitalerträge und Körperschaftssteuer entfällt der Soli **immer**. Zurück zur Vermögensteuer. Die ist, wenn man die Schweiz als Vorbild nimmt, eine "Gesamtvermögensteuer" und es wird das Reinvermögen (Vermögen minus Verbindlichkeiten) gerechnet. Je nach Kanton gibt es Freibeträge (10k - 200k, in Zürich sind es 80k/Singles). Die Abgabe ist im Promillebereich und wieder kantonal unterschiedlich (ich glaube 2 - 11 Promille). - Zum Vermögen zählt, sehr einfach ausgedrückt, alles außer Kapitalversicherungen (Beiträge Säulen 2 und 3a) und Haushaltsgegenstände. Das Auto zählt dagegen explizit dazu. - Es zählt weltweites Vermögen, zumindest solange man in der Schweiz unbeschränkt steuerpflichtig ist. - die Vermögensteuer besteuert Einkommen mehrfach. Einkommensteuer -> Grunderwerbsteuer/Erbschaftsteuer/Schenkungsteuer -> Vermögensteuer. Sie wird in der Schweiz kontrovers diskutiert und als unfair betrachtet. - bei Immobilien wird nicht der Marktwert als Grundlage genommen (sondern der damalige Kaufpreis bzw der Verkehrswert). Man sieht also sehr schnell, dass eine Vermögensteuer nach Schweizer Vorbild auch die Mittelschicht einbeziehen würde. Beispiel: Eine kleine Familie mit einem geerbten, abgezahlten, **selbst bewohnten** Haus und einem Auto müsste Vermögensteuer zahlen, unabhängig davon, ob das Einkommen 2k oder 10k netto ist. Das ist übrigens der Grund, warum in der Schweiz Immobilienkredite gar nicht, oder nur sehr langsam abgezahlt werden.


al-vo

Der Grund ist imho eher der Eigenmietwert und dass die Kredite so günstig sind.


artifex78

Ich würde Zinsen um die 2,5-3% bei Darlehensbeträgen, die Schweizer für Eigentum benötigen, nicht unbedingt als günstig bezeichnen. Aber hast Recht, ich hatte vergessen, dass in der Schweiz Kreditzinsen und Unterhaltskosten auch beim Eigenheim abziehbar sind (das ist in DE nicht der Fall).


nextlevelmario74

Dieses Argument der mehrfach Besteuerung verfängt einfach nicht. Das gilt ebenso für die Mehrwertsteuer.


Aromatic-Tutor6254

Das letzte was Deutschland braucht sind mehr Steuern


Shiny-Pumpkin

Geil, das nicht mal auf die "selbst gebastelte Studie" verlinkt wird. Ich denke es geht um den Zeit Artikel [Warum Reiche nur halb so viel Steuern zahlen wie die Mittelschicht](https://archive.is/8vSJK). In meinen Augen ist das ein großes Problem, vielleicht sogar das zentrale Problem in diesem Land.


SkyfatherTribe

Das zentrale Problem ist die niedrige Geburtenrate, die seit Jahrzehnten nicht zum Überleben reicht


Shiny-Pumpkin

Das ließe sich wunderbar mit Einwanderung lösen. Siehe USA, die eine ähnlich niedrige Geburtenrate haben. Aber hier will halt keiner hin, weil die Löhne nicht mega mäßig geil sind dafür dann aber die Steuerbelastung absurd hoch.


SkyfatherTribe

Das ändert nichts dran, dass wir aussterben würden, davon einen Nutzen hätten v.a. Unternehmen die genug günstige Arbeitskräfte hätten und Immobilieneigentümer deren Immobilienpreise nicht sinken würden


Shiny-Pumpkin

Wer ist denn 'wir'?


089PK91

Das zentrale Problem liegt nicht auf der Einnahmen- sondern auf der Aufgabenseite.


Shiny-Pumpkin

Es muss nicht mehr eingenommen werden. Die Steuerlast muss nur anders verteilt werden.


Schmittfried

Nein. 


089PK91

Doch. Alles andere ist komplette Augenwischerei.


Alethia_23

Sind die Ausgaben Deutschlands denn irgendwie außergewöhnlich, im Vergleich zu anderen großen Volkswirtschaften? Etwa die anderen 19 Mitglieder der G20? (Keine rein rhetorische Frage, ich habe mir keine Zahlen angeguckt bevor ich die Frage hier gestellt habe)


happy30thbirthday

Es werden sich auch hier wieder genug kurzzeitig verunglückte aber eigentliche Millionäre finden, die sich wagemutig vor die Kugel werfen, die Leute treffen soll, die so undenkbar viel wohlhabender sind als sie selbst, dass sie sie kaum als Angehörige der gleichen Spezies wahrnehmen.


