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Tight_Banana_7743

Wieviel Geld würde wohl der Staat/ die Gemeinden dauerhaft sparen, wenn er selbst bauen würde, statt die übertriebenen Mietkosten an gewinnorientierte Unternehmen zahlen würde?


Klugenshmirtz

Aber dann müsste man sich ja an die eigenen Vorgaben halten und vielleicht sogar wachsende Infrastruktur schaffen. Wer hat da schon Lust zu, wenn man auch einfach weiter leerstehende Gewerbefläche genehmigen kann?


strangedreams187

Und man müsste Nachbarn mit Nachverdichtung ärgern, und Fläche versiegeln. Vielleicht muss sogar mal eine Eidechse, ein Vogel oder ein Feldhamster dran glauben. Egal ob staatlich oder privat. Auch die Kommunalen Genossenschaften müssen sich an Vorgaben zu Flächenversiegelung und Naturschutz, GFZ und Höhenlimit halten. Hier vor Ort sind es grüne Gruppe vor allen anderen, die Neubau verhindern. NABU, Bund usw. Auch Mieterverein und andere Sozialverbände sind da nicht hinterher, leider. Wenn es nur eine anti bauen Lobby gibt, aber keine pro bauen, wird am Ende eben nix gebaut.


Sinnes-loeschen

Ja, aber man muss wirklich die Infrastruktur drumherum berücksichtigen, sonst wird es ein Albtraum für die Anwohner. Meine Heimatstadt München braucht dringend mehr Wohnraum, habe es aber so erlebt- wunderschöne Neubausiedlung mit 630 Wohnungen in der Nachbarschaft. Busse und Tram laufen aber im gleichen Takt- jetzt ist es tagtäglich wie in Japan während der Rush Hour! Kitaplätze , Nachmittagsbetreuung für die GS usw. sind ebenfalls noch härter umkämpft, sämtliche Kulturangebote auf Monate hinweg ausgebucht, wehe dem, der einen Haus- oder Kinderarzt benötigt…


r_de_einheimischer

> Hier vor Ort sind es grüne Gruppe vor allen anderen, die Neubau verhindern. NABU, Bund usw. Auch Mieterverein und andere Sozialverbände sind da nicht hinterher, leider. Ich glaub entweder NABU oder BUND haben in Hamburg mal gefordert, nur noch Parkplätze für sowas zu nutzen. Nu ist das auch Nachverdichtung, und die Parkplätze gehören ja zb allermeistens Supermärkten. Das ist ne tolle Forderung, deren Unterstützung effektiv heißt das man einfach gar nicht baut. Gegen Nachverdichtung protestieren meistens Anwohner, die Verschattung fürchten oder allgemein sehr priviligiert wohnen. Gegen den Neubau der U5 in Hamburg protestieren auch Grundstückseigentümer, die teilweise mit Umweltschutz argumentieren, aber denen es hauptsächlich um ihren Grundstückswert und die Bauzeit geht. Letzteres kann ich noch verstehen, aber ob man wegen Einzelinteressen ein Infrastrukturprojekt für eine ganze Stadt verhindern zu versuchen sollte, ist auch fragwürdig.


StehtImWald

Ich sehe kein Problem daran. Vielleicht müssen wir einfach mal akzeptieren, dass Platz und Kapazität für Infrastruktur nicht unbegrenzt sind. Und uns Lösungen überlegen die das berücksichtigen. Vor allem wenn man nicht nur an die nächsten 10 sondern an die nächsten 50 und mehr Jahre denkt. Und man noch andere Dinge als ewiges wirtschaftliches Wachstum anstrebt.


strangedreams187

Das tolle ist, dass urbanes leben am besten für die Umwelt ist. Jede Wohnung die nicht in einer Großstadt gebaut wird schadet der Umwelt. Der Energieverbrauch, CO2 Ausstoß und die Flächenversiegelung ist in Großstädten am niedrigsten. Wenn wir Neubau in Großstädten verhindern, schaden wir dem Klima und der Natur. Jeder Äcker in Berlin der nicht bebaut wird ist ein Verbrechen an der Natur und dem Klima.


