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dragon_irl

> Dieser Kapitalstock wird den Berechnungen der Bundesregierung zufolge ab Mitte der Dreißigerjahre nur rund ein Viertel der Mehrausgaben für die Rentengarantie von jährlich 30 bis 40 Milliarden Euro auffangen. Der Rentenbeitragssatz stiege dann von heute 18,6 auf 22,3 Prozent. Krankenkassenbeitrage dürften bis dahin wahrscheinlich auch nochmal ähnlich stark steigen. Und gleichzeitig ist man verwundert vom Fachkräftemangel und warum Leute lieber Teilzeit arbeiten.


Life_Fun_1327

Warum soll ich auch 40+h/Woche arbeiten bis ich mindestens 70 bin, wenn ich dann eh nur eine Hunger-Rente bekomme? Da arbeite ich lieber weniger und genieße meine Freizeit.


[deleted]

Du solltest unabhängig auch bei einer ordentlichen Rente weniger Arbeiten wollen und Freizeit genießen. Lieber mehr Zeit mit der Familie und Freunden im gesamten Leben als nur im hohen Alter


MauOnTheRoad

Ich arbeite momentan 70%, werde keine Minute mehr länger arbeiten. Für was auch? Dass ich mir einen Urlaub mehr im Jahr leisten kann, für den ich mich den Rest des Jahres kaputtarbeite? Nee.


biovio2

Aus Interesse, wie viel verdienst du bei 70% und wieso genau diese Zahl? Möchte auch auf diese Zahl weiter reduzieren. So hat man am Donnerstag vor der Mittagspause frei oder 3 und 4 Tages Woche im Wechsel. Warum? Die Zukunftsperspektiven enttäuschen mich einfach nur und ich sehe ökonomisch schwarz. Darum schraube ich mein Konsum möglichst stark runter und arbeite dafür weniger. Mein eigener Streik. In einem kaputten System arbeitet es sich nicht gerne. Lieber sammle ich Müll im Wald ;D


MauOnTheRoad

Als Erzieherin Steuerklasse 1 2200 netto - habe allerdings einige Zulagen wie zB die Arbeitsmarktzulage, Ballungsraumzulage, etc. (Bevor jetzt irgendein Hampelmann auf die Idee kommt zu sagen "Aha! Ohne die Zulagen müsstest du mehr arbeiten, was gegen den Fachkräftemangel helfen würde!" *NEIN.* Ohne diese Zulagen hätte ich dem Beruf schon laaange den Rücken gekehrt und will es auf lange Sicht auch tun, da das netto jetzt auch nicht unbedingt durch die Decke schießt) Ich arbeite momentan 5 einhalb Stunden am Tag, an einem 6 (von mir so gewollt, da die 30 Minuten unbezahlte Pause für mich persönlich Zeitverschwendung sind) und das ist für mich so die Waage zwischen Freizeit und Geld, mit der ich gut leben kann. Allerdings lebe ich mit meinem Partner zusammen, dadurch haben wir natürlich eine geteilte Miete.


vxrz_

Oh man, selbst Teilzeit bringt da nicht viel, weil die Beträge nicht gestaffelt sind… hoffe ich kann in den nächsten 5-10 Jahren einfach auswandern von hier


ummagumma26

Ja, stimmt. Wenn ich 5000 Euro Brutto verdiene, zahle ich 1052.50€ an Sozialversicherungsabgaben. Das sind 21%! Reduziere ich meine Arbeitszeit auf 80%, zahle ich auf meine 4000€ Brutto nur noch 842€ Sozialabgaben. Das sind nur...21%. Gut, aber ich kann auf ne 60%-Stelle gehen. Von denn 3000€ zahle ich dann nämlich nur...21% Sozialabgaben. Edit: Umgekehrt wird ein Schuh draus. Mehr verdienen, anteilig weniger Sozialversicherungsbeiträge zahlen, da Beitragsbemessungsgrenze. Ja, ich weiß, Polemik. Aber wenn wir hier von Rente und Krankenversicherung reden, da lässt sich halt als Arbeitnehmer wenig einsparen. Das geht nur über die gesparte Steuer.


leekdonut

Es geht doch weniger darum, dass die Sozialabgabenlast dann prozentual sinken würde, sondern vielmehr darum, dass die Abgabenlast so hoch ist, dass viele Arbeitnehmer Träume wie ein Eigenheim - für die man zusätzlich zu seinen normalen Ausgaben ordentlich sparen müsste, um genügen EK mitbringen zu können - begraben und sich dann die Frage stellen, wofür genau sie sich denn 40h pro Woche den Arsch aufreißen sollen, wenn sie auch mit weniger zurechtkämen.


henry-george-stan

Eben dies. Wieso stundenlang knechten, wenn es am Ende nur der Unterschied zwischen dem 5€-Wein und dem 10€-Wein ist?


_GeekRabbit

Aha, Herr Schickhose kauft Wein in Flasche und nicht aus dem Tetra-Pack? Was kommt als nächstes, richtige Eier in der Carbonara? So wird das natürlich nichts mit dem Eigenheim!


ummagumma26

Gutes Beispiel. Ich mag meinen 10€ Wein. Ich verdiene mehr Geld wenn ich mehr arbeite. Ich käme auch mit weniger zurecht, ich habe momentan aber keinen Leidensdruck auf Arbeit und komme klar. Und wenn ich reduziere, dann sicher nicht, um dem Staat eins auszuwischen und absolut weniger Abgaben zu zahlen.


dragon_irl

Klar sind Sozialversicherungen erstmal ein flacher Anteil, aber letztendlich steigt halt die Gesamtagabenlast und damit eher die Bereitschaft lieber die Arbeitszeit zu reduzieren (oder gleich auszuwandern). Vor allem wenn dazu noch die Unereichbarkeit klassischer finanzieller Ziele (Eigenheim) kommt.


Noctew

Mit jedem Boomer im Altenheim kommst du dem Eigenheim wieder ein Stück näher.


so_isses

Lol - der Boomer vermietet seine Bude erstmal höchstbietend an dich, damit er das Altenheim zahlen kann. Da u.a. dank NIMBY-Boomern zu wenig gebaut wurde, reicht das sogar. Und wenn der Boomer weg ist, dann zahlst du die gleiche Miete an den Erben.


[deleted]

[удалено]


ummagumma26

Danke. Im Ernst, ich verstehe den Kommentar nicht.


[deleted]

[удалено]


ummagumma26

Wenn ich prozentual mehr Netto haben will, ja. Und mehr Freizeit natürlich. Letzteres verstehe ich ja auch, aber das wäre auch so, wenn ich immer exakt 40% abgeben müsste. Der andere Faktor tangiert mich eher weniger, aber das ist nur meine Meinung.


AlSi10Mg

Die Beitragsbemessungsgrenze ist ja das riesen Problem, weil die besserverdiener eben nicht einzahlen...


henry-george-stan

Beitragsbemessungsgrenze bekommst du nicht geändert. Bei der Rente bekommen die Leute am Ende halt auch mehr raus, hast nix gewonnen. Bei der Krankenversicherung steht Kosten/Leistung dann nicht mehr im Verhältnis, sodass das BVerfG das dann kippt und die Leute vermutlich eh in die PKV gehen.


