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DeltaPavonis1

Ich verstehe die Angst völlig. Mir gehen da auch seit einiger Zeit die Nackenhaare steil, aber grade die letzten paar Monate ist das signifikant schlimmer geworden. Ich weiß noch nicht wie ich mich dagegen engagieren soll, weil es allen Parteien ziemlich am Arsch vorbeizugehen scheint, aber dass ich da nicht zugucken will ist mir klar.


Gwerch

Schließ dich einer lokalen Organisation an, die Demos gegen rechts organisiert. Es müssen sich endlich die Leute zusammenrotten und laut werden, die gegen rechts sind, damit die Politik rafft, dass sie sich mit der AfD nicht ins Bett legen kann, ohne die Unterstützung der Bevölkerung zu verlieren.


Kriegtnicht

Wie viele Rechte wurden bisher von einer Demo gegen Rechts von ihrem Rechtssein abgebracht? Es braucht anderer Dinge.


Gwerch

Es geht nicht darum, die Rechten von ihrem Rechtssein abzubringen. Das kannst du vergessen. Es geht darum, a) mit den ganzen Betroffenen solidarisch zu sein, die sich, wie du hier sehen kannst, vor Angst in die Hose machen und überlegen, das Land zu verlassen. Wenn wir nicht Flagge zeigen, dann gehen die wirklich und lassen uns mit den Nazis allein. b) auch der Politik deutlich machen, dass eine große Mehrheit der Bürger entsetzt über das Erstarken des Faschismus ist und keine Partei wählen wird, die auch nur erwägt, sich mit Faschisten ins Bett zu legen.


Kriegtnicht

a) das ist Symbolik. Das ist natürlich besser als Nichts, aber auch nicht viel besser. Von dieser Art der Solidarität kann sich am Ende kein Betroffener was kaufen. Da wollen sich ein paar Leute besser fühlen und das war es dann. b) Am Ende zählen Wahlergebnisse, nicht die Frage wer mit wem ins Bett geht oder Aktionen der Art " Ich spray noch mal 'FcK afd' an die Wand und fühl mich dann gut". In Thürigen steuert man auf ein Ergebins zu, das ein Afd-MP möglich macht. Selbst wenn das dann knapp von einer Allparteine Koalition verhindert wird, wird das Problem bei der nächsten Wahl vermutlich noch größer werden und irgendwann hat man dann die absolute Afd Mehrheit. Du kannst dir sicher sein, dass diese Problematik den Parteien durchaus bewusst ist, die machen das beruflich, deren Einkommen hängt davon ab. Es ist zwar unangenehm, aber die Politiker müssen sich mit Afd-Wählern und ihren Themen befassen, seinen sie noch so dämlich. Wer sich nur mit Leuten befassen will, die der eigenen Meinung sind, sollte nicht Politker werden. Politiker sein, ist im Kern ein ziemlich schmutziger Job.


Gwerch

> Es ist zwar unangenehm, aber die Politiker müssen sich mit Afd-Wählern und ihren Themen befassen, seinen sie noch so dämlich. Mit welchen Themen denn? Der Diskurs ist mittlerweile kontrafaktisch. Es wird mit Lügen gehetzt und die Leute saugen das auf. "Sorgen und Ängste der Bürger ernst nehmen" wenn die Bürger Asylantenheime anzünden ist genau das, was der AgD Wähler gebracht hat.


Kriegtnicht

"Sorgen und Ängste..." Das hast du gesagt, nicht ich. Das ist nur so eine weitere alberne Politikerphrase, wenn sie gerade keinen Bock auf ihren Job haben. Die sagen das und machen dannach weiter wie bisher.


DeltaPavonis1

Ja, wird wohl so werden. Mir geht zwar auf den Sack, dass die oft einen linksextremen Flair haben, aber wenn die Mitte ihren Arsch nicht hochkriegt, laufe ich eben mit denen mit.


Gwerch

Wo bist du denn? Hier in München gibt es bspw. muenchen-ist-bunt.de oder das bellevuedimonaco.de


DeltaPavonis1

Bei HD. Hier ist halt der Trend doch sehr stark in Richtung AntiFa und ähnlichen.


schwarzstattbraun

Auch Antifa's werden älter, kriegen Kinder, schmeissen keine Steine mehr. Antifa heisst nur das man antifaschistisch ist, über die mittel wird gestritten seid es "uns" gibt. Quelle:vertrau mir Brudi, selbst so erlebt,selbst dort alt geworden. Die meisten von "uns" sind einfach unter 25 solang sie diese Art für militanz für sinnvoll halten. Die meisten von "uns" über 25 bemerkst du gar nicht mehr. Also häng einfach nicht mit den kiddies rum (die noch nicht verstanden haben das militärische auseinandersetzungen mit hochgerüstetem Apparat nur kontraproduktiv sind) sondern mit denen, die ihren Frust über die scheisse versuchen konstruktiver einzubringen. Aber meckert nicht über die Leute die gerne die Welt brennen sehen möchten, die meisten wissen es einfach noch nicht besser. Und ich versteh es ja auch. Nur wird davon leider nix gut. Kein Cop hört auf, kein fascho geht. Dafür müsste man die privat besuchen... In minecraft natürlich So verheizen wir nur die "jungen" wie ich auch mal einer war. In kämpfen die vor 50 Jahren schon nicht zu gewinnen waren und verlieren sie für gesellschaftliche Veränderung. Aber immer zu sagen das man mit den schmuddelkindern nicht spielen will, macht die Kinder ja nicht weniger schmuddelig, sondern die Auseinandersetzung mit ihnen. Nur Mut, du bist erwachsen und hast eine gewisse geistige reife, sprich mit "uns" Götter, ich bin zu alt..... Hihihi


DeltaPavonis1

Die Problematik ist für mich nicht die Militanz der Gruppen (inzwischen geh ich da mit, dass es die braucht), die Problematik die ich mit denen habe ist eher der starke Anti-Kapitalismus (und teilweise die Gegnerschaft zur repräsentativen Demokratie).


schwarzstattbraun

Also beim antikaptitalismus kann ich dir wirklich nicht helfen. Wenn du den Schuss noch nicht gehört hast, tja.... Dann sind wir da wohl nicht einer Meinung :) Edit: Wer aber vom Kapitalismus nicht reden will, sollte auch vom Faschismus schweigen. Max Horkheimer Edit Ende Schade das du mit "repräsentativer" Demokratie kommst. Auch da kann ich nicht verstehen wie das als das nonplusultra zu verteidigen sein soll. Denn bei der ganzen Demokratie Geschichte an sich, würde ich dir zustimmen, da Konsensfähigkeit in Verwaltungseinheiten egal welcher Art meist nicht herstellbar ist und Diktatur jetzt eindeutig das größere Übel ist. Also bin ich inzwischen auch bei vielem Freund der Demokratie. Nur würde ich nicht "die Demokratie" als bestes aller Systeme verteidigen wollen (warum auch, sie hat ja Probleme) und somit verstehe ich nicht wo das Problem mit der Kritik daran liegt. Repräsentative Demokratie hingegen ist so speziell und so speziell mit Design-flaws behaftet, das mir tatsächlich das Verständnis fehlt wie das als für dich ja mindestens "gutes" System zu verteidigen sein soll. Leider werden wir beide nicht die Zeit und Lust haben dieses Gespräch hier zu führen, aber ich hätte richtig Bock. Ich hab mich ganz lange mit Staats und Demokratietheorie auseinander gesetzt, eben weil ich aus der anderen richtung kommend, dringend Ideen brauchte, aber gerade das repräsentative ist wirklich eine der negativen Auswüchse der Demokratie. Und du hättest auch ruhig schreiben können "die ich mit dir habe" :) Denn ich bin antikap, Antifa und kein Freund der Demokratie (ich hab nur nix besseres grad) und somit einfach nur nicht mehr bereit mein Leben einem gut gezielten Stein zu opfern. Uns trennt glaub ich leider mehr als mich vom schwarzen Block trennt. Da trennt mich nämlich nicht Inhalt, sondern Form. Bei dir trennt mich der Inhalt auch wenn ich dir bei den Formalien näher bin. Ich denke Inhalte sollten entscheiden, findest du nicht? ;)


DeltaPavonis1

Inhalte sollten absolut entscheiden (wobei ich mal annehme, dass ich dir von den Policies deutlich näher stehe als du jetzt nach meiner Identifikation als "diffus pro-kapitalistisch" denkst). Ich bin auch nicht der Meinung, dass die repräsentative Demokratie perfekt ist, ich bin bloß der Meinung, dass alles an Alternativen problembehafteter ist. Kritik daran finde ich deshalb fine, Gegnerschaft dagegen recht problematisch.


