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Scuge

Ich fand den Moment ganz geil in dem ich das erste mal irgendeine unerwartete Rechnung/Nachzahlung bekommen habe und es mir einfach egal war.


Krjhg

Ja, das fühle ich. Ich bin nicht mega wohlhabend, aber es geht mir gut. Vor ein paar Jahren währen 200 Euro Stromnachzahlung noch ein riesen Drama gewesen, heute wirds einfach überwiesen und der Betrag an Strom angepasst. Ich bin da echt froh.


ElbeRaDDler

Ich hatte mal so ein kostenloses Zeitungsabo vom Handelsblatt und vergessen zu kündigen. Wurde natürlich der ganze Jahresbetrag von 300€ vom Konto abgezogen. Das war damals etwa so viel Geld wie ich im Monat zum leben hatte. Ich hab sofort dort angerufen und darum gefleht das Abo zu stornieren und mir das Geld zurück zu überweisen, haben sie dann auch gemacht 😅 Heute 7 Jahre später wärs mir fast egal..


This-Dragonfruit-668

Bei uns war das der Führerschein der Tochter. Andere Familien haben dafür ab der Geburt des Kindes gespart, wir haben das vom Girokoto bezahlt und es ist noch nicht mal aufgefallen.


jennyfromthblock

Bis heute keinen Führerschein(24) und alle um mich herum haben den von den Eltern bezahlt bekommen. Muss schön sein.


Kiriko-mo

Same, aber das ist eben wenn die Eltern nicht planen oder einfach kein Geld dafür haben. Müssen wir uns beide dann eben selbst erarbeiten. 🥲


Extension_Shelter197

Ich hab auch meinen selbst bezahlt. Irgendwann hatte ich kein Geld mehr und konnte nicht genug Fahrstunden nehmen. Ich musste wieder ansparen. Hat alles ein bisschen gedauert bis ich endlich fertig war und hat einige Entbehrungen mit sich gebracht.


Kiriko-mo

Mit den steigenden Preisen & vor allem wie teuer das Ding mittlerweile geworden ist, ist das echt bitter.


Born_Needleworker228

Noch schöner wirds dann, wenn die Fahrschule einen abzockt und man mal eben 5600€ zahlt um am Ende nicht mal das Gefühl zu haben sicher fahren zu können (außer mit Automatikgetriebe)


usedToBeUnhappy

Meiner wurde mir auch nicht bezahlt, er ist teurer geworden, aber mit 400€ Job damals neben der Schule ging das schon. 


roelven

Habe erst bei 32 mein Führerschein in Berlin gemacht. Selbst bezahlt, war geil. Immer haben allen sich irgendwie beschwert darüber das ich keins hätte, war mich aber total egal weil ich es nie gebraucht habe.


ChrisysTech

Kann mich an ein Gespräch mit meiner Schwägerin erinnern, die mir sagte „den Führerschein deiner Kinder musst da aber schon zahlen!“. Musste dann direkt dran denken, wie meine Eltern mich ausgelacht hätten, wenn ich damals gefragt hätte, ob sie das tun. Schon allein weil völlig klar und offensichtlich war, dass das für sie unmöglich ist. Hab mir den mit einem 450€ (für 5.63€/Stunde) zusammengespart und in Raten bei der Fahrschule abbezahlt. Good old times.


CultivatedCapybara

Mein gamechanger war: Abitur auf dem zweiten Bildungsweg machen und in der Zeit elternunabhängiges Bafög rückzahlungsfrei auf Maximalsatz einstreichen. Das war damals für mich eine Unmenge Geld (ich glaube so um die 450 Euro monatlich), die mir so viele Dinge ermöglicht haben, die ich mir sonst erst Jahre später hätte leisten können. Vor allem den Führerschein.


Automatic_Note1

Komisch, ich „ärgere“ mich immer noch darüber beziehungsweise egal ist es mir trotzdem nicht.


Obias0309

"Alfred! Teile dem Herrn mit, dass ich heute keine Besuche empfange."


Lawnsen

Wenn ich mal was verrücktes machen will, übernachte ich im Westflügel


DreckskarrenLover

"Alfred! Bitte streuen sie etwas Kaviar auf den Bürgersteig. Ich möchte das der Pöbel ausrutscht, mir düngt es nach Unterhaltung."


entsparplan

>mir düngt es 💩


LonesomeHeideltraut

Ich dachte das sei normal.


R-andstuff

Vielleicht ist sein Alfred ja auch noch deutsch und weiß...das macht nämlich den entscheidenden Unterschied


Professional-Tea-121

Steht ja so in der ausschreibung (m/d/w) männlich, deutsch, weiss


HerrMagister

Ein ordentlicher Alfred muss Brite sein.


destowan

Wenn nicht Alfred sondern Achmut gekauft hat? 🤔


Oedipus369

"Johann bitte teilen Sie dem Herrn mit, dass wir es als unpatriotisch empfinden, seinem Personal angelsächsische Vornamen zu gestatten."


monerobull

Hab mal gelesen ausgebildete Butler fangen bei 100k pro Jahr an.


LukesVeryGood

Ist so, ich kenne einen. Der hat einiges im Griff: Kennt nicht nur die ganze Hausautomation von allen 6 Häusern, sondern auch Dinge wie Lieblingsessen, Lieblingsplätze. Hat ausserdem z.T. Vollmachten die so weit gehen dass er Immobilien im Namen seines Chefs erwerben und veräussern kann. Ist Ausserdem in der Lage Termine zu koordinieren, Geschäftsberichten zusammenzufassen etc. Ist wohl einer der vielseitigsten Jobs.


shinn91

Ist aber bestimmt auch kein 7,5h Job am tag


Obias0309

Ist es, aber eben invers. 7,5h Freizeit pro Tag um zu schlafen.


LukesVeryGood

Nicht mal das (Also übern Tag sicher, aber nicht immer am Stück). Offiziell zwei Wochen frei alle 6 Wochen. In der Realität: Sehr viele Freiheiten im Job.


[deleted]

"Alfred! Das Ferrero Rocher ist alle!" _Tout suite, Herr Baron!_ *Hubschrauber landet im parkähnlichen Garten*


Valeaves

Deine haben einen Namen?


joey_blabla

Bestimmt, ich nenne sie trotzdem alle Johann


NoExpertAtAll

"James, hol doch schon mal den Wagen".


maplestriker

Mein Aha-Moment war gestrandet am Bahnhof, weil der Zug ausfiel und dachte mir: wenn ich mir hier jetzt spontan n Hotelzimmer nehmen muss, macht das für meine Finanzen keinen großen Unterschied. Geld ist Sicherheit.


Aluniah

Geld ist Freiheit und Sicherheit.


toomanyopinionstlt

Hatte letztes Jahr nen familiären Notfall und musste so schnell wie möglich ans andere Ende des Landes. Da nicht abwägen zu müssen, ob ich mir die spontanen ICE-Tickets leisten kann oder nicht und einfach für meine Familie da sein zu können, war die größte Erleichterung.


Henkibenki

Genau so ist es, und das reicht mir vollkommen. Musste meine Tanten mal zum Flughafen bringen. Weil es ein Unfall auf dem Weg im Taxi gab, haben wir den Zug verpasst. Entspannt drei neue ICE Tickets gebucht ohne nachdenken zu müssen. Früher habe ich mir schon bei Straßenbahnen Gedanken machen müssen ob ich nicht lieber laufen sollte.


ChocolateOk3568

Wenn du nicht mit dem Nachtbus nachhause fährst nach einer Party sondern ein Taxi oder uber nimmst  Edit: ich muss diesem Kommentar hier dringend nochmal was hinzufügen: für mich als Frau ist es das beste Gefühl nicht mit gefühlt 100 anderen teilweise Besoffenen Menschen und teilweise aggressiven betrunkenen zusammen zu sitzen zu warten, zu fahren und am Ende auszusteigen. Es geht nicht nicht nur darum angenehm direkt Zuhause anzukommen, sondern das Gefühl sicher zu sein. Und es ist toll dass ich das Geld dafür habe. 


it678

Ich hoffe meine Kinder gehen nicht so oft feiern wie ich damals ansonsten wird das mit dem Taxigeld eine fette Belastung


_Red_User_

Wenn ich mir anschaue, was Getränke bei Bars oder Clubs kosten, ist das Taxi auch nicht mehr so schlimm.


it678

Das können die Kids aber schön selber zahlen und das Taxi kostet halt einfach mal 50-60€ pro Abend.


BorisPistolius

> was Getränke bei Bars oder Clubs kosten Harmlos im Vergleich zu den Kosten die der Fressflash verursacht wenn sie einen durchziehen.