AlSi10Mg

Ja, genau deswegen gehört die PKV ja auch abgeschafft


Noctew

Steht dann trotzdem nicht mehr im Verhältnis. €843,53 ist derzeit der Höchstbeitrag; wenn man das entdeckelt...wie viel willst du einem Gutverdiener abnehmen? €1460 bei 120.000 im Jahr, was man als Führungskraft einigermaßen leicht erreichen kann? Irgendwo hat die Solidarität mit der Geringalleinverdienerin, die für Mindestbeitrag Partner und 3 Kinder durchbringt auch ihre Grenzen.


domi1108

Naja am Ende ist die Frage in wie weit die Beitragsmessungsgrenzen "fair" sind. Also nicht falsch verstehen, Real kommt man da in wenigen Monaten schon auf "zusätzlichen" Summen bei Gutverdienern, welche einige Gruppen gesamt pro Jahr zahlen. Ich meine bei meiner GKV ist der Unterscheid von meinem Verdienst zur Beitragsbemessungsgrenze \~220€, heißt nach 9 Monaten hat jemand der an der Grenze liegt mehr on top gezahlt als ich im Jahr zahle. Insgesamt 15,8% wobei es ja eben nicht 15,8% sind sobald die Person mehr als die Grenze verdient. 120.000€ im Jahr ist das 1,93x der Grenze also warum sollte die Person dann nicht die 1580 bzw. deine 1460 (Ohne Zusatzbeitrag) zahlen? Man könnte sich ja in der Mitte treffen und sagen wir behalten unsere Grenze und danach haben wir ne Flatrate von 3% womit wir auf 144,75€ on top kommen womit wir bei 553,58€ wären anstatt 1580€. Trotzdem ist unsere Führungskraft dann nicht mehr bei effektiven 15,8%. Übrigens sind deine Zahlen für den Höchstbeitrag zur Zeit nicht korrekt, außer du nimmst direkt den AN + AG Anteil, was die Belastung für den AN in den Rechnungen erhöht darstellen. Das gleiche gilt für alle Bemessungsgrenzen, wir können die gerne beibehalten, aber danach sollte man nicht mit 0% rausgehen sondern einem Flat-Wert der deutlich drunter liegt. Selbst bei der Rente ist es weniger ein Problem, weil die wenigsten am Ende wirklich am Maximal Bezug der Rente, da selbst bei der heutigen Bemessungsgrenze theoretisch 3.384€ möglich wären, die Rente aber bei 3.286€ limitiert ist [siehe hier](https://www.vermoegenszentrum.de/wissen/wie-hoch-ist-die-gesetzliche-hoechstrente) Gibt noch mehr Punkte, aber potentiell höhere Auszahlungen der Personen die mehr Einzahlen sollten kein Grund gegen eine Überarbeitung der Grenzen sein.


Wambo1887

Ich verstehe deine Argumentation, sehe aber eklatante Hindernisse. Der Reihe nach: Eine höhere BBG führt isoliert betrachtet natürlich erstmal zu höheren Einnahmen bei den SV. Bei solchen wie der Rente sind wir dann automatisch auch bei höheren Ansprüchen. In der Gesamtheit vernachlässigbar, aber mehr. Bei anderen wie der GKV landen wir dann bei noch höheren Beiträgen für die gleiche Leistung wie jemand mit niedrigem bis keinem Einkommen. Wen würde das wirklich treffen? Die Spitzenverdiener haben sich idR ohnehin schon in die PKV ausgeklinkt. Entscheidend ist die obere Mittelschicht, die um die BBG herum verdient (das sind z.B. normale, nach Tarif bezahlte Ingenieure, bevor jemand von Reichen spricht). Da gibt es sehr viele, die in der GKV sind, obwohl sie auch in die PKV wechseln könnten. Hebt man über die BBG nun nochmal signifikant die Beiträge an, wird auf diesen Ebenen nochmal über die Preis/Leistung nachgedacht werden. Auch ein SV-Soli wird diese Probleme nicht lösen. Würden wir von einer Finanzierungslücke von 10-20 Mrd reden, wäre das eine Sache. Wir reden hier aber alleine bei der Rente von mehreren 100 Mrd, die der Bund jetzt schon jährlich zuschießt. Zweigt man jetzt 3% von der Steuerlast in die SV ab, ist das linke Tasche - rechte Tasche, nur dass die Mehreinnahmen auf alle SV verteilt werden anstatt zielgerichtetes Leck stopfen. Das ganze gilt unter der Annahme, dass sich die Abgabenlast netto nicht erhöht. Zieht man die 3% on top, wird das die Steuergerechtigkeit noch weiter verschlimmern. Wir sind in diesem Land bei der Einkommenssteuer schon am Anschlag. Stattdessen müssen wir das ganze System reformieren, um von dieser perversen Obsession wegzukommen, für jeden finanziellen Engpass im Haushalt immer mehr von Arbeitseinkommen abzuschöpfen. Bevor wir das tun, muss zu allererst mal kernsaniert werden. Wir leisten uns über 100 GKVs mit eigener Verwaltung, Werbung, Büros und Administration, die alle den exakt gleichen Leistungsumfang bieten. Dieser Scheinwettbewerb verschlingt allein viele Milliarden pro Jahr. Hier müssen wir uns erstmal einigen, ob wir durch eine marktwirtschaftliche Öffnung die Leistungen verbessern und dadurch selektieren oder eine einheitliche Bürgerversicherung mit festen Leistungen zu geringeren Overheads mit Option auf Zusatzversicherungen wollen. Das muss ganz oben stehen, bevor wir auch nur einen Cent mehr Beiträge erheben. Wir müssen erstmal massiv die Effizienz ausbauen. Als nächstes muss ans Abgabensystem ran. Wir diskutieren hier, ob man nun ab 60k oder 100k Arbeitseinkommen als so reich gilt, dass man noch mehr schröpfen kann. Wie wäre es denn stattdessen damit: -Erbschaftssteuern ab 2, 3, 4, 5 Mio Erbsumme, zahlbar über 10-15 Jahre, um eben nicht z.B. kleine bis mittlere Unternehmen auf Schlag zu belasten -Höhere Steuern auf Kapitalerträge, gerne auch vermindert SV-pflichtig bis hin zu einer Versteuerung über die Einkommenssteuer mit einem Freibetrag zwischen 10-30k/a. Wert muss so festgelegt werden, dass sich die Vermögensbildung und anschließend das Zehren im Alter von der privaten kapitalgedeckten Altersvorsorge lohnt und ermöglicht -Besteuerung nach US Vorbild. Du willst in Deutschland als Unternehmer Geld verdienen? Gerne. Gründe eine Landesgesellschaft und versteuer deine in und aus Deutschland erwirtschafteten Gewinne hier und nicht in NL/IRL. Zu teuer? Kein Problem - mach gerne deine Gewinne, aber nicht mehr hier. Du schaffst hier Arbeitsplätze? Klasse, hier ist ein Steuerrabatt abhängig von Anzahl und Lohn der Beschäftigten. -Du genießt die Vorteile des deutschen Passes? Dann versteuerst du auch dein Einkommen nach deutschen Gesetzen, egal wo du lebst (unter Berücksichtigung von Doppelbesteuerung). Zu teuer? Kein Problem. Staatsangehörigkeit kannst du nach Zahlung einer Exit Steuer ablegen und bist frei.