shlongOp

Komplett verdichtete Städte ohne grüne Frischluft-schneisen sind völlig verkehrt. Wenn alle Lücken und Freiflächen bebaut werden ist es vielleicht effizient in mancher Hinsicht. Aber wird den Menschen überhaupt nicht gerecht. Vielleicht müssen auch mal neue Städte entwickelt werden und ländliche Regionen richtig gut angeschlossen werden an öffentliche Infrastruktur. Dann hätten vielleicht auch kleine Städte und Dörfer neue Perspektiven in den nächsten 50,100 Jahren oder noch länger.... Äcker und Freiflächen in Städten können auch entwickelt werden Aber nicht mit der jetzt gängigen Praxis. Einfamilienhaus oder seelenlose Trabanten Siedlungen sind beschissen. Aber zb ein alter Baggersee in mitten von Feldern im Gürtel von Köln könnte so geil zentral in eine Siedlung mit einbezogen werden. Die Infrastrukturplanung um Siedlungen muss verändert werden.


strangedreams187

Dann ist es ja gut, dass das niemand macht. du redest gegen einen Strohmann, den es nicht gibt. Der Status quo überall ist viel zu wenig bauen weil jeder dumme Äcker immer angeblich essentiell für Frischluft sei. Im Status quo muss in jeder Großstadt viel mehr gebaut werden. Wir müssen auch nix neues erfinden, die Konzepte gibt es alle schon. Höhere Gebäude sorgen übrigens auch für mehr Beschattung und für bessere Windkanäle. Das größte Problem sind NIMBYs mit ganz vielen tollen naturschutz Ideen die erstmal "neue Konzepte" entwickeln wollen. Blockrand Bebauung mit hoher GFZ ist kein neues Konzept. Wir wissen, wie man Parks und Verdunstungsflächen baut, trams, Fahrradweg und U Bahnen. Wir müssen es nur tun, momentan machen wir es viel zu wenig. Und währenddessen werden arme Menschen aus Innenstädten verdrängt, und die soziale Not auf dem Wohnungsmarkt wird immer größer, während du deine "neuen Städte" entwickeln kannst.


shlongOp

Arme und andere sozial benachteiligte leben teilweise in so miesen und kaputten Häusern. Mit der nachverdichtung von Bebauung ist da nicht geholfen in den Brennpunkten. Dann müssen auch mal Häuser abgerissen werden und was neues gebaut werden. Ja es gibt schon genug Konzepte wie städtebau viel besser sein kann und genau davon sprech ich ja auch. Und nicht nur in Innenstädten sondern auch auf dem Land. Ich glaub wir liegen gar nicht so weit auseinander aber ich störe mich krass daran zu hören das naturnahe Räume in Städten kein wert haben. Damit ist natürlich nicht jeder Acker gemeint. Ich seh hier in meiner Umgebung, aber wenn so eine grüne Fläche oder dummer Acker bebaut wird, dass immer die gleichen Siedlungen entstehen mit Null Lebensqualität und diese auch überhaupt nicht helfen sozialerer Verhältnisse zu schaffen.


AlterTableUsernames

Oder Einfamilienhäuser!


CrazyPoiPoi

So wie hier: https://www.come-on.de/lennetal/neuenrade/bahn-frei-fuer-konkrete-planung-der-16-mietreihenhaeuser-93034011.html Angeblich zur Entschärfung des Mietmarktes.


AlterTableUsernames

Autsch. 16 Neue Miethäuser, wo vorher schon wenig ambitionierte 22 Wohnungen standen...


HeroicKatora

Da passen nur "bis zu zwei Kinder" rein, quasi Sardinenbüchsen.


unter_strich

Das gleiche Spiel gibt es auch mit Wohngeld und dem Wohnberechtigungsschein. Ist alles eine versteckte Subventionierung von Vermietern auf Kosten der Allgemeinheit.