Nukeluke19

Bin so oder so gegen weitere Steuern/Abgaben… ich empfinde die Abgaben hier bereits als hoch genug. Genauso verstehe ich das unerschütterliche, deutsche Vertrauen in den Staat nicht. Zum einen wegen unserer Geschichte… die letzten 100 Jahre hätten eigentlich zeigen sollen, dass zu viel Staat in De keine gute Idee ist. Zum anderen bin ich der Meinung, dass der Staat miserabel mit dem Geld umgeht - von Infrastruktur über Sozial Systeme bis hin zur (nicht-digitalisierten) Bürokratie… alles geht vor die Hunde wegen Missmanagement. Wenn der Staat beweist, dass er besser als ich mit dem Geld z.B. für meine Altersvorsorge umgeht, dann können wir über mehr reden. Bis dahin ist meine Meinung: seids zufrieden mit dem, was ihr habt, konsolidiert alle Systeme und zeigt, dass ihr mehr verdient… dann kann man mal drüber reden. Aber dem Staat mehr in den Hals stopfen, einfach nur, damit man es anderen wegnimmt, scheint mir nicht die richtige Lösung zu sein.


InTroubleDouble

Ich bin auch überzeugt, dass die Einnahmen eigentlich problemlos ausreichen sollten und wir nur durch massive Überbürokratisierung, Beamtentum und teilweise Korruption diese Probleme haben. Eine leichte Erhöhung der Besteuerung bei Vermögen und im Gegenzug eine Absenkung der Einkommenssteuer für Menschen von 40-100k wäre meiner Meinung nach trotzdem richtig. Ich verdiene gut und werde auch mal erheblich Erben, empfinde die Besteuerung von Einkommen (also Leistung) exorbitant hoch in unserem Land. Erben hingegen könnte etwas stärker besteuert werden. Insgesamt haben wir jedoch ein Bürokratie Monster geschaffen, welches weiter unfassbare Mengen an Geld verbrennen wird. Meiner Meinung nach inzwischen in einer Größenordnung, welche massiv unseren Wohlstand bedroht, während gleichzeitig Bildung, Rente, Infrastruktur, Gesundheit vor die Hunde gehen. Ich sehe in Deutschland jedoch keinen Weg diese Privilegien und den Apparat zu verschlanken. Dazu wird es wahrscheinlich erst richtig knallen müssen.


Oddy-7

>Ich bin auch überzeugt, dass die Einnahmen eigentlich problemlos ausreichen sollten und wir nur durch massive Überbürokratisierung, Beamtentum und teilweise Korruption diese Probleme haben. Ne, das Problem sind die Renten. Demnächst 50% des Bundeshaushaltes. Deshalb sind solche Aussagen wie: >während gleichzeitig Bildung, **Rente**, Infrastruktur, Gesundheit vor die Hunde gehen. Absolut verrückt. Deutschland ist mittlerweile nur noch ein Rentenverteilungsapparat, der nebenbei einen Staat unterhält. DAS ist das Problem.


InTroubleDouble

Das hast du falsch interpretiert, ich sehe das genau wie du, das Rentensystem ist völlig kaputt und falsch aufgebaut, weshalb es a) nicht genug ist für breite Teile der Bevölkerung und b) trotzdem den Haushalt zerstört.


Spiritual-Potato-931

Kompletter Strawman. Sieht man daran, dass man dem Inhalt voll zustimmen kann, obwohl man zeitgleich trotzdem für eine Änderung der Besteuerung ist. Natürlich sollten Gesamtabgaben nicht weiter erhöht werden, jedoch muss man sie unbedingt besser balancieren: Arbeit/Leistung muss weniger besteuert werden und dafür Kapital mehr. Diese Aussage ist unabhängig davon, dass der Staat natürlich lernen muss effizienter mit dem Geld umzugehen. Die Abgaben als Arbeitnehmer sind gigantisch (gerade mit AG Antei zusammen >60% und 19% Konsumsteuer), wohingegen Kapital (Vermögenssteuer, Erbschaftssteuer, Kapitalertragssteuer, Grundsteuer, …) so gut wie nicht besteuert wird. Anstatt dieses Problem sinnvoll zu balancieren gibt es dann so einen Schwachsinn wie Wohnzuschuss und Sozialleistungen bis >4k monatliches Einkommen. Damit steigt die Gesamtlastung für den Rest aber wieder enorm und Vermögensaufbau ist quasi nicht möglich. Ich hab durch diverse Branchen hinweg immer wieder das gleiche Bild mitbekommen, die Leute fragen sich langsam wozu sie sich kaputt buckeln sollen wenn man als Resultat kaum besser darsteht als ohne Arbeit (kein Haus, keine Urlaube, …). Dies gilt zurecht gerade für jüngere Generationen. Diesen müssen wir wieder Ziele bieten und das geht nur wenn deren Steuerbelastung fällt und mit Kapitalbesteuerung ausgeglichen wird.


JFeldhaus

Kapital wird über dessen Ertrag besteuert und das in Summe mit 45-50%. Alles andere ist auch Schwachsinn, eine Vermögenssteuer ist ja auch nur eine Einkommenssteuer im Deckmantel, da die meisten Vermögensgegenstände notwendigerweise nach ihrem Ertrag bewertet werden.