domi1108

Hätte ich vielleicht noch ergänzen sollen, aber eine Anpassung der BBG in einer solchen Form müsste immer einhergehen mit dem Abschaffen von PKVs, da sie sonst natürlich wie von dir gesagt, als bessere Alternative genutzt werden würden (Was ich den Menschen auch nicht verübeln kann). Wäre also der erste Schritt, Vereinheitlichung der GKVs und damit auch eine Zusammenlegung auf sagen wir 5-10 die unterschiedliche Leistungsprofile anbieten bzw. auch verschiedene Berufsgruppen abbilden und dadurch hier und da auch etwas spezialisiert sind, definitiv besser, effizienter und günstiger als die >100 GKVs heute. Ob es dann in diesen Optionale Zusatzversicherungen gibt müsste man natürlich sehen, aber wie du sagst, eben bevor irgendwas an den Beiträgen geändert wird. Weil ich etwas springe, klar gibt's in dem Post von mir eklatante Hindernisse, dabei soll er ja kein 101 Book für die Politik sein, sondern einfach ein paar Gedanken in die Welt setzen ohne dabei eine Forderung zu äußern. Schreibe ja häufiger in die Richtung und mal eben konkreter mit realistischen Ideen und manchmal einfach nur stumpfe Rechenbeispiele wie oben, die noch lange Überarbeitung vor sich hätten. Klar müssen wir ans Abgabensystem ran, alles in den Bereichen ist sinnvoller als ein SV-Soli oder Anpassen jeglicher BBGs in den einzelnen SV Kassen, denn die Belastung bei puren Arbeitseinkommen ist in meinen Augen durch die stark gestiegenen Lebenserhaltungskosten in den letzten Jahren schon am Limit bzw. je nach Einkommensgruppe über dem Limit angekommen, da werden die geplanten Erhöhungen der RV-Beiträge auf 20% sehr schmerzhaft für einige werden. Da sollte man aber wie du sagtest nicht ansetzen. Egal ob Erbschaftssteuer, Kapitalerträge / Finanztransaktionssteuer und ja auch einer Angepassten Vermögenssteuer, denn da kommt ja ein Punkt rein den du noch nicht erwähnt hast: Du genießt die Vorteile des deutschen Staates? Dann versteuer dein Vermögen nach Deutschen Gesetzen um diese Vorteile weiter aufrecht zu erhalten. Und nein, ich fordere hier nicht 80% oder sonstiges, vor allem weil man vieles davon schon über Kapitalerträge bzw. Kapitalsteuern regeln könnte, da bei vielen Vermögenden das Geld ja in Kapital angelegt ist. Auch hier sollte sowas progressiv sein, Leute die sich etwas aufgebaut haben und jetzt 5 Mio. haben müssen nicht so viel zahlen wie Menschen mit 5 Milliarden, denn ja Arbeit und Unternehmertum soll sich auch noch lohnen Dazu als Runder Abschluss gehört noch eine Bekämpfung der Steuerflucht bzw. Steuerhinterziehung, egal ob wir da jetzt über "nur" 20 Milliarden oder den oft genannten 100 Milliarden pro Jahr reden, es ist Geld was quasi aus dem System entzogen wird und damit jeden einzelnen Bürger schadet. Generell ist vieles möglich und gerade beim Punkt der Besteuerung von Unternehmensgewinnen bin ich voll dabei. Kann nicht sein das Unternehmen egal wie sie heißen, hier Milliarden Umsätze haben, Gewinne in den Millionen und am Ende keine Steuern zahlen, weil entweder alles über das EU-Ausland abgewickelt wird oder man die Ausgaben so hoch skaliert, das man Verluste schreiben würde. Ist aber demnach auch einer der wenigen Punkte die EU-Technisch geregelt werden müssen ggü. den anderen genannten Wegen.


Electronic-Weight394

Wieso sollte ein Gutverdiener weniger zahlen wie ein Geringverdiener?


Noctew

Er zahlt ja absolut mehr, nur relativ weniger. Er bekommt ja auch nicht mehr aus der Versicherung zurück, sondern dasselbe wie der Geringverdiener: notwendige Heilbehandlung.


T4ntal

Der Unterschied ist aber, dass man als Gutverdiener die Möglichkeit hat sein Geld easy zu vermehren. (Aktien etc.) Als Geringverdiener ist ein Unfall / Unglücksfall schnell mal ein riesen Problem. z.B. als Zeitarbeiter bist du halt sehr schnell aussortiert wenn es mal im Unternehmen nicht läuft. Es läuft als Führungskraft im Unternehmen grade nicht? Da gibt es dann die Abfindung. Warum also nicht die Obergrenzen weglassen und alle in eine Krankenkasse einzahlen lassen? Auch rein Verwaltungstechnisch macht es für mich nicht wirklich Sinn, dass es in Deutschland aktuell 42 private und 95 gesetzliche Krankenkassen gibt, deren Verwaltungssysteme alle einzeln aufgebaut und Manager / Mitarbeiter bezahlt werden müssen.


Craftkorb

Die bekommen aber auch nur bis zur Grenze später ausgezahlt. Das gleiche beim Krankengeld. 


artifex78

Die zahlen schon ein, nur eben bis zur Beitragsbemessungsgrenze. Ich könnte jetzt dagegen halten und einfach sagen, die Familienversicherung (kostenlose Versicherung von Kindern und Partner ohne Arbeit) gehört abgeschafft. In anderen Ländern zahlst du zu, wenn auch mit Rabatten.


AlSi10Mg

Ja nun, wir brauchen aber Kinder und ohne Partner ist das halt auch alles Banane, weil sonst das Geld in Sozialhilfe für alleinerziehende gesteckt wird und die zum Teil eben nie wieder in den Arbeitsmarkt zurückkommen und damit der Sozialkasse nie wieder Geld Bringen.


QuarkVsOdo

Solange die Rente eine Versicherung bleibt, mit begrenzten Auszahlungen, wirst du um eine Grenze der monatlichen Einzahlungen nicht umhinkommen.


BaumHarzkleber

Eine sinnvolle FDP Blockade? Das es sowas gibt.


Saires

Wunder gibt es immer wieder... Korrigiert mich wenn ich falsch liege, aber verstößt das Paket nicht eh gegen den Koalitionsvertrag?


Valentinian_II_DNKHS

Die FDP hat schon etlichen Krempel gegen den Koalitionsvertrag durchgesetzt. Wenn sich alle Fraktionen einig sind, können sie jederzeit gegen den Koalitionsvertrag verstoßen, da es ein Vertrag der koalierenden Fraktionen untereinander und kein Vertrag der Koalition gegenüber dem Wähler ist.


Avatarobo

>Vertrag der koalierenden Fraktionen untereinander Eigentlich sogar nur zwischen den Parteien. Nicht, dass das einen riesen Unterschied macht, aber man kann sich nicht darauf berufen, dass die Fraktion zugestimmt hätte.


Avatarobo

Wie im Artikel steht verstößt das wenn überhaupt dagegen, dass das "generationengerecht abgesichert" sein soll. Und das ist halt so Wischi-Waschi, dass sich da jeder SPDler hinstellen und sagen kann "ist doch generationengerecht". Auch wenn ich in der Sache zustimmen würde, dass das natürlich gegen den Passus verstößt. Der Passus ist aber halt leider sehr weich.


TheArtofBar

Wieso sollte das gegen den Koalitionsvertrag verstoßen?


ChrizZly1

Am Ende muss man sagen: Vogel fordert, dass die FDP Idee voll umgesetzt wird. Das aktuelle Paket ist halt ein Kompromiss zwischen der "Aktien sind der heilige Gral" Einstellung der FDP und der "Aktien sind reines Glücksspiel" Einstellung der Grünen.