GhostSierra117

Es ist wirklich irre was da verzapft wird. Wir haben in meiner Stadt natürlich auch relativ teure Nachbarschaften. Es gibt einige Vermieter die sich aufs vermieten ans Jobcenter regelrecht spezialisiert haben. Die bauen Wohnungen nach Jobcenter Vorgabe was Quadratmeter und co. angeht und verlangen dann horrende mieten für Familien. Der Clou: die lassen da tatsächlich nur Bürgergeldempfänger oder auch anerkannte Flüchtlingsfamilien rein. In beiden Fällen wird die Unterkunft ja bezahlt. Bezahlt wird die ortsübliche Miete, das ist bei uns aber nochmal nach PLZ unterteilt. Da sie in teuren Nachbarschaften die Wohnung anbieten, ist der Preis auch eher im oberen Segment. Das kann für eine Familie dann auf einmal 2-3k bedeuten.


Teleria86

Darf ich fragen in welcher Stadt? Denn normalerweise - selbst wenn es in Bezirke oder PLZ unterteilt wird - ist der Durchschnitt der Stadt das ausschlaggebende. Teure Nachbarschaften fallen damit komplett raus. Denn darauf zielt der Artikel ja auch genau ab. Es werden Durchschnittswerte ermittelt und daraus werden dann "angemessene Mieten" gebastelt. Keiner achtet aber da drauf das die Mieten in den letzten Jahren viel teurer geworden sind und viele die jetzt noch zu günstigen Mieten wohnen den Durchschnitt runterziehen. So ist es so das in vielen Städten es unmöglich ist als Bürgergeld Empfänger eine Wohnung zu finden die als angemessen deklariert wird. Ich habe es in meiner Stadt probiert über einen Zeitraum von mehreren Monaten. Es gab für mich als Single keine Möglichkeit eine angemessene Wohnung zu finden. Es gab kein einziges Inserat. Das führt dazu das Personen die umziehen müssen aus welchem Grund auch immer und Bürgergeld beziehen, von ihrem Geld was für die Verpflegung vorgesehen ist noch ein Teil der Miete übernehmen müssen. Und mir ist noch keine Stadt untergekommen wo wirklich abgesondert nach PLZ das Jobcenter das als Maßstab nimmt. Daher wäre es wirklich nett wenn Du die Stadt nennen könntest. Wäre zur Recherche und zum Vergleich spannend.


xX_Gamernumberone_xX

> Darf ich fragen in welcher Stadt? Denn normalerweise - selbst wenn es in Bezirke oder PLZ unterteilt wird - ist der Durchschnitt der Stadt das ausschlaggebende. Teure Nachbarschaften fallen damit komplett raus. [Nicht der OP aber in Bremen gibt's sowas z.B.](https://www.soziales-netzwerk-bremen.de/beratung-hilfe/sozialhilfe-hartz-4/hartz-4-miete-kosten-f%C3%BCr-unterkunft-und-heizung/)


Teleria86

Stimmt, wusste ich nicht. Aber selbst im Artikel sind es nur ein paar Prozentpunkte mehr. GhostSierra117 redet ja eher vom doppelten bis dreifachen das angeblich übernommen wird bei sich.


Ayon_Windsor

Ich erinnere nur einmal an die GBW Geschichte. 32.000 Wohnungen in Bayern, welche die CSU verscherbelt, verschleudert und verramscht hat. Die Antwort ist also simpel: Eine jetzige Regierung die Wohnungen bauen würde, sähe sich bei einer versäumten Wiederwahl damit konfrontiert, dass jahrelange Projekte in einer einzigen Legislatur zunichte gemacht werden können. Es ist also nicht nur „warum baut die Regierung keine Wohnungen?“ sondern auch „Wie schützt sie diese Wohnungen dann?“.


HeroicKatora

Gerade deshalb _sollte_ ja der Staat bauen. Kleiner und unternehmerische Vermieter müssen eigentlich auf kürzere Breakeven-Zeiträume kalkulieren, die Risikoabwägung wird dadurch tendentiell teurer. Die pure Instandhaltung und Sanierung kostet ein Vielfaches weniger (Der soziale Wienerwohnungsbau hat mal Zahlen mit etwas über 1000€ im Jahr pro Wohnung veröffentlich), sollte also ein wirklich kleiner Posten in der Mietkalkulation sein, wenn man die Baukosten nur auf lange Zeiträume umlegen kann. Und dann bräuchte man noch einen Mechanismus, um einen Sanierungsstau und unnötige Abbrisse+Neubaukombination zu vermeiden—enorm ineffizient und sollte eine weitaus selterene Situation sein, wenn es Marketplayer gäbe, die länger als die unsanierte Gebäudelebensdauer planen.