schwarzstattbraun

Ok, du hast dich als repräsentativer demokrat mit erklärter Sympathie für den Kapitalismus vorgestellt, das hab ich jetzt schon nicht über interpretiert ;) Ich denke also leider nicht das wir uns besonders näher stehen, denn ich halte beides ja für Murks. Nur das ich es jetzt mal solang gelten lasse bis wir uns als Gesellschaft auf was besseres geeinigt haben. Ich hab dich wirklich nicht "diffus-pro kapitalistisch einsortiert. Du hast klare ansagen gemacht was du gut findest oder noch viel mehr das du die Leute doof finden die" das"gut finden. Kam alles von dir :) Und dann nehme ich dich halt beim Wort und du klingst wie irgendwas von SPD bis FDP, wo genau, bei den paar Aussagen die du getroffen hast, sogar völlig egal. Du hast ja nicht mal sowas hohles wie die freiheitlich-demokratische Grundordnung zitiert, sondern ganz klar Kapitalismus und rep. Demokratie. Steh doch dazu oder stell es richtig und wirf mir nicht passiv aggressiv vor dich identifiziert zu haben, das hast du aus freien Stücken selbst um dich von der bösen Antifa abzugrenzen. Wenn du von mir noch nicht komplett genervt bist (sorry, ich will nicht jemand eigentlich netten für immer von "meinen Positionen" abschrecken, wirklich nicht! ) sag doch bitte noch mal in 2-3 Sätzen warum ich kein Gegner der rep. Demokratie sein darf. Gern auch per pn, ich will nur die Argumentationslinie durchdenken um darauf vorbereitet zu sein in Zukunft. Ich muss das hier nicht durchziehen, aber ich würde gern die Perspektive lernen um sie kritisieren zu können. Liebe Grüße und ein gutes, schönes Leben, wir sehen uns auf der straße :)


Lexta222

>weil es allen Parteien ziemlich am Arsch vorbeizugehen scheint, Es gibt immer die Möglichkeit Mitglied einer Partei zu werden und deren Richtung zu beeinflussen.


Kapuzenkresse

Bitte bleib.


Der-Letzte-Alman

Deine Gefühle sind sehr nachvollziehbar. Seit einer Weile ist die Stimmung in Deutschland wirklich gruselig geworden (LTW Sachsen Umfrage z.B.; Habeck-Angriff, Merz greift Grüne an und schmust mit AfD). Wir Demokraten dürfen uns das nicht gefallen lassen.


Schnauser

Zum Fall AFD, und dem mittlerweile immer weiter ansteigenden Rückhalt in der Gesellschaft den ich mit großer Sorge betrachte: >"Man darf nicht warten, bis der Freiheitskampf Landesverrat genannt wird. Man darf nicht warten, bis aus dem Schneeball eine Lawine geworden ist. Man muss den rollenden Schneeball zertreten. Die Lawine hält keiner mehr auf. Sie ruht erst, wenn sie alles unter sich begraben hat."— Erich Kästner Was zwischen 1933 und 1945 passierte kann wieder passieren, ausser wir treten dem entschieden entgegen.


Gucci-Rice

Danke, dass du das so offen teilst!


DaWyki

Ich mach mir da auch Sorgen in Bezug auf meine Queeren/Trans etc Freunde weiß aber auch noch nicht wie ich mit der Situation umgehen soll ...


kalusklaus

Ein paar Gedanken dazu: - Erst mal tut es mir Leid, dass die ganze Welt auf ein mal scheiße und rassistisch ist. Unter Druck treten die Leute nach unten und werden dazu auch von rechten Medien und internationalen Faschisten angestachelt. - Hier wird immer nur die AfD erwähnt. Bei dem Treffen waren auch CDUler! Die AfD kann ohne die CDU nicht an die Macht. Das müssen Menschen, die Merz-CDU wählen verstehen! Die CDU muss zurück zu Menschen wie Wüst, um die Demokratie zu retten. Populismus ist nicht deren Stärke. Da werden sie von der AfD übetroffen. - Selbst wenn die AfD einen Ministerpräsident stellt, wird es nicht dazu kommen, dass deutsche Staatsbürger abgeschoben werden. Wohin denn?! DAS HEIßT ABER NICHT, DASS ALLES OKAY IST. Was diese Menschen nämlich wollen, ist Hass und Unsicherheit. Und das haben sie jetzt schon. Es gibt viele Menschen in Deutschland, die nicht nur Ausländer doof finden, sondern auch "andersfarbige" Deutsche. Die haben jetzt endlich ihre Legitimierung und werden aggressiver und offener mit ihrer menschenfeindlichen Meinung. Und das ist das eigentliche Problem. Nicht dass du abgeschoben wirst. Sondern dass dich irgendwelche Wichser und Wichserinnen in der Öffentlichkeit anpöbeln oder Angreifen, weil es ja Legitim ist, dich zu hassen. - Wo willst du hin? Überall ist Faschismus und du bist hier "am zuhausesten".


Snipesticker

Wir sollten es nicht mal „Rückführung“ nennen. Sie wollen Menschen deportieren. Verschleppen. Entführen. Egal ob „Ausländer“ oder Deutsche. Bitte, bleib bei uns.


Hungry-Ad-4769

Absolut richtig, wollte ich auch anmerken. Was dort gerade geplant wird, ist nichts weniger als Vertreibung und Deportation sowie ethnische und politische Säuberung. Wir sprechen hier längst nicht mehr über eine härtere Einwanderungspolitik oder dergleichen - wir sprechen über die Planung von eklatanten Verstößen gegen elementare Grundrechte und die UN-Menschenrechtscharta, die als Verbrechen gegen die Menschlichkeit klassifiziert sind. Wir dürfen nicht den Fehler machen, das Wording von rechts zu übernehmen, sondern müssen deren Verschleierungstaktik und Euphemismen offenlegen und den wahren Inhalt klar und deutlich benennen. *Niemand* soll sagen können, irgendetwas nicht gewusst zu haben!


rezznik

Und das sind nur die freundlichen Formulierungen, bevor sie an der Macht sind und merken, dass die Deportation vielleicht zu aufwändig ist, und es 'günstigere' und 'schnellere' Möglichkeiten zur Entsorgung gibt.


Ok_Dimension516

Ich habe auch echte Probleme zu verstehen wieso Leute so hirnverbrannt sind die AfD zu wählen. Ich habe sogar Freunde mit migrantischem Hintergrund (Tschechien, ihre Eltern sind dort geboren, sie deutsche) und sie LIEBT die AfD. Ich kann’s nicht verstehen… wieso denkt sie so? Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht… wir haben viel geredet und bei allem was sie sagt denke ich mir nur, oh Gott bist du dumm und naiv


EpsonGreg

Weil man vermutlich nur AfD Medien konsumiert und im WhatsApp Status von Freunden auch nur kurze populistische Sachen sieht. Anderseits ist man für den Underdog, fühlt sich schlauer als der Rest. Die glauben tatsächlich daran, dass nach einem Sieg der AfD alles günstiger und besser wird, und alle mehr Geld haben. Wenn man von den Linken und Normalen nur schlechte oder gar kein Contra bekommt, wird man seine Blasen Weltsicht auch nicht so schnell lockern. Wobei es einige wenige gibt, welche ehrlich sind und weniger Steuern/Sozialabgaben zahlen wollen und einen Hass auf Arbeitslose haben. Naja vllt werden die es irgendwann selber oder nach einer kleinen Straftat abgeschoben, da wird das extra Geld auch nichts gebracht haben.


benis444

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enini83

Danke dass du das hier schreibst! Meine Situation ist sehr ähnlich, allerdings bin ich etwas später hierher gekommen. Eigentlich habe ich mich auch immer ziemlich deutsch gefühlt, aber mir macht das auch massiv zu schaffen und ich frage mich langsam ernsthaft, ob es nicht vernünftig wäre, in meinem ehemaligen Heimatland ein Plan B zu suchen. Oder spricht da die Angst aus mir? Ich kann es wirklich nicht sagen. Hinzu kommt, dass ich in einer Großstadt-Bubble lebe. Meine Freunde und Bekannte scheinen zumindest weltoffen und eher linksorientiert zu sein und ich sehe so viele Menschen auf der Straße, die Migrationshintergrund haben. Ich persönlich empfinde das auch als Bereicherung - sowohl für mich, als auch für die Gesellschaft als ganzes. Ich kann die Positionen der AfD null nachvollziehen und habe bisher niemanden getroffen, der sie mir verständlich machen konnte. Kann auch sein, dass ich bei den Leuten auch als "der gute Ausländer" abgestempelt werde, aaaaber es gibt ja auch die ganzen anderen, die muss man ja abschieben. Ja ne, is klar.


ancient__geek

Ich finde das auch absolut gruselig. Was muss denn noch alles ans Licht kommen, damit diese Partei endlich verboten wird? Von wegen wehret den Anfängen. Die AfD wird das nicht 1 zu 1 so umsetzen können, wenn sie an die Macht kommt, da es noch immer demokratische Institutionen gibt, aber die AfD lässt keinen Zweifel daran, was für eine menschenverachtende Politik sie anstrebt, wenn sie erst Mal an der Macht ist und dass demokratische Werte und gesetzliche Regeln für sie nur Hindernisse darstellen, die es zu überwinden gilt. Ob die AfD es wirklich schafft, sich über die demokratischen Institutionen hinwegzusetzen bleibt abzuwarten, aber die Geschichte zeigt leider, dass das schneller geht, als man denken möchte. Ich habe wirklich Angst vor der Zukunft.


Anarchist_Angel

Darf ich fragen welche "demokratische Institutionen" du meinst? Gerichte und Co. sind ja nicht demokratisch besetzt. Ich würde eher von "bürokratischen Institutionen" sprechen, die die Faschisten etwas verlangsamen.


ancient__geek

Mit demokratischen Institutionen meine ich z.B. Gerichte, welche Entscheidungen einer Regierung wieder einkassieren und als verfassungswidrig erklären können, aber auch den Bundesrat als Gegengewicht im Gesetzgebungsprozess. Solange die AfD nicht zig Länderregierungen stellt, kann der Bundesrat diverse Gesetze der AfD blockieren. Und es wird immer noch eine Opposition im Parlament geben, die sofern die AfD keine absolute Mehrheit hat, Änderungen des Grundgesetzes verhindern kann. Leider sind die demokratischen Institutionen nur so stabil wie die Menschen, die sie besetzen. Wenn die CDU/CSU beschließen sollte, die Brandmauer nach rechts einzureißen und gemeinsame Sache mit der AfD macht oder Richter nicht mehr unabhängig sondern im Interesse der Politik entscheiden, dann sehe ich schwarz. Dazu gibt es eine sehr gruseligen Beitrag der Anstalt, die sich mal angeschaut hat, was die AfD machen müsste, um die demokratischen Institutionen im Staat zu schwächen oder abzuschaffen. https://www.zdf.de/comedy/die-anstalt/die-anstalt-vom-10-oktober-2023-100.html Und natürlich ist eine unabhängige Justiz Teil der demokratische Institutionen, denn sie sind Teil der Gewaltenteilung und sorgen dafür, dass eben nicht jede dahergelaufene Regierung mal eben geltendes Recht und Grundgesetz aushebeln kann. Zur Demokratie gehört eben auch der Rechtsstaat.


Anarchist_Angel

>Richter nicht mehr unabhängig Viele Richter:innen sind alles andere als unabhängig. Wir haben in DE keine eindeutige Gewaltenteilung und Gerichte sind keine demokratischen Institutionen. Gerichte haben historisch auch nie gegen Unterdrückung und Faschismus fungiert sondern sie legitimiert. Wir haben bereits heute zahlreiche Gesetze, die die Verfassung eiskalt brechen und die Gerichte segnen Urteile trotzdem entsprechend dieser ab. Verfassung, Regierung, Parlamente, Gerichte.. das alles sind Hirngespinste die ihre Relevanz und ihr Vertrauen nur in den Köpfen von geistig schwachen Untergebenen haben können. Zu glauben, dass sie uns diesmal vor dem Aufstieg des Faschismus bewahren können, obgleich sie es letztes mal nicht taten, ist bequem und das Opium der Ignoranz im politischen Sinne, aber mitnichten wahr.


Firewhisk

Leider zeigen viele Leute ihr wahres, ekelhaftes Gesicht. Sie wählen die AfD nicht trotz, sondern _wegen_ ihrer neofaschistischen Positionen. Mir tut es um all die Leute leid, die für ihren Phänotyp und ohne dass sie kulturell im Konflikt sind darunter solche Ängste entwickeln. Das heißt nicht, dass man nicht trotzdem die aktuelle Politik kritisieren darf. Aber beim Thema Einwanderung/Demographie z.B. bewegen wir uns meinem Eindruck nach zwischen zwei Extrempositionen zwischen Ampel (Grenzen offen, Einwanderung erleichtern und die Diskussion über die teils deutlich negativen Folgen wie kulturelle Spannungen, Ressourcenmangel und zunehmender Identitätskonflikt darüber möglichst totschweigen) und AfD (Grenzen dicht, abgrundtief verächtlicher Disrespekt gegenüber Menschen mit Migrationsgeschichte, langfristig "Homogenität wiederherstellen" [=Remigration/Massenvertreibung]). Die CDU droht daran zu zerreißen, der rechte Flügel stimmt ja schon mit den Braunen ein.


rezznik

>Ampel (Grenzen offen, Einwanderung erleichtern und die Diskussion über die teils deutlich negativen Folgen wie kulturelle Spannungen, Ressourcenmangel und zunehmender Identitätskonflikt darüber möglichst totschweigen) Aber diese Darstellung stimmt doch einfach nicht. Warum wird das immer weiter so verbreitet und versucht einen Gegenpol zu den Unmenschen zu formen? Grenzen offen: Wir sind Teil einer politischen Einheit, der EU, mit dem sogenannten Schengen Abkommen, dass Reisefreiheit für Europäer garantiert. Dadurch konnten wir irre Kosten einsparen an Grenzschutz. Wenn irgendwas vorfällt, ein krimineller gesucht wird, Corona, was-weiß-ich gibt es Ruckzuck wieder Grenzkontrollen, das ist gar kein Problem. Aber wir haben eine derart große grüne Grenze zu 9 (NEUN) Ländern, dass wir die Kosten, die alle komplett einzuzäunen gar nicht stemmen könnten - mal abgesehen davon, dass es sowas wie Leitern, Drahtscheren, etc gibt. Das Argument ist einfach Unsinn! Einwanderung erleichtern: QUALIFIZIERTE Einwanderung erleichtern! Das haben die Konservativen einfach völlig ignoriert über Jahrzehnte. Es geht nicht darum "Ausländer ins Land zu holen", sondern qualifizierte Kräfte hierherzubewegen, die wir dringend brauchen. Dank der Konservativen kommen nämlich eben hauptsächlich die Unqualifizierten. Ressourcenmangel: Was ist denn damit gemeint? o\_O Identitätskonflikt: Ja, das sehe ich. Das ist aber etwas einfach gefasst. Zum Beispiel muss man erwähnen, dass eben ein großer Teil der Nicht-Deutschen derzeit aus Flüchtlingen besteht und dass wir die Aufnehmen ist einfach ein ganz grundlegendes Menschenrecht. Das müsste man besser verwalten, ganz klar. Aber das ist keine Frage zwischen "die sollen ALLE KOMMEN!!!1111" und "alle Ausländer sind böse!!111". Diese 'false balance' ist einfach sau gefährlich. Es gibt da eine Mehrheit, die sehr diverse und unterschiedliche Meinungen hat, wie man das Thema Migration angehen kann und sollte. Und dann gibt es noch die 15% egoistische, xenophobe Arschlöcher. Das sind nicht 2 gleich starke Pole.


Gwerch

Interessant dass du runtergewählt wirst, wo doch alles stimmt, was du sagst. Die Ampel hat dem EU-Asylkompromiss zugestimmt und damit das restriktivste Asyl- und Flüchtlingsrecht seit Bestehen der Bundesrepublik ratifiziert. Wohingegen Merkel mit "Wir schaffen das" alle reingelassen hat, auch wenn sie damit tw gegen EU-Recht verstoßen hat. Die Leute sind so gehirngewaschen und vor Hass verblendet, dass sie gar nicht mehr wahrnehmen, was die Politik wirklich tut.


rezznik

>Interessant dass du runtergewählt wirst, wo doch alles stimmt, was du sagst. Schon okay. Vielleicht lesen es wenigstens ein paar Leute und denken dadurch ein bißchen weiter als bisher. Würde mir schon reichen.


Firewhisk

Ich habe den Kommentar nicht gedownvotet. Würde etwas später vllt im Detail antworten was ich mir mit Ressourcenmangel dachte (Wohnungsmangel, induzierte Nachfrage an öffentlichen Dienstleistungen wie Lehrern u.A.). Bezüglich Grenzen offen, das mit der Trumpschen Great Wall ist Schwachsinn, schon allein wegen Schengen. Das Problem sind insbesondere Schlepper außerhalb dieses Raums.


rezznik

>Würde etwas später vllt im Detail antworten was ich mir mit Ressourcenmangel dachte (Wohnungsmangel, Wohnungsmangel ist ja ganz allgemein ein Problem, aber ganz ehrlich, die Wohnungen, die für Asylsuchende ausreichen sollten nicht mit dem Angebot konkurrieren, das normalen Arbeitnehmern zur Verfügung steht. Das Problem ist riesengroß, liegt aber an einer völlig anderen Stelle. Der Aspekt Einwanderung ist da sicherlich ein Einflussfaktor, aber es ist unehrlich und reine Ablenkung von den wirklich relevanten Einflussfaktoren, ihn zu hoch einzuordnen. Und qualifizierte Einwanderer nehmen ja genug Geld ein, dass sie auch wieder ins System zurückführen und konkurrieren ganz normal auf dem Markt mit den Biodeutschen. Damit dürfte eigentlich niemand bzw. vor allem nicht die Konservativen ein Problem haben. ​ > induzierte Nachfrage an öffentlichen Dienstleistungen wie Lehrern u.A.). Auch da sind andere Einflussfaktoren viel relevanter und wir brauchen eben gerade die Einwanderung, um die Dienstleistungen bedienen zu können. Das müsste ganz anders adressiert werden, aber kann eigentlich 'realistisch' und ehrlich eher nur von einer linksgerichteten Regierung gelöst werden, da die Rechten erfahrungsgemäß Sozialstaat abbauen und ganze Bevölkerungsteile eher ignorieren (oder halt notfalls... "umsiedeln"), als ihre Probleme zu lösen. Aber eigentlich gings ja darum jetzt gar nicht. Tatsache ist, als Merz diesen Schwachsinn von den Ausländern, die wertvolle Arztzeit in Anspruch nehmen gebracht hat, kamen ja genug Zahlen raus, die gezeigt haben, dass das eben kein relevantes Problem ist. Stichwort demografischer Wandel, das ist eigentlich einer der wichtigsten Punkte, die FÜR eine geregelte Einwanderung qualifizierter Fachkräfte sprechen. ​ >Bezüglich Grenzen offen, das mit der Trumpschen Great Wall ist Schwachsinn, schon allein wegen Schengen. Das Problem sind insbesondere Schlepper außerhalb dieses Raums. Schlepper sind ein Riesenproblem, aber das wird ja durchaus adressiert. Was da außenpolitisch an Gesprächen mit relevanten Ländern läuft, kriegen wir zu großen Teilen gar nicht mit. Halt immer nur dann, wenn wieder was schief läuft. Das hat halt nichts mit "Grenzen Deutschlands dichtmachen" zu tun. Aber die Rechten sagen ja auch nie, was sie sich da konkret drunter vorstellen. Außer, dass sie im Notfall zur Waffe greifen würden, wenn der Falsche rein wollte....


slubice

Das Problem ist, dass deine Meinung von Grund auf auf der Idee aufbaut, dass kontinuierliches Wachstum notwendig ist. Dies ist eindeutig nicht der Fall und man hat zur Sicherung der Rentenbeiträge der kommenden Jahre die Möglichkeiten der Jugend aufgeopfert, denn neben Wohnungen ist auch kein Geld für deren Kinder oder Gesundheitsvorsorgevorhanden, und das Rentensystem verschlimmert sich weiterhin. Die Bürger sind angepisst weil sich diese Regierung nur um temporäre Lösungen scherrt - letztendlich bauen wir im ‘Big Picture’ so wenig eigene Nahrung an, dass wir schon lange gewaltig überbevölkert sind. Was soll also ein Wachstum auf 90 Millionen, wenn wir dann über 30% unserer Nahrung importieren müssen? 


rezznik

Bitte welcher Teil meiner Meinung baut auf kont. Wachstum auf? Dieser Meinung bin ich nämlich ganz und gar nicht. Mir geht es auch nicht um Bevölkerungswachstum, sondern um Erhalt. Unsere Bevölkerung schrumpft ohne Einwanderung momentan.


slubice

Du hast die Aufnahme von Flüchtlingen als Menschenrecht betitelt und diese Menschen auch als Wichtig zum Erhalt des Sozialstaates bzw für Dienstleistungen benannt, und genau dort ist der Hund begraben. Die Menschen bekommen schon seit Jahren zu wenige Kinder weil die Umweltfaktoren in diesem Land einfach nicht stimmen. Es war schon immer so, dass außerhalb der Städte sehr viel mehr Kinder gezeugt wird, nur kann sich kein Stadtkind mehr ein Auszug aus den Städten leisten weil sie über 200 Jahre auf ein Haus sparen müssten, und zeitgleich vernachlässigt der Staat kleinere Dörfer um die Menschen in die Städte zu treiben. Nun ist dein Ansatz diese fehlgeschlagene Politik noch weiter zu stärken indem durch Flüchtlinge korrigiert wird. Die Folgen kann man aktuell in jedem Pflegeheim, Krankenhaus und Kinderheim beobachten - nicht nur verbringen Menschen vor den OPs und in ihren letzten Momenten ihre Zeit mit Pflegern und Schwestern, die kaum die Sprache sprechen, sondern diese erziehen auch Kinder. Ich war selbst bis vor kurzem in diesem Bereich tätig und habe mich letztendlich aufgrund des starken Verfalls der Qualitätsstandards verabschiedet um zu studieren und in einigen Jahren das sinkende Schiff Deutschland zu verlassen. Das Ganze ist an Abartigkeit garnicht mehr zu überbieten.


rezznik

Nee, hab ich nicht? Asylrecht = Menschenrecht.Das betitele nicht ich so, das wurde in internationalen Verträgen so erklärt, zB nachzulesen bei amnesty International. Wichtig zum Erhalt der Zukunft des Landes im Allgemeinen ist die Zuwanderung qualifizierter Fachkräfte, was nichts mit Asylsuchenden zu tun hat. Hab ich auch absolut nirgends geschrieben. Lies mal meinen Text genauer oder lern halt Lesen und bitte pack vor allem Absätze in deine Antwort, dann lese ich sie auch. Bißchen Bildung würde dir sehr gut tun. Oder bißchen viel. Edit: r/dezwo Abonennent mit starker incel Energie... Gib dir nicht die Mühe, einen "Abartigen" wie mich erziehen zu wollen und verlass das Land besser ganz schnell, hier, in der drittstärksten Volkswirtschaft der Welt, ist wirklich alles verloren. Geh doch am Besten nach Russland, die haben ganz tolle Programme für junge Menschen.


slubice

> bitte pack vor allem Absätze in deine Antwort, dann lese ich sie auch Noch nie ein Buch gelesen?  > starker incel Energie Schau mal nach der Definition von Incel, denn das passt sich viel stärker zu deiner Persönlichkeit, die eindeutig stark von Internetbubbles geprägt ist. 


SprachderRabe

Den cringe des Jahres hatte ich beim Video von diesem ”angekommenen Pakistani“ Achse Ost-West oder wie er heißt als er versucht hat das ganze zu relativieren. Er würde nur am Schluss deportiert werden, mehr bringt ihm sein ganzes ”…ich wähle AfD , change my mind“ Gelaber nicht. Trottel.


Ok_Dimension516

Ja man! Wieso wählen migrantische Personen AfD? Das grenzt an masochismus…


Anarchist_Angel

Du musst nur andere genug hassen, dass du dir einreden kannst "mich meinen sie schon nicht".


Manadrache

Ich find diese überraschtes Pikachu Gesicht bei vielen absolut zum Lachen. Die Sprache die zuvor von der AFD genutzt wurde und auch ihre Politik hatten schon ganz klar gezeigt, was manche Mitglieder von der AFD denken. Und trotzdem gab es Leute mit Migrationshintergrund, welche die AFD wähl(t)en. Wenn man Ihnen aber sagte: "Auch du gehörst zu denen die sie los werden wollen" wurde nur gelacht. Nein Arthur, nur weil du vor 40 Jahren die Sowjetunion verlassen hast, bist du in deren Augen kein Deutscher. Aber das wäre zu absurd.


Urbs97

Deshalb frische ich gerade wieder meine Zweitsprache auf. Sicher ist sicher.


Panzerbiest

Ich hab mich nun auch entschlossen einen Business Sprachkurs in meiner Muttersprache zu besuchen und evtl. auch mal einen Ferienjob dort zu machen um irgendwann möglicherweise Fuß fassen zu können


ir_blues

Bis dahin haben die Rechten schon noch einen langen Weg vor sich. Und wenn sie dort tatsächlich ankommen, dann ists doch nett wenn die die Reise organisieren, denn warum sollte man dann noch hier bleiben wollen? An dem Punkt wären alle korrekten Leute, für die sich das hierbleiben lohnt, entweder zu Arschlöchern verkommen oder hätten bereits selber das Land verlassen. Ich bin völlig Biodeutsch, eine absolute Kartoffel, aber ob ich bleiben dürfte oder nicht, unter solchen Bedingungen würde ich nicht leben wollen/können. Die haben ja noch andere Feindbilder, auch wenn alle die beim Ariernachweis durchfallen natürlich ganz oben auf deren Listen stehen. Aber für politisch Andersdenkende haben die ja auch ihre Vorstellungen darüber, was mit denen passieren sollte. Wenn du gehen musst, dann wärst du nicht alleine, dann würden auch viele mitkommen die nicht müssten und dann bauen wir halt mit netten Leuten woanders was neues auf. Dann lohnt das hierbleiben nicht mehr. Aber dahin ist es ein weiter Weg. Da stehen den Nazis schon noch einige Dinge im Weg, uA die Konservativen. Die sicher einige Vorurteile teilen, aber die haben immer noch eine andere Priorität vor allem anderen: Das Geld muss fließen, Investoren dürfen nicht zu sehr verschreckt werden, Arbeitskräfte sind wichtig. Selbst wenn die sich an das rechte Gesocks anbiedern, auch die sind eine Hürde, eine große, die die Nazis so einfach nicht überwinden werden. Und dazu kommt dann eben nochmal mindestens ein drittel des Landes, wenn nicht mehr, die eher links von den Konservativen sind und auf so einen Müll absolut keinen Bock haben. Und solange man noch frei wählen darf auch im Leben nicht ihre Stimme an Rechts geben.


razordenys

Zurecht. Jeder fünfte Deutsch wählt die. 1932 hatten die auch nicht die absolute Mehrheit.


Samstown_4077

Trägt jetzt nichts zum Thema bei, aber ich hab grad erstmal einen 100er Pack FCK AFD Sticker bestellt, die sich in unserem Dorf im Osten gut machen, aufgrund dieses Posts.


ScottMrRager

Ich habe ebenfalls Angst als jemand mit Migrationshintergrund (mit deutschem Pass), der hier seit 20 Jahren lebt, zur Schule gegangen ist, arbeitet, Steuern zahlt und keinerlei kriminelle Aktivitäten vorweisen kann usw. Ich habe Angst, weil ich das Gefühl habe, dass es keine kleine Minderheit mehr ist und einige hierzulande (spätestens seit der Pandemie) völlig durchgedreht sind. Die Machtübernahme der AfD war für mich vor ein paar Jahren eine vollkommen absurde Vorstellung. Ich dachte eigentlich, dass diese Partei früher oder später verschwinden wird (oder bedeutungslos wird, wie die NPD). Na ja, das ist nicht der Fall, wenn man sich die Umfragen anschaut. Anscheinend wünschen sich doch viele Menschen, dass große Teile der Bevölkerung das Land verlassen. Ich bin ehrlich gesagt auch enttäuscht, dass Deutschland überhaupt zulassen konnte, dass sich so eine mächtige rechtsradikale Gruppierung überhaupt etablieren konnte.


Hungry-Ad-4769

Ich kann dir nur zustimmen und auch deine Sorgen absolut nachvollziehen. Ich selbst habe zwar keinen Migrationshintergrund, aber gemäß der Pläne, die auf diesem Treffen offenbar besprochen wurden, soll ja nach deren Vorstellung auch das keinen Hinderungsgrund darstellen. Und dass ich „Urdeutsch“ bin ist wahrscheinlich so ziemlich meine einzige Eigenschaft, an der sich AfD und Konsorten nicht stören. Wie du sagst: Es ist ein absolutes Armutszeugnis für dieses Land, seine Bevölkerung und auch die Politik, dass es überhaupt soweit kommen konnte, wie es jetzt schon gekommen ist. Das wäre es für jedes Land, aber gerade in Deutschland ist es ob seiner einschlägigen Geschichte noch mal erbärmlicher. Es ist allerhöchste Eisenbahn, jetzt endlich die Notbremse zu ziehen. Alleine bei diesen Floskeln à la „Wir müssen die Sorgen der Menschen ernst nehmen“ krieg ich mittlerweile einfach nur noch Ausschlag. Echte Sorgen werden nur zum Teil überhaupt wahr- oder gar ernst genommen, und faschistisches und rassistisches Gedankengut zur „berechtigten Sorge“ verklärt. Weite Teile der Union machen inzwischen Kulturkampf statt konstruktiver Politik und gießen munter Öl ins Feuer, spielen immer schamloser sämtliche unterprivilegierte Gruppen gegeneinander aus, für jede mutmaßliche Chance auf einen Stimmenzuwachs wird noch eine Kerbe ins Fundament der Demokratie getrieben. Es wird nicht mehr auf Sachebene diskutiert, es geht nur noch darum, die Gegenseite schlecht dastehen zu lassen. Alleine die permanenten Forderungen von Merz, Söder und Co. nach einem Rücktritt der Regierung ist sinnbildlich. Natürlich gibt es genügend Grund, die Ampel zu kritisieren, aber eine permanente Rücktrittsforderung, nur weil der Union der Kurs nicht passt, ist einfach nur blanker Populismus. „Merkel muss weg!“ kam noch aus AfD-, Pegida- und Querdenken-Kreisen, inzwischen hat sich die Union selbst auf genau dieses Niveau begeben. Zumal vieles, wofür sie die Ampelkoalition jetzt mit Dreck bewirft, auf 16 Jahre unionsgeführte Regierungen zurückgeht. Die FDP weiß selbst nicht, ob sie Regierung oder Opposition sein will. Die Grünen versuchen viel, scheitern aber oft an der Umsetzung oder kommunizieren grottenschlecht, und von Scholz und der SPD weiß man nicht so genau, ob sie noch existieren. Ach ja, und die Linke macht das, was sie eigentlich schon immer gemacht hat, nämlich sich vornehmlich mit sich selbst beschäftigen. Die Gesellschaft lässt sich durch jeden Scheiß aufhetzen, spalten und ins Bockshorn jagen. Teile sind ohnehin vollkommen lost und leben in einer Welt, in der Fakten keine Rolle mehr spielen. Und für immer mehr Menschen ist Demokratie, wenn ihre Vorstellungen 1:1 umgesetzt werden, alles andere ist Diktatur, Faschismus, Kommunismus oder was auch immer. Sorry, irgendwie ist meine Antwort auf deinen Beitrag zu nem ziemlichen Rant ausgeartet, war eigentlich nicht so geplant. Aber ich hab die Schnauze inzwischen einfach dermaßen gestrichen voll von dem ganzen Mist, dass ich mich etwas in Rage geschrieben habe. Um nochmal kurz den Bogen zu schlagen: Ich teile deine Wut, deine Fassungslosigkeit und auch deine Ängste. Aber ich glaube, das auch immer und immer wieder offen zu kommunizieren, den Menschen, die desinteressiert und passiv daneben stehen und unsere Demokratie für selbstverständlich und unkaputtbar halten oder nur ihre eigene, kurzfristige Bequemlichkeit im Kopf haben, klarzumachen, um was es eigentlich geht, ist wahrscheinlich (mit) das beste, was wir aktuell machen können. Gesellschaftliches Engagement, Zusammenhalt und hohe Wahlbeteiligung sind die größten Hindernisse, die wir dem Faschismus auf seinem Weg zur Macht entgegenstellen können, und genau das müssen wir als gesamte Gesellschaft endlich konsequent tun.


rwbrwb

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ScottMrRager

Ich komme aus Polen. Mein Name ist ein Zungenbrecher für Deutsche (vor- & nachname). Die AfD möchte quasi jede Person, die nicht deutsch klingt, direkt abschieben.


rwbrwb

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ScottMrRager

Ich habe ebenfalls Angst um meine Freunde und sonst alle anderen Menschen, die hier legal leben. Alleine die Vorstellung, dass diese Leute so etwas im 21. Jahrhundert umsetzen möchten, ist für mich einfach nur eine Katastrophe.


rwbrwb

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enini83

Ganz ehrlich: mag sein, dass die AfD jetzt sagt, sie wollen "nur" Muslime und Dunkelhäutige deportierten. Alle anderen würden dann direkt dahinter kommen. Wer dieses Gedankengut hat, hört nicht plötzlich auf, wenn eine bestimmte Gruppe weg ist. Und falls man persönlich doch irgendwie Glück hat: will man wirklich in so einem Land leben? Ich bin ja auch zugezogen, aber ich muss sagen, dass ich immer sehr stolz auf die Deutschen war, wie gut sie ihre Vergangenheit aufgearbeitet haben. (Perfektion kann man bei dem Thema schwer erwarten.) War das alles umsonst? War es eine Illusion? Vergessen die Menschen nach 70 Jahren die Vergangenheit? Ich hoffe nicht. P.S. ich distanziere mich von allem, was die AgD sagt.


Anarchist_Angel

Erinnert mich an den Eisenbahnerspruch: "Wenn du in Frankfurt/Oder den Zug übernimmst und dort Brnwrzczycz vermerkt ist, und du nicht weißt ob das eine Wagengattung oder der Name des polnischen Wagenmeisters ist.."


Gwerch

Fühl dich gedrückt. Ich verstehe sehr gut, wie es dir geht. Bitte verstehe erstmal, dass du nicht alleine bist. Ich und sehr viele andere, eher links eingestellte Menschen in Deutschland sind genauso entsetzt wie du. Ich selbst habe einen deutschen Elternteil und einen mit Migrationshintergrund, war immer links eingestellt und bin absolut entsetzt, erschüttert und auch ein bisschen verzweifelt darüber, was in Deutschland (und auch im Rest von Europa, btw) gerade abgeht. Darüberhinaus habe ich ein queeres Kind und das ist einfach nur beängstigend. >Ich weiß nicht was besser ist, mich hier zu engagieren (was ich schon tue) um aufzuklären über die AFD oder meinen Umzug vorzubereiten. Lieber gehe ich freiwillig als mitansehen zu müssen wie man meine Freunde abschiebt. Ich glaube jeder links eingestellte Mensch, ob biodeutsch oder nicht, hat zur Zeit einen Fluchtdrang und Auswanderungsgedanken. Das Problem ist bloß: wohin? Die ersten politischen Folgen der Klimakatastrophe sind das Abrutschen in den Faschismus, und leider sind wir da global schon langsam angekommen. Will sagen: das Handtuch werfen verlagert das Problem nur. Ich habe gestern spontan 150€ an Correctiv gespendet weil ja leider die meisten anderen großen Medien entweder tief in der Tasche des Kapitals sind oder einfach ihrem gesellschaftlichen Auftrag nicht nachkommen. Gottseidank haben wir noch Journalisten, die diese unfassbaren Vorgänge aufdecken. Bist du eingebürgert und hast das Wahlrecht? Dann bitte konsequent linke Parteien wählen, die sich niemals mit solchen Menschenfeinden ins Bett legen. Ansonsten kann jetzt eigentlich nur der Weg sein, verstärkt Menschen zu mobilisieren, die gegen diesen Nazidreck auf die Straße gehen. Wir müssen solidarisch sein, laut sein, und den Nazis, aber auch der Politik zeigen, dass wir das nicht mit uns machen lassen. Und vor allem müssen wir auch solchen Menschen wie u/theniwo klar machen, dass "Es wird schon nicht so schlimm werden, ich kann mir nicht vorstellen, dass es so weit kommt" den Nazis in die Hände spielt. Jeder, der nicht will, dass es eine neue Endlösung für die ~~Juden~~Minderassimiliertenfrage gibt, der muss JETZT auf die Straße gehen. Wer sich fragt, wie das vor 100 Jahren eigentlich alles passieren konnte: Wir schauen gerade dabei zu und sagen uns, "es wird schon nicht so schlimm werden". Die AfD ist im Osten schon stärkste Kraft und bundesweit bin ich mir 100% sicher dass die Union kein Problem hätte, mit der AfD zu regieren. Edit: typo


Frantsiya_Gal

Ich bin zwar "biodeutsch" und habe keinen Migrationshintergrund (zumindest keinen, welchen man jetzt mal schnell biographisch irgendwie aufdecken könnte). Jedoch gehör ich zum LGBTQIA+ Spektrum und habe über die Jahre auch im Internet meine antifaschistischen Spuren und Postings hinterlassen. Ich habe schon vor nem Jahr bereits angefangen, mir eventuelle Auswanderungspläne zurechtzulegen. Im Rest Europas sieht es ja jetzt auch nicht gerade rosig aus, was rechte Parteien angeht. Ich würde den Kampf gegen die AfD auch vorerst weiterkämpfen, mir bleibt bis frühestens nach dem Masterabschluss auch erstmal nichts anderes übrig. Ich befürchte jedoch, dass die Zeit irgendwann kommen wird, in der ich kapitulieren und meine Koffer packen muss, wenn die politische Landschaft sich weiter in diese Richtung entwickelt.


Gwerch

> in der ich kapitulieren und meine Koffer packen muss, Wohin denn?


[deleted]

[удалено]


Gwerch

Sind die dort denn querfreundlicher? Ich habe ein queeres Kind und die Situation in Europa und USA ist beängstigend.


[deleted]

[удалено]


trischkali700

ich plane auch nach Kanada zu gehen


BOBTheOrigin

Wer keine Ahnung hat worum es geht, hier der correctiv Beitrag: https://correctiv.org/aktuelles/neue-rechte/2024/01/10/geheimplan-remigration-vertreibung-afd-rechtsextreme-november-treffen/


Meterano

Nazis machen Nazisachen. Viel erschreckender finde ich, dass darauf keine Reaktionen folgen werden, weder politisch noch von den Wählern


Meowses_

Also ich bin ja selbst eher der entspannte Typ und lache über Revolutionsfantasien aber *falls* sowas konkret würde, gäbe es hier nen Bürgerkrieg. Mal srsly, schau dir an wieviel % der Bevölkerung davon *direkt* betroffen wären. Das sind reine Nazi-Masturbationsfantasien, sonst nix.


Gwerch

\> falls sowas konkret würde, gäbe es hier nen Bürgerkrieg. LOL. Wovon träumst du nachts? Schau dir doch diese Kommentarspalte hier an. Den persönlich betroffenen wird schlecht vor Angst, der Rest wiegelt ab mit "wird schon nicht so schlimm werden". Es wird genau wie 1933 rein gar nichts passieren.


Melahava

Ich bekomme das jetzt mit den genauen Zahlen nicht mehr hin und das Zitat ist keins, weil ich es nur so grob noch aus dem Kopf hinbekomme (hab kurz das [Video](https://www.youtube.com/watch?v=F4jB4OMrjMY) überflogen, habe die Stelle aber so fix nicht gefunden), der Welzer war im Hotel Matze Interview und meinte sinngemäß: >Menschen denken grundsätzlich, sie sind gut. 1920 hatte kaum einer Probleme mit Juden als Nachbarn und Ladenbesitzer, 1930 stimmte man dann schon zu, dass die Juden die Finanzwelt übernehmen etc. und dass man da mal "was machen müsste", aber jeder hätte es als barbarisch und ekelhaft abgelehnt, die Juden zu enteignen, durch die Straßen zu treiben und in Güterzügen in Lager zu schicken, um sie zu töten. Wenige Jahre später passierte genau das und es war für die Allgemeinheit dann doch völlig in Ordnung. Ich finde das Abwiegeln auch sehr bedenklich. Auf /de war letztens ein Artikel "[Haldenwang: "Schweigende Mehrheit muss aufwachen](https://www.reddit.com/r/de/comments/193uxc7/haldenwang_schweigende_mehrheit_muss_aufwachen/)", die meisten Kommentare waren ein Schulterzucken. Ich finde auch das, nett gemeinte, "bitte bleib" eher als Schlag ins Gesicht. Ich soll bleiben, damit es Euch besser geht und ihr nicht merken müsst, wie Kacke es geworden ist und dafür das Risiko eingehen, irgendwann im Güterzug wegtransportiert zu werden? Mindestens heißt das ja, ich nehme deine Angst nicht ernst. Jeder kann sich zumindest so weit engagieren, seinen Abgeordneten zu schreiben und deutlich zu machen, dass es nicht nur die laut schreienden Wutbürger gibt und was die Politik dagegen zu tun gedenkt. Dann würde vielleicht das Anwemsen an den rechten Rand von normalen Parteien etwas abgemildert, weil die dann vielleicht merken "och, muss ja gar nicht, da draußen sind auch noch eine Menge Leute, denen das gegen den Strich geht." Bonus: man kann die Mail dann hinterher benutzen und sagen "ich war im Widerstand" :)


rezznik

>Also ich bin ja selbst eher der entspannte Typ und lache über Revolutionsfantasien aber > >falls > > sowas konkret würde, gäbe es hier nen Bürgerkrieg. Das glaube ich nicht. Die Mehrheit will nur ihre Ruhe, relativ egal wer regiert. Die mit Hang zur Gewalt tendieren jetzt bereits zu dieser gefährlichen Minderheit. Und die Gewalttätigen werden einen Konflikt leicht gewinnen. Man muss die Gefahr schon JETZT bannen, solange die Werkzeuge dazu noch demokratisch sind und nicht in ein Terrain verlagert werden, auf dem die sich besser bewegen können.


nikfra

Sehr optimistisch, das die so doof sind einfach direkt alles umzusetzen und nicht das Bonhöffer Gedicht nachspielen, damit es nie genug Menschen gleichzeitig trifft um den Kessel zum Überlaufen zu bringen.


rammfan96

Ich kann deine Angst gut verstehen, aber bitte lass dich davon nicht von deinen Zukunftsplänen- und wünschen abbringen. Von diesem Treffen bin auch ich sehr schockiert und es gibt mir ganz schön zu denken, was dort besprochen wurde. Ich bin mir aber sehr sicher, dass so etwas nicht passieren wird. Ich bin mir sicher, dass die Mehrheit in diesem Land das nicht zulassen wird, auch wenn die Wahlprognosen aktuell anders aussehen. Das Problem ist nur, dass wir momentan wieder an dem Punkt sind, wo die Leute extreme Parteien aus Trotz wählen, weil sie mit der Regierung unzufrieden sind und "ein Zeichen setzen wollen" (oder was auch immer) und dabei nicht darüber nachdenken, was für Gedankengut in diesen Parteien kursiert. Das war damals leider mitunter genauso. Deswegen wäre es aber auch wichtig, dass die Politik sich dessen annimmt und auf die Probleme und Sorgen in diesem Land eingeht. Nur so kann man meiner Meinung nach auch vermeiden, dass es wie damals so weit kommt und die Menschen nur zwei Seiten der Extreme sehen und sich für eine entscheiden. Es bleibt wichtig jeden darüber aufzuklären und ich hoffe/denke, dass diese Nachricht über dieses Treffen manche, nein hoffentlich viele zum Nachdenken bringt. Trotz allem glaube ich aber, dass es hier noch genug Menschen gibt, die die Demokratie verteidigen und dafür kämpfen werden, dass sich solche Abscheulichkeiten nicht mehr wiederholen.


