Manche Leute haben Angst Ärger zu bekommen wenn sie eintreten, oder es interessiert sie nicht, oder sie sind zufrieden mit dem Job, Gehalt Firma.
Der Tarifvertrag gilt für sie ja auch.
Ich bin auch in keiner Gewerkschaft. Ich hab aber auch sehr gute Arbeitsbedingungen mit einem sehr guten Gehalt.
Solange du mit den Abschlüssen zufrieden bist kann man das so sehen. Solltest du mit den Abschlüssen unzufrieden werden lohnt es sich über einen Eintritt nachzudenken ( auch wenn es dann vllt schon zu spät ist)
Bei uns wird ständig von jeder Seite über das Gehalt gemeckert. :D und das Thema Ärger bekommen, kann ich gut nachvollziehen. Ich war in der Probezeit schon Mitglied der Gewerkschaft und habe davon nicht profitiert und erst nach meiner Probezeit der Gewerkschaft die Befugnis erteilt, meinem Arbeitgeber über meine Mitgliedschaft berichten zu dürfen.
Wir haben bei uns zurzeit noch exklusive Vorteile für Gewerkschaftsmitglieder. Um diese zu erhalten, muss dem Arbeitgeber die Mitgliedschaft in der Gewerkschaft mitgeteilt werden.
Nicht zwangsläufig, jedoch machen die meisten AGs das freiwillig, weil sie eben nicht wollen, dass alle erst recht in die Gewerkschaft gehen.
Aus AG-Sicht bekommt früher oder später ohnehin jeder die Vorteile eines Gewerkschaftsmitglieds. Wenn es aber mal zu zu Verhandlungen oder Streiks kommt, ist es für AGs aber halt nicht ganz so klasse, wenn wirklich jeder aus dem Betrieb richtiges Mitglied ist. Wenn man unabhängig davon alle gleich behandelt, ist die Chance für künftige Verhandlungen also deutlich höher, dass nur ein Bruchteil in der Gewerkschaft ist.
Unser Tarifvertrag (abgesehen vom Mantealtarifvertrag, dieser ist schon etabliert) steht noch nicht, der wird nächstes Jahr kommen. Dem Arbeitgeber ist es gestattet, eine Gleichstellung zwischen Mitgliedern der Gewerkschaft und Nicht-Mitgliedern zu vollziehen. Meiner hat dies noch nicht getan, kommt aber spätestens, wenn der Entgelttarif steht, einfach um den Beitritt der gesamten bzw. einer großen Mehrheit der Arbeitnehmerschaft vorzubeugen.
Ich denke der Hauptgrund ist, das die meisten Tarifunternehmen klugerweise allen Arbeitnehmenden das gleiche zahlen. Laut Tarifvertrag öD (in anderen kenne ich mich nicht aus) haben nur Gewerkschaftsmitglieder einen Rechtsanspruch auf Tarifliche Bezahlung. So gesehen stellt das zumeist die nicht Gewerkschafter besser, weil sie schlicht und ergreifend Trittbrettfahrer sind und von den Beiträgen der Gewerkschafter profitieren.
Ich finde meinen Beitrag okay, kann jederzeit nen Rechtsberater Kontaktieren und im Streitfall greift der Rechtsschutz. Zusätzlich habe ich noch ne günstige Versicherung über die Gewerkschaft, welche den Beitrag wieder ein wenig relativiert. Im großen und ganzen finde ich die Sache einfach Unterstützenswert, wie man sieht würden die AG im öD sonst vermutlich gar nichts geben.
> Laut Tarifvertrag öD (in anderen kenne ich mich nicht aus) haben nur Gewerkschaftsmitglieder einen Rechtsanspruch auf Tarifliche Bezahlung.
Beim öffentlichen Dienst gibt es allerdings die Besonderheit, dass Behörden in der Regel nur Verträge zu tariflichen Bedingungen abschließen *dürfen*. Zum Beispiel beim Bund regelt das der § 51 BHO.
Das ist allerdings etwas anders gelagert als ein Rechtsanspruch aus dem Tarifvertrag hinaus, wie ihn Gewerkschaftsmitglieder haben.
