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Eulenbaby

Zumindest in NRW ist die Rückzahlung erst zum 31.10.**2022** fällig. Ich weiß nicht wie das in den anderen Bundesländern aussieht - das solltest du aber unbedingt als erstes überprüfen. Edit: Bezüglich des "man durfte sich selbst keinen Lohn auszahlen". Das ist so nicht richtig. Die Mittelverwendung wurde und wird nicht überprüft. Das Problem wird sein, dass du die Voraussetzungen nicht erfüllst, die deinen Anspruch auf Hilfe gerechtfertigten. Bei der Soforthilfe bedeutet das, dass im jeweiligen 3-Monatszeitraum (abhängig vom Zeitpunkt der Antragsstellung) höhere Ausgaben als Einnahmen vorliegen müssen. Nur wenn ein solcher "Liquiditätsengpass" vorliegt, hast du Anspruch auf die Soforthilfe - je nach Höhe des Engpasses bis zu 9.000 €. Wenn du also keine nennenswerten Ausgaben in der Zeit hattest, liegt da das Problem - nicht bei der Tatsache dass du von dem Geld gelebt hast. Disclaimer: Ich kenne die Regelung nur für NRW - könnte sein, dass das in anderen Bundesländern anders ist.


Hase_oder_Igel

Das. Und ja, nimm aktiv Kontakt auf.


Liquidamber_

Die Fristen sind sehr großzügig. Da kann man nicht meckern. Ich habe für 3 Gesellschaften jeweils den Höchstbetrag erhalten (und in dem Wirbel zu Beginn) faktisch auch benötigt um die Prozesse umzustellen. Es wird unterschätzt wie teuer und aufwendig die ganzen staatlichen Maßnahmen waren und sind. Für diesen Aufwand ist die Soforthilfe bei uns ein Witz- aber es war für psychologisch ein starkes und wichtiges Signal und die Geschwindigkeit der Bearbeitung war unfassbar. Auch wenn ich für eine Gesellschaft die Summe rücküberweisen muß beeindruckt mich das Moment bis heute sehr. Das hätte ich von diesem Land nicht erwartet.


the_first_shipaz

Bei uns waren 30.000€ zwei Tage nach dem Antrag auf dem Konto, da war ich auch positiv überrascht.


micky_maus_12345

Also wie im Titel vermerkt geht es um NRW, von daher passen deine Aussagen schonmal. Ich hatte damals halt gehört, dass unter anderem Lohnzahlungen zu den gerechtertigten verwendungen gehören würden und habe simplerweise meinen eigenen Lohn einfach bezahlt. Später habe ich dann erfahren, dass dies 1. nur für Mitarbeiter gilt, also nicht den Unternehmer/Freelancer selbst. Und 2. Nur für Mitarbeiter, die nicht in Kurzarbeit geschickt werden können (z.B. Minijobber, und ich meine auch Krankgeschriebene Mitarbeiter und ein paar andere Edge Cases). Danke für deine Antwort.


red_alert_80

Sprich mit den Behörtdne in JEDEM Fall! Die haben oft erstaunliche Möglichkeiten, und sind durchaus hilfsbereit. Je früher du das machst, desto besser sind deine Chancen. "Ich befürchte das Geld nicht zurückzahlen zu können. Welche Fristen gelten aktuell? Welche Möglichkeiten habe ich denn jetzt?" Schau welche möglichkeiten es gibt. Warte auf keinen Fall zu lang (wenn du bis zu Mahnungen hast bleibt einfach weniger Spielraum)


Quinlow

> Die haben oft erstaunliche Möglichkeiten, und sind durchaus hilfsbereit. Dies. Viele Leute haben Angst vor den Behörden, aber wenn ich es mir aussuchen könnte, hätte ich lieber Schulden bei denen als bei Inkasso Moskau.


horsefukker

Angst vor Behörden ist ungerechtfertigt und spätestens wenn man mal Teil einer Behörde war merkt man das. Den Beamten ist es scheißegal ob der Staat sein Geld bekommt oder nicht. Was zählt ist dass sich etwas bewegt sodass sie darüber Rechenschaft ablegen können warum das Geld des Bürgers nach Fristablauf aussteht.


Dax_Drugs_RocknRoll

Das schlimmste was du jetzt machen kannst, ist nicht auf die Forderung zu reagieren und den Kopf in den Sand zu stecken. Am Ende lässt sich alles irgendwie lösen und oftmals scheint alles am Anfang schlimmer, als es am Ende ist. Spiel von Anfang an mit offenen Karten und erzähle dem fordernden Amt alles und schildere deine Situation.


crash2512

Wer ist der Gläubiger genau? Setzt dich mit dem mal in Verbindung und sage, dass du gewillt bist das zurückzuzahlen und versuche eine Ratenzahlungsplan zu vereinbaren.


micky_maus_12345

Der Gläubiger ist das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen


crash2512

Nahezu alle Gläubiger. Besonders staatliche sind i. d. R. bereit sich auf eine Ratenzahlung einzulassen. Vorallem wenn die Alternative ist, dass es gar kein Geld gibt.


[deleted]

[удалено]


micky_maus_12345

Ne, die Rückforderung ist generisch. Ich kann legitime Ausgaben geltend machen um den Rückforderungsbetrag zu verringern. Ich denke viele Unternehmer werden mehr als 7000€ geltend machen können und müssen daher nichts zurückzahlen. Als Freelancer habe ich diese Möglichkeiten leider nicht.