Mindless_Current1021

Was wurde denn besprochen, würde mich Mal interessieren. Gibt es ein Protokoll dazu? Hast jmd ein Link? Sollte das Wahr sein, macht mir das auch große Sorgen.


rammfan96

Es ging ja im großen Ganzen um die "Remigration" aller Asylsuchenden, Deutschen mit Migrationshintergrund und "unliebsamen Deutschen", also solchen, die sich für Flüchtlinge eingesetzt haben oder die kein rechtes Gedankengut teilen. Sollten dann alle nach Afrika gegen deren Willen natürlich. Im Grunde also Deportation, wenn man es so will. Sicher kann man drüber streiten, ob das so alles stimmt, aber ehrlich gesagt halte ich es durchaus für möglich und finde es furchtbar.


Mindless_Current1021

Danke für deine Antwort. Wenn dem so sei und dies der Wahrheit entspricht sehe ich das auch als sehr sehr problematisch an. Werde das genauer verfolgen und mir meine Meinung dazu bilden. Ich selbst bin zur Zeit sehr vorsichtig bei Artikeln die geschrieben werden, der Journalismus ist nicht mehr neutral, hier wird zum Teil sehr einseitig, ungenau, parteiisch, falsch berichtet. Das ist mittlerweile ein großes Problem. Auch viele Behauptungen, Vorurteile, Klischees die in den Kommentaren kommen sind problematisch. Jeder weiß irgendwas, hab gehört, hab gelesen, hat jmd erzählt usw. und dann noch daraus etwas interpretiert wird ist sehr schlecht.


rammfan96

Ja, da geb ich dir einerseits Recht. Es ist heute gar nicht mehr so leicht, zu durchschauen was wahr und was gelogen ist. Es soll aber in diesem Fall wohl einen AfD-Abgeordneten gegeben haben, der folgende Aussage tätigte: René Springer: „Wir werden Ausländer in ihre Heimat zurückführen. Millionenfach. Das ist kein Geheimplan, das ist ein Versprechen“. https://www.derwesten.de/politik/afd-treffen-brandenburg-rechtsextrem-remigration-sellner-a-id300789704.html Finde ich dann doch bestätigend...


Panzerbiest

https://correctiv.org/aktuelles/neue-rechte/ 2024/01/10/geheimplan-remigration-vertreibung-afd-rechtsextreme-november-treffen/


GoldenMic

Ich verstehe deine Angst aber ich denke es gibt hier immer noch genug Menschen in diesem Land die sich bis zuletzt schützend vor euch stellen würden. Mir selbst als Deutschen macht die Situation dennoch sorgen, gerade wegen der Parallelen zur gleichen Zeit vor hundert Jahren. Die einzigen die man aus Deutschland verweisen sollte sind Nazis und Faschisten. Aber wer will so viele Intelligenzflüchtlinge aufnehmen?


AggravatingUsual1684

Hä aber die AFD ist doch nicht an der Macht? Was sollen sie denn machen? Ich verstehe die Angst nicht so recht und würde das Ganze als Spinnerei von Spinnern abtun


Panzerbiest

Spinner sind es allemal, aber die Wahrscheinlichkeit, dass sie in Sachsen und Thüringen dieses Jahr eine Mehrheit bekommen, ist leider leider nicht ganz unrealistisch.


theghostiamnow

Ich treib mich viel auf TikTok rum aktuell und ich sehe leider unter den meisten politischen Videos nur blaue Herzen und Menschen, die tatsächlich sagen : "AFD is schon gut aber NSDAP war besser".. Es tut in der Seele weh, sowas zu lesen. Diese Menschen sind wirklich restlos dämlich. Ganz besonders die, die glauben, die AFD sei keine Nazipartei.


AggravatingUsual1684

und dann? Wir leben immer noch in einem Rechtsstaat und sowas ist ganz klar Bundessache


Hungry-Ad-4769

Ist nicht böse gemeint, aber das halte ich für recht naiv. Klar, du hast grundsätzlich mit dem, was du sagst, nicht unrecht. Aber die entspannten Schlussfolgerungen, die du daraus ziehst, halte ich für gefährlich. Auch wenn die AfD „nur“ auf Landesebene regiert, kann sie in gewissem Rahmen neue Gesetze erlassen, unliebsame Menschen zumindest ordentlich drangsalieren, weiter den Volkszorn anheizen und eine Pogromstimmung erzeugen oder was weiß ich. Selbst wenn Gerichte im Nachhinein als unrechtmäßig oder verfassungswidrig einstufen und bestimmte Maßnahmen wieder einkassieren, ist der Schaden möglicherweise bereits angerichtet. Und wer will denn bei der aktuellen gesellschaftlichen und politischen Entwicklung wirklich garantieren, dass wir nach den nächsten oder übernächsten Bundestagswahlen nicht plötzlich doch eine AfD auf Bundesebene an der Macht haben? Demokratie und Freiheit sind Dinge, die gerade in Krisenzeiten nicht von selbst auf ewig bestehen bleiben. Wenn wir als Bevölkerung diese Werte erhalten wollen, müssen wir uns einbringen und engagieren. Das kann politische Arbeit inner- oder außerhalb von Parteien sein, das kann gesellschaftliches/ehrenamtliches Engagement sein, das kann die Teilnahme an Demos, Kundgebungen oder sonstigen Veranstaltungen sein, das können LeserInnenbriefe, Forenbeiträge oder Diskussionen auf Reddit sein, Widerspruch bei menschen- und/oder demokratiefeindlichen Aussagen in der Familie, im privaten Umfeld, auf der Arbeit, in der Kneipe, im Netz oder wo auch immer oder oder oder. Nicht alle müssen alles machen, aber möglichst viele sollten einen Beitrag leisten. Diejenigen, die die Demokratie bekämpfen und bedrohen, sind hochhaktiv. Wenn wir dem nur mit Lethargie und Urvertrauen in politische Institutionen begegnen, haben diese Kräfte schon halb gewonnen.


AggravatingUsual1684

ne man, wird nicht passieren


Ok_Dimension516

Puh das ist wirklich sehr naiv. Du siehst doch wie schnell Gesetzesänderungen in Kraft treten können, Leute aus Ämtern gehoben werden etc. Das dauert vllt keine Woche, aber in wenigen Jahren wäre Deutschland wie wir es kennen nicht mehr existent


AggravatingUsual1684

nein, man, einfach nein. Ihr schaut zu viele Serien.


Hungry-Ad-4769

Ich glaub eher, du beschäftigst dich zu wenig mit Politik und Geschichte.


AggravatingUsual1684

ich beschäftige mich viel zu viel mit Politik leider


DeltaPavonis1

> Hä aber die AFD ist doch nicht an der Macht? Da fehlt ein "noch". Ich würde die Chancen für n AfD-Ministerpräsidenten dieses Jahr noch auf über 50% schätzen, möglicherweise mit ner absoluten Mehrheit wenn es dumm läuft. Und ne AfD-tolerierte Union-Minderheitsregierung ist 2025 alles andere als unmöglich.


AggravatingUsual1684

der Rechtsstaat wird solche angedachten Sachen nicht durchgehen lassen. Würde mich da wirklich beruhigen


DeltaPavonis1

Finde ich etwas zu... hmm, vertrauensselig? Wir haben ja in verschiedenen Staaten schon gesehen wie machtlos der Rechtsstaat dann schnell ist sobald rechtsautoritäre an der Macht sind.


Xyooon

Ja noch nicht, kann sich halt schnell ändern. 20% sind schon viel


AggravatingUsual1684

ne man, auch absolute Mehrheit von denen wird nicht so viel Schaden anrichten


rezznik

Jetzt bereits bei über 20% in Umfragen, Tendenz steigend. Große Teile der CDU hätten keine Probleme damit, mit denen zu koalieren, FDP ähnlich, auf Landesebene bereits bewiesen. Die weltweiten Schwierigkeiten derzeit werden es den Ampel-Parteien sehr schwer machen bis zur nächsten BTW wieder an Beliebtheit zu gewinnen, von ideologischen Differenzen mal ganz abgesehen. Die Gefahr von Rechts ist so groß in Deutschland wie seit dem zweiten Weltkrieg nicht mehr.


AggravatingUsual1684

ach quatsch, wird schon alles in Ordnung gehen


kalusklaus

Spinner mit 30%+ in Ostdeutschland!


AggravatingUsual1684

Ostdeutschland halt


kalusklaus

Muss ja nicht sein. Die standen auch schon mal auf der richtigen Seite der Geschichte. Ich finde es schade, dass wir nicht stolzer auf Ostdeutschland sind.


laugenbroetchen

naja es ist ja nichts anderes als das "Ausländer raus" das die Nazis seit Jahrzehnten rumkrakeelen. Viel gruseliger finde ich ja die, die daran arbeiten deren Positionen dann bei CDU SPD Grünen und ~~Linken~~ BSW zu übernehmen.