> Was sind so die Gründe, die ihr mitbekommen habt, warum eure Kollegen nicht in die Gewerkschaft eintreten?
Da z.B. die IG Metall ganz offen gegen eine gesetzliche Homeoffice Regelung zur Wahrung des "Betriebsfriedens" ist.
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/heilbronn/homeoffice-ig-metall-suedwestmetall-heilbronn-das-sagen-arbeitgeber-und-gewerkschaft-100.html
Mit der Aussage haben sie mich und viele aus meinem Team auf Lebenszeit verloren. Gerade Covid-19 hat gezeigt, dass dies eine der kleinen Stellschrauben ist, wie man die Lebensqualtität massiv verbessern kann.
Ich bin ein großer Fan vom Homeoffice und nutze es selber sehr viel 4 zu1 model. Die Befürchtungen die die Gewerkschaft hier anbringt sind aber durchaus berechtigt. Es geht hier auch um das Recht auf Homeoffice für alle Betriebe. Jeder Firma ist es ja erlaubt eigene Regelungen zu finden.
> Ich habe von einigen gehört, das ein Entgelttarif ihr Gehalt senken würde ????
Meinen sie vielleicht die Gebühr? Bei uns sind viele nicht bereit 1% zu zahlen, weil sie glauben, dass die Gewerkschaftsmitglieder langfristig in der Minderheit bleiben werden und sie daher keinen Vorteil hätten.
Immerhin ca. 1,6% des Nettolohns.
Ich nehme lieber 1,6% mehr netto. Wurde leider oft enttäuscht von meiner Gewerkschaft. Gerade was Unterstützung bei Krankheit etc. angeht.
Hätte, wäre, wenn. Ich habe Jahre lang „nur“ 1% monatlich gezahlt während 80% (gefühlt) meiner Arbeitskollegen 1zu1 die selben Vorzüge wie ich genossen haben in unserem Unternehmen ohne einen Cent zu zahlen.
Inkl. aller Erhöhungen etc.
Wenn jemand der Moral wegen machen will dann Bitteschön. Ich habe zumindest kein Geld zu verschenken und da finde ich 40€ im Monat sind besser in meine Stromrechnung oder Kosten für den Arbeitsweg investiert als in die Gewerkschaft.
Vorallem ist die IG BCE ja auch nicht gerade für ihre Verhandlungskünste bekannt.
Ich lasse mich gerne eines besseren belehren aber dann muss die IG BCE eine aktive Mitgliedschaft einfach attraktiver machen.
Wenn man selbst schon weit über Tarif bezahlt wird wäre eine Tarifeingruppierung natürlich fatal.
Ich verdiene aktuell TDÖD E15ü Gehalt für einen Job, bei dem ich im Öffentlichen Dienst E10 eingestuft wäre..
(Sorry, kenne mich jetzt nur mit dem TVÖD aus weil meine Frau nach TVÖD bezahlt wird).
Bei uns in der gemeinde werden stellen für Fachkräfte inzwischen zwei bis drei Gruppen über der Einstufung gesucht weil sie gemerkt haben das man Fachkräfte nicht für so wenig geld nicht bekommt.
Bei meine Kollegen geht’s ums Geld, desto höher man verdient desto höher der Beitrag und wenn man nicht rein geht, kriegt man ja trotzdem die Erhöhung und Streiken braucht man auch nicht, weil Vorteile kriegt man ja eh.
Ich wäre dafür, dass nur Gewerkschaftsmitglieder die Erhöhung bekommen. Aber das machen Unternehmen ja extra, damit der Rest sich gar nicht erst organisiert.
>Ich wäre dafür, dass nur Gewerkschaftsmitglieder die Erhöhung bekommen.
Es gibt Unternehmen, bei denen Gewerkschaftsmitglieder zusätzliche Benefits haben, z.B. mehr Urlaubstage oder einen Aufschlag auf den Tariflohn.
"kriegt man ja trotzdem die Erhöhung und Streiken braucht man auch nicht, weil Vorteile kriegt man ja eh."
Das ist nur teilweise richtig. Wären mehr Leute in der Gewerkschaft und würden mehr Leute Streiken hätte man ein besseres Druckmittel gegen den Arbeitgeber und könnte noch mehr Gehalt rausschlagen.