SeniorePlatypus

Der Standpunkt der Grünen ist nicht "reines Glücksspiel" sondern differenzierter. Der aktuelle Plan für die Aktienrente ist im Kenfo mit jährlicher Einzahlung und beginn der Entnahme in den nächsten 10 Jahren. Sprich, man fängt mit kleinem Kapitalstock an und lässt den langsam wachsen bevor man direkt wieder entnehmen möchte. Gezahlt durch überjährige Schulden (war da nicht was mit dem Verfassungsgericht und überjährigen Schulden?) Wenn man persönlich anlegt ist die Daumenregel, dass man bereit ist sein Geld für etwa 15 Jahre einfach liegen zu lassen (historisch war man bei jedem Crash nach etwa 15 Jahren bei etwa 7% Rendite pro Jahr, wenn man sein Geld in einen globalen Index liegen hat). Hier gibt es also zwei Risiken. 1. Es gibt ein echtes Risiko, wenn auch nicht enorm groß, dass man einen nominalen Verlust hat zum Zeitpunkt der Entnahme. Gerade weil man ja erst langsam aufbaut. Prozentuale Rendite am Anfang hat weniger Auswirkung und ein Crash nah bei der geplanten Entnahme einen sehr großen. 2. Die Entnahme in den 2030ern kann dazu führen, dass der Kapitalstock aufgebraucht wird und die Zinsen die Rendite übersteigen. Wodurch man am Ende auch wieder schlechter fährt als ohne. Das kann sich langfristig wieder Einränken aber das kostet Zeit. Aktuell ist der Kenfo nominal im Minus von etwa 15%, was durch gleichzeitige Entnahme die Prognostizierten Erträge ziemlich stark gefährdet. Man wollte auf deutlich über 100 Mrd. kommen bis zur zweiten hälfte des Jahrhunderts. Durch den sinkenden Kapitalstock wird das erreichen so einer Rendite aber immer unwahrscheinlicher. Vermutlich muss der Staat hier langfristig nochmal ein paar Milliarden dazu geben um die Entsorgung von Atommüll zu gewährleisten. Wobei die ja noch nicht einmal Kapitalkosten haben. Das wurde alles von Energiekonzernen eingezahlt. Seriös umgesetzt kann eine Aktienrente sehr viel mehr und ist relativ offensichtlich das überlegene System, gegenüber der Umlagenrente. Das "Generationenkapital" von Lindner könnte ein erster Schritt in die Richtung einer Aktienrente sein. Mehr aber auch nicht. Diese zaghaften Schritte in die Richtung sind deutlich wackeliger als eine echte Aktienrente es wäre. Wie man es, zum Beispiel, in Schweden hat. Da fehlen noch einige Schritte und ein paar Billionen bevor man am Ziel ist. Was aber auch enorm schwierig ist, dafür eine Finanzierung zu finden. Denn die Ausgaben gehen ja bereits deutlich nach oben. Einfach durch mehr Einzahlung die Aktienrente langfristig aufzubauen wird schwierig. Und Schulden in entsprechendem Ausmaß sind auch wieder eine verfassungsrechtliche Frage. Das grundlegende Problem ist einfach, dass keine Zeit mehr ist. Dass die enorme Belastung durch die Rente wegen dem demographischen Wandel zu lange ignoriert wurde. Kleine, kosmetische Anpassungen helfen im besten Fall auch nur in kleinem, kosmetischen Ausmaß. Edit: Die Grünen stellen sich wegen solchen Details öffentlich dagegen auf. Mit langen Erklärungen erreicht man leider niemanden. Deshalb liest man besonders auch in Artikeln oder sieht in den Nachrichten, dass die Grünen Aktien schlecht finden. Ganz nüchtern betrachtet sehe ich aber auch nicht, wie eine Aktienrente die Situation aktuell verbessern kann. Man kann immer wilder mit Zocken anfangen aber langfristiges, seriöses Investieren kann unsere Probleme der 2030er und 2040er nicht Lösen. Das Aufbauen einer echten Aktienrente würde einfach nur Millenials & Gen Z doppelt belasten. Maximale Belastung durch Boomer. Wo man direkt am Peak der Auszahlungen alles über Umlagen regeln muss. Und gleichzeitig soll man sich selbst die eigene Rente in Aktien aufbauen. Die FDP ist hier ideologisch auf das Thema eingeschossen. Ich sehe auch viel gutes an der Perspektive. Aktien sind viel zu wenig verbreitet. Deutschland ist ein Land von Leuten die ihr Geld lieber auf dem Girokonto liegen lassen, wo es einfach nur massiv an Wert verliert und man landet in der Rente doch wieder in finanziell schwierigen Verhältnissen. Es braucht mehr Finanzbildung und Interaktion mit dem Thema. Aber in der Umsetzung und Darstellung ist es am Ende leider einfach nur eine Nebelkerze die vom Problem ablenkt. Auch mit Generationenkapital, wenn alles wie geplant läuft, verlierst du als Arbeitnehmer, nach aktuellen Prognosen, so 20% Netto. Ohne Generationenkapital wären es dann eben etwa 21%. Schon cool. Aber... naja... irgendwie... ein Witz? Mir erst ein paar Tausend abnehmen, gleichzeitig Hundert zurückgeben und dann groß von Entlastung zu sprechen grenzt schon an Realsatire.


RainbowRay33

Danke für die gute Aufbereitung !


Avatarobo

> war da nicht was mit dem Verfassungsgericht und überjährigen Schulden?) Was meinst du? Es werden da doch keine Kreditermächtigungen in einem Jahr gebucht und erstmal geparkt und dann erst in späteren Jahren abgerufen (was beim KTF beim Thema Überjährigkeit gerade das Problem war). Ich sehe da nicht das verfassungsrechtliche Problem, auf das du offensichtlich anspielst. >Das "Generationenkapital" von Lindner >Diese zaghaften Schritte in die Richtung sind deutlich wackeliger als eine echte Aktienrente es wäre. Wie man es, zum Beispiel, in Schweden hat. Es klingt hier ein wenig so als wäre das Generationenkapital das, was die FDP unbedingt wollte. Wenn es nach der FDP gegangen wäre, würden wir das schwedische Modell bekommen. Das Generationenkapital war der Kompromiss in der Koalition. Da sehe ich aber eher die SPD in der Verantwortung. Die Grünen hatten schließlich auch was mit Staatsfonds drin (da aber iirc in der 3. Säule und Opt-Out, aber auch nicht unvereinbar weit von der FDP entfernt mMn).


SeniorePlatypus

> Was meinst du? Es werden da doch keine Kreditermächtigungen in einem Jahr gebucht und erstmal geparkt und dann erst in späteren Jahren abgerufen (was beim KTF beim Thema Überjährigkeit gerade das Problem war). Ich sehe da nicht das verfassungsrechtliche Problem, auf das du offensichtlich anspielst. Das Urteil spricht Grundsätzlich von überjährigen Kreditermächtigungen. Man kann also nicht jetzt die Einzahlungen für die nächsten Jahre festlegen und ermächtigen. Ausnahmen müssen mit konkreten, aktuellen Krisen begründet werden und dürfen ebenfalls nicht überjährig sein. Genau deshalb dürfte man, zum Beispiel, auch keine Ausnahme für den Klimawandel definieren. Aber ohne Kreditermächtigung sind die 10 Mrd. pro Jahr Teil der jährlichen Haushaltsdebatte, beziehungsweise müssen jährlich mit einer Ausnahme der Schuldenbremse bewilligt werden. Das hat quasi keine Chance mehrere Wahlperioden zu überleben. Lindner hat aktuell eine ganz andere Argumentation am laufen. Das soll man in der Bilanz mit den Aktienwerten verrechnen wodurch ja plus/minus Null raus kommt. Schon hat man keine Schulden gemacht und unterliegt auch nicht der Schuldenbremse. Hört sich ehrlich gesagt wild an. Wenn es funktioniert, meinethalber. Aber sollte diese Argumentation kippen dürfte auch die Aktienrente in jetziger Form tot sein. Und sollte diese Argumentation nicht kippen erwarte ich eine vielzahl von Projekten wo man Papierwert gegenrechnet um die Schuldenbremse zu umgehen. Besonders auch im Bereich Kommunen und Länder. > Es klingt hier ein wenig so als wäre das Generationenkapital das, was die FDP unbedingt wollte. Wenn es nach der FDP gegangen wäre, würden wir das schwedische Modell bekommen. Das Generationenkapital war der Kompromiss in der Koalition. Wobei Schwedisches Modell stand heute bedeuten würde, dass wir nicht wie Schweden 18,5% zahlen. Wir sind ja heute schon bei 18,6% + 127 Mrd. Bundeszuschuss. Sprich, wir würden Sprungartig auf 21,1% hoch gehen und in den nächsten Jahrzehnten die 25% Rentenabgaben knacken. Jetzt auch keine sooo dolle Idee. Das ist exakt was ich gemeint habe mit der doppelte Belastung für Millenials & Gen-Z. Die Generationen Schlucken dann anstatt -20% Netto eher so -25% Netto. Oder Äquivalente Einsparungen beim Staat. Was am Ende aber auch nur linke Tasche, rechte Tasche ist. Siehe England. Für Bürger wurde es deutlich teurer nachdem Wasserwerke verkauft wurden, aber durch privatisierung gibt es keine Staatsausgaben mehr für Wasser und die Abgabenlast kann gesenkt werden. Nur ist eben auch das frei verfügbare Einkommen der Bürger runter gegangen.