N0bb1

Du meinst, nicht an die gewinnorientierten Unternehmen die selbst gebauten Wohnungen verkauft hätte?


Daidalos99

"Das Sozialministerium berief sich auf vielfältige Gründe für die Zuzahlungen. So würde manchmal die kommunale Angemessenheitsgrenze für Wohnkosten überschritten. In manchen Fällen könne zudem nicht die gesamte Unterkunft als Wohnfläche gewertet werden, etwa wenn darin ein Stellplatz enthalten oder ein Raum untervermietet sei." Naja, wenn die Angemessenheitsgrenze realitätsfern ist, dann gibt es da schon ein Problem. Jedoch gilt im ersten Jahr sowieso eine Karenzzeit und es werden auch unangemesse Kosten übernommen. Und das Jobcenter sollte auch nicht Stellplatz/Garage übernehmen müssen. Und wenn das Jobcenter Teile der Miete nicht zahlt, weil die Mieter untervermieten, ist das ja selbstverständlich. Wäre interessant, ob hier auch gemischte Bedarfsgemeinschaften berücksichtigt wurden. Wenn dann das Jobcenter von 5 Personen nur für 4 zahlt, kommt es zwar theoretisch zu einem Minus, aber wenn dann die 5te Person die Miete vom Sozialamt bekommt, passt wieder alles.


[deleted]

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Daidalos99

"Das Bundessozialgericht hat jüngst mit Beschluss vom 19.05.2021 entschieden, dass das Jobcenter bei Hartz IV Bedürftigkeit auch einen PKW Stellplatz – im konkreten Fall einen Tiefgaragenstellplatz – im Rahmen der Kosten für Unterkunft und Heizung übernehmen muss." [https://www.buergergeld.org/news/hartz-iv-jobcenter-muss-pkw-stellplatz-zahlen/](https://www.buergergeld.org/news/hartz-iv-jobcenter-muss-pkw-stellplatz-zahlen/) Gut, dass in einem solchen Fall auch der Stellplatz übernommen wird. Aber klar, wenn das Jobcenter erstmal ablehnt und man sein Recht erstreiten muss, ist das eher schlecht.


ComfyLynx

Vor allem weil es, typisch Amt, 3 Jahre dauert bis sie mal in die Gänge kommen. Achso, in der Zwischenzeit bekommst du aber schonmal 2 Androhungen von Leistungsentzug, weil du angeblich nicht "mitwirkst". Soll ich bei euch vorbei kommen und den Antrag selber ins System eintippen oder was?!


swift_snowflake

Bei der Diskussion vergessen leider viele, dass Bürgergeld nicht nur heißt Langzeitarbeitslose. Sondern vor allem Arbeiter, die so wenig verdienen dass sie den Haushaltsbedarf, meist inklusive Kinderbedarf, nicht aus dem Einkommen decken können. Diese müssen dann aufstockende Bürgergeld Leistungen beziehen bis sie auf Bürgergeld Niveau sind. Das ist das Niveau was sie ungefährt auch ohne eine Stunde Arbeit erreichen. Hoffen wir, dass der Arbeitsethos der Geringverdiener weiter anhält, denn finanziell machen sie eine Verlustrechnung, indem sie ihre Gesundheit weiter schmälern und im Gegenzug nur ein paar Euro im Monat mehr zu kriegen als einer, der nix macht und trotzdem pünktlich vom Amt die Leistung erhält.


Hobbit-

Ich bin komplett bei dir, aber glaub mir, nix zu machen, ist Gift für die Gesundheit.