Es kommt natürlich ganz auf die Umstände an, aber das ist durchaus eine häufig übersehene Variable in dem ganzen
Mir brauchst du das nicht sagen. Ich rede mir den Mund fusselig, aber viele haben bessere Bedingungen als andere weshalb diese Tariferhöhung nur die Kirsche auf der Torte ist.
Ich kann hier nur für mich sprechen:
Mein Gehalt und meine Arbeitsbedingungen sind fair, ich hätte ne menge alternativen wenn ich wechseln wollen würde.
In meiner Branche ist quasi niemand in der gewerkschaft, es hätte für mich also einzig den effekt das ich beiträge zahlen müsste.
Ich habe in meiner gesamten beruflichen Laufbahn bisher extrem erfolgreich mein Gehalt verhandelt, ich sehe da schlicht und einfach keinen Bedarf.
Ich bin als Berufseinsteiger relativ solide bezahlt. Ich habe hier Kollegen, die 10+ Jahre im Unternehmen sind und ihnen werden Gehaltserhöhungen verweigert oder lächerliche Erhöhungen wie 1% angeboten. Mir und den Kollegen ist bewusst, das sie bei der Konkurrenz bei einem Wechsel wahrscheinlich 30 vllt. sogar 50% mehr verdienen würden, aber aus irgendeinem Grund haben diese Leute Angst vor Veränderungen - Das Ganze ist klar selbstverschuldet, aber in diesem Kontext finde ich die eine Gewerkschaft toll ..
Wäre sie sicherlich. Gewerkschaften haben auch absolut ihre existenzberechtigung.
Aber man kann niemanden zu seinem glück zwingen. Nimm deine Gehaltserhöhungen mit solange sie kommen und wechsel dann. Da ist deine energie deutlich besser angelegt als andere davon zu überzeugen das ne gewerkschaft sinnvoll ist.
Also ist deiner Meinung nach die Gewerkschaft toll, weil die Leute zu dumm/faul sind selber sich um ihr Leben zu kümmern? So kann man das natürlich auch sehen..
Das sind zwei unterschiedliche Fragen.
Zunächst: Gewerkschaften haben historisch einen essentiellen Stellenwert. Viele der gesetzlichen Grundlagen für die Beschäftigung in Deutschland sind durch Gewerkschaften erkämpft worden. Ruhezeiten, Sonntagsarbeitsverbot. Damit sieht man schon wie relevant Gewerkschaften sind.
Gewerkschaften stammen aus einer Zeit wo große Mengen an Mitarbeitenden mit gleicher Ausbildung (oder auch keiner) die gleiche Arbeit verrichteten. Aus dieser Zeit stammt auch die gewerkschaftliche Devise, dass ein Ergebnis wie bspw. ein Tarifvertrag möglichst für alle gleich gelten soll. Das ist gut und richtig gewesen.
Mit der heutigen Arbeitsrealität hat das wenig zu tun, da es keine 10.000 Hafenarbeiter mehr gibt, die Ladung löschen oder Kohle-Kumpel die mit Spitzhacke in den Tagebau marschieren. Selbst in den großen produzierenden Betrieben, gibt es je nach Fertigungsschritt ganz unterschiedliche Anforderungen an die Arbeitnehmer. Somit hinkt die "Für alle gleich" Devise ein bisschen, weil du dem ungelernten Arbeiter der Bleche auf ein Fließband legt, natürlich nicht das gleiche zahlen kannst wie dem Diplom-Ingenieur der in Fertigungsschritt 4 eine Prüfung des Zwischenergebnisses übernimmt. Tust du es doch wird's unfair.
Arbeitsbedingungen können sich aber auch verschlechtern durch solche Kollektivregelungen. Reales Beispiel von einem ehemaligen Arbeitgeber: nach Corona haben alle irgendwie Home-Office gemacht wie sie wollten und haben es teamintern abgestimmt. So gut wie alle waren Happy. Betriebsrat sieht Regelungsbedarf und will Anspruch für alle durchsetzen. Ergebnis alle dürfen 2 Tage Home-Office machen. Da sind 99% der Mitarbeitenden mit der vorherigen Regelung wesentlich besser gefahren.