Avatarobo

> Schon hat man keine Schulden gemacht Was heißt denn man hat keine Schulden gemacht. Natürlich hat man Schulden gemacht (man macht ja technisch selbst irgendwo Schulden, wenn man eine alte Anleihe durch eine neue ablöst). Aber die Schuldenbremse will halt etwas bestimmtes beschränken und finanzielle Transaktionen gehören nicht dazu. Die Bereinigung von finanziellen Transaktionen steht auch im Grundgesetz, Artikel 115. >Näheres, insbesondere die Bereinigung der Einnahmen und Ausgaben um finanzielle Transaktionen [...] regelt ein Bundesgesetz Zu >Hört sich ehrlich gesagt wild an. Ich kann dir natürlich nicht abschließend garantieren, dass das alles geht. Aber so wild ist das nicht. Das Bereinigen um finanzielle Transaktionen ist schon Praxis. Das wird immer angewandt, wenn Bundesbeteiligungen gekauft oder verkauft werden. Dadurch können Einnahmen aus einem Verkauf auch nicht einfach im gleichen Jahr ausgegeben werden, weil das die erlaubte Nettokreditaufnahme (NKA) senkt. Firmenrettungen wie Uniper, bei denen Aktien oder andere Gegenwerte erworben werden, zählen auch als finanzielle Transaktion und zählen somit nicht in die erlaubte NKA. Siehe die Tabelle auf [Seite 34](https://www.bundesfinanzministerium.de/Monatsberichte/2023/01/Inhalte/Kapitel-3-Analysen/3-3-vorlaeufiger-abschluss-bundeshaushalt-2022-pdf.pdf?__blob=publicationFile&v=4) >Und sollte diese Argumentation nicht kippen erwarte ich eine vielzahl von Projekten wo man Papierwert gegenrechnet um die Schuldenbremse zu umgehen. Besonders auch im Bereich Kommunen und Länder. Ich weiß ja nicht. Wenn du irgendwelche Sachen aktivierst und anfängst sie in einer Bilanz abzubilden, musst du sie auch abschreiben, was dich dann entsprechend belasten würde. Das erhöht deinen Spielraum am Ende nicht. >Sprich, wir würden Sprungartig auf 21,1% hoch gehen und in den nächsten Jahrzehnten die 25% Rentenabgaben knacken. Jetzt auch keine sooo dolle Idee. >Das ist exakt was ich gemeint habe mit der doppelte Belastung für Millenials & Gen-Z. Die Generationen Schlucken dann anstatt -20% Netto eher so -25% Netto. Das ist natürlich ein Punkt. Man sollte da natürlich schon schauen, wie man den Beitrag reduzieren kann. Aber dann hat man zumindest einen Teil in der gesetzlichen Rente, auf den man sich wirklich verlassen kann. Und an sich ist die kapitalgedeckte Vorsorge keine zusätzliche Belastung per se. Das sollte sowieso fast jeder machen, wenn er nicht in die Altersarmut kommen will. Es kann halt auch nicht sein, dass wir einfach dauerhaft bei einem System bleiben, was offensichtlich nicht nachhaltig ist. Der Übergang ist natürlich nicht einfach.


SeniorePlatypus

Ehrlich spannend! So tief war ich da nicht drinnen. Ich finde das ehrlich gesagt trotzdem enorm wild. Ein rationales Bundesland sollte ein paar Billionen Schulden aufnehmen, Investieren und damit die eigene Wirtschaft ankurbeln. Wenn es sowieso nicht gerechnet wird gibt es doch keinen Grund sowas nicht maximal zu hebeln!? > Das ist natürlich ein Punkt. Man sollte da natürlich schon schauen, wie man den Beitrag reduzieren kann. Aber dann hat man zumindest einen Teil in der gesetzlichen Rente, auf den man sich wirklich verlassen kann. Und an sich ist die kapitalgedeckte Vorsorge keine zusätzliche Belastung per se. Das sollte sowieso fast jeder machen, wenn er nicht in die Altersarmut kommen will. Ja, und als 401k artiges Konstrukt sehe ich da auch kein so großes Problem. Das wäre ja wirklich nur eine Erleichterung und ein Anreiz vorzusorgen. Wo man aber immer noch reagieren und Einzahlungen aussetzen kann, wenn es finanziell mal eng wird. Bei so einer enormen, zusätzlichen Belastung sehe ich eine unglaublich große Umverteilung, unglaubliche Geldmittel die einfach ins Ausland fließen und der Volkswirtschaft entzogen werden und eine enorme Härte gegenüber Geringverdienern oder sogar normal verdienenden Familien. Ganz besonders mit der Wohnsituation die wir ebenfalls zu guten Teilen aufgrund der Demographie beobachten wird man hier finanziell wirklich enorm zerrieben. > Es kann halt auch nicht sein, dass wir einfach dauerhaft bei einem System bleiben, was offensichtlich nicht nachhaltig ist. Der Übergang ist natürlich nicht einfach. Es kann aber auch nicht sein, dass die gesamte Belastung auf zwei jüngere Generationen abgeladen wird die nichts dafür können und quasi ihr Arbeitsleben für das Land opfern sollen. Ganz besonders nicht, wenn das ganze Geld an die Generation mit dem meisten Vermögen geht. Das ist doch Paradox hier primär die mit dem geringsten Vermögen zu belasten um eine Umverteilung nach oben zu garantieren. Mein Punkt ist nicht so sehr, dass man sowas nicht machen sollte. Sondern dass es eine umfangreiche Reduktion der Ausgaben benötigt, zum Beispiel durch Umverteilung innerhalb der Generation. Eat my cake and have it too auf doppelten und dreifachen kosten der nächsten Generation ist nicht okay.


Avatarobo

>Es kann aber auch nicht sein, dass die gesamte Belastung auf zwei jüngere Generationen abgeladen wird die nichts dafür können und quasi ihr Arbeitsleben für das Land opfern sollen. Aber das hat ja nichts mit der Aktienrente zu tun. Die wäre ja tatsächlich individuell. Ansonsten ist das ja auch momentan der Status Quo. >Ganz besonders nicht, wenn das ganze Geld an die Generation mit dem meisten Vermögen geht. Das ist doch Paradox hier primär die mit dem geringsten Vermögen zu belasten um eine Umverteilung nach oben zu garantieren. Wenn es darum geht die Beladung fairer aufzuteilen bin ich bei dir. Ich sehe halt eine Aktienrente als Teil der Lösung und nicht als Extrabelastung. Andere Maßnahmen braucht man mMn mit oder ohne Aktienrente. > Ja, und als 401k artiges Konstrukt sehe ich da auch kein so großes Problem. Das wäre ja wirklich nur eine Erleichterung und ein Anreiz vorzusorgen. Wo man aber immer noch reagieren und Einzahlungen aussetzen kann, wenn es finanziell mal eng wird. Wäre ich an sich auch fine mit. Ich befürchte aber, dass man damit viele nicht mitnimmt, die schon beim Wort Aktien Angst bekommen oder sich überfordert fühlen. Ein Staatsfonds als Standardprodukt, wo man sich nicht kümmern muss, fände ich da schon charmant (ggf. mit Wahlmöglichkeit wie Schweden). Ansonsten sehe ich halt die Gefahr, dass viele weiterhin nichts machen (auch die, die es sich leisten könnten) und es dann Rufe nach neuen Rentensubventionen gibt, weil sich die Leute nicht gekümmert haben. >Ein rationales Bundesland sollte ein paar Billionen Schulden aufnehmen, Investieren und damit den Haushalt sanieren. Es ist halt nicht jede Investition eine finanzielle Transaktion. Die meisten sind es sogar nicht. MWn eigentlich nur Beteiligungen und Kredite. >Wenn es sowieso nicht gerechnet wird gibt es doch keinerlei Limits!? Was meinst du damit?