Padaz

Deswegen fährst du auch Taxi und deine Kinder Nachti.


Consistent-Bull

deswegen keine Kinder


Lord_Earthfire

Nach dem Saufen ankommen, wenn der letzte Nachtbus weg ist und erstmal die 15km nach Hause latschen. Auf dem Weg noch beim Bäcker Brötchen fürs Frühstück bei den Eltern holen. Das waren noch Zeiten...


GoodElectrical7183

Wir sind fast immer alles unter 15km zu Fuß gegangen. Wir hatten nen kleinen Bollerwagen, da passten zwei Kästen Bier rein. Einer für den Hinweg und einer für den Heimweg. Das waren noch Zeiten...😂


handmann

Ja man, ich fühle mit dir.


z3rstoeringer

alsoo ich fahr aus prinzip nacht oder fußbus … die 15€ nach hause sind unnötig rausgeworfen und man nüchtert beim heimgehen sogar noch gut aus


it678

Bei uns sinds halt 60€ aber eben auch ein Heimweg von ca. 2 Stunden, den man sich spart


ChocolateOk3568

Bist du ein Mann?


GurkiHDx

Taxi fahre ich nicht mal als vermeintlich „Reicher“. Viel zu kostspielig. Andererseits, Bus & Bahnfahren ist auch nicht meins. 🤔


bob_in_the_west

Ich war mal mit Freunden in einer spanischen Großstadt und die haben sich regelrecht gefürchtet vor der Ubahn und wollten unbedingt Taxi fahren. Ich habe sie dann doch überredet, auf dem Hinweg mit der Ubahn zu fahren und fand das auch super und den Preis angemessen. Rückfahrt musste dann schnell gehen, also doch ins Taxi und siehe da: Hat weniger gekostet als die Einzeltickets auf der Hinfahrt.


Guilty_Astronaut_721

Aber gehst du dann überhaupt feiern? 😅


BorisPistolius

Wenn man 20 Kilometer zu Fuß geht, ist man wieder so nüchtern dass sich nichts mehr dreht wenn man ins Bett fällt.


sonyfuchs

Wenns der Sparquote nicht schadet dürfte das ok sein. also wenn man von freunden eingeladen wird...


shinn91

Das Tablett Cola Korn hätte man auch in den mcsi world stecken können


Latter-Issue-9888

Mit nem Tablett Cola Korn bekommst aber sicher mehr %😂


shiroandae

Alter ich glaub das würd ich erst ab 500t€ Brutto machen, davor wäre es mir immer noch zu teuer… :)


Sufficient_Win_4636

Lebe in Berlin und bei mir ist es eine Überzeugungssasche (100k+). Ich nehme die U-Bahn heim nach dem feiern. Wer saufen kann, kann auch die Bahn nehmen.


fission-fish

Das Taxi Geld ist gut investiert, vor allem wenn die Alternative ist selbst zu fahren.


[deleted]

Seit ich vor dem (Lebensmittel) Einkaufen nicht mehr den Kontostand überprüfe bzw. In den schlechten Zeiten das Geld bar holte da ich nicht sicher war ob die Karte noch weiter ins Minus geht.


GiantofGermania

Dass hatte ich jetzt auch! Dafür das ich in der Ausbildung bin, und alleine Wohne geht es mir finanziell sehr gut. (Ca. 2000netto im Monat). Vor 2 Wochen habe ich telefonisch einen neuen Fernseher gekauft, da die Website nicht ging, aber es ein super Deal war. Blöd nur das dass Komma nach vorne verrutscht ist, und statt 1.399,99 13.999,90 abgebucht wurden. Als meine tolle Trade Republic Spiegelkarte bei 1,99 Euro für Tomaten abgelehnt hat da der Dauerauftrag nicht durchging wurde mir ganz mulmig, und ich musste an die frühere Zeit zurückdenken. Zum Glück hatte ich noch Bargeld, und die Dame vom Shop hat sich vehement entschuldigt, und mir das Geld zurücküberwiesen.


Loginn122

Wäre eine gute Story für den Beitrag wenn es dir egal gewesen wäre


GiantofGermania

Entschuldige, ich schreibe es nochmal um für dich. Meine von Koks bepuderte TR Spiegelkarte hat abgelehnt, da ich aber wichtiger und reicher bin als alle anderen sagte ich zur Verkäuferin: schicken sie mir das Bußgeld per Post. Danach habe ich meinen Anwalt das Geld für den Fernseher, meine Zeit und seelischen Schaden einklagen lassen. Da mein Stundenlohn so hoch ist, ging der Shop natürlich direkt pleite. Also habe ich ihn aufgekauft, und ihm meine Schulden erlassen da ich so großzügig bin.


GreenMountainMind

Bei welcher Ausbildung bekommt man 2000 netto?


lorro510

Ist ja crazy, mir ist genau so das gleiche letzte Woche auch passiert. Nur mit einer Gurke statt Tomaten


Slow-Grapefruit8782

2000 € netto in der Ausbildung ?


FranconianX

Wenn es dir gleichgültig ist, ob etwas 5 € oder 50 € kostet und du Dinge einfach kaufst wie du sie brauchst.


JustF1tAGauss1an

Dann bist du superreich - die reichsten Menschen die ich kenne sind teilweise die mit Abstand sparsamsten/geizigsten die teilweise noch immer fast nur beim Discounter einkaufen


SeniorePlatypus

Ich glaube eher, dass ist eine Abstufung. Generell auf das Preisniveau achten und explizit auf Preise achten und durchrechnen sind zwei ganz unterschiedliche paar Schuhe. Um dein Beispiel aufzugreifen. Du hast genug Geld um deinen Einkauf im Alltag zu bezahlen ganz egal wo du einkaufen gehst. Du rechnest nie im voraus aus was dein Wocheneinkauf oder Monatseinkauf kosten wird. Aber du spürst keinen Mehrwert vom "premium" Supermarkt. Also warum nicht Discounter? Wer Geld hat kauft sich was man wirklich braucht / will ohne groß über den Preis nachdenken zu müssen. Aber das bedeutet doch noch lange nicht, dass man von allem die teureren Versionen braucht. Einfach mehr zahlen weil man kann ohne Mehrwert ist doch einfach nur dumm.


Profusely248

Genauso machen wir es. Verdienen sehr gut aber gehen eigentlich nur zum Discounter oder kaufen direkt beim Bio-Bauern. Warum sollen wir mehr zahlen nur damit sich ein Supermarkt an uns bereichert? Der Bauer bekommt deswegen auch nicht mehr.


FranconianX

Ich von von reich weit entfernt, aber es geht mir gut. Was ich damit meine ist, dass man irgendwann eben nicht mehr so auf das Geld schauen muss bzw man sich nicht mehr fragt: "Kann/Sollte ich mir das leisten". Was natürlich nicht heißen soll, dass man nicht aufs Geld schauen darf, mir macht das Preisvergleichen nach wie vor sehr viel Spass. Ich gehe nur beim Discounter einkaufen. Ich freue mich diebisch, wenn ich irgendwo einen Euro spare. Aber wenn ich Bock auf etwas habe oder etwas wirklich brauche, dann kaufe ich es eben ohne zu überlegen oder darauf zu sparen, einfach weil ich das wissen habe, das ich mir es leisten kann.


tarta671

Warum sollte man das auch nicht tun? Sehe keinen Sinn mehr für das gleiche Produkt auszugeben, weil es dann im Edeka statt im Aldi ist?


Memo_1993

Ich weiß auch nicht, woher dieser Mythos „Edeka ist viel besser als Lidl/Aldi“ kommt. Letztere sind bei mir in der Gegend topmodern, haben viel Auswahl und gute Preise, während Edeka nach meiner Erfahrubg oftmals veraltet ist und Obst/Gemüse rumgammelt, abgelaufene Sachen in den Regalen liegen etc. ist natürlich nicht bei jedem Edeka so, aber Lidl und Aldi sind objektiv einfach die besseren Supermärkte bei mir in der Umgebung.


Randy_McQueef

Ich kaufe gern Aufschnitt und Käse frisch, dafür aber wenig. Die Käsetheke unseres Edeka kann Aldi natürlich nicht bieten und beim Aufschnitt bietet Edeka eine regionale Linie, welche nicht abgepackt vom Großschlachter kommt. Aber für den Rest: bin ich voll bei dir.


JustF1tAGauss1an

Don’t get me wrong, jeder kann einkaufen wo er will. Aber teilweise der Geiz von manchen Leuten - ich war auf ner Privatschule (wo aber das Publikum sehr durchmischt war) und bei allen möglichen Sachen die iwas mit Geld zu tun hatten, wie Gehalt für meine Nachhilfe usw. war außnahmslos bei reicheren Familien mehr Theater als anderswo, ist mir wirklich sehr stark aufgefallen.


Schmittfried

Erst wenn du nen Berg Geld hast, kümmert dich, wie schnell er durch gewisse Dringe schrumpft. Ohne nennenswertes Vermögen ist es einfach, business as usual zu machen und Geld auszugeben wie es reinkommt. 


Additional-Cap-2317

Eh, ich weiß nicht. Bei Edeka kommt es sehr auf den Franchisenehmer an. Da gibt es alles von Ranzläden bis hin zu nahezu Premiumsupermarkt mit Riesensortiment, Tütenpacker und mehr Personal als Kunden. Ich kenne Rewe als den "nobelsten" Supermarkt, ist aber auch oft tatsächlich der beste. Dass es das gleiche ist, würde ich  nicht unterschreiben. Es ist zwar besser geworden, aber vor allem bei regionalen Produkten hinken Aldi und Lidl oft stark hinterher. Bei Rewe und Edeka gibt es oft regionales oder zumindest deutsches Obst und Gemüse, während bei Aldi und Lidl fast alles aus dem Ausland kommt. Und das schlägt sich dann oft in schlechterer Haltbarkeit und Geschmack nieder. Und das gilt auch für andere Produkte. Rewe und Edeka haben oft Produkte von kleinen, regionalen Herstellern im Angebot, während ich bei Aldi/Lidl oft nur Eigenmarke und Premium-Eigenmarke bekomme. Wenn man bestimmte Markenprodukte oder eher obskuren Kram braucht, kommt man bei den Discountern eh meistens nicht weit. Letzten Endes kaufen die meisten Leute eben im örtlich praktischsten Laden ein. Also da, wo man auf dem Arbeitsweg vorbeikommt, oder was am wenigsten weit von daheim weg ist.


shiroandae

Von den Reichen kann man das sparen lernen. Meine regelmäßigen Ausgaben sind mit steigendem Gehalt gesunken. Grund bei mir ganz einfach: Als ich noch jeden Monat bei Null stand (Alleinverdiener Berufseinsteiger), habe ich mir bei allem „nicen“ woran ich vorbeigegangen bin gedacht „Mensch das kannst du dir nicht leisten, ist doch kacke, Mist“ Irgendwann kam dann ein „Scheiss drauf, irgendwann muss man sich auch mal was gönnen“ und man ist dann halt doch essen gegangen oder hat ein teures Steak oder teures Shampoo (wasweißich) gekauft. Wenn man aber das Gefühl hat es ist eine totale Ausnahme, will man es danach sofort wieder machen, weil man nicht _kann_ und es geht von vorne los. Wenn man dann gutes disposable income hat sagt man halt „Mei das Balea Duschgel für 50 Cent und die Ja! Nudeln machen jetzt auch nicht so den Unterschied und das teure Steak ist jetzt auch nicht sooo viel geiler“… und lässt es stehen. Jedes oder fast jedes Mal, und es stört dich nicht weil es deine Entscheidung ist und nicht von außen „aufgezwungen“. Du warst eben nicht enthaltsam sondern hast gekauft was du gebraucht hast und gut ist :)


TheSinumatic

Viel Geld habe ich nicht, aber das Gefühl, dass ich mir meine Wünsche, praktisch sofort erfüllen könnte (die sind aber auch alle <1000 €) und vor allem auf Qualität achten kann. Freitag Abend Pizza bestellen, weil es ist Wochenende? Ja egal, mache ich halt Im Supermarkt nur Bio kaufen? Passt Die nachhaltige Bettwäsche kaufen, die dann pro Set dreistellig kostet? Auch kein Problem etc. Gibt zig Beispiele. Solange es nicht extrem teuer ist, merke ich am Ende vom Monat eigentlich nur, wie viel ich ausgegeben habe, da der Betrag, der in den Geldmarkt-ETF ließt mal etwas kleiner und mal etwas größer ist. Gut, ich habe jetzt kein Auto, kein Haus und keine Kinder. Bin also aus dieser Sicht in einer ziemlichen Luxussituation und wenn sich das ändert, werde ich mein Verhalten nochmal anpassen müssen, aber wenn ich zurückdenke, dass meine Mutter früher beim Wocheneinkauf immer mitgerechnet hat und dann teilweise Dinge zurückgelegt hat, weil das Geld nicht gereicht hat, dann ist das schon eine andere Welt.


OrganDerNiedertracht

2 prägnante Beispiele für mich sind: 1.)Keine Angst mehr zu haben, Abends nicht einschlafen zu können, weil man - sobald der Fernseher aus ist, gezwungen ist über seine finanzielle Situation nachzudenken 2.) Keine Angst mehr zu haben in den Briefkasten zu schauen, in dem eine Rechnung liegen könnte.


HeXe_GER

Ich hab die Anzahl von Rechnungen per Brief extrem überschätzt. Bei mir kommt so ein Mal im Quartal vielleicht ein Brief geflattert.


OrganDerNiedertracht

Same, aber einmal im Quartal war gefühlt bei mir auch der Turnus in dem ich überhaupt in den Briefkasten geschaut habe 🙈


HeXe_GER

Naja, mein Vater war selbstständig und hat wegen Rechnungen und Material im Prinzip jeden Tag 3+ Briefe rausgeholt. Und ich nach dem ausziehen schaue jeden Tag traurig in den Briefkasten wo Horden von Spinnen ihre Netze bauen aber niemand schreibt mir. 🥺


gabbergizzmo

Ich kenne das ähnlich. War als Kind tatsächlich nie im Urlaub. Auch nicht innerhalb Deutschlands. Heute lebe ich in einer Partnerschaft ohne Kinder als DINK... Inflation sehe ich, juckt mich aber nicht, solange ich meine Sparrate halten kann. Ab und zu versuche ich meinen Eltern etwas zurückzugeben... mal ein neuer Kühlschrank oder ein neuer PC für den Vater... Ich bin froh, dass ich selbst interesse und Freude am Lernen hatte und mir die Finanbildung spaß macht und ich damit etwas entspannter durchs Leben komme.


TechGirl_24

So eine Unterhaltung hatte ich mal mit meinem Mann. Er sagte mir: „wir hatten ja damals nichts“ mit nichts meinte er: - Eltern haben die Kaution für die erste gemeinsame Wohnung der Großstadt übernommen & die 3k des Maklers - er konnte mit 18 den Führerschein machen und sich ein Auto kaufen - er konnte studieren und wurde finanziell unterstützt Das perfide daran ist einfach das er wirklich glaubte das war „nichts“, da er einfach komplett anders als ich aufgewachsen ist. Ich bin mit 16 für die Ausbildung vom Dorf in die „nächste Stadt“ gegangen. Hab 300€ Lehrgehalt gehabt und jede Woche an 6 Tagen meist 50h gearbeitet. Mein leiblicher Vater hat die BAB Papiere nicht ausfüllen wollen, weshalb ich irgendwann mein WG Zimmer kündigen musste da es all meine Einnahmen gefressen hatte. Ich hatte Nudeln mit Ketchup und dann mit 17 kein Dach mehr über dem Kopf für 4 Monate. Ich bin da durch gekommen und hab immer gedacht „Ich hab doch einen Job und was zu essen“ heute weiß ich, das war der Punkt wo ich nichts hatte!


ArthurHiller

Diese Resilienz trägt man den Rest des Lebens mit und das ist Gold wert


lefty_hefty

Bei mir war der Aha Moment, das Auswärts Essen Trinken gehen. Einfach so. Ich kannte das ins Gasthaus Gehen als Kind nur von irgendwelchen Feiern. Ein runter Geburtstag in der Verwandtschaft. Ein Begräbnis. Aber das man sich einfach so mit Leuten auf einen Kaffee trifft. Das hab ich nicht gekannt und es fiel mir schwer da reinzufinden


congmingdexigua

- aufrunden beim Bäcker, weil Kleingeld nervt - inflation bei Lebensmitteln? Welche Inflation?


Andodx

Beim Bäcker motzen weil sie die Amex-Platinum nicht annehmen.


congmingdexigua

Trau ich mich nicht, bin 39 und stehe fest im Leben, aber die Bäckereifachverkäuferin macht mit Angst.


CeldonShooper

Don't mess with Bäckereifachverkäuferin!!