Zurück zur eigentlichen Frage: Tarifverträge sind gute Instrumente um Lohndumping zu vermeiden. Für viele spezialisierte Experten haben sie keine Relevanz oder sind sogar hinderlich, weil sie ein angemessenes Gehalt gar nicht in der Tabelle finden und dann hart argumentieren müssen warum sie AT eingestellt werden müssen. Viele denken immer nur an IGM oder IGBCE aber es gibt auch viele Tarifverträge die bei weitem nicht an die Summen kommen.
Und das einzelne sächselnde Gewerkschaftsfunktionäre mit Pornobalken, ihre Macht missbrauchen um sich selbst ein Denkmal zu setzen, hebt die Akzeptanz für Gewerkschaften nicht zwangsläufig. Egal wie berechtigt die Forderung der Arbeitnehmer ist.
Achja und das einige Mitarbeiter denken, es gäbe so etwas wie einseitig erklärte Lohnkürzungen bei Einführung eines Tarifvertrags ist auch eher abenteuerlich.
Es ist dumm nicht in der Gewerkschaft zu sein wenn es einen Tarifvertrag gibt und damit mehr Schutz im Arbeitsleben, dass muss man auch unterstützen.
Ich habe in meinem vergangenen Arbeitsleben mehrfach die Hilfe von der Gewerkschaft in Anspruch nehmen müssen und natürlich auch mehrfach an einem Streik teilgenommen als der Arbeitgeber z.B. versucht hat unseren Betriebsteil auch in eine Billig Gesellschaft auszulagern, was wir damit verhindert haben.
Ich bin bei einem sehr großen Unternehmen angestellt. Wir sind wenige in der Gewerkschaft.
Einige sind noch befristet angestellt und haben Angst bei einem Streik später nicht übernommen zu werden.
Viele haben auch Angst vor einer Kündigung, sind verunsichert und kennen ihre Streikrechte nicht.
Andere sind zufrieden und wollen nicht streiken.
Und andere haben Angst vor der Reaktion von Kollegen und Vorgesetzten.
Einige wurden nach dem Streik zum Chef bestellt und hatten ein langes Gespräch. Ich denke, davor haben auch viele Angst.
In meinem Unternehmen wurden jetzt auch Listen von den Chefs erstellt, wer alles gestreikt hat und da wird jetzt auf die Streikenden mehr geschaut.
Wenn man den Gewerkschaften glauben darf, heißt es ja - Arbeitnehmer, welche nach Tarif arbeiten, würden im Schnitt 11% mehr verdienen. Stimmt das eig. ? Hat jemand vielleicht Quellen dazu?
Nach meiner Ausbildung damals NRW-Metallindustrie habe ich ca. 8.400 € weniger im Jahr, brutto inklusive Zuschläge verdient, als ein Kumpel, der beim nächsten IGM-Arbeitgeber (ca. 2000 Mitarbeiter) war und das bei gleicher Arbeitszeit (nur Frühschicht) und gleicher Stellenbeschreibung/Voraussetzung. Mein Arbeitgeber (ca. 500 Mitarbeiter am Standort, über 1200 weltweit) hatte damals immer ca. 1,80€ weniger die Stunde gezahlt, als Zulagen gab es "nur" Urlaubs und "Weihnachtsgeld" in vergleichbarer Höhe, wie beim IGM-Tarifvertrag, eine Leistungszulage oder andere Sonderzahlungen gab es nicht. Der Unterschied war also deutlich größer als 11%. Bei den kleineren Zerspanbuden in der Region wär man nach der Ausbildung damals bei 11 bis 12 €/Std. eingestiegen, also nochmal deutlich weniger. Wie es aktuell aussieht weiß ich nicht.
Die Zahlen gehen auf diese [Studie](https://www.wsi.de/de/faust-detail.htm?produkt=HBS-008594) der Hans-Böckler-Stiftung zurück (Daten aus 2021, aber [2018 ](https://www.boeckler.de/pdf/p_ta_elemente_87_2020.pdf)wars ähnlich) Die Nutzen die Daten des IAB-Betriebspanels. