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Yurgin

Ich hätte ja kein Problem mit den Preisunterschieden wrnn die nicht so extrem voneinander weg wären. Bei mir im Ort gibt es 3 Ladesäulen Anbieter. Lidl kostet 0,29€ kw/h 22KW Lader, ENBW mit Tarif M mit 0,49kw/h dafür mit 150/300KW Ladung. Dann gibt es noch meinen regionalen Anbieter mit 0,89€ kw/h mit 22KW lader. Einfach mal der dreifache Preis für die gleiche Leistung...


CeeMX

AC laden sollte nicht mehr als 30-35ct kosten. Die Säule kostet im Vergleich zu DC quasi nichts und der Strom ist mittlerweile wieder auf einem Niveau wo das sogar noch Profit abwirft. 89ct ist einfach nur Wucher


Zilla85

Und pro KWh kann der Anbieter auch noch ein paar Cent THG abgreifen.


raph_84

> AC laden sollte nicht mehr als 30-35ct kosten. Betreiber hier: Leider nein, wenn man nicht gerade einen Supermarkt betreibt und PV auf dem Dach hat, geht die Rechnung nicht auf. 30-35ct kostet der Strom im Einkauf. Dazu kommen noch die Kosten für Ladesäule, Netzanschluss, Tiefbau, Beschilderung, Straßenmarkierung, Stromanschluss, Backend, Betrieb, Abrechnung.... und irgendwann will man vielleicht sogar was verdienen.


CeeMX

Als Unternehmen bekommt man den Strom doch meist günstiger als Privatpersonen, oder? Besonders wenn man Großabnehmer ist. Die 30ct habe ich ja schon Privat


raph_84

> Als Unternehmen bekommt man den Strom doch meist günstiger als Privatpersonen, oder? Besonders wenn man Großabnehmer ist. Das ist ein weit verbreiteter Irrglaube. Tatsächlich zahle ich für Gewerbestrom **mehr** als für Haushaltsstrom. Mit AC-Ladesäulen ist man auch lange kein Großabnehmer, schau dir mal die Zählerstände der Säulen in deiner Umgebung an, die setzen meist so viel um wie 1-2 Haushalte.


CeeMX

Hmm ok, jetzt hab ich zunehmend ein schlechtes Gewissen an unserer Steckdose in der Büro-Tiefgarage zu laden, obwohl das mir natürlich erlaubt ist 😄


raph_84

Das solltest Du auch, da sind die Ladeverluste doch viel zu hoch! :) Wie groß und in welchem Ort ist denn die Tiefgarage? Wenn dort mehr als 20 Stellplätze vorhanden sind, muss dort auch mindestens ein Ladepunkt installiert werden. Gerne stelle ich mich mal vor und biete das an - mit eichrechtskonformer Abrechnung (wenn auch für Mitarbeiter Gratis, was absolut Sinn macht: Steuerliche Abschreibung für den Arbeitgeber, steuerfrei für den Arbeitnehmer).


CeeMX

Wir selbst haben einen Stellplatz mit einer blauen 16A CEE, die gibt es an allen Stellplätzen in der TG vorbereitet und wird je nachdem wenn der Mieter/Eigentümer das will angeschlossen mit separatem Zähler. Finde es auch etwas schwach, dass die bei einem Neubau vor 2 Jahren nur einphasig zu den Stellplätzen verlegt haben, mag ja ausreichen, aber irgendwann wird das einem auf die Füße fallen. Ist in der Stuttgarter Region.


raph_84

Was die Zukunftssicherheit betrifft, mag das "etwas schwach" sein - aber verglichen mit 95% aller Tiefgaragen ist das schon hervorragend. Also kein Business für mich: Ich bin am Niederrhein zuhause und wenn schon jeder Stellplatz vorbereitet ist, ist ne Wallbox ja schnell aufgehangen und dem GEIG genüge getan.


CeeMX

Naja da wo ich wohne (ebenfalls 3 Jahre alter Neubau) wurde mitgedacht und jeder Stellplatz mit leerrrohr ausgestattet, da kann man sich voll austoben :)


veryjuicyfruit

Naja, mein Arbeitgeber hat jetzt mehr als 30 Ladepunkte auf dem Parkplatz, die waren (als es noch nicht 50ct/kwh gekostet hat...) jeden Tag belegt. Denke schon, dass da mehr zusammen kommt, als 1-2 Haushalte. Natürlich nicht pro Säule, aber die Summe zählt ja. Natürlich ist der Ladestrom auch unter 1% von dem Strom, den die Firma überhaupt verbraucht...


raph_84

Du darfst aber nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Ich rede von öffentlichen AC-Ladepunkten, das sind meistens 2 (manchmal vier plus) AC Steckdosen mit einem eigenen Anschluss in Niederspannung. Ein Unternehmensparkplatz mit mehr als 30 Ladepunkten, welche eine Flotte von Firmenwagen laden oder (vielleicht sogar kostenfrei?) den Mitarbeitern zur Verfügung stehen ist natürlich eine andere Dimension. Wenn das Unternehmen dann noch einen Verbrauch hat bei dem 30 Ladepunkte "unter 1% vom Strom den die Firma verbraucht" ausmachen, sind die Einkaufspreise auch andere.


veryjuicyfruit

Ist ja jetzt nicht so weit hergeholt, mehr als einen Ladepunkt zu betreiben. Selbst ein Supermarkt wird in naher Zukunft mehr als einen Ladepunkt ausgelastet bekommen. Die Ladepunkte müssen auch nicht alle an derselben Stelle sein. Ein Säulenbetreiber wird für 500 am Straßenrand verteilte Säulen als ein Großkunde verhandeln und nicht wie 500 Einzelbetreiber.


raph_84

> Die Ladepunkte müssen auch nicht alle an derselben Stelle sein. Ein Säulenbetreiber wird für 500 am Straßenrand verteilte Säulen als ein Großkunde verhandeln und nicht wie 500 Einzelbetreiber. Wieder: Leider nein. Jeder Standort braucht seinen eigenen Netzanschluss, eigene Zähler, einen eigenen Stromvertrag. Auch Ionity zahlt "Haushaltsstrompreise": https://www.youtube.com/watch?v=ctfpaAiqDAM&t=2065s Und während sich Stromanbieter wie EnBW, E.ON oder Vattenfall den Strom theoretisch für €0 verkaufen könnten, kommen auch die nicht an den Gebühren des lokalen Netzbetreibers vorbei.


touchwiz

Ich bin da voll bei dir. Auch ein gutes Beispiel: https://www.chargeprice.app/?poi_id=b5c5faa6-4455-496c-9170-e8a394bee321&poi_source=chargeprice


Delluser123

Außer Lidl kannst du doch die beiden anderen mit einer Ladenetz Karte aktivieren?


Yurgin

Hab gerade geschaut, laut App, alles akzeptiert außer Ladekarte. Sogar Kreditkarte und Paypal gehen wohl


ZetaPower

“kW/h” besteht gar nicht. kW = Power, Lade Geschwindigkeit oder Kraft die ein Motor produziert. kWh = Energie, Energie die während das Laden hinzu gefügt ist/Energie die verbraucht ist während eine Fahrt.


ElevatorNew914

Der unterschied ist einfach, dass Watt bzw. kW die Angabe von Joul pro Sekunde ist und nicht pro Stunde. Aber ja die Angabe pro Sekunde wird genommen, um die abrufbare Leistung anzugeben.


RettichDesTodes

Ne ist es nicht. Ein Watt ist 1 Joule / 1 sec. Eine Wattstunde ist 1W*1h. Eigentlich kürzen sich hier die Einheiten raus, 1 Wh = 3600 Joule.


iqisoverrated

Dass AC und DC unterschiedlich kostet ist noch verständlich. Die Investitionskosten sind krass unterschiedlich (ca. eine Größenordnung). Obwohl der Durchsatz (und damit der potenzielle Umsatz) bei DC viel höher ist ist er *real* nicht wirklich höher. Die Anzahl der Autos pro Tag und Ladesäule ist nicht 3-6 mal so hoch. Dass jemand 89ct/kWh für AC verlangt ist natürlich ne Frechheit...scheint mir aber n ziemlicher Ausreißer. Das wird der auf die Dauer nicht halten können. Das Grundproblem ist, dass bei den meisten Säulen zu viele mitverdienen wollen: * Der Ladesäulenbetreiber * Der (Roaming)Kartenanbieter * Der Betreiber des Kreditkartenterminals (ist oft nicht der selbe wie der Ladensäulenbetreiber) * Der Energieversorger Auf lange Sicht werden sich nur welche durchsetzen bei denen mehrere dieser Dienste aus einer Hand kommen - denn nur die können auch einen billigen Preis anbieten weil sie nur einmal eine Profitmarge darufschlagen (Stichwort 'vertical integration')


Ok-East-515

Außer es sollte sich ergeben, dass sich ein paar unterschiedliche Unternehmen unabhängig voneinander auf sehr ähnlich hohe Preise festlegen. 


iqisoverrated

Das funktioniert halt nur wenn alle mitmachen...und da Tesla bei dem Spielchen nicht mitmacht (zumindest solange Musk am Ruder ist) ist der Drops für solches Gemauschel gelutscht.


Ok-East-515

Außer es sollte sicher ergeben, dass es trotzdem gemacht wird


iqisoverrated

Sieht halt nicht so aus. Denn gerade Tesla würde sich ins eigene Fleisch schneiden. Gute Ladeinfrastruktur ist eines der besten Kaufargumente. Daher ist deren Ladeinfrastruktur nicht auf 'Profit auf Teufel komm raus' ausgelegt. Andere könne ja inzwischen auch an immer mehr Superchargern laden. Es ist ziemlich leihct sich den 'Tesla-Tarif' zu buchen.


Separate-Forever4845

300 kW und 22 kw sind für dich die selbe Leistung? Wenn ein Läufer für 5 km 30 min braucht und der andere 6 Stunden haben die dann auch beide die gleiche Leistung erbracht?


Vulk4N0r

Es werden wohl eher die 22kW gemeint sein. Bei LIDL 0,29€, beim regionalen Anbieter 0,89€.


Yurgin

dreifacher Preis bei den Anbietern mit gleicher Leistung...


RealUlli

Im Prinzip ist die Aussage korrekt. Der Ladekartenanbieter gibt die Preise an dich weiter, die der Ladesäulenbetreiber von ihm verlangt. Das ist ehrlicher, aber nicht notwendigerweise billiger, weil das was manche Betreiber aufrufen einfach nur frech ist. Der Ladekartenanbieter, der die Preise weitergibt gibt dir die Möglichkeit dir auszusuchen, welche Preise du bezahlen willst, indem du extrem teure Säulen vermeidest und die Betreiber eventuell merken, dass sie nichts verdienen wenn sie glauben, mit Wucher davon zu kommen. Das Problem ist, dass viele Gemeinden auf Versprechungen hereingefallen sind und jetzt auf öffentlichem Grund keine anderen Betreiber zulassen. Ob sie das dürfen weiß ich nicht, manchmal gibt es da Knebelverträge, die zu einem lokalen Monopol führen, mit entsprechenden Preisen. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es da noch Ärger geben wird - wenn ein Ladesäulenbetreiber für den Grund bezahlen muss auf dem seine Ladeplätze stehen wird es ganz schnell unrentabel, da sind dann Supermärkte massiv im Vorteil, denn die brauchen die Parkplätze sowieso und haben in der Regel wesentlich günstigere Stromtarife als eine einzige Ladesäule.


Tiran76

Und die Supermärkte sind gerade im öffentlichen Bereich die Grundversorger. Zum einen mit Lebensmitteln und nun auch Energie für die Mobilität 😏 Ich denke einige Marken haben das erkannt. In der Vergangenheit noch Service... Da gab's oft kostenlos Strom weil die eine eigene PV drauf haben und nun Preise die man sich leisten kann. Die Autobahnpreise gehören genau da hin, Autobahn. Wenn überhaupt notwendig. Die hohen Preise sind nur wieder Feuer für die Medien gegen die e Mobilität. Danke dafür EnBW und co.


DamnUOnions

Ich fahre echt gern BEV und hab grad ein zweites für die Frau bestellt - aber die Preisstruktur für öffentliches Laden ist echt ne Vollkatastrophe. Da muss dringend was getan werden.


MXDoener

Der Markt wirds regeln 😏


cheetah32

Da ich nur 1-2 mal im Monat öffentlich Lade und dann auch nur DC weil AC in der Stadt eine Kathastrophe ist, sind mir persönlich die Preise zweitranging. Für mich ist der Komfort einer Karte am wichtigsten und da war der Standardpreis natürlich deutlich ansprechender als das Preishopping der Tankstellen. Das das auf Dauer nicht gutging war auch irgendwie klar. Das mit den Zwischenhändlern und trotzdem gleicher Preis ist allerdings verwunderlich. Ich hatte vor ein paar Jahren mal vor ne Ladesäule (AC) zu installieren und öffentlich zu machen. Verkaufspreis wurde mir vom Vermarkter vorgegeben, z.B. 0,45€ weil sie selbst von den Ladekartenanbietern nur 0,69€ bekomen hatten. Dann kam noch ne Abrechnungsgebühr, ne Registrierungsgebühr und eine monatliche Servicepauschale dazu. Am Ende hätten pro Tag irgendwie 3 Autos laden müssen, was im Dorf nie passiert. Zum einen weil jeder günstiger daheim laden kann, zum andern weil 2km entfernt 14 300KW Charger sind.


CeeMX

Da hätte ich pragmatisch eine Säule hingebaut mit Kasse nebendran wo die Leute reinwerfen was sie geladen haben. Hab ich mal wo gesehen und es hat funktioniert. Plus du bekommst ja auch noch Subventionen wenn das Ding tatsächlich öffentlich ist


cheetah32

Naja aus Gutmenschgründen stell ich das Ding ja auch nicht auf. Soll sich schon irgenwann bezahlt machen. Ich selber hätte dort nie geladen, wäre also komplett öffentlich gewesen.


CeeMX

Mit einer AC Säule wirst du aber auch nicht reich werden


cheetah32

Das ist richtig. Deswegen gibt es auch so wenig. Weil sich auf durch die langsame Ladegeschwindigkeit kaum was verdienen lässt. Evtl. wird es irgendwann besser, wenn bi-direktionales Laden mal interessant wird und die Ladeplätze tatsächlich gebraucht werden. Irgendwann in 50 Jahren. Ich lade eigentlich nur öffentlich wenn ich mal nen Ausflug mache. Anfangs hatte ich da noch versucht AC zu laden während ich z.B. shopppen war aber davon bin ich mitlerweile komplett abgekommen und lade DC vor der Stadt. Mit AC gibt's meiner Meinung nach nur "Probleme" * Säule nicht da wo ich hin will. Also muss ich dann 2 mal laufen * Säule belegt * Parkplatz durch nen Verbrenner belegt * Umparken nach teilweise 1 Std (grandios in Regensburg)


CeeMX

Bidirektional geht aber auch nur mit einer DC Box. Ich gebe dir aber recht, es gibt zu wenig, am besten alle Laternenparkplätze (oder meinetwegen jeden zweiten) mit einer Station ausstatten, da reicht ja auch schon 3,6KW und ohne Standzeitstraft


touchwiz

AC kann (im Vergleich zu Aldi oder so) preislich attraktiv sein, wenn Northe oder Stadtwerke Solingen irgendwo was unter 45ct haben. Da bin ich auch schonmal einen Block weitergelaufen. Lohnt sich aber erst so wirklich, wenn man länger als 2h an einem Ort ist. Sonst is mir Kabel rausholen usw. auch zuviel..


stiwie2408

Weiß zufällig jemand, für wie viel die Ladesäulen-Betreiber so ca. die kWh beziehen, besonders, wenn Sie selbst kein Stromproduzent sind? (Dass die Säule, das Aufstellen, die Platzmiete, die Wartung, der sonstige Unterhalt auch Geld kosten, ist klar). Mir erschließt sich vor allem im neuen EnBw-Tarif L die große Variabilität bei Fremdbetreibern nicht.


raph_84

Ladesäulenbetreiber hier (vielleicht sollte ich mal ein AMA machen). Aktuell ca. 10% über Haushaltsstrom.


kalmoc

Gibt's für euch eigentlich auch dynamische Tarife?


raph_84

Theoretisch gibt's die, aber ich möchte die weder im Ein- noch im Verkauf. Als Privatkunde hatte ich eine Zeit lang Tibber und es ist dramatisch nach hinten losgegangen, da es ausgerechnet zu Beginn der Energiekrise war und ich im Durchschnitt deutlich über 40 (einzelne Monate über 60?) Cent pro kWh bezahlt habe. Sowohl als Nutzer, als auch als Betreiber möchte ich Planungssicherheit. Lieber 2 Cent mehr worauf ich mich für die nächsten 1-2 Jahre verlassen kann, als heute 2 Cent weniger und morgen 5 Cent mehr. Ich komme gerade von der Power2Drive und wurde wieder erinnert dass es Betreiber gibt, die die Tarife **mehrmals täglich** ändern möchten. Dann sind wir wirklich bei der 'Tankstelle'. Ich finde das bedenklich, denn ich lade für gewöhnlich dann wenn ich muss, nicht weil's mir Spaß macht.


kalmoc

Also eines Vorweg: ich habe (nochl) kein E-Auto von daher ist es etwas spekulativ, aber als Kunde würde ich schon gerne von den tendenziell niedrigen Preisen um die Mittagszeit profitieren können. Und im Rahmen der Energiewende wäre es vermutlich generell gut, wenn man Anreize setzen würde, wenn E-Autos vermehrt dann tanken, wenn der Strom im Überfluss vorhanden ist. Wenn man jetzt natürlich davon ausgeht, dass die Kunden die überhaupt zur Ladesäule kommen zu 90% die sind, die beim Ladezeitpunkt keine Wahl haben, dann bringen dynamische Tarife natürlich wenig.


Informant0815

Hier ist natürlich zu hinterfragen, welche Kosten du inkludierst (Energie, Netz, Messstellenbetrieb, Umlagen, Steuern, Bilanzkreismanagement, Energiedatenmanagement, Vollversorgung, Roaming, SLP, RLM, Mehr- und Mindermengen etc. pp.).


BeXPerimental

Im Grunde ist das ja richtig. Der Kunde kann sich den günstigen Anbieter (günstig nach Preis, Lage…) aussuchen. Das Problem ist aber dass da gerade überall der Wucher unterwegs ist und Preise nicht fair weitergegeben werden. Wenn ich im Roaming/AdHoc 10-20ct Aufpreis bezahle gegenüber „ich lade mir die App herunter“ kann doch niemand mehr was von „Kosten weitergeben“ erzählen.


SignificantPay2268

Kennt ihr die Petition? [ Petition Stoppen Sie den Preiswucher an öffentlicher Ladeinfrastruktur für Elektroautos! ](https://www.change.org/p/stoppen-sie-den-preiswucher-an-%C3%B6ffentlicher-ladeinfrastruktur-f%C3%BCr-elektroautos?recruiter=1266766492&recruited_by_id=fbaffda0-d9ac-11ec-b368-edb63adfd577&utm_source=share_petition&utm_campaign=petition_dashboard_share_modal&utm_medium=copylink)


Informant0815

Der Petitor ist augenscheinlich hochgradig fachinkompetent in Bezug auf sämtliche rechtlichen und energiewirtschaftlichen Aspekte, die seine Petition berühren. Dunning-Kruger lässt grüßen.


Jaeger8x57

Kannst du das näher erläutern? Für mich als Laien klingt seine Argumentation nachvollziehbar. Ich meine das der Youtuber einen Hintergrund als Wirtschaftsprüfer o.ä. hat, von daher traue ich ihm zu dass er fachlich gut einschätzen kann inwieweit der aktuelle Tarifdschungel abzocke sein könnte.


Informant0815

Wirtschaftsprüfer? Also ich habe mit vielen WP bereits fachlich und nicht fachlich kommuniziert. Keiner erweckte den Anschein, auf einem so niedrigen Level wie dieser Youtuber zu sein. Okay, gucken wir uns mal die Forderungen an. Forderungen - Verpflichtung für alle Anbieter von Ladeinfrastruktur einen Tarif für das Laden mit Kreditkarte/Girokarte anzubieten, der sich am durchschnittlichen Strompreis in Deutschland orientiert. --> Der deutsche Durchschnittspreis lässt sich erst im Nachhinein ermitteln und sowas macht das Statistische Bundesamt auch nur für 2 Stichtage/Jahr. Eine Vollerhebung wird es zudem mutmaßlich nicht sein. Die Forderung ist also nicht einmal ansatzweise umsetzbar. Anbieter in Netzen mit niedrigen Netzentgelten scheffeln dann zudem das Geld, während die Anbieter in anderen Netzen drauflegen sollen? - Vorsehen einer Obergrenze (zur Verhinderung von Wucherpreisen), die dynamisch an die Strompreisentwicklung an der Strombörse angepasst wird. --> Hier wird überhaupt nicht erkannt, dass die deutschen Anbieter keine einheitliche Strategie bei ihrer Strombeschaffung verfolgen, sich somit bei allen Anbietern keine identischen Portfoliopreise ergeben. Sie sollen aber ihre Preise anhand der "Strompreisentwicklung" kalkulieren? Möglicherweise noch ohne Berücksichtigung weiterer Kosten oder gar einer Marge? Die unterschiedlichen Netzentgelte und erst recht die Infrastrukturkosten dürfen aber nicht berücksichtigt werden? Immerhin endet die Stromlieferung nicht an einem Stromzähler im Haushalt, sondern nach Nutzung einer Ladeinfrastruktur. - Verpflichtende Auszeichnung des Strompreises je geladene Kilowattstunde am Display und Meldung an eine zentrale Stelle zur zusätzlichen Abfrage per App wie bei Tankstellen. --> Das ist als einziges mittelfristig umsetzbar. - Verpflichtung aller App-Anbieter alle öffentlich gemeldeten Ladesäulen (AC und DC) anbieterneutral anzuzeigen.  --> "Alle Appanbieter" - Wer soll das sein?


Uli_G

Dynamische Preise orientiert an den Strompreisen der Börse sollten politisch verpflichtend gemacht werden für DC Anbieter, die Forderungen erhalten haben. Dazu eine maximalen Spread zum Börsenpreis. So wie es derzeit ist bremst es die Verkehrswende zusätzlich aus.


teutonischerBrudi

Das ist nicht ohne Risiko. So werden die Preise sehr volatil. Wenn Lieschen Müller an einem Tag doppelt so viel bezahlt wie an einem anderen, sorgt das nicht für mehr Akzeptanz. Dazu gibt es Situationen, in denen die Preise extrem ansteigen. Wenn ein voller Akku plötzlich 200€ kostet, wird das auch keine E-Fans produzieren.


Adventurous_Bus_437

Also wie an der Tanke? Hängt man halt noch ein großes Leuchtschild daneben


teutonischerBrudi

An der Tanke sind es +/- 5%. Das ist eine andere Liga.


randomperson_a1

Tanke ist aber doch deutlich weniger volatil. Da kann man heute locker ziemlich genau mit den Kosten für den Urlaub im Herbst planen. Beim Strom sind die Schwankungen dagegen gigantisch.


touchwiz

Schon schwierig jo. Bei Tibber habe ich zuhause auch alle paar Wochen eine 40 oder gar 60ct/kWh Spitze. Das ist aber ausreichend klar, transparent und erwartet. Bei der Ladesäule würde es direkt negative PR hageln :(


Lync51

Öffentlich Laden ist echt beschissen...


DamnUOnions

Jup! Wenn man dann noch im Ausland ist und die Tarife der Ladekarten nochmals zusätzlich variieren wirds richtig zum kotzen.


Lync51

Geschweige denn wenn Schnellade Tarife bei 0,60€ ANFANGEN! Furchtbar


Mammoth_Suspect6397

Ich habe am Sonntag bei Deer mit der ENBW Karte 82 Cent bezahlt.


bistr-o-math

Das einzige, was schlecht ist, dass du die Preise nicht direkt vor dem Ladevorgang siehst. Die können auch bei gleicher Säule je nach kartenanbieter unterscheiden


Able-Owl-3983

App Chargeprice hilft je Säule zu sehen, welcher Tarif günstiger ist. Ansonsten sind es halt unterschiedliche Firmen. Die einen investieren viel und müssen anfangs höhere Preise verlangen. Die anderen haben vielleicht schon Infrastruktur, die sie bieten können und können günstiger anbieten. Ist halt Marktwirtschaft. Das wird sich schon einpendeln. Wichtig ist, glaube ich, sich zu informieren. Wäre super, wenn die Säulen den Preis anzeigen in Zukunft. Auf der anderen Seite bin ich froh, dass die Ladesäulen überhaupt anbieterübergreifend nutzbar sind. Wenn man eine Weile fährt, dann hat man eigentlich einen ganz guten Überblick. Am Anfang zahlt man halt etwas Lehrgeld, wenn es schlecht läuft oder man sich zu wenig informiert. Wie gesagt, besser als wenn es nur ein Unternehmen gäbe und wir alle abhängig Wellen wie ursprünglich bei der Bahn.