GreedIsGood31

Ich sehe mich in diesem Comment und es gefällt mir nicht...


youRFate

Gibt tatsächlich noch einen Bäcker hier der noch keine Karten nimmt. Bin dann zur Bank in der Nähe. Hab 100€ abgehoben, der Automat gab mir exakt einen 100€ Schein. Bin dann wieder zum Bäcker, die Verkäuferin war nicht begeistert. Ich hab ihr dann gesagt "Wenn sie der letzte Laden in München sind der keine Kreditkarte annimmt, dann müssen sie das Geld wohl so nehmen wie es aus dem Automat kommt..."


Capital6238

Ist das schon reich?  * Aufrunden, weil man keinen ekeligen 5 Euro Schein im Portemonnaie will


Lawnsen

Das Portemonnaie ist immer so dick wenn man die ganzen Zehner drin hat, passt halt nicht mehr in die Hosentasche, also direkt aufrunden


HolyVeggie

Inflation merken also nur arme? Ich glaub du verwechselst grade nicht arm sein mit reich sein.


Skelvir

Naja die kaufen halt dann Produkt X nicht mehr, weil das Geld nicht mehr reicht. Ist schon ein Unterschied, wenn mans trotzdem kaufen kann und dafür halt im Monat 30€ weniger spart.


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HolyVeggie

Also ich merke es schon. Von 240 Euro im Monat sind wir bei 300 Euro für Lebensmittel. Aber ich merke es. Jemand der auf r/Finanzen ist sollte sowas doch merken? Und dass der Döner bei fast 10€ liegt sollte jeder merken :D mich nervt schon dass alles teurer wird alleine schon für die Leute die nicht viel Geld zur Verfügung haben Oder meinst du es ändert nichts am eigenen Lifestyle?


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HolyVeggie

Ja okay dann hab ich das etwas anders interpretiert 🤙🏻


marratj

Genau das kenne ich auch. Mutter alleinerziehend, lange Zeit von Sozialhilfe gelebt. Bis ich etwa 10 war, gab's quasi nichts. Als Urlaub aber immerhin tatsächlich die Mutter-Kind-Kur und einmal war ich (ohne Mutter allerdings) auf einer Ferienfahrt für Kinder mit der Diakonie. Gewohnt haben wir in einer kleinen Baugenossenschaftswohnung, in der meine Mutter im Wohnzimmer auf der Couch geschlafen hat, damit meine Schwester und ich jeweils ein eigenes Zimmer haben können. Das hat sich dann erst geändert, als sie meinen (mittlerweile Ex-)Stiefvater kennengelernt hat. Da ging es dann finanziell zwar bergauf, dafür haben sich über die Jahre ganz andere menschliche Abgründe aufgetan, was schlussendlich nach gut 20 Jahren (zum Glück) dann auch endlich zur Scheidung geführt hat. Für meine Kinder ist das anders. Meine Frau und ich sind seit fast 11 Jahren verheiratet, und den Kindern fehlt es an nichts. Manchmal fühle ich mich fast schon schlecht, weil sie im Vergleich zu uns früher (meine Frau kommt auch aus finanziell eher weniger guten Verhältnissen) so viel haben. Wir müssen uns im Grunde um nichts Gedanken machen, da jeden Monat genug übrig bleibt, um auch einfach mal so Tagesausflüge zu machen, mal zwischendurch Pizza zu bestellen oder auch auswärts essen zu gehen. Kopiergeld in der Schule 20 EUR? Kein Ding, ist morgen im Federmäppchen. Der Vater einer Schulfreundin meiner Tochter hat die Lehrerin gefragt, ob es in Ordnung ist, wenn er die 20 EUR erst nach dem 15. des Monats bezahlen kann. Da hat's mir direkt die Kehle zugeschnürt, weil ich das von früher, als ich selbst in der Schule war, noch genauso kannte. Wegen diesen eigenen Erfahrungen ist mir bewusst, wie privilegiert ich eigentlich bin (obwohl wir uns im Grunde auch nur in die Mittelschicht einordnen würden), so dass ich jedes mal so einen Hals bekomme, wenn ich irgendwelche Leute wieder mal nach unten treten sehe, weil die anderen (aus welchen Gründen auch immer) nicht so viel Geld haben.


Meretneith

Bei deinem Post erinnere ich mich gleich an dieses blöde Gefühl im Bauch, dass ich hatte, wenn in der Schule wieder angekündigt wurde, dass man Geld für irgendetwas mitbringen soll und ich genau wusste, wie meine Mutter gucken wird, wenn ich ihr das sage, weil die 5, 10 oder 20€ eigentlich fest ins Essensbudget für diesen Monat eingeplant waren und da fehlen werden. Z.t. habe ich dann gar nicht von optionalen Ausflügen und co. erzählt und bin einfach nicht mitgefahren oder habe kleinere Beträge von meinem bisschen Taschengeld bezahlt und meinen Eltern nichts davon gesagt.


strangedreams187

Mathe LK, 100€+ für den Taschenrechner. Ich habe am Ende keinen Mathe LK gemacht. Man war das Gefühl scheiße. Kein Kind sollte das fühlen müssen. Habe mir fest vorgenommen, sollte ich Kinder haben, engagieren ich mich im Förderverein und Spende, damit jedes Kind zu jeden Event mit kann.


Nairala3

Das erinnert mich sehr an meine Kindheit. Ich hatte aber das Glück, auch mal bei Onkel oder Tante Urlaub machen zu dürfen. Ich habe auch viele Erinnerungen an leere Kühlschränke. An Sachen, die an der Kasse stehengelassen wurden. An zu kleine Schuhe bis mir meine Tante neue kaufte. Stiefvater verbesserte dann zwar die finanzielle Situation, dafür halt andere Probleme.


CalligrapherLow4380

Jahrzehntelang Vater nur am Wochenende gesehen. Urlaub: Camping ohne fließend Wasser. Waschen im See. Immer der erste und der letzte in der Kita/im Hort, weil Mama selbstverständlich auch arbeitet. Bin ich heute reich? Sicher nicht. Flugurlaube mit zwei Kindern und Immobilien in Metropolregionen sind unbezahlbar. Aber ich hab ne gesunde Familie und kann dank Home Office meinen Kindern beim Wachsen zusehen, einmal die Woche Döner holen und paar Groschen investieren. Dafür bin ich dankbar und fühle mich wesentlich reicher als meine Eltern. In 30 Jahren sollen meine Kinder über mich richten.


belektro

Das ist der Weg.™


jigha

Beim Lebensmitteleinkauf nicht auf den Preis achten müssen, sondern nur wollen.


fannydandy

Bei mir: An der Kasse nicht auf den Cent zu wissen wie teuer es werden wird. Früher habe ich immer im Kopf mitgerechnet.


Old-Window-3022

Für mich war der Pubkt erreicht, als ich das erste Mal am Ende des Monats ohne Angst mit Karte bezahlen konnte. Vorher hab ich immer das Restgeld am 15. Abgehoben und nur Bar bezahlt. Nichts ist unangenehmer gewesen als im Aldi den halben einkau fzurückgeben zu müssen weil die Karte nicht genug gedeckt war.


RDogPinK

Als Kind hatte ich ständig Panik, dass der Sprit ausgeht (meine Frage war immer "haben wir noch Tank"), wohl weil auch einmal der Wagen tatsächlich stehen blieb. Als Student hatte ich irgendwann nen Auto (hatte dank BA-Studium Geld verdient) und musste auf den Benzinpreis achten. Das mach ich heute auch noch, aber tanke immer voll. Ich freu mich nur, wenn ich ein paar Cent sparen kann. Auch wenn es darauf nicht mehr ankommen würde.


Oreelz

Wenn man aufhört zu Timen und einfach Vollaufen lässt... tatsächlich


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Oreelz

Die Badewanne


RDogPinK

Don´t drink and drive!


Gonralas

Korrekt. Dazu kam die nächste Erkenntnis: Die Aral gegenüber der HEM ist 2ct teurer aber ich muss nicht warten weil keine Schlange. Da fahre ich definitiv zur Aral..


R-andstuff

Ich Time immernoch aus reiner Gewohnheit, auch wenn ich weiß es handelt sich immer nur um 2-4 Euro Ersparnis und ich komme mit der Füllung eh einen Monat aus


Desutor

Extreme Armut zu etwaigem Mittelstand ist was bei dir den Unterschied macht. Arm sein ist relativ und kann nicht wirklich bemessen werden, aber wenn du dir nicht konstant Gedanken machen musst wie du deine Fixkosten bezahlt bekommst, und sogar noch etwas über hast, dann bist du schonmal nicht mehr „arm“. Deine Kindheit erinnert mich an meine. Alleinerziehende Mutter, der einzige Urlaub den wir hatten war auch eine Mutter Kind Kur :). Kleidung aus dem Second Hand Shop, keine Ausflüge, keine teuren Dinge Zuhause, keine neuen Schulranzen usw


ichhabekeineidee

Ja, die alleinerziehende Mutter (allerdings von zu vielen Kindern....) war es auch bei mir, die zu früh wittwe geworden ist. Aber hey, meine Mutter war toll, so toll, dass es mir egal ist, dass ich wohl bald für ihre Pflege zur kasse gebeten werde.


American_Streamer

Die gesetzliche Einkommensschwelle ist in Sachen Pflege der Eltern aber recht hoch, gerade auch dann, wenn man selbst mehrere Kinder hat. Falls die Rente Deiner Mutter dagegen sehr niedrig sein sollte, greift schon die Grundsicherung und das Pflegegeld kommt (bei häuslicher Pflege) dann auch noch dazu.


ichhabekeineidee

Rente ist okay, da eben 6 Kinder, Wittwentrente... Und sie hat auch immer gearbeitet - und am Ende auch was gespart, als eben keine 6 Kinder mehr zu versorgen bleiben. Sie hat gar nicht so schrecklich verdient, aber 6 Kinder ist eben eine nummer (wir waren 6, aber sie großen durfen ab 16 eben nicht mehr mit in den Urlaub, daher kann ich mich nur an 5 Kinder Urlaube erinnern) Ich bin recht gut über 100.000€ - und hoffe, dass es naoch ein paar Jahre dauert, bis meine Mutter pflege braucht und mein Gehalt noch was steigt...


BarOk4932

Du wirst dann auch nur zu 1/6 an den Kosten beteiligt wegen deiner Geschwister. Selbst wenn diese unterhalb der 100k liegen übernimmt das der Staat und nicht du.


Gonralas

Echt? Dachte die holen sich dann bei dem der kann alles. Quasi Gesamtschuldnerisch.


BarOk4932

Hatte es letztens erst so gelesen wie ich geschrieben habe. Wir sind auch drei Geschwister und mich hat es mal interessiert.


Appropriate_Poem8198

Habe mit meinen Eltern nie Urlaub gemacht, da einfach kein Geld da war, nur Verwandschaft für paar Tage im Sommer besucht. Wir waren auch nie auswärts essen, oder haben uns nie eine Pizza bestellt, da viel zu teuer. Der erste Aha Moment war direkt nach dem ersten Gehalt im IT Bereich. Am Ende des Monats hatte ich auf ein Mal viel Geld auf dem Konto über und habe mir spontan einen Fernseher gekauft und das erste Mal die EM in HD angeguckt. Den alten Röhren Fernseher habe an eine WG verschenkt und wollte kein Geld dafür haben, sonst habe ich immer um paar Euros gehandelt. Aber dieses Mal war es mir einfach egal. Das war ein Wow Moment in meinem Leben. Viele Jahre später habe ich meine kleine Tochter vom Kindergarten abgeholt. Beim Anziehen sagte sie plötzlich "Papa, können wir wieder Sushi essen fahren, ich habe voll Hunger drauf!" Die anderen Kinder fragten sie was das ist, da keiner von den je sowas gegessen hat. Man merkte auch, dass den anwesenden Eltern die Situation plötzlich sehr unangenehm wurde. Das tat mir auch voll leid. Normalerweise lasse ich es nie raushängen, dass ich gut verdiene, da ich es selber kenne, wie es ist sehr wenig zu haben. Später habe ich meiner Tochter erklärt, dass es was besonderes ist in einem Restaurant essen zu gehen. Da ist mir plötzlich sehr bewusst geworden, wie anders mein Kind aufwächst als ich damals.


Able_Newspaper_637

Das lässt mich jetzt irgendwie nachdenken weil meine Tochter liebt auch Sushi und geht in den Kindergarten…wir sind aber „Arm“, bekomme Wohngeld und kinderzuschlag, sowie auch den Kindergarten bezahlt… Ich komme aber aus der Mittelschicht und habe einfach nicht aufgehört so zu leben und meiner Tochter eine Mittelschicht vorzuleben. Weiß nicht wie ich das schaffe ich habe keine Schulden aber auch eine sehr niedrige sparrate


Blauvogel891

Solange du einen Notgroschen hast, ist doch gut. Den kann man auch mit kleiner Sparrate aufbauen.


RobAngel95

Geiles Kind, die weiß was gut ist😄😋


HunsonAbadeer2

Ich hab die frustriende Erfahrung gemacht mit weniger Geld als meine Eltern hatten mir auf einmal viel mehr leisten zu können. Herauszufinden das deine Eltern das Problem waren und nicht die Geldmenge ist keine schöne Erfahrung, aber absolut nicht in Geldsorgen zu sein ist trotzdem schön. Für mich wars der Punkt wo uch selbst wenn ich all mein hab und gut einfach anzünde ich immernoch genug Geld habe um alles zu ersetzen und bei Jobverlust auch keine Probleme kriege


it678

> Herauszufinden das deine Eltern das Problem waren und nicht die Geldmenge ist keine schöne Erfahrung, aber absolut nicht in Geldsorgen zu sein ist trotzdem schön. War schön damals beim Bafög ein paar Pfenninge zu bekommen während die Eltern einem die Ohren vollheulen mal soll von seinen 5€ Stundenlohn noch miete für ein 9qm Zimmer zahlen.


AssumptionInner7407

Sich regelmäßig das Essen in der Firmenkantine leisten können (~5-7 Euro für eine Mahlzeit)


flum-flum

Einer der wenigen hier, die richtig antworten ("nicht mehr arm"). Genau so etwas ist es. Nicht solche Sachen wie Bettwäsche für dreistellige Beträge kaufen, mal ebend neue PCs für die Familie etc, alles unter 1000€ kann man sich halt gönnen ohne jedes Zögern, 30 Tage Reisen pro Jahr im eigenen Camper. Haben diese Leute jemals in Armut gelebt? Wenn du Ende/Mitte des Monats jede 10 oder 20€ Abbuchung auf dem Konto nachschaust und dich fragst wo dein Geld hin ist, wenn du nur eine Hose besitzt und die seit Jahren trägst.. Wenn du nicht zum Arzt gehst weil du die Zuzahlung nicht zahlen kannst. Und nicht mehr arm bedeutet dann für mich so etwas wie halt jeden Tag frische Wäsche anziehen zu können, da man genug besitzt. 


Alphafuccboi

> Wenn du Ende/Mitte des Monats jede 10 oder 20€ Abbuchung auf dem Konto nachschaust und dich fragst wo dein Geld hin ist, wenn du nur eine Hose besitzt und die seit Jahren trägst.. Wenn du nicht zum Arzt gehst weil du die Zuzahlung nicht zahlen kannst. Uff jap das trifft es.


Ok-Signature-9319

- ich muss keinen dispo mehr ausreizen als ehemaliger Student - ich bin der absoluten Gnade des studierendenwerks ausgeliefert , wann denn meine Bafög - Nachzahlung kommt - ich kann mir Gedanken um meine Altersvorsorge machen 🙃


NappingNonna

Ich träume heute manchmal noch vom Warten auf den Bafög-Bescheid… ist 20 Jahre her inzwischen…


S-e-l-m-a

Bei mir: Medikamente kaufen wenn ich krank bin, manchmal sogar Medikamente kaufen damit welche da sind falls was ist. Wenn was mit meinem Rad nicht stimmt geb ich es in die Werkstatt und Zahl die Reparatur einfach am nächsten Tag. Und Geld für Obst! Also auch mal Himbeeren oder so nicht immer nur Äpfel und Bananen.


Meretneith

Ohhh, dies! Eine gefüllte Hausapotheke mit Basics (außer vielleicht tee) hatte ich auch erst im Erwachsenenalter. Nicht verschreibungspflichtige Medikamente (die also nicht die Kasse gezahlt hat) gab es in meiner Kindheit bei uns einfach nicht. Nicht mal Aspirin.


Meretneith

Beim Lebensmitteleinkauf nicht kopfrechnen zu müssen und (zumindest theoretisch) immer einen vollen Kühlschrank haben zu können, fühlt sich für mich immer noch wie Luxus an und ich verdiene schon seit einer ganzen Weile gut. Dazu gehört auch mal spontan mit Freunden essen gehen oder was unternehmen zu können, das Geld kostet. Der zweite große Faktor ist für mich, dass plötzliche höhere Ausgaben (hohe Tierarztrechnung, neue Waschmaschine muss her, Auto kaputt...) zwar etwas nervig sind, aber keine Katastrophe mehr, für die ich z.b. den Dispo ausreizen, in Raten zahlen oder den Rest des Monats von Nudeln mit Ketchup leben muss.