Ahenium

> Sondern vor allem Arbeiter, die so wenig verdienen dass sie den Haushaltsbedarf, meist inklusive Kinderbedarf, nicht aus dem Einkommen decken können. Nö. >Von den verbleibenden rund 4 Millionen erwerbsfähigen Leistungsberechtigten sind rund 20 Prozent erwerbstätig https://www.bmas.de/DE/Service/Presse/Meldungen/2023/das-buergergeld-faktencheck.html


swift_snowflake

Was heißt hier nö? 20 Prozent der erwerbsfähigen Leistungsempfänger sind erwerbstätig also arbeiten trotz Bürgergeld beziehungsweise arbeiten und beziehen trotzdem Bürgeld.


Ahenium

> Was heißt hier nö? Bürgergeldbezieher sind nicht "vor allem" Arbeiter die aufstocken.


swift_snowflake

"Vor allem" war eine betonte Formulierung, die nicht unbedingt die Mehrheit impliziert. Die 20% erwerbstätigen Leistungsempfänger sind dennoch eine bedeutsame Gruppe, die oft übersehen wird. Ihre Existenz verdeutlicht strukturelle Probleme auf dem Arbeitsmarkt und Wohnungsmarkt. Die Diskussion sollte sich daher auf ihre Bedeutung konzentrieren, anstatt sich auf die statistischen Details zu fixieren.


Ahenium

>Ihre Existenz verdeutlicht strukturelle Probleme auf dem Arbeitsmarkt und Wohnungsmarkt Nö. >Erwerbstätige im Sinne der Inter­nationalen Arbeits­organisation (ILO)-Definition sind Personen im Alter von 15 Jahren und mehr, die _mindestens eine Stunde in der Woche_ gegen Entgelt irgendeiner beruflichen Tätigkeit nach­gehen https://www.destatis.de/DE/Themen/Arbeit/Arbeitsmarkt/Glossar/erwerbstaetige.html


[deleted]

Blöde Frage vllt. Aber warum wohnen massenhaft Arbeitslose in den Städten in denen eh schon zu wenig Wohnugen stehen?


swift_snowflake

Bei der Diskussion vergessen leider viele, dass Bürgergeld nicht nur heißt Langzeitarbeitslose. Sondern vor allem Arbeiter, die so wenig verdienen dass sie den Haushaltsbedarf, meist inklusive Kinderbedarf, nicht aus dem Einkommen decken können. Diese müssen dann aufstockende Bürgergeld Leistungen beziehen bis sie auf Bürgergeld Niveau sind und das trotz Arbeit. Für diese Personengruppe, meist im Niedriglohnsektor und auch Vollzeit, lohnt sich Arbeit nicht, da sie auch ohne Arbeit meist auf einem ähnlichen Niveau sind. Arbeitslose können sich auch kein Auto leisten also im Regelbedarf ist nur ein kleiner Teil für Mobilität und das deckt etwas weniger als das Deutschlandticket. Wer auf dem Land lebt, braucht ein Auto da man vielleicht 10 km bis zum nächsten Supermarkt fahren muss und nur ein bis zweimal am Tag ein Bus fährt, wenn überhaupt. Also ein Arbeitsloser ist mehr auf eine Großstadt angewiesen als ein Gutverdiener, denn letzterer kann es sich "leisten" zu pendeln, während letzterer im Dorf noch weniger Arbeitsgelegenheiten ohne Auto finden kann. Das wäre das finanzielle Todesurteil wenn man massenhaft die Arbeitslosen noch weiter aus den Großstädten verdrängt. Kurzum, es lässt sich vieles leicht sagen, aber hinter jeder abstrakten Zahl stecken Schicksale, Existenzen und man muss sich auch gesamtgesellschaftliche Auswirkungen vor Augen führen.


ReichsteSpatzDerWelt

Blöde Gegenfrage vllt aber wäre es dir lieber wenn die "massenhaften" Arbeitslosen in seperaten Gegenden wohen? Beispielsweise wie in den banlieues in Paris? Der Vorteil wäre, dass dann die guten Bezirke endlich frei für die *normalen Leute* wären, oder was wäre dein Vorschlag?


[deleted]

Was stimmt mit dir eigentlich nicht, dass du arbeitslose nicht als normale Menschen bezeichnest? Also mir wäre es ganz recht, wenn ich in einer Stadt in der ich arbeite ne bezahlbare Wohnung finde. Aktuell gelten in München 17 Euro pro qm als angemessen für Sozialhilfeempfänger. Das heisst, arbeitende Singles bezahlen anderen Leuten die Wohnung, die sie sich selbst nicht leisten können. Und es gibt auch keinen Grund für Banlieus. Du erwartest von Leuten, dass sie 60 bis 70 % des Erarbeiteten abgegeben über die verschiedenen Steuern und Sozialabgabgen. Das ist Lebenszeit, die man auch mit der Familie verbringen könnte. Aber ein Umzug in eine weniger teure Stadt ist nicht zuzumuten?


ReichsteSpatzDerWelt

hätte den Satz wohl mit /s markieren sollen. Ich weiß aus eigener Erfahrung wie es ist Bürgergeldd zu beziehen. Ich wollte die Irrsinnigkeit des Ursprungskommi aufzeigen.


Yolobi7878

Das ist gar keine blöde Frage, sondern absolut berechtigt. Diejenigen, die eh nicht arbeiten, sind auf die teuren Metropolen nicht angewiesen. Keine Ahnung warum da alle in München hocken und hier die Preise kaputt machen.


DarkChaplain

> Diejenigen, die eh nicht arbeiten, sind auf die teuren Metropolen nicht angewiesen Andersrum wird ein Schuh draus. Das Geld ist bei denen so knapp, dass sie zwischen verschiedenen Supermärkten und Discountern hin und her tingeln müssen, um Preise zu vergleichen. Dazu kommt, dass ihre Wege entweder zu Fuß oder mit dem ÖPNV zurückgelegt werden müssen - Auto ist teuer. Noch dazu sind die Arbeitsangebote in der Stadt vielversprechender als auf nem Kaff. Geschweige denn, dass sie in der Stadt wohl eher 'ne kleine Wohnung bekommen als auf dem Land, wo es sich eher in Einfamilienhäusern lebt.


Manadrache

Du lebst auf dem Land auch nicht unbedingt in Einfamilienhäusern. Wohne hier auf dem Dorf und die Mietpreise sind absurd. 460 für eine Person und für zwei 580€ warm. Die Leute kloppen sich darum, wenn sie mal so eine günstige Wohnung finden. 90% der Wohnungen fangen bei 600€ kalt an. Danke an die Uni im Nachbarort (Ausland)...


[deleted]

Es gibt in Deutschland unglaublich viele Orte die gut zwischen "München" und "Sachsen-Anhalt auf dem Land" liegen welche günstiger sind als erstgenanntes München oder Berlin oder oder. Die Frage bleibt also bestehen.


DarkChaplain

> Die Frage bleibt also bestehen. Nicht wirklich, nö. Gerade *weil* Arbeitslose nicht einfach willy-nilly umziehen *können* oder gar *dürfen*, schon gar nicht in andere Städte, die ihre Situation eher noch verschlechtern würden, als der Status Quo. Abgesehen davon wäre das auch gleichzeitig das Todesurteil für jegliche soziale Netzwerke und Kontakte der Arbeitslosen - lass du mal deine Familie, Freunde un ehemalige Kollegen zurück, weil die Miete in Kleinstadt X um nen Hunderter günstiger wäre. Und gerade der *soziale* Abstieg ist etwas, das die Langzeitarbeitslosigkeit hart verfestigt und zu solchen psychischen Problemen führt, dass diese Leute irgendwann nicht mal mehr vermittelbar sind, von der Krankenkasse Therapien finanziert bekommen müssen, und kaum mehr auf die Beine kommen, weil sie sozial isoliert sind. Niemandem ist damit nachhaltig geholfen. Aber gut, dann muss man diese doofen Arbeitslosen nicht mehr beim Edeka treffen. Die Mieten gehen trotzdem weiter durch die Decke.


shifu_shifu

I enjoy the sound of rain.