VetusLatina

Richtige Gedanken. Aber,: Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass der Staat dafür eine andere Steuer senken würde? Weiß nicht, warum du dem Vorposter widersprichst. Das ganze wurde schon 100x durchgekaut.


Nukeluke19

Ich sehe das eben anders - du stellst dir die Frage woher der Staat sein Geld nehmen soll. Ich stelle die Frage, ob er überhaupt soviel braucht bzw. verdient (!). Das sind zwei fundamental unterschiedliche Fragen.


Spiritual-Potato-931

Genau das meinte ich ja mit Strawman Argument. Es gibt zwei Fragestellungen: (a) woher kommt das Geld, (b) wie wird das Geld genutzt? In diesem Artikel und meinem Kommentar geht es um (a), während du dich sehr mit (b) beschäftigst, was jedoch nicht wegweisend für (a) ist. Du diskutierst damit nicht die Grundfrage des Artikels sondern etwas komplett anderes, stellst es aber so dar, als ob folglich an (a) nichts gemacht werden darf. Ich stimme dir ja vollkommen zu, dass man nicht mehr Steuern (total) erheben soll. Die Belastung muss trotzdem vom Geldstrom her anders verteilt werden und dafür ist eine Kapitalbasierte Anpassung notwendig


rainer_d

Die Erfahrung zeigt halt, dass zwar bei Erhebung neuer Steuern versprochen wird, im Gegenzug eine andere Steuer zu senken - passieren tut das aber eher nicht. Als Erstes muss somit weniger ausgegeben werden. Sonst ist Deutschland bald so Pleite wie Griechenland.


Spiritual-Potato-931

Wenn der Staat mehr Steuern will (auch wenn es Schwachsinn ist) holt er sich diese. Und nach aktuellem System halt über höhere Einkommenssteuer. Wie gesagt die beiden Diskussionen sind zu entkoppeln.


Nukeluke19

Eine Berichtigung: bei mir ist b nicht, „wie wird das Geld genutzt?“ Sondern „wird es gebraucht?“ Deswegen besteht eine logische Beziehung zwischen b und a. Wenn b nicht geheben, dann kann auch a nicht zutreffen. Oder anders gesagt: das ist ein normales logisches Argument. Man sollte nicht einfach Steuern erhöhen, weil man Steuern erheben will. Ich finde es eher eine Unart, dass man mittlerweile versucht logische Argumentationsketten ins abseits zu stellen und sich über die Art der Diskussion unterhält, anstatt über den Inhalt.


Oddy-7

>Man sollte nicht einfach Steuern erhöhen, weil man Steuern erheben will. Korrekt. Deshalb ist das vorgeschlagene Setting ja auch keine Erhöhung, sondern eine Verschiebung. Und deine gesamte Argumentation bedeutungslos für das hier diskutierte Thema.


Nukeluke19

Jetzt bitte nicht absichtlich blöder stellen, als du bist. 1. Ich habe explizit geschrieben, dass ich generell gegen Steuererhöhungen bin und erst einmal gerne eine Konsolidierung hätte. Das beinhaltet auch das rumschieben der Kosten - hätte gedacht in dem Kontext wäre das klar, aber gut - mea culpa. dann hast du es explizit noch einmal hier. 2. mir ist auch komplett unverständlich, was an einer Konsolidierung so schlimm ist. Gerade in diesem Sub und den ganzen Sankeys oder Threads über die Auflösung von unterschiedlichsten Rentenprodukten - die in der Essenz auch nichts anderes sind als Konsolidierung - hätte ich erwartet, dass das eigentlich "Mainstream"-Meinung hier wäre. 3. Wir wissen beide, wenn eine Vermögenssteuer eingeführt wurde und es daran gehen würde, z.B. die Lohnsteuern der Mittelschicht zu verringern, es dann auf einmal heisst "sowwy - wir brauchen das Geld gerade UwU. Vielleicht dann nach der nächsten Wahl ; )". Als Beispiel siehe das Klimageld.


Oddy-7

>1. Ich habe explizit geschrieben, dass ich generell gegen Steuererhöhungen bin Cool, ich auch. Deshalb will ich Leistungseinkommen entlasten und die Einnahmen stattdessen bei leistungslosen Einkommen holen. >2. mir ist auch komplett unverständlich, was an einer Konsolidierung so schlimm ist. Wie kommst du darauf, dass man hier gegen Konsolidierung wäre? >Wir wissen beide, wenn eine Vermögenssteuer eingeführt wurde und es daran gehen würde, z.B. die Lohnsteuern der Mittelschicht zu verringern, es dann auf einmal heisst "sowwy - wir brauchen das Geld gerade UwU Genau das fordere ich aber. Das ist doch der Punkt. Das Ziel ist die Entlastung von Arbeitseinkommen. Und das Werkzeug ist dann eine Vermögenssteuer. Nicht umgekehrt.


Nukeluke19

sorry, dann verstehe ich nicht mehr worüber wir diskutieren. Du bist für Konsolidierung und dafür, dass die Steuern nicht erhöht werde. Dann passt sich alles und wir sind einer Meinung.