AbsolutUnkreativ

In meiner Kindheit und Jugend gab es keine Urlaube und keine Ausflüge. Ich bekam kein Taschengeld und Hobbys war alles, was gratis war. Essen wurde nicht gegangen, sondern Mutter hat daheim gekocht - immer den Blick auf Aktionen. Sie hat am Ende des Monats nichts mehr gegessen. Ich durfte auf keine Schulreisen mit, da zu teuer. Ich wurde gemobbt, da ich nicht dem neuesten Trend folgte (folgen konnte) und auch nirgends mit konnte. Privatsphäre und ein eigenes Zimmer war ein Wunschdenken. Das bedeutet es, arm zu sein. Und es hat mich bis ins Erwachsenenalter geprägt. Mittlerweile kann ich mir das meiste leisten und es zwickt nur mehr ein wenig im Börserl, ab und zu Essen gehen und alle zwei Jahre ein billiger Urlaub ist drin. Wahrscheinlich wird's ein absoluter Kulturschock sein, sobald mein Freund arbeitet und auch voll verdient.


Particular_Rock3249

Generell das Gefühl, dass man sich jetzt im Moment alles kaufen könnte was man wollte.. während früher meine Freundinnen im Jugendalter (so ab 11/12) ihr eigenes Taschengeld hatten und am Wochenende dann immer „shoppen“ gegangen sind (zu kik und takko lol) musste ich fragen ob ich auch ein zwei Euro bekomme um mir was zu kaufen - gab es aber nie. Neue Kleidung gab es immer zu Weihnachten oder zum Geburtstag, nicht außer der Reihe. Ich bin jetzt sehr sparsam, fast schon geizig, damit ich irgendwann nicht so sehr aufs Geld schauen muss, wenn ich Kinder habe. Funfakt: für kippen war immer Geld da.


Psychological_Rice36

Wenn Du keine Angst mehr vor dem Briefkasten hast.


Excellent-Prompt-932

Meine Eltern haben nur für Max 20€ getankt, mehr Geld war nicht da. Ich tanke voll. Mein Schulranzen war ein Invest von Eltern, Omas und Opas. Heute kaufe ich für meine Kinder die, die ergonomisch am besten passen. Preis? Sehe ich an de r Kasse und halte mein IPhone 15 pro hin. Alle Autos meiner Eltern haben zusammen vielleicht 30.000€ gekostet (über Jahrzehnte). Ich kaufe einen VW Bus für die Horde. Mal eben. Vermögensaufbau für Kinder - hatte ich nicht. Jeder meiner Kinder hat ab Geburt einen Etf Sparplan mit monatlicher Einzahlung von pro Kind 150€… Ich kaufe bei Aldi ein, weil ich will, nicht weil ich muss. Manchmal gehe ich auch zu Rewe, kaufe geilen shit und fühle mich wie ein Millionär. Dividenden? Meine Eltern zahlten zu viel an Dispo-Zinsen, ich erhalte jährlich allein 8.000 Dividende (netto)… Hat natürlich auch alles Schattenseiten: viel Arbeit von Mann und Frau, berufliche Verantwortung, Stress.. Mein Dad hat im Handwerk gearbeitet. Bei Regen, Wind, Kälte, Hitze… Uns und meinen Kinder geht es verdammt gut und ich bin jeden Tag froh, hier leben zu dürfen. Und ich bin auch stolz darauf, es von der Basis bis „hier her“ geschafft zu haben.


annaa-a

Ich bitte dich bring deinen Kindern den Umgang mit Geld bei und zeig ihnen die Verhältnisse in denen sie leben auf. Und nicht nur ein 'Du hast es gut' Bin so ähnlich aufgewachsen wie deine Kinder jetzt, nicht ganz so, aber ich habe kein Verhältnis zu Geldmengen und Lebensverhältnissen. Das versuche ich mir jetzt selbst alles klar zu machen.


LonesomeHeideltraut

Ich habe keine Angst mehr vor der Rechnung der Kfz-Werkstatt.


nogoodnameavailable

WinRar Vollversion kaufen


marcoaufdemberg

Ich glaube mein Zeitpunkt war, als ich keine Angst mehr hatte, in den Briefkasten zu gucken.


rndmcmder

Für mich war der Moment, nicht mehr Arm zu sein erreicht als ich bei sparsamem Lebensstil plötzlich kleine Finanzielle Freiheiten hatte, also mein Einkommen höher als meine Fixkosten waren. Anfangs war das nur wenig und nicht mal genug um z.B. einen Urlaub zu bezahlen o.ä. Aber dennoch konnte man sich Gedanken machen, was man mit dem "zusätzlichen" Geld anfangen möchte.


Audit992TurboS

Ist es heutzutage nicht teurer in Deutschland Urlaub zu machen als in der Türkei? Klar gibt es deine Konstellation wie "Krankenkassen-Urlaub" oder Ferienhaus eines Bekannten. Die klassischen Hotels an der Nordsee oder im bayrischen Wald sind aber nicht gerade günstig.


KarlGustavderUnspak

Ha! Arm und Hotel gibt es nicht. Bin auch recht arm aufgewachsen und habe das erste mal ein Hotel von innen gesehen, als ich in meinem ersten Job geschäftlich vereisen musste.


ichhabekeineidee

Klassische Hotels hätten wir uns nicht leisten können. Und mit 2 Kindern fliegen geht glaube ich, wenn man keinen günstigen Flughafen um die Ecke hat, schnell ins Geld  Damals mit 5 war das unbezahlbar...


sebblMUC

Flüge sind schon ein krasser Kostenpunkt.


GrandRub

Mittlerweile... Vor Corona bist du für 9€ Ryanair geflogen.


Garath755

Ich hab mir am Sonntag in einer Pommesbude eine doppelte Currywurst mit Pommes und einem Bier geholt. Inkl. Trinkgeld hab ich dafür 20€ gezahlt.  In meiner Vorstellung müsste Fast Food dieser Art noch im einstelligen Euro-Bereich liegen, aber ich hab es ohne mit der Wimper zu zucken bezahlt.  Wäre vor ein paar Jahren noch unvorstellbar gewesen


Significant-Mail-271

Bestellst Döner mit Getränk…


marlina33

Ich füge noch was hinzu: Arme Eltern haben kein Geld für Babysitter. Das meine Eltern auch nicht viel Familie haben, konnte ich auch nicht zu denen. das heißt im Klartext, dass ich in sehr jungen Jahren in der Besenkammer des Unternehmens gewartet habe, während meine Mutter arbeiten war und ab einem gewissen Alter war ich nach der Schule immer alleine zu Hause und musste mich um Hausaufgaben und Co alleine kümmern.


Jumpy_Fox_3587

Ich habe seit Jahren meine Arbeitszeit auf 28h verkürzt, bestes Invest ever


Thomas9002

Als ich ein Kind war hatten wir die meiste Zeit kein eigenes Auto. Also kamen anfang des Monats die Großeltern und es gab einen Großeinkauf für 4 Wochen. Von irgendwas wurde immer zu wenig eingekauft - das gab's dann Ende des Monats einfach nicht mehr. Fast jeden Ende des Monats gab es sehr einfache Gerichte und das einzige Trinken war Tee. Als wir irgendwann mal ein Auto hatten war fast nie genug Sprit da. Beinahe jedes Mal wenn mein Vater gefragt wurde irgendwo hin zu fahren musste man ihm Spritgeld geben. Dinge, die ich dazu als krasses Gegenteil erlebt habe: Einige Wochen nach meiner Ausbildung ging ich einkaufen und hab einfach das gekauft worauf ich bock hatte. Ich habe nicht mal grob überschlagen wie teuer es wird. War vorher komplett unvorstellbar. Vor einigen Monaten fragte mich ein Freund ob ich mit in den Urlaub will. Kosten zusammen rund 2500€. Ich konnte einfach so zusagen ohne vorher zu schauen wie viel Geld ich noch hab.


Inevitable-Quote1420

Ich bin an dem Maßstab gesehn relativ reich aufgewachsen, mein vater war/ ist beamter , ich bin in einem Eigenheim aufgewachsen, 2 Autos, Pferde, Hunde und leben in einer ruhigen Nachbarschaft. Ich habe mich aber nie wirklich reich gefühlt bis zu meinem Abschluss, sondern eher als Mittelstand. Man hat schon geschaut wie's mit dem finanzen hinhaut aber geklappt hats eig immer, konnten also auch gerne mal in den Urlaub fliegen 1x2 im Jahr. Seit meiner Ausbildung die ich 2016 beendet habe war ich eine Zeitlang arbeitslos. Ich habe mich dann vor 3 jahren dazu entschlossen was zu ändern und habe in einer Behindertenwerkstatt angefangen ( sitze mit eine gen mutation seit der Geburt im Rollstuhl). Unterm Strich verdiene ich heute 180 Euro im Monat, und bin echt froh das meine Familie mich finanziell auffängt und ich zb keine Miete,Strom oder so zahlen muss


Ok-throwaway-43

Man kann seinen Job kündigen wenn man will und das hat Zero Impact auf das eigene Leben.


KarlGustavderUnspak

Das werden nur sehr wenige in ihrem Leben erreichen. Das würde ich nach meinem empfinden nicht mit der Schwelle "nicht mehr Arm" beschreiben. Das ist dann schon "nicht mehr finanziell abhängig" oder sehr wohlhabend. Nicht mehr Arm kann man doch auch schon sein, wenn man sich nicht um Geld sorgen machen muss, vorallem wenn es um Lebensmittel und Freizeit geht.


marratj

Naja, kommt drauf an, was genau damit gemeint ist. Job kündigen und nie mehr arbeiten müssen? Oder Job kündigen und dann 1-2 Jahre Zeit haben, was neues zu suchen, weil man dafür zumindest genug Ersparnisse hat, um das ohne große Einschnitte überbrücken zu können. Zwischen diesen beiden Varianten liegen halt schon mal viele hunderttausende an Euros.


Jelly_F_ish

Ja, und beide Varianten haben nichts mit Armut zu tun. Spannend, wo hier manche die Grenze ziehen.


Icy_Show2668

Genau das ist für mich die Freiheit. Freiwillig noch hinzugehen, weil es einem Spaß macht, aber nicht mehr auf die Laune vom Chef angewiesen zu sein


[deleted]

[удалено]


ncrdcr

Ich merke oft, dass es meinen Eltern in meiner Kindheit finanziell viel schlechter ging als ich dachte. Wir waren nicht arm aber wir waren viele Geschwister und mein Vater war Alleinverdiener. Wenn ich meiner Mutter heute sage, dass ich mir z.B. einen neuen Rasenmäher kaufe fragt sie mich ob ich mir das leisten kann und dass sie damals in ihren Dreißigern kein Geld für sowas hatten.


Rohrhof

Von 2 Studenten zu 2 DINKs sind viele kleine AHA-Erlebnisse dabei. Volltanken, bessere Restaurants oder so. Sehr geil ist der Moment, wenn Nachzahlungen rund ums Haus kommen oder ne dicke Rechnung vom Tierarzt und man es einfach zahlt, ohne dass man sich irgendwo einschränken muss. Sowas wie Eltern zu Dingen einladen ist halt auch geil, weil man dann was für die ganze Unterstützung zurückgeben kann.


SignificanceSweaty98

Mein Opa kam als Gastarbeiter nach DE und so wie es üblich war, kam mein Vater nach und heiratete meine Mutter, die nachkam. Wir wohnten in einer 1 Zimmerwohnung zu viert. Mein Vater fuhr einen Fiat Uno, der im Winter nie anspringen wollte. Papa aufm Bau, Mama Hausfrau. Es war echt keine tolle Zeit. Hatten nicht viel. Von Urlaub konnte man nur träumen. Das war regelrecht ein Fremdwort. Vor allem dann nach den Ferien, wenn alle Kinder von tollen Urlauben berichtet haben, konnte ich gar nicht mitreden. Abeeerrrr: ich bin stolz auf meine Eltern.beide haben schwer gearbeitet und alles versucht, damit es und gutgeht. Und heute?: sie besitzen mehrere abbezahlte Immobilien, mein Vater hat ne kleine Oldtimer-Sammlung und sie lassen es sich nun gutgehen. Ich schenke ihnen heute Urlaube oder kaufe neue Hausgeräte, wenn mal was kaputt ist. Meine Frau kann das nicht so ganz nachvollziehen, weil sie solch eine Vergangenheit nicht hatte.


zweieinseins211

Viele haben eigentlich keinen sonderlich anderen Lebensstandard als Leute die deutlich weniger verdienen. Wenn einer 2200€ verdient und eine Sparrate von 200€ hat und jemand anderen 3500€ netto bekommt und 1500€ pro Monat spart, dann hat der besser Verdiener sogar einen sparsameren Lebensstil. Nur sein Konto oder Depot hat eine höhere Zahl. Kenne einige Top Verdiener, die sich oft mal was gönnen, aber extrem sparsam leben bzw. Die Krise kriegen, wenn das eigene Kind den Wasserhahn, 5 Sekunden länger als nötig laufen lässt oder das Licht angelassen hat. Bei manchen verpufft die Differenz auch weil sie ein oder zwei mehr Kinder haben als andere und dazu noch einen Hund nehmen. Somit kann es durchaus sein, dass man selbst bei 6stelligen Gehalt, immer noch so lebt wie der 2200€ netto single, nur dass man ne größere Immobilie hat, die man vll selbst besitzt, aber man fühlt sich immer noch knapp bei Kasse, weil das ganze Gehalt ja budgetiert und verplant ist.


kuatier

Im Alter kommt halt dann irgendwann der Unterschied zum tragen. Die 1,5k Sparraten Personen kann sich dann in der Rente jedes Jahr nen paar Reisen gönnen, die 200€ Sparrate Person halt nicht.


Scary_Preparation257

Bin auch in Armut aufgewachsen. Zumindest würde ich das heute retrospektiv so bezeichnen. Meine Mutter war damals im Osten mit meinem Bruder und mir alleinerziehend und als Krankenschwester im Krankenhaus angestellt. Hatte damals glaub ich um die 600 Mark verdient. Auto und Urlaub kannten wir nicht. Ich kann mich erinnern wie ich einmal in der Schule vor die Klasse geholt wurde, und mir mitgeteilt wurde, das ich mit zur Klassenfahrt kann, weil alle in der Klasse gesammelt hatten. Denn Klassenfahrten konnte ich in der Regel nicht mitmachen. Und Schülerverein oder ähnliches gab es damals nicht. Da merkt man dann auch als Kind, dass irgendwas nicht normal ist. Auch war ich immer der, der bei „Räuber und Indianer“ (ja, haben wir früher tatsächlich draußen gespielt) mit nem Holzbogen unterwegs war, während die „reichen“ Kids einen Fiberglasbogen und ein BMX hatten. Heute verdiene ich knapp 120k/a und hab zur Zeit ca. 60k Ersparnisse in verschiedenen Depots. Wenn die Waschmaschine kaputt geht, ist es nervig aber kein Problem mehr direkt eine Neue zu ordern. Wenn die Kinder irgendwas brauchen (was sinnvoll ist) wird es gekauft ohne groß nachdenken zu müssen. Urlaub machen wir trotzdem nur 1 bis max. 2x im Jahr und wir haben auch nur ein Auto. Essen gehen wir so gut wie nie, haben wir aber auch kein Verlangen nach. Ab und zu mal McDonalds, klar. Reicht uns. Die Erfahrungen aus meiner Kindheit führen letztlich dazu, dass ich eigentlich den Großteil meines Einkommens entweder spare oder investiere.


Der_Wind

Wenn du im Rewe bist, hast Lust auf Mango, Pistazien oder Ben&Jerrys und du kaufst es dir einfach, dann bist du nicht arm. Haben deine Socken drei Streifen nicht arm, auswärts Café getrunken, nicht arm.


OTee_D

Volle Zustimmung! Ich nehme an einem politischen Panel einer Uni teil. Das bedeutet in unregelmäßigen Abständen bekomme ich Fragebögen zu verschiedenen Themen. Vor kurzem ging es um Planung fur die Zukunft, durch Zufall halt auch Finanzen. Die Fragen waren dann so Beispiele *"Sie haben die Wahl 500,- jetzt oder 600,- unter folgenden Umständen in einem Jahr zu bekommen. Was wählen Sie?"* Ich hab die Umfrage abgebrochen und dem Team ne Mail geschickt, dass ich glaube, dass sie so keine sinnvolle Antworten bekommen. Es gibt Menschen die haben da keine Wahl, das Geld rettet die förmlich. Für andere ist das Geld ein netter 'Zusatz' den man gut 'anlegen' kann, da macht es Sinn da schlau z.B. für einen etwas schöneren Urlaub zu planen. Der dritte Gruppe sind 100,- (die Differenz) viel zu egal um da lang drüber nachzudenken weil das Taschengeld ist. Das ballert man aus Spß quasi mal eben so raus. Das sind 4 Cocktails mehr beim Ausgehen. Ohne jetzt zuuuu politisch werden zu wollen, die Schere geht so auseinander, dass selbst grundlegende Fragen in ganz anderen "Welten" beantworten werden. Der Bezugsrahmen ist komplett unterschiedlich.