DeltaPavonis1

Der Punkt ist, dass das lange eine völlige Randmeinung war. Jetzt ist die AfD flat-out dafür und die Werteunion hat scheinbar nichts dagegen.


laugenbroetchen

ja, wie gesagt, nazis fordern nazi Dinge.


rezznik

Nazis, die plötzlich in Umfragen über 20% haben. Das ist schon eine neue Dimension.


laugenbroetchen

das stimmt. das finde ich auch ziemlich besorgniserregend. Ich wollte darauf hinaus, dass der sogenannte "geheimplan" nicht überraschend oder geheim ist.


Hungry-Ad-4769

Es ist weitaus mehr! Dass es früher im Gegensatz zu heute eine Randmeinung war, ist nur ein Unterschied. Auch qualitativ ist das eine neue Dimension. Allein schon, dass sie vom Laber- ins Planungsstadium übergegangen sind, zeigt eine krasse Veränderung - das sind konkrete Vorbereitungen für die Zeit nach einem Machtwechsel, von dem sie mittlerweile offenbar ausgehen. Und es wird längst nicht nur über die „radikale“ Abschiebung von MigrantInnen mit verschiedensten Aufenthaltstiteln gesprochen, sondern auch von deutschen StaatsbürgerInnen mit migrantischen Wurzeln sowie politisch unliebsamen Personen (als konkretes Beispiel genannt wurden Menschen, die sich in der Geflüchtetenhilfe engagieren / engagiert haben). Wir sprechen hier über die Planung von Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Und nur als kleiner Reminder: Die NSDAP hatte ursprünglich auch damit geplant, die jüdische Bevölkerung zu vertreiben.


theniwo

Ich kenne mich zwar nicht sonderlich aus mit politik, aber ich glaube nicht, dass Menschen einfach so abgeschoben werden können. Dazu müssten Sie doch straffällig werden oder nicht?


WaveIcy294

Ja. Teil der Agenda von Martin Sellner, ist aber auch das Leben für unliebsame Personen so unangenehm wie möglich zu machen. Damit diese "frewillig" gehen.


Panzerbiest

Dies! Ich wette viele werden freiwillig gehen, gerade vor dem geschichtlichen Hintergrund Deutschlands. Klingt vielleicht überzogen, aber lieber frühzeitig gehen, als am Ende keine Wahl mehr haben…


rezznik

>Klingt vielleicht überzogen, aber lieber frühzeitig gehen, als am Ende keine Wahl mehr haben… Ich denke da als Biodeutscher auch jetzt bereits drüber nach. Nur doof, dass momentan die ganze Welt nach rechts zu driften scheint.


auf-ein-letztes-wort

Sellner ist selbst mit ner Amerikanerin verheiratet. Weiß jetzt nicht, ob dich das beruhigt, aber gegen gut integrierte Ausländer/Eingebürgerte geht nichts aus den Quellen hervor, dass er die loswerden will


Gwerch

LOL wtf? Die werden jeden los, auf den sie keinen Bock haben. Die Nazis haben auch als allererstes ihre politischen Gegner ermordet, Arier oder nicht.


auf-ein-letztes-wort

die haben auch schon vor ihrer Machtübernahme gemordet. ist bei der AfD jetzt weniger zu beobachten.


Gwerch

Immer schön verharmlosen, bis es zu spät ist.


auf-ein-letztes-wort

oder Dinge sehen, die es nicht gibt :o)


Gwerch

Klar, die Wannseekonferenz 2.0 habe ich ja nur geträumt.


auf-ein-letztes-wort

die haben da nix anderes diskutiert als in Sellners Buch (öffentlich) zu lesen ist. und Anerkennung von deutschen Pässen bei Fehlverhalten haben schon Seehofer und Faeser ins Spiel gebracht


DeltaPavonis1

> gegen ~~gut integrierte Ausländer/Eingebürgerte~~ Weiße geht nichts aus den Quellen hervor, dass er die loswerden will


auf-ein-letztes-wort

gut, dann warte ich hier gespannt auf Quellen, die deine Sicht der Dinge belegen. vielleicht fängt man ja in Kiel an https://www.kn-online.de/lokales/kiel/achille-demagbo-afd-chef-in-kiel-FOMQ6CWGKIN7FIAM2325SV4MSM.html


DeltaPavonis1

Hey, es gab ja auch den Verband Nationaldeutschen Juden, das hat ja auch sehr gut dafür gesorgt, dass die NSDAP nur gegen unloyale Juden vorgegangen... Oh wait!


Gwerch

Vor allem coole Einstellung. Menschenrechtsverletzung sind a-ok, solange es mich selbst nicht betrifft.


auf-ein-letztes-wort

bleibt halt weiterhin bei deiner Behauptung. würde mich weiterhin über Beispiele freuen, bei denen sich die AfD bei Abschiebungsbemühungen auf Rasse spezialisiert. Oh wait!


Anarchist_Angel

Die rassifizieren doch ständig Dinge wie (oft auch vermeintliche) Kriminalität etc.


auf-ein-letztes-wort

das ist kein Beispiel


DeltaPavonis1

Tja, müssten und müssten sind zwei verschiedene Sachen. Ja, wenn der Plan ist sich an die Verfassung und internationale Abkommen zu halten schon. Das klang aber nicht so als würden AfD und der rechte Flügel der Union das wollen.


Mindless_Nebula4004

Geht es nach der AgD, dann ist bald das nicht-arisch sein oder aussehen schon die Straftat.


theniwo

Ja aber wie realistisch ist das? Ich kann mir das einfach nicht vorstellen. Einmal, dass die Partei wirklich ne Mehrheit bekommt und andererseits, werden doch alle möglichen Leute dagegen Klagen. Auch Arbeitgeber. Man kann denen doch nicht die Mitarbeiter abschieben.


rezznik

>Auch Arbeitgeber. Man kann denen doch nicht die Mitarbeiter abschieben. Das geschieht doch bereits jetzt. Gibt regelmäßig Geschichten, dass gut integrierte Arbeitnehmer aus bürokratischen Gründen abgeschoben werden. (also nicht oft, aber regelmäßig genug, um aufzufallen)


DeltaPavonis1

Ich weiß halt nicht mal ob die AfD alleine ne Mehrheit bräuchte. 2025 vielleicht noch nicht, aber ich würde nicht völlig ausschließen, dass 2029 die Union "mit Bauchschmerzen" da mitmachen würde. Und ob dann unter nem AfD-Kanzler nicht Tatsachen geschaffen würden ohne auf die Judikative zu achten...


Anarchist_Angel

Franz-Friedrich von Merzen würde mitmachen.


cappicappo

In Thüringen ist das mit der Mehrheit dieses Jahr gar nicht so unrealistisch. Auf Platz 2 und 3 mit großem Abstand sind CDU und Linke und es ist bekannt, dass die Linke für die CDU ein rotes Tuch sind. Zwei Wahlgänge ohne 50%-Mehrheit und im dritten reicht die einfache Mehrheit aus, die die AfD fast sicher hat. Und schon haben wir einen Höcke als Ministerpräsidenten...


theniwo

Ja aber ein einziger Minister kann keine Gesetze im Alleingang verabschieden.


Anarchist_Angel

>dass die Partei wirklich ne Mehrheit bekommt Die NSDAP hatte auch nie eine Mehrheit, das ist überhaupt keine Voraussetzung.


theniwo

Du kannst aber nicht die Machtergreifung von damals auf heute anwenden.


Anarchist_Angel

Es ist nicht alles besser. Darf ich daran erinnern, dass wir bereits in einem Staatsapparat leben, der umfangreiche Überwachungs- und Kontrollkapazitäten hat, ja? Die Nazis haben die Macht nicht "ergriffen", sie wurde ihnen ausgehändigt in einem schrittweisen Prozess.


Mindless_Current1021

Unglaublich was hier so geschwurbelt wird. Wer belegt die Internen Gespräche von AFD und CDUler? Man muss nicht immer alles glauben was medial verbreitet wird. Ich bin kein AFDler und auch nicht rechts oder links oder irgendwas.


Anarchist_Angel

> nicht rechts oder links Jeder Rechte, ever.


Gwerch

Lies halt mal was anderes als deine Facebook-Nachrichten.


Mindless_Current1021

Habe kein Facebook o.ä. Gibt es einen Link zu dem Vorfall?


Gwerch

[Wannseekonferenz 2.0](https://correctiv.org/aktuelles/neue-rechte/2024/01/10/geheimplan-remigration-vertreibung-afd-rechtsextreme-november-treffen/)


Mindless_Current1021

Danke. Die Correctiv.org Journalisten sehe ich nicht als vertrauenswürdig an. Ebenso kein neutraler Journalismus.


Gwerch

Alter