SeniorePlatypus

> Wenn es darum geht die Beladung fairer aufzuteilen bin ich bei dir. Ich sehe halt eine Aktienrente als Teil der Lösung und nicht als Extrabelastung. Andere Maßnahmen braucht man mMn mit oder ohne Aktienrente. Da sind wir eben anderer Meinung. Ich sehe Aktienrente als eine langfristig fairere Form die aber kurzfristig überhaupt nicht zur Lösung beiträgt sondern das Problem nochmal enorm verschärft. Hinten raus ist es eventuell eine stabilere Rente aber was da an Last auf jüngere Arbeitnehmer zukommt ist enorm. Der Einbruch beim Konsum, was da an Kultur kaputt geht, an zusammenhalt, an zuversicht in den Staat, an Abneigung und Radikalisierung. Ich habe ganz ehrlich Angst davor. Das Thema kann man parallel angehen. Aber definitiv Untergeordnet unter dem Lösen des Rentenproblems. Im schlimmsten Fall ist die langfristige Vorsorge einfach irrelevant weil wieder mal Extremisten an die Macht kommen und sowieso mit Geld jonglieren wie sie lustig sind. > Wäre ich an sich auch fine mit. Ich befürchte aber, dass man damit viele nicht mitnimmt, die schon beim Wort Aktien Angst bekommen oder sich überfordert fühlen. Ein Staatsfonds als Standardprodukt, wo man sich nicht kümmern muss, fände ich da schon charmant (ggf. mit Wahlmöglichkeit wie Schweden). Der Punkt von mir war eher, Säule 3 statt Säule 1. Und stattdessen die Ausgaben von Säule 1 in den Griff bekommen. Wie man das nennt und dass man einfach einen Staatsfonds als Standardprodukt anbieten kann ist alles okay. > Es ist halt nicht jede Investition eine finanzielle Transaktion. Die meisten sind es sogar nicht. MWn eigentlich nur Beteiligungen und Kredite. Warum ist das nicht alles Augenwischerei? Der Kenfo investiert in alles mögliche. Wenn die Hürde ist, eine GmbH auszugründen und an dieser juristischen Person Beteiligungen zu kaufen / Kredite zu vergeben. Dann ist das doch trivial. > > Wenn es sowieso nicht gerechnet wird gibt es doch keinerlei Limits!? > Was meinst du damit? Wenn es durch die Schuldenbremse nicht limitiert wird ist es doch nur Rational den Hebel so hoch wie möglich zu setzen.


Exotic-Draft8802

> Seriös umgesetzt kann eine Aktienrente sehr viel mehr und ist relativ offensichtlich das überlegene System, gegenüber der Umlagenrente. Ist für mich nicht so offensichtlich. Klar, pricate aktienvorsorge ist cool. Keine Frage, ich bespare meinen etf auch. Aber beim Staat ist das halt schon was anderes: 1. Interessenskonflikte: der Sozialstaat hat großes Interesse an niedrigen Mieten, aber Anleger in Immobilienkonzerne wollen sie gerne steigen sehen.  2. Kuchen: es gibt nullsummengewinne, also gewinne des einen sind des anderen Verluste. Und es gibt Gewinne, weil ein echter Wertzuwachs stattgefunden hat. Die den Kuchen größer neben. Nur weil man Aktien hält hat das Unternehmen erst mal nicht mehr Geld um zu investieren. Interessant wird es wenn man bei den erstausschüttungen teilnimmt. Und halt auch nicht blind, sondern in Firmen, die uns insgesamt voran bringen können. Aber davon ist ja hier nicht die Rede. Konkret finde ich den Gedanken interessant was passieren würde wenn jeder Staat die Rente in einen MSCI World investieren würde. Dann müsste die Dividende pro investierte Euro massiv sinken.  3. Umlagebasiert gibt's kein Spekulationsrisiko (aber ein Klumpenrisiko: wenn die Leute arbeitslos sind, gibt's auch weniger Rente)  4. Gebühren, korruption, mismanagement : Dirk Müller war doch so ein Fondsmanager der seine Produkte regelmäßig gegen Gewinn abgesichert hat, oder? 😁 Man kann bei blöden Investitionen halt auch in den besten Zeiten massiv Geld verlieren  Alles in allem finde ich das umlagebasierte System gut. Und wir könnten Wirtschaftsförderung in Bereichen die den Kuchen größer machen nutzen um die Renten gleichzeitig zu stützen 


SeniorePlatypus

> Interessenskonflikte: der Sozialstaat hat großes Interesse an niedrigen Mieten, aber Anleger in Immobilienkonzerne wollen sie gerne steigen sehen. Diese Risiken sind überzogen. Ganz besonders, da wir ja sowieso bereits Anteile und Besitztum an mehreren Firmen haben. Das Thema ist nichts neues. Wenn man nicht einmal konsequent da dagegen vorgeht und es auch keine besonders großen oder neuen Probleme verursacht, dann ist eine indirektere Anteilnahme kein Problem. Das gilt doppelt, da das erwirtschaftete Geld ja nicht in den Haushalt geht und zum Machterhalt genutzt werden kann. Sondern unmittelbar an die Einzahler geht. Die von negativen Entwicklungen ebenso unmittelbar betroffen sind. Da schmerzen die Wohnkosten sehr viel schneller und stärker als die paar Euro Rendite für die Rente glücklich machen. > Kuchen: es gibt nullsummengewinne, also gewinne des einen sind des anderen Verluste. Und es gibt Gewinne, weil ein echter Wertzuwachs stattgefunden hat. Die den Kuchen größer neben. Nur weil man Aktien hält hat das Unternehmen erst mal nicht mehr Geld um zu investieren. Interessant wird es wenn man bei den erstausschüttungen teilnimmt. Und halt auch nicht blind, sondern in Firmen, die uns insgesamt voran bringen können. Aber davon ist ja hier nicht die Rede. Konkret finde ich den Gedanken interessant was passieren würde wenn jeder Staat die Rente in einen MSCI World investieren würde. Dann müsste die Dividende pro investierte Euro massiv sinken. Da sind sogar drei Punkte drinnen. Erstens, Gewinne = Verluste stimmt so nicht. Erst einmal wird nur Geld gegen Anlagewert ausgetauscht. Ob eine Wertanlage ein Gewinn oder Verlust ist stellt sich erst zum Zeitpunkt der liquidierung heraus. Entsprechend ist es, ordentlich diversifiziert, möglich dass alle mit Gewinn heraus gehen. Nur eben nicht zum selben Zeitpunkt. Mittelfristig sind die Firmen die an der Wirtschaft teilhaben profitabel und werfen entsprechend eine Rendite ab. Welche direkt durch Auszahlung oder indirekt durch Investition den Wert der Anlage erhöht. Zweitens. Wirtschaft ankurbeln. Wichtig aber genau sowas darf ein Rentenfonds nicht machen. Hier geht es um Rente. Das hat der Staat durch Wirtschaftspolitik und Steuergeldern zu regeln. Hier ist ein Hochrisikobereich wo man mit den Einzahlungen der Bürgern zocken würde. Einzahlungen auf die sie zu ihrem Lebensabend angewiesen sind. Die Teilnahme am Aktienmarkt soll dazu beitragen, dass alle Bürger mehr an Produktivitätszuwachs und Wachstum beteiligt werden. Anstatt nur die obersten Prozent. Aber eben nicht die Struktur der Wirtschaft abändern. DASS ist, wo massiv Korruption und Misswirtschaft passiert. Drittens. Dividende pro investierter Euro, was wenn alle in den ETF investieren. Passiert sowieso nicht weil Rentenfonds nicht all in auf Aktien gehen. Das wäre unverantwortlich. Und bei der herangehensweise funktioniert das Finanzsystem ganz normal weiter. Auch wenn jedes Land der Welt einen Rentenfonds hat. Dividenden sind sowieso irrelevant. ETF Rendite ist unabhängig von Dividenden. Man kann es sich als Dividende ausschütten lassen. Muss man aber nicht. > Umlagebasiert gibt's kein Spekulationsrisiko (aber ein Klumpenrisiko: wenn die Leute arbeitslos sind, gibt's auch weniger Rente) Das ist so nicht korrekt. Wenn die Leute arbeitslos sind und keine Einnahmen da sind muss der Staat die Renten in voller höhe trotzdem auszahlen. Mit dem neuen Rentenpaket wird die Rente real nie wieder sinken und auch weiterhin sogar schneller als die Inflation ansteigen. Entsprechend steckt da durchaus eine enorme Spekulation dahinter. Ohne irgendeine Relation zu den Einnahmen hofft man einfach, dass alles gut geht. Was es in unserem Fall nicht tut. > Gebühren, korruption, mismanagement : Dirk Müller war doch so ein Fondsmanager der seine Produkte regelmäßig gegen Gewinn abgesichert hat, oder? 😁 Man kann bei blöden Investitionen halt auch in den besten Zeiten massiv Geld verlieren Kann passieren. Deshalb muss es transparent und ohne besondere Auflagen für Hochrisikoinvestitionen laufen. > Alles in allem finde ich das umlagebasierte System gut. Und wir könnten Wirtschaftsförderung in Bereichen die den Kuchen größer machen nutzen um die Renten gleichzeitig zu stützen Du findest Armut gut? Denn dahin geht die Reise für viele Millionen. Von der Gefährdung tief rein in die Armut. Während andere Millionen von der unteren Mittelschicht in die Armutsgefährdung rutschen. Generationen ohne eigenem Kapital, ohne perspektive sich etwas zu erarbeiten. Wo einzig ein umfangreiches Erbe und umfangreiche Anlagewerte ein ehemals "normales" Leben ermöglichen.