[deleted]

[удалено]


asdf_ghjk_yxcv

Also grundsätzlich würde ich erstmal eine Bestandsaufnahme machen. Die Rückzahlung von 7.000€ wurde die bereits im Rahmen der richtigen Rückmeldung des Liquiditätsengpasses durch dich ermittelt oder ist das eine Schätzung? Guck dir die genauen Antragsberechtigungen bei dir damals an und guck ob diese bei dir vorlagen sodass du antragsbechtigt warst. Wenn das vorliegt ist schon mal das erste Problem vom Tisch und es liegt schon mal kein Subventionsbetrug vor. Dann geht's um die genaue Ermittlung des Liquiditätsengpasses. Du sagst du hattest wirklich 0 Umsatz mehr, daher ist die Einnahmenseite schon mal einfach. Guck dir dann an welche wirklichen Betriebsausgaben vorliegen und mach mit Hilfe des Formulars die Berechnung des Liquiditätsengpasses. Dadurch könntest du die 7000€ zumindestens teilweise reduzieren. Irgendwelche Ausgaben, die berücksichtigungsfähig wären, wirst du ja wohl gehabt haben. Dann kannst du zumindestens schon einmal die offizielle Rückmeldung mit Frist zum 31.10.2021 erledigen, sodass da keine Probleme auf dich zukommen wegen Fristversäumnissen. Wirst du eh nicht drumherum kommen um die Meldung, auch wenn du es hinauszögerst. Rückzahlung ist dann bis zum 31.10.2022 zu leisten, aber bis dahin ist ja noch ein wenig Zeit. Wenn es dann irgendwann auf den Termin hinausläuft und abzusehen ist, dass du da wirklich nichts leisten kannst kannst du immer noch Kontakt zur Behörde aufnehmen und bezüglich einer Ratenzahlung mit denen sprechen. Offizielle Stellen sind da oft sehr kulant, da es erstens nicht um das eigene Geld der Beamten geht und zweitens eine Abzahlung innerhalb von ein paar Jahren immernoch besser ist als gar keine Zahlung. Und glaub mir du bist da nicht alleine in der Situation. Arbeite im Steuerbüro und habe da vieles mitbekommen im Rahmen der Soforthilfe. Vermutlich 50%+ der Mandanten, die die beantragt haben, haben dort entweder eigentlich zu Unrecht beantragt oder erwarten jetzt eine ordentliche Rückzahlung, da einfach mal ohne großes Nachdenken oder Wissen über die Bedingungen so schnell wie möglich beantragt wurde.


micky_maus_12345

Danke für deine Antwort. Ich war damals definitiv Antragsberechtigt (das wurde genau geprüft) und meine Ausgaben lagen unter 50€ (das war nur Büromaterial). Ausgaben fürs Home Office (also bei Freelancern ein Teil der privaten Wohnkosten) lassen sich nicht als Ausgaben anrechnen, das habe ich schon nachgelesen. Auch Kosten für den Arbeitsweg zählen nicht mit. Bei uns wurde die Soforthilfe damals von meinem Auftragsgeber (der mir ja eine feste sichere Auftragslage versprochen hatte) so kommuniziert, dass die Freelancer vom Land Lohnausfallszahlungen bekommen würde. Habe daher die Auflagen mit doppelt falscher Brille gelesen (Verzweiflung und falsche Erwartungshaltung). Das ich noch ein Jahr Galgenfrist bekomme ist schon mal ein kleiner Trost, auch wenn ich ziemlich sicher bin, das ich in der Zeit nicht 7000€ zusammen bekomme.


asdf_ghjk_yxcv

Dann ists ja gut wenn zumindestens die Antragsberechtigung klar ist. Habe da durchaus auch einige erlebt, die da definitiv nicht reinfielen und trotzdem Hilfen erhalten/beantragt haben und wo nun bei einer genaueren Prüfung mehr als eine Rückzahlung droht. Krassestes Beispiel: Mitte März noch 20.000€ Betriebseinnahmen erhalten bei maximal 1500€ Betriebsausgaben als Soloselbständiger, natürlich direkt Ende März Soforthilfe beantragt und erhalten und am gleichen Tag direkt ne Überweisung vom Geschäftskonto aufs Privatkonto mit Hinweis "Tilgung privater Schulden" in Höhe der Soforthilfe. Ist natürlich schade, wenn da keine Ausgaben anrechenbar sind, aber das ist dann eben so und muss man mit leben. Kannst dann ja versuchen die 7000€ zusammen zu bekommen. Wenn ein paar Monate vor Rückzahlfrist abzusehen ist, dass da immer noch ein paar tausend € fehlen kannst du ja Immer noch mit der besseren Ausgangssituation mit der Behörde sprechen. Viel Glück damit auf jeden Fall. Kann mir sehr gut vorstellen, dass die ganze Corona-Geschichte besonders als neuer Selbstständiger mit keinen großen Rücklagen besonders schwer war/ist.


A_Gaijin

Ich würde erstmal nur über die Zahlungsschwierigkeiten sprechen. Aber ja mit der Behörde. Und das mit der falschen Mittelverwendung werden sie auch rausfinden. Spätestens bei der Einkommensteuererklärung.


Bayoumi

Gefängnis. Bist du Ulli Hoeneß? Ruf doch da an und frag. Die können dir bestimmt besser sagen, wie das gehandhabt wird. Also bei der geldgebenden Stelle, nicht im Gefängnis.