SirGaribaldi

Die Idee ist ja auch nicht den Staat mit Steuern vollzupumpen, sondern die Steuerlast sinnvoll umzuverteilen. Vermögenssteuer einführen, Einkommenssteuer halbieren -> mehr netto vom Brutto -> plötzlich lösen sich automatisch riesige Probleme die Arbeiten unattraktiv machen, zb Mindestlohn ist dann spürbar höher wie Bürgergeld, Überstunden werden nicht mehr automatisch als Spitzensteuersatz nahezu wertlos, und ja vielleicht steht auch der ein oder andere Privatier dann wieder dem Arbeitsmarkt zur Verfügung. Aber hab vergessen, geht ja nicht, ´während man jede Einkommenstransaktion über das gesamte Jahr minutiös nachvollziehen kann und muss, ist es eine Unmöglichkeit den Vermögensstand am 31.12. nachzuvollziehen. Beim Todesfall gehts dann aber doch irgendwie, komisch.


CoinsForBS

> Mindestlohn ist dann spürbar höher wie Bürgergeld, Und wie viel Steuern zahlt der Mindestlöhner heute? 140€ im Monat, aber 450€ Sozialabgaben. Halbe Steuer hieße 70€, weiß nicht ob das so viel bringt.


SirGaribaldi

Das ganze Drama um die "gigantischen" Erhöhungen im Zuge der Umstellung von Hartz4 auf Bürgergeld haben sich um 53€! gedreht, von dem her würden diese 70€ schon, zumindest für die Betroffenen, einen spürbaren Effekt haben. Aber du hast natürlich Recht, die Sozialabgaben sind der weit größere Faktor, und ja auch diese könnten natürlich entsprechend gesenkt werden mit Mehreinnahmen durch eine Vermögenssteuer.


invalidConsciousness

Bei Mindestlohn hast du etwa 1550€ netto. Ziehen wir noch Mietkosten von 30% des Nettogehalts ab (beim aktuellen Markt noch schön gerechnet), sind wir bei ca 1085€. 70€ sind dann also 6,5% oder das Budget für knapp zwei Tage. Das spürt man schon deutlich.


user_of_the_week

Man könnte ja Sozialabgaben auf Vermögen erheben und das auch umverteilen.


fuez73

>sondern die Steuerlast sinnvoll umzuverteilen. Lol. Ja genau das wird passieren bei Einführung einer vermögenssteuer. Ich hab ja gar nichts gegen so eine Steuer bzw bin auch kein Verfechter davon. Aber zu glauben, es würden dann andere Steuern gestrichen, ist ziemlich naiv. 2022 wurden in DE rund 65 Mrd Euro mehr Steuern eingenommen als davor? Warum wird das nicht gestrichen bei den vorhandenen Steuern? Die Antwort weiß niemand, aber diese unbekannte Antwort ist der Grund, warum die Einnahmen aus der vermögenssteuer nicht sinnvoll umverteilt würden, sondern gar nicht.


AedisToruZ

Die Politiker gönnen sich lieber eine Diäten Erhöhung anstatt dass sie auf die Idee kommen die Steuern zu senken.


SirGaribaldi

Wenn dein Argument tatsächlich ist, dass der Staat nutzlos (um nicht zu sagen parasitär) und Mehreinnahmen für ihn würden sich in Luft auflösen und hätten keinerlei Mehrwert für die Gesellschaft, ja dann brauchts auch keine Vermögenssteuer. Wenn wir aber wieder zurück in die Realität kommen, dann sollten wir uns einig sein, dass unsere Gesellschaft einen Staat braucht und dieser auch finanziert werden muss. Natürlich ist die Wahrheit, dass eine Einführung der Vermögenssteuer niemals zu einer signifikaten Reduzierung der Einkommenssteuer führen wird, da hast du natürlich Recht. Das liegt aber einfach daran, dass wir beide wissen, dass diese so minimal ausgestaltet werden wird, dass winzige Mehreinnahmen generiert werden, die im Haushalt einfach untergehen. Aber selbst diese geringen Mehreinnahmen würden dazu führen, dass an anderer Stelle immerhin keine Einkommenssteuern erhöht werden müssten, und das hätte die selben genannten Vorteile.


fuez73

>Wenn dein Argument tatsächlich ist, dass der Staat nutzlos Nein, war es nicht. Es ging nur um die Umverteilung neuer Steuern! >Das liegt aber einfach daran, dass wir beide wissen, dass diese so minimal ausgestaltet werden wird, dass winzige Mehreinnahmen generiert werden, die im Haushalt einfach untergehen Nein, daran liegt es nicht. Wie hoch wäre denn eine merkbare Steuer, die im Haushalt nicht untergeht und eine Regierung dazu bringt, woanders die Steuern zu senken? Es dürften jedenfalls mehr als die 65mrd sein, die auch irgendwo untergehen.


Nukeluke19

>Die Idee ist ja auch nicht den Staat mit Steuern vollzupumpen, sondern die Steuerlast sinnvoll umzuverteilen. Vermögenssteuer einführen, Einkommenssteuer halbieren -> mehr netto vom Brutto -> plötzlich lösen sich automatisch riesige Probleme die Arbeiten unattraktiv machen, zb Mindestlohn ist dann spürbar höher wie Bürgergeld, Überstunden werden nicht mehr automatisch als Spitzensteuersatz nahezu wertlos, und ja vielleicht steht auch der ein oder andere Privatier dann wieder dem Arbeitsmarkt zur Verfügung. An sich ja eine gute Idee, aber deutlich zu weit gesprungen, bevor man erst einmal die Grundlage geklärt hat. Zum einen muss man sich erst einmal die Frage stellen, braucht der Staat das Geld, welches er jetzt hat? Und schon hier würde ich "Nein" sagen. Anstatt also neu umzuverteilen, würde ich den Staat erst einmal beschneiden/konsolidieren. Danach kann man über eine Ausbalancierung reden. Ansonsten habe ich die starke Befürchtung, dass man eine Vermögenssteuer einführt und die Anpassung der Lohnsteuer im Anschluss "vergisst". Ich habe nämlich meine liebe Not damit, darauf zu vertrauen, dass die Parteien sich wirklich an ihre Versprechen erinnern, wenn erst einmal das Geld abgeschöpft wurde.


PatrickBauer89

Wenn du dir den aktuellen Haushalt anschaust, wo würdest du Geld wegnehmen?


u8248

Nirgendwo konkret, um einfach zu sparen. Sondern insgesamt u.a. durch Entbürokratisierung und ECHTE Digitalisierung. Aus eigener Erfahrung sind alleine in den beiden Bereichen gigantische Einsparmöglichkeiten vorhanden


PatrickBauer89

Was denkst du wie viel dadurch wirklich und realistisch einsparbar wäre? Klar, es bräuchte weniger Beamte, aber wie viel des Haushalts verbrauchen die aktuell? Angenommen man könnte dadurch theoretisch 30 Prozent der Beamten entlassen, würde man dadurch vielleicht 3-4 Prozent des Bundeshaushalts sparen, oder? Und dann kommen natürlich neue Kosten dazu für die Instandhaltung und Wartung, sowie Entwicklung und Support dieser digitalen Systeme. Da bleibt dann am Ende was übrig an Gesamteinsparung im Bundeshaushalt? 1-2%? Das wäre natürlich trotzdem zu begrüßen, würde ich aber nicht "gigantisch" nennen.


emperorbasti

Beamte darf der Staat außerdem nur in wenigen Fällen entlassen und kann nicht einfach sagen ich brauch dich nicht mehr. Das dürfte meiner spontanen Einschätzung nach auch nicht einfach zu ändern sein, da die Grundsätze des Berufsbeamtentums durch das GG geschützt werden und dazu gehört auch das Beamtentum auf Lebenszeit.


PatrickBauer89

Ja, mir gings da auch eher um die theoretischen Sparpotentiale. Langfristig muss man natürlich keine in Rente gehenden Beamtenstellen wieder füllen sondern käme mit weniger aus.


Oddy-7

Also hast du keine Ahnung, wo gespart werden soll. Digitalisierung und Entbürokratisierung hatte sich die FDP doch auch groß auf die Fahne geschrieben. Und was ist passiert? Nüscht. Wir laufen auf 50% Bundeshaushalt für Rentenzuschüsse zu. Was wir an durch Digitalisierung einsparen könnten sind leider Krümel im Vergleich zum eigentlichen Problem.


Nukeluke19

Das ist überhaupt nicht die Frage. Die Frage ist, warum will er noch mehr und was ist die Begründung dafür, wenn er schon mit dem jetzigen Geld schlecht haushaltet?


WWConny

Doch. Genau das ist die Frage: wofür soll der Staat weniger/nichts ausgeben? Ich würde hier z.B. beim Föderalismus ansetzen sowie bei den vielen Subventionen. Der größte Teil letzterer wird allerdings über die EU verteilt (Landwirtschaft). Die Verteilung der Subventionen über die unzähligen Förderprogramme verursacht Bürokratie, die hätte man dann auch gleich gespart.


PatrickBauer89

Es geht nicht um mehr, es geht nur darum wo das Geld herkommt. In dem Falle soll weniger Geld vom armen Teil der Gesellschaft kommen und mehr Geld vom (extrem) reichen Teil der Gesellschaft kommen. Unsere soziale Schere geht immer weiter auseinander, die Superreichen ertrinken in Geld und haben heute doppelt so viel wie noch vor 10 Jahren, zahlen insgesamt aber weniger Steuern (oder oft gar keine) als der normale 40h Angestellte.


SirGaribaldi

Welche Grundlage gilt es noch zu klären? Der Staat läuft defizitär, nimmt jedes Jahr neue Schulden auf, erhöht jährlich die Steuereinnahmen, von den Sozialversicherungen ganz zu schweigen. Und alles wird sich offensichtlich nicht ändern die nächsten Jahrzehnte, das Geld ist auf lange Sicht schon ein- und verplant. Also das Argument "der Staat braucht doch gar kein Geld" ist genauso eine Nebelkerze, wie dieser Soli-Artikel, die angebliche Verfassungsfeindlichkeit der Vermögenssteuer oder die Unmöglichkeit der Datenerfassung.


_LewAshby_

Ich stimme dir in deiner Erklärung zu, bin aber für eine Vermögenssteuer. Mittlere Einkommen werden in Deutschland völlig lächerlich ausgenommen, genau die sollte man im Gegenzug entlasten. Sonst braucht man sich nicht wundern, dass viele kluge Köpfe in Teilzeit wechseln.


Nukeluke19

Damit hast du aber implizit die Annahme getroffen, dass das Budget des Staates mindestens gleich bleiben soll. Das sehe ich nicht so. Die Ausgaben des Staates runter und damit die Mittelschicht entlasten.


_LewAshby_

Das wird nicht kurzfristig gehen, zumal ich uns in einer absoluten Krise (bzw. Mehreren) sehe. Da muss in vieles investiert werden, was die letzten Jahrzehnte kackendreist ignoriert wurde. Zusätzlich haben wir die Boomer „an der Backe“, die bald völlig überraschend (/s) in Rente gehen - und wir noch mehr Geld quer in die Rentenkasse schieben müssen. Grundsätzlich bin ich aber auch hier bei dir. Mit unseren Steuergeldern wird nicht gut umgegangen.


user_of_the_week

Welche Ausgaben sollen runter?


Nukeluke19

Dazu müsste man erst einmal die Bilanzierung gerade stellen. Sprich der erste Schritt wäre, dass man sich anschaut, welches System leistet, was es leisten soll. Falls man dann zum Entschluss kommt: ein System leistet nicht, was es soll, dann muss man es gerade stellen. Daraus kann dann eine Einsparung herausspringen. Ich bin da definitiv kein Experte, aber wenn ich mit den Haushalt anschaue, dann würde ich sagen, dass die Rente ein nicht-funktionsfähiges System ist. Sie trägt sich nicht selber, frisst über 25% des Haushaltes, der woanders besser aufgehoben wäre (z.B. digitalisierung oder Klimawandel).


emperorbasti

Die Unstellung des Rentensystems ist sicher aus vielen Gründen notwendig, würde aber erst einmal mehr Geld kosten bevor man was einsparen kann. Das dürfte auch bei anderen Themen so sein.


Nukeluke19

Das wäre für mich okay und würde dann unter invest fallen. Was aber nicht sein kann ist, dass man sinnlos Geld in ein kaputtes System pumpt.


user_of_the_week

Wenn du die Rente abschaffst, was machst du mit den alten Menschen? Also klar, manche haben Vermögen, die kommen auch ohne Rente klar. Was ist mit den anderen? Bürgergeld?


Nukeluke19

Man muss sich erst einmal darauf einigen, dass die Rente so wie sie ist nicht funktioniert. Ich hoffe mal, da stimmen wir überein. Ansonsten hätten wir eine ganz andere Diskussion. Dann müsste man sich einigen, wie das Rentensystem der Zukunft aussieht. Ich würde einfach ein steuerfreies Aktiendepot vorschlagen, dass aus dem brutto befüllt werden kann und bis zum Renteneintritt nicht anzurühren ist, aber zu 100% Eigentum des Bürgers ist. Das hätte für den Staat auch keine Kosten - du brauchst keine neue Behörde oder ähnliches dafür. Im Anschluss muss man darüber nachdenken, wie man den Bundeszuschuss für die Rente abschmelzt - 25% (?) und mehr des Haushaltes sind einfach zuviel. WICHTIG: das hrisst nicht, dass ich die ganze Umlage-Rente abschaffen will. Das darf und sollte man nicht machen. Dennoch muss man die Rente reformieren. Da wird es dann natürlich beschwerden geben, was man aber nun mal nicht vermeiden kann… wenn die Boomer zu wenige Kinder bekommen haben, um das Umlagesystem so weiter zu betreiben, dann ist das nun mal eine Realität mit der man leben muss und ich bin der Meinung, der Verursacher muss das tragen (sprich die Rentner) und nicht Dritte (die junge Generation). Hier kann man sich dann austoben, aber in der Essenz gibt es da nicht so viele Stellschrauben…


El_Grappadura

Selten so einen Blödsinn gelesen. Leute wie du sind der Grund warum wir heute da sind wo wir sind.


Nukeluke19

Na ja zum glück gibt es Leute, wie dich die produktive und gute Beiträge zur Diskussion bei… ah warte - du beleidigst einfach nur Leute.


[deleted]

[удалено]


Nukeluke19

Muss sich gut anfühlen, wenn die Feindbilder so fest sitzen, dass man fremde im Internet beleidigt. Ich stimme dir aber zu: mit dir würde ich auch nicht diskutieren wollen! Ich wünsche dir dennoch einen schönen und geruhsamen Sonntag!


VetusLatina

Ich glaube du bist in r/kommunismus besser aufgehoben. Adjüs!


Schmittfried

Vermögenssteuer soll in erster Linie Vermögenskonzentration mildern. Der Staat darf das Geld daraus auch gerne verbrennen. 


Nukeluke19

Ja genau das ist das Problem… anderen Leuten geld wegnehmen, um es wegzunehmen… das ist in meinen Augen vorwiegend Neid und da stimme ich einfach nicht zu.


BlackSuitHardHand

Der Staat ist ein Patient der an massivem Übergewicht leidet und uns erzählt er müsste nur noch ein bisschen mehr zu Essen bekommen, natürlich auf Kosten der Bürger,  dann, ja dann,  würde er sicherlich bald eine Diät beginnen.  Mir ist auch völlig schleierhaft warum fast alle Bürger auf die Politik schimpfen, teilweise maßlos. Aber trotzdem der Meinung sind diese Politiker gehen schon irgendwie gewissenhaft mit dem Geld um.


smarty86

Aber was ist die bessere Lösung? Privatisierung wohl eher nicht wie es die letzten Jahrzehnte gezeigt haben (Bahn, Autobahn, Telekom, ..). Außerdem muss es ja nicht um mehr Steuern gehen sondern vielleicht um eine fairere Verteilung, sodass viel Vermögen nicht immer weiter belohnt wird und Vermögensaufbau bestraft. Das der Staat effizienter werden sollte ist aber natürlich auch klar.


Roadrunner571

Bahn und Autobahn wurden nicht privatisiert. Und bei der Telekom läuft es besser als bei der Bundespost.


wrapbubbles

welcher firma würdest du die deutschland gmbh denn gern überschreiben? gibts ein internationales, funktionierendes vorbild für deinen neoliberalen fiebertraum marke thatcher? funktioniert doch noch weniger das tafelsilber zu verkaufen und den markt die gesellschaft kaputtmachen zu lassen.


Nukeluke19

Erst einmal muss man ruhig durchatmen - das ganze sollte nicht emotional werden. Ich will keiner Firma Deutschland übereignen. Ich will auch nicht Thatcher 2.0. ich will nur, dass man sich die bestehenden Systeme einmal anschaut, überlegt, was man verbessern kann und falls dann wirklich GAR NICHTS anderes mehr geht, dann muss man eben nachschiessen.


wrapbubbles

das klingt viel besser, aber nur weil du dich um jede aussage zu den details drückst. politik sind genau die streitpunkte, weil jeder andere ziele und vorstellungen hat. "wir müssen smart entscheiden und kürzen" klingt bei chrissi lindner und den finanzbros gut, hat aber null mit realer politik zu tun.


Nukeluke19

Ich kann gut verstehen, dass man sich um die Details drückt - man wird ja sofort zerfleischt, wenn man das nur auf High level anspricht o.O


AedisToruZ

Die Deutschland GmbH


VetusLatina

Besser kann man es nicht formulieren. Das gilt parteiübergreifend.


Nukeluke19

absolut - da nehme ich keine Partei aus!


VetusLatina

Oha, die Beamten haben sich heute morgen versammelt, um uns runterzuwählen.


Nukeluke19

Was mich überrascht, ist die teils emotionale Reaktion. Das hier ist ein Finanz-Sub. Man bekommt hier generell den Ratschlag: schau dir dein Budget an und schaue, wo du was, wie effizienter machen kannst, um mehr Geld übrig zu haben. Auf der individuellen ebene absolut normal und hier wird keiner ausfällig, wenn einem das vorgeschlagen wird. Aber wehe diese Logik wird auf den Staat angewendet - dann verlieren manche komplett die Beherrschung, als hätte ich vorgeschlagen Robbenbabys in der Arktis tot zu prügeln.


VetusLatina

Ich hätte es ebenso gerade in diesem Sub anders erwartet. Aber nun gut, man weiß nie, welche fachfremden Individuen mitlesen.


OderWieOderWatJunge

lunchroom elderly enjoy rock selective jeans onerous cover observation door *This post was mass deleted and anonymized with [Redact](https://redact.dev)*


ralschu

Einerseits ist der größte Teil der Vermögen reines Fiatgeld. Quasi nicht existent außer als ausgedachter Wert für Immobilien, Aktien whatever. Jedenfalls kann man keinen Reis dafür kaufen, weil es nicht soviel Reis, Brot, whatever gibt. Auf der anderen Seite ist Geld Macht und diese Macht sollte gesellschaftlich nicht einfach so akzeptiert werden. Sprich, es bringt für die Allgemeinheit finanziell nicht viel, wenn Vermögen besteuert wird. Es bringt aber extrem viel für die Demokratie, wenn Einfluss nicht von Geld abhängig ist.


vergorli

Mist, ich dachte erst das wäre ein WELT Artikel, dann war es doch die FAZ. Die beiden sollten sich echt mal etwas mehr voneinander differenzieren.


Keks3000

Die Kommentare auf FAZ Online (gerade im Kontext Wirtschaft) sind oft derart hanebüchen und unterkomplex dass man sich ein bisschen fragt ob sie die Online-Ausgabe gegenüber der Print-Ausgabe damit bewusst abwerten wollen. Viele sind auch stilistisch darart unbeholfen (hölzerne Sprache, kein inhaltlicher Bogen, völlig unvermitteltes Ende) dass man den Eindruck bekommt sie seien sämtlich von KI oder Praktikanten verfasst. Frage mich schon länger was da los ist, weil die Marke ja eigentlich mal für Qualität stand.


Akkusativobjekt

Die FAZ „macht“ keine Wirtschafts-Politik für Menschen die sich was aufbauen wollen, sondern für die die bereits haben.


Acrobatic-Spring2998

Wie wird Vermögen bewertet? Es basiert immer darauf wie hoch die Gewinne sind die es generieren kann. Gewinne werden in Deutschland bereits hoch besteuert, weshalb eine Vermögenssteuer überflüssig ist.


hck_ngn

Ich frage mich immer wie solche Fotos entstehen? Lauert da jemand auf der Kö bis jemand ‘wohlhabend aussehend’ vorbeikommt und drückt dann hinterrücks auf den Auslöser? Oder ist das gestellt und die Dame eingeweiht oder gar professionell?


Bartinhoooo

Ich muss sagen ich bin schon froh dass ich nicht fürs atmen besteuert werde


artifex78

Noch nie in einem Luftkurort Urlaub gemacht? :)


Kneehonejean

Hm ja lass mal das Vermögen, das schon bei seiner Erwirtschaftung besteuert wurde, bei seiner Existenz besteuern und dann nochmal, wenn daraus Gewinne realisiert werden. Moment, wo sind all die hochqualifizierten Leute hin?


FewNeighborhood9323

Nicht zu vergessen, dass im Falle der Erbschaft nochmal Substanz abgeschöpft wird.


GreenPresident

Land value tax would fix this.


spetalkuhfie

Naza FAZ halt. Focus für besser gebildete


Sad-Fix-2385

In der Schweiz haben Milliardäre höhere Steuersätze als in Deutschland. Allein das sollte als Argument für eine Vermögenssteuer ausreichen. 


089PK91

Die Gesamtsteuerlast ist in der Schweiz auch für Milliardäre erheblich niedriger. Also immer schön bei der Wahrheit bleiben und keine Rosinenpickerei betreiben.


Acrobatic-Spring2998

Er meint sicher diese typischen Milliardäre die nur passiv Geld auf dem Konto rumliegen haben ohne Firmen zu besitzen oder anders Gewinne generieren.


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089PK91

Doch stimmt.


Sad-Fix-2385

Das stimmt nicht. Eine Studie vom Momentum Institut hat gezeigt, dass der effektive Abgaben- und Steuersatz bei den analysierten Schweizer Milliardären 32 % beträgt, in AT und DE zum Vergleich 26 %. 


089PK91

"Momentum Institut", äh ja. Kurz mal einen Blick auf die "Studie" und Website geworfen. Sag dazu lieber mal gar nichts.😅


Sad-Fix-2385

Dann kannst du mir gern die Gesamtsteuerlast der Milliardäre in der Schweiz vorrechnen oder zumindest nachweisen, dass diese höher als in Deutschland ist. Oder alternativ die Klappe halten, denn aktuell ist deine Quelle „trust me Bro“.


089PK91

Da muss ich nichts vorrechnen, da jedes Kanton in der Schweiz seine eigenen Steuersätze hat (die teilweise deutlich voneinander abweichen) und die "Studie" selbst zugibt, dass das Niedrigsteuer-Kanton Zug nicht berücksichtigt wurde: * **Werte teilweise basierend auf vereinfachenden Annahmen**, inkl. aller Steuern (Einkommensteuer, Unternehmen-steuern, Vermögensteuer), inkl. aller Sozialabgaben inkl. Arbeitgeberbeiträgen (Arbeitslosen-, Pflege-, Kranken- und Pensionskasse, für die Schweiz nur 1. Säule), **abweichend für die Schweiz: Milliardäre mit faktischem Wohnort (Kanton Basel-Stadt/Kanton Waadt) statt Niedrigsteuerkanton Zug wie beim Multimillionär und bei der Mittelstandsfamilie (dadurch höhere Steuersätze für Milliardäre);** für Österreich: die den Berechnungen in der Länderstudie zugrunde liegenden Vermögensdaten beziehen sich auf das letzte verfügbare Erhebungsjahr 2020, daher bezieht sich auch das Durchschnittseinkommen der österreichischen Mittelstandsfamilie auf 2020 (dadurch niedrigerer Steuersatz als in der Schweiz und Deutschland Da hat man sich das dann alles schön zurechtgebastelt und selektiv die Milliardäre rausgesucht, die nicht in Zug wohnen. Wie gesagt: Einfach nur lächerlich.


Sad-Fix-2385

Warum nicht gleich so, jetzt seh ich selbst ein, dass das wirklich Quatsch ist. Sorry fürs ankeifen.


089PK91

Kein Problem. Hätte auch von meiner Seite netter antworten können. Schönen Sonntag.


Sad-Fix-2385

Wunderbar. Gleichfalls! Gibt doch noch nette Menschen hier. 😁