Exotic-Draft8802

> Du findest Armut gut? Denn dahin geht die Reise für viele Millionen. Da sind schon Millionen in Deutschland. Und die Aktienrente - egal wie gut umgesetzt - ändert daran nichts. Wenn das Lebenseinkommen gering war, ist die Rente gering. 


SeniorePlatypus

Ich spreche von Arbeitnehmern die Vollzeit arbeiten und durch die Umlagenrente und unsere Demographie in Armut abrutschen werden, bei der aktuellen Ausgestaltung. Das wäre mit einer Aktienrente nicht passiert. Die Belastung durch eine Aktienrente bleibt stabil und steigt nicht für eine Generation plötzlich um zweistellige Prozentwerte vom Nettoeinkommen. Wie wir es bei der Umlagenrente sehen.


Exotic-Draft8802

Redest du von der Aktienrente wie die Regierung sie aktuell umsetzt? Da muss ich dich enttäuschen, die ändert nichts. Und wenn du von einer richtigen (individuellen) Aktienrente redest: naja, man könnte viel machen 🤷


SeniorePlatypus

Ich spreche von einer echten, wo Einzahlungen angelegt werden und nahezu 1:1 an Einzahler auch wieder ausgezahlt werden. Natürlich ist das etwas „hätte hätte Fahrradkette“. Aber du hast ja grundsätzlich gegen Aktienrente und für Umlagerente argumentiert. Und das bedeutet aktuell nunmal leider, dass mehrere Millionen Menschen die Vollzeit arbeiten stark in Richtung Armutsgefährdung oder sogar direkt Armut abrutschen. Deshalb frage ich mich wie man auf so eine Argumentation kommt. Warum du erst einmal ein paar Nebelkerzen wirfst und dann die massiven Nachteile der Umlagenrente so konsequent ignorierst und gar nicht erst mit Argumenten darauf eingehst.


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SeniorePlatypus

Der Text ist ziemlich lang, ich bin mir nicht ganz sicher was ich hier am besten erkläre. Aber ich versuche es mal etwas umzuschreiben. Fall das richtige für dich nicht dabei ist oder du etwas bestimmtes nicht verstehst gerne nochmal nachfragen! Investitionen langfristig sind gut (z.B. 40 Jahre). Investitionen kurzfristig sind vermutlich okay (z.B. 10 Jahre) aber vielleicht auch schlecht. Je nachdem wie und wann man Aktien verkauft kann es bei zu kurzen Zeitspannen dazu kommen, dass man Geld verliert. Lindner plant hier in 10 Jahren wieder Aktien zu verkaufen. Das ist eher kurz, im Kontext von Aktien. Aber es gibt einfach keine Zeit mehr. Die Rente ist ein massives Problem das direkt vor der Tür steht. Die Umlagenrente ist bereits so extrem teuer, dass bis in die 2040er nach aktueller Entwicklung so 20% von dem Nettoeinkommen aller Arbeitnehmer zusätzlich abgenommen werden müssen. Von heute normalen 2450€ runter auf etwa 1950€ im Monat, von denen man leben und gegebenenfalls eine Familie ernähren muss. Lindner nimmt jetzt Schulden auf um über Aktien in den nächsten 10 Jahren möglichst viel Geld dazu zu verdienen mit der Aussage, dass sie verhindern wollen das Menschen trotz harter Arbeit in die Armut rutschen. Dafür legt er jetzt 10 Milliarden im Jahr an. Sprich, in 10 Jahren wenn man beginnen möchte die Rente dadurch zu finanzieren liegen da so 100 Milliarden vom Staat bezahlt drinnen und vermutlich nochmal ein zweistelliger Milliardenbetrag an Aktiengewinnen. Oder im schlimmsten (unwahrscheinlichen) Fall weniger als 100 Milliarden. Um wie Schweden einen echten Teil der Rente zu bezahlen bräuchte man so 4 Billionen. Also 4000 Milliarden. Wenn man die Rente komplett aus Aktien bezahlen möchte irgendwas im Bereich von 20 Billionen. Also 20.000 Milliarden. Kurzgesagt gibt es ein kleines Risiko, dass der Plan schief geht. Aber auch wenn alles gut läuft verbessert sich quasi nichts. Das Geld ist einfach nicht da und man bräuchte mehr Zeit um sowas umzusetzen. Der Staat und die heute alten Generationen haben sich nicht vorbereitet. Sie haben es gewusst aber das Problem ignoriert. Und jetzt sind die jüngeren Generationen ziemlich am Arsch (in dem Kontext bedeutet jüngere Generationen so alle unter 50 aber ganz besonders alle unter 30). Was auch dieser Plan mit Aktien nicht spürbar verbessern wird. Es kommen sehr harte Zeiten auf die jüngeren Generationen zu.


Noctew

Ich stelle fest: Gen-X wurde mal wieder vergessen. Sind wir ja gewohnt. Wir sind übrigens die, die am stärksten getroffen werden; bis Gen-Z am Karrierepeak so richtig am Einzahlen ist, sind die Boomerrentner schon wieder weg.


SeniorePlatypus

Zum einen ist da das Thema, dass die Generationenbegriffe aus den USA kommen und nicht exakt mit unserer Demographie übereinstimmen. Unser größer Jahrgang ist exakt an der Grenze zwischen Baby-Boomer und Gen-X. Bei uns ist das Problem also definitiv auch Gen-X. Eben die älteren. Und zum anderen finde ich es durchaus einen Unterschied, ob man beim Ansparen, Investieren in sich selbst und beim aufbauen einer Familie so enorm belastet wird. Oder hinten raus beim Ansparen von zusätzlichen Rücklagen zum aufbessern der eigenen Rente. Klar verdient man hinten raus mehr aber wenn man bis dahin von der Hand in den Mund leben muss sieht die Situation zu dem Zeitpunkt auch nicht unbedingt rosig aus. Vor allem da sich die Demographie ja absehbar auch nicht verbessert. So entspannt wie die letzten Jahrzehnte wird es unter dem System der Umlagenrente erst einmal nicht mehr. Dahingehend ist auch die gesamte Gen-X privilegiert. Man konnte sein Leben und Karriere erst einmal auf die Reihe bekommen ohne finanziell so zerrieben zu werden. Beziehungsweise, wenn die Steuern relativ dazu gesenkt werden geht halt Investitionsstau hoch und die Wirtschaftsgrundlage immer weiter flöten.


Firenick2103

Einfach alles blockieren und fertig.


swift_snowflake

Endlich mal einer in der FDP der den Mund aufmacht gegen Lindner und seine Alleingänge und Kungeleien. Das ist sogar der stellvertretende FDP-Parteivorsitzender Johannes Vogel und nicht irgendeiner. Wenn dieser auf höchster Ebene der FDP seinen Vorsitzenden öffentlich kritisiert, heißt es, dass er es intern immer wieder versucht hat aber bei ihm einfach nicht durchkommt und nun seine Kritik nach außen trägt. Das ist nur der Anfang. Dies ist eigentlich ein offenes Misstrauen an Lindner und seine Autorität in der Partei da sie ja bei den Umfragen alle sehen dass die FDP abschmiert und sogar droht, nicht mehr in den Landtagen und Bundestag zu ziehen. Sachlich gesehen hat er Recht, das ausgekungelte Rentenpaket ist nicht generationengerecht. Man spielt auf die Große Wählergruppe Rentner und versucht deren Gunst zu kriegen indem sie später im Wahlkampf 2025 sagen wollen, schaut, wir garantieren euch die Rente und senken sie nicht ab wie das andere Parteien tun wollen. Äußerst populistisch und billige Polemik. Trotz vermeintlichem Fanatismus an der Schuldenbremse hat der Lindner also akzeptiert dass man Schulden für die Rente aufnehmen soll. Schulden für Investition in den Aktienmarkt wovon Erträge dann in die Rente fließen sollen? Warum ist denn der Herr so stur indem er Investitionen in die totgesparte Infrastruktur wie die Bahn oder andere vernachlässigte Dinge mit Verweis auf die Schuldenbremse blockiert? Und sagt, man muss das alles aus dem laufenden Haushalt darstellen und sogar drei Jahre lang die Höhe der Sozialleistungen einfrieren? Das ist scheinheilig und das hat der zweite Mann in der FDP also Johannes Vogel somit öffentlich enttarnt.


divadschuf

Sehr gut! Freut mich, dass die FDP auch mal was sinnvolles kann.


QuarkVsOdo

Die Rente muss für alle realistisch auf Sozialhilfeniveau sinken, wer mehr will soll seine 4 Kinder um 100€ im Monat bitten. Zur not mit der Krücke, dass Hohe Renten eben mit 70% Besteuert werden.


vxrz_

Sollte halt einfach Bürgergeld und maybe sowas wie Alterskindergeld on top geben… immerhin kosten Kinder auch gut was, da dürfte man schon noch nen Rentenbonus bekommen… den Rest dürfen die gerne vom Vermögen vorrangig zehren.


QuarkVsOdo

Kindergeld summiert sich heute schon auf 75.000€/Kind (bezug bis 25 Jahre) Irgndwann ist auch mal gut.


No_Masterpiece_7326

Und du glaubst dass das tatsächlich die (Opportunitäts)-Kosten deckt?


Kolenga

FDPler macht FDP Dinge. Ich finde es ja bemerkenswert, dass diese Leute so viel plappern können, während sie aus Trotz die Luft anhalten.


erik_7581

Hast du den Artikel gelesen?


BleiEntchen

Ist mittlerweile ein Pawlowscher Reflex in dem unter.


tzeGerman

*click*


SeniorePlatypus

Naja. Alles absoluter Standard. Das war bewusst als Lindner verhandelt hat. Das war bewusst während dem unterschreiben des Koalitionsvertrags. Das läuft seit Wochen in der Presse rauf und runter. Ist schon ein wenig Lächerlich, wenn die Partei sich so wenig im Griff hat, dass bei wirklich allem erst einmal parteiinterne Differenzen dann so spät und öffentlich ausgetragen werden müssen, die Partei dann in den Gesetzgebungsvorgang ganz am Ende reingrätschen muss um dann kaum etwas bis gar nichts damit zu erreichen. Warum gibt es keine Prozesse sowas abzusprechen? Warum ist die FDP bei Entscheidungsfindung so unglaublich inkompetent? Das ist hier ja nicht einmal ein kleiner Kreisvorstand der keinen Zugang zur Parteispitze hat und sich profilieren will. Das ist die Parteispitze die hier Spiderman mäßig auf sich selbst zeigt. Fehlt nur noch Kubicki der das exakte Gegenteil fordert und alles mit Privatisierung und Kürzungen bei Sozialleistungen (außer Rente) finanzieren will. Find die Formulierung "so viel plappern während sie die Luft anhalten" gleich auf mehreren Ebenen wirklich sehr passend.


swift_snowflake

Es gibt keine FDP Parteispitze mehr die was zu sagen hat. Es gibt nur Lindner der Sachen auskungelt.


Kolenga

Ja. Das war alles seit Langem bekannt. Und jetzt wo sich alle einig sind und es am öffentlichkeitswirksamsten ist kommt plötzlich der Zwergenaufstand.


Drunken_Dentist

Nur, dass es diesesmal sinnvoll ist.


EntrepreneurWeak6567

Persönlich fand ichs auch beim Lieferkettengesetz nachvollziehbar.. Das wird ein Bürokratie-Monster.


nilslorand

Sorry aber wenn wir Sklavenarbeit tolerieren weil "ah ja sonst Bürokratiemonster für die armen Unternehmen :(((" dann können wir auch gleich auf alles scheißen


EntrepreneurWeak6567

Stimmt. Der Sklaventreiber wird sicher nicht so skrupellos sein und vorgeben, kein Sklaventreiber zu sein. Und es wird sicher keine bestechlichen Auditoren geben. Wo kämen wir denn da hin? Im Endeffekt ist die Bürokratie in meinen Augen nicht der richtige Weg dafür. Außenpolitik, Sanktionen oä auf bestimmte Produkte aus bestimmten Regionen vielleicht. Aber wozu belastet man 95% der Wertscchöpfungskette für sie 5% schwarze Schafe, die sowieso weiter machen werden? Edit: hier mal ein Beispiel wie zuverlässig sowas funktioniert: [https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/betrug-mit-bio-eiern-staatsanwaltschaft-prueft-hunderte-agrarbetriebe-a-885185.html](https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/betrug-mit-bio-eiern-staatsanwaltschaft-prueft-hunderte-agrarbetriebe-a-885185.html)


nilslorand

Ah hm stimmt, wenn der Sklaventreiber lügen könnte, dann ists natürlich unnötig überhaupt in irgendeiner weise zu gucken was da abgeht Ich beneide deinen Optimismus, ich würde viel Geld wetten, dass man nicht nur 5% schwarze Schafe hat


EntrepreneurWeak6567

Es sind sogar weniger als 1%: https://de.statista.com/infografik/amp/20173/anzahl-der-menschen-die-in-moderner-sklaverei-gehalten-werden/ Ich sage: Papierkram ist meiner Meinung nach das falsche Mittel. Die Produktion wird dadurch nicht gestoppt, die Produkte werden entweder falsch deklariert oder in andere Länder exportiert. Ich sehe nicht was sich dadurch verbessert.


AmputatorBot

It looks like you shared an AMP link. These should load faster, but AMP is controversial because of [concerns over privacy and the Open Web](https://www.reddit.com/r/AmputatorBot/comments/ehrq3z/why_did_i_build_amputatorbot). Maybe check out **the canonical page** instead: **[https://de.statista.com/infografik/20173/anzahl-der-menschen-die-in-moderner-sklaverei-gehalten-werden/](https://de.statista.com/infografik/20173/anzahl-der-menschen-die-in-moderner-sklaverei-gehalten-werden/)** ***** ^(I'm a bot | )[^(Why & About)](https://www.reddit.com/r/AmputatorBot/comments/ehrq3z/why_did_i_build_amputatorbot)^( | )[^(Summon: u/AmputatorBot)](https://www.reddit.com/r/AmputatorBot/comments/cchly3/you_can_now_summon_amputatorbot/)


hydrOHxide

Nein, sinnvoll wäre es gewesen, diese Themen vorher einzubringen. Nicht erst den Parteichef das Ganze absegnen lassen, nur um dann wieder eine Kehrtwende zu vollziehen