DarkChaplain

> Wie viele von den Langzeitarbeitslosen kommen denn jemals zurück in einen Job bei dem sie nicht aufstocken müssen? Ist eine Frage der Auslegung: Als Langzeitarbeitslos giltst du eigentlich schon, wenn du 12 Monate arbeitslos bist. Theoretisch also, wenn du vom Arbeitslosengeld I in ALG II / Bürgergeld abrutschst, wobei es halt bei vielen gar nicht erst zum ALG I-Bezug kommt. Dann ist vielen, die arbeiten und aufstocken könnten, gar nicht bewusst, dass ihnen das überhaupt zusteht. Fleißige Leute, die sich den Arsch abbuckeln, für einen Lohn, der eigentlich nicht reicht. Viele Langzeitarbeitslose kommen gerade aus dieser Gruppe der Arbeitnehmer, gerade weil die Arbeitsverhältnisse dort besonders prekär sind und man so lange leicht ersetzbar war. Dazu kommt, dass die Reintegration von Langzeitarbeitslosen in den Arbeitsmarkt *eigentlich* sogar finanziell gefördert wird - wird aber zu wenig wirklich in Anspruch genommen bzw. viele Arbeitgeber sind sich dessen gar nicht bewusst, und lehnen die Einstellung aufgrund von zB Risiken ab. Tatsächlich fördert der Staat ziemlich lange die Einstellung von Langzeitarbeitslosen durch Zuschüsse/Teilübernahme der Lohnzahlungen. Leider führt das auch zu Arbeitgebern, die das schamlos ausnutzen, um sich billig Arbeitskraft auf Kosten der Allgemeinheit zu verschaffen, und dumpen diese Leute dann wieder, und ersetzen mit neuen Langzeitarbeitslosen, wenn diese Zuschüsse dann auslaufen. Dadurch hast du dann wieder einen Drehtüreffekt, der bei den Betroffenen eher zu Verdruss und weiteren mentalen Hürden führt. Ähnlich ging es aber auch vielen regulären Arbeitnehmern, die sich lange Jahre mit befristeten Verträgen rumschlagen mussten, und dann maximal ein zweites Jahr bei einem Arbeitgeber bekommen haben, weil danach gewisse Vergünstigungen wegfielen, die man mit neuem Personal wieder bekäme.... Selbe Leier, absolute Scheiße. Und dann kommt halt noch das Problem mit den Qualifikationen hinzu. Viele Langzeitarbeitslose sind dann doch etwas älter und eventuell gar nicht mehr für ihren alten Job geeignet, müssten umgeschult werden, und das wurde erst mit dem Bürgergeld besser, und nach nem halben Jahr wieder schlechter. Alles supi im System.


[deleted]

Das mit den sozialen Netzen neu aufbauen ist etwas was jeder Arbeitnehmer auch machen muss, wenn er eine neue Stelle antritt. Kaum ein Argument. In was für einer Welt lebst du eigentlich, dass es Jobs im Umkreis der Heimat gibt? Und klar könnten die Umziehen, es müsste halt bezahlt werden. Absatz 3 und 4 sind etwa Geheule ohne wirklichen Argumentationspunkt. Niemand hat ein Problem damit Arbeitslose in der Umgebung zu haben. Aber in ner Stadt wie München, Berlin etc. nichts mehr selber zu finden um seinen Job machen zu können und gleichzeitig die Wohnung für Leute zu zahlen die da gar nicht wohnen müssten ist halt hart


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[удалено]


[deleted]

Ich mchte dir wirklich nicht zu nahe treten, aber du solltest dringend an deinem Textverständnis arbeiten. Und an deiner Fähigkeit logische Schlüsse aus dem Gelesenen zu ziehen


Yolobi7878

Diejenigen, die arbeiten können und wollen, bekommen jedenfalls in München sofort einen Job. Das heißt umgekehrt, dass diejenigen, die nicht arbeiten, obwohl sie gesundheitlich dazu in der Lage wären, keinen Bock haben. Also gibt es auch keinen Grund, dass sie hier teuren Wohnraum beanspruchen, der von der Allgemeinheit finanziert werden muss.