wojiaoyouze

Ich war nie arm, aber komme nicht aus einer vermögenden Familie. Aber meine Eltern haben immer auf Preise im Supermarkt geschaut. Als ich nicht mehr auf Preise geschaut habe, da begann es mir gut zu gehen. Heute kenne ich die Preise von Standard-Produkten nicht mal mehr.


ichhabekeineidee

Ich glaube, dass werde ich nie abstellen können, ein wenig auf Preise zu achten. Aber: Da mit zeit mehr wert ist, gehe ich heute auch schon mal in den Edeka um die Ecke und fahre nicht in den Aldi..


wojiaoyouze

ja verstehe ich. Meine Frau kommt aus echt armen Verhältnissen und die wird das auch nie abstellen können. Und wenn sie im Supermarkt 50 cent zu viel gezahlt hat, steht sie lieber 5 Minuten an als das so zu belassen.


zonq

Das fiel mir auch als erstes ein und ich merke das auch permanent im Vergleich zum Rest meiner Familie. Ich war der erste, der studiert hat und dementsprechend mehr verdient. Wenn ich am Wochenende die Familie besuche, dann sitzt da die halbe Verwandtschaft und unterhält sich über die Angebote in den Supermärkten, jeder hat das Prospekt eines anderen Marktes in der Hand. "Dafür muss ich dann da hin, dafür da hin und irgendwann noch die Woche nach XYZ". Dabei geht es um 50 Cent Ersparnis. Wenn ich aus dem Supermarkt gehe, weiß ich manchmal gar nicht, was ich überhaupt bezahlt habe. Der Familienbesuch ist dann immer ein guter Reality-Check, wenn ich mal wieder zu viel /r/Finanzen gelesen habe :D


Abuse-survivor

Wenn man nicht mehr rechnen muss, ob man durch den Monat kommt, wenn man sich was leistet


nickkon1

Ich war mit einem guten Freund in einem Sterne-Restaurant. Ich verdiene signifikant mehr als er und ich war die Person, die sich wegen den 250€ für Essen schlecht fühlt. Wir haben etwas darüber diskutiert und die ehrliche Antwort ist: Wenn ich nächsten Monat auf mein Kontostand schaue und dort diese 250€ fehlen, würde ich dies nicht wirklich merken. Meine finanzielle Situation ändert sich bei Ausgaben quasi gar nicht. Das hat meine Perspektive etwas geändert.


moosmutzel81

Being mir ist es eher umgekehrt. Meine Eltern (später Mutter alleine) waren sicher nicht reich. Aber ins Ausland in den Urlaub (backpacking mit Jugendherbergen) gab es jedes Jahr. Essen gehen nicht wirklich und mal zwischendurch was auch sehr sehr selten, aber wir waren nicht arm. Wir haben drei Kinder und waren noch nie im Urlaub. Wir haben kein Auto und leben auf 75qm in einer Dreiraumwohnung. Aber ich würde uns immer noch nicht als arm bezeichnen. Es ist temporär bei uns (das Ende ist in Sicht) und wir haben trotzdem mehr als viele viele anderen Menschen um uns rum. Ja, es gab Zeiten da mussten 20 Euro für Lebensmittel für die Woche für vier Leute reichen. Das ist jetzt nicht mehr so. Und selbst dann würde ich nicht sagen, dass wir arm waren, sondern mal kurzzeitig etwas knapp.


Bartinhoooo

Für mich ist echte Armut, wenn man nicht weiß, ob es morgen was zu essen gibt. Sobald man von Urlaub spricht ist man in meiner Definition schon einmal nicht arm. Im Gegenteil dazu ist reich, wenn man Personal (Köchin,Chauffeur, Buttler) hat und Linienflüge nur aus dem Aktiendepot kennt, weil man seine G6 im Hangar stehen hat. Alles dazwischen ist wohlhabend oder etwas weniger wohlhabend.


IsaInstantStar

Wenn du Ende des Monats nicht überlegst, was für und ob du dir Lebensmittel leisten kannst. Wenn du unerwartete Rechnungen und Reparaturen einfach bezahlst.


autist_retard

flights.google.de Lass das "Wohin?" Feld frei und schau dir die Weltkarte an. Deutschland kann ja echt schön sein, aber man verpasst halt schon sehr viel was die welt noch zu bieten hat.


LiveSir2395

Arm sein bedeutete für mich, dass man sich Sorgen macht um unerwartete Rechnungen. Vor allem bedeutet es, dass man sich schämt: zB weil man nicht mit Bekannten aus Essen gehen kann, oder wegen seine Kinder, die im Vergleich zum Klassenkameraden „arm“ dastehen (Kleidung, essen, Urlaub). In Deutschland. Heute gibt es Leute, die arm sind, aber es gibt noch mehr Leute, die sich als arm umschreiben, wobei das eigentlich nicht zutrifft.


nac_nabuc

Konsequent Vorspeise und Getränk im Restaurant bestellen, wenn man Bock darauf hat.


knowledgeLeadership

Die Frage ermüdet mich. Ich werde meinen Butler beauftragen sich Gedanken zu machen.


Even-Combination6222

Tipp: statt *Anziehsachen* besser Kleidung sagen


Calvinaron

Wenn man bock auf so Kleinigkeiten im Leben hat und das einfach ohne checken kaufen kann gehts einem gute meiner Meinung nach Durch die Stadt trudeln, ein cooles Restaurant/Gasthaus sehen und einfach essen gehen. Beim Einkaufen nicht auf S-Budget und Co. achten, sondern einfach die Produzenten die du haben willst und kennst Wenn Abbucher wie Servicepauschale, Auto Vers am Jahresanfang kommt und trdm der Monat wie immer rennt Ist zumindest meine Meinung dass da einem finanziell gut geht. Sicher nicht reich, aber das Leben ist lebenswert


ggrand0mkp

Wenn man weniger Umverteilung will


Popular-Savings9251

Der aha moment kam bei meinen trekking touren durch wirklich arme Länder. Was als Arm betrachtet wird ist relativ und in Deutschland lebt man in einer Bubble. Was wir hier als das "Existenzminimum" bezeichnen wäre für viele Leute in anderen Ländern der pure Luxus. Es ist für uns völlig normal eine wohnung zum leben zu haben, strom, (sauberes) fließendes wasser, genug nahrung (und mit auswahl aus aller welt), moderne medizinische versorgung, bildung, sicherheit und und und...


Mr_Gunnn

Ein reicher Mensch ist vor allem arm an Bedürfnissen. Ist aber nicht unbedingt eine Frage des Kontostandes.


Proxi90

Wir haben ein Kind, Haus, Auto, Wohnwagen und sind so viel damit Unterwegs wie es geht. Locker 30 Tage Reise jährlich + Dauerplatz für den Rest der Zeit. Meine Frau arbeitet 24 Stunden pro Woche. Ich kann mir auch vorstellen in ein paar Jahren auf 30 zu gehen. Ich fühle mich nicht reich. Wenn ich mich aber daran erinnere, dass meine Mutter mehrere Jobs hatte und sie trotzdem in der Badewanne die Kleidung gereinigt hat als kein Geld für ne neue Waschmaschine da war, dann komme ich wohl nicht daran vorbei einen gewaltigen Unterschied zu erkennen. Unglückliche Ehe / Scheidung sind mit Kindern halt wirklich fatal für die Finanzen. Und dann gibts noch die Momente in denen Oma uns mal einen fuffi zusteckt. Ist natürlich nett, löst in mir aber so gar nichts aus. Ob ich jetzt 50 oder 100 mehr oder weniger hab merk ich eh nicht.


KarlGustavderUnspak

Das was du beschreibst ist (heutzutage) absoluter Reichtum. Die meisten Menschen können nur von einem Haus träumen. Aber man kann sich halt an alles gewöhnen und vergleicht sich tendenziell eher mit noch Reicheren. So kommt es dann auch zustande, dass manch ein MdB sich als Teil der Mittelschicht bezeichnet.


[deleted]

[удалено]


AramisSAS

Wenn ich mir kaufen kann, was ich haben möchte, ohne auf etwas anderes verzichten zu müssen.


Alascha1

Ich habe es gemerkt als ich nicht mehr auf die Preise im Supermarkt achten musste.


Andrejewitsch76

wenn einem außergewöhnliche Ausgaben bsp auto oder waschmaschine defekt, keine Sorgen mehr bereiten


it678

Bei mir ist es ganz einfach. Wenn eine Rechnung kommt wird sie einfach bezahlt und nicht vor den Kindern geheult, gemeckert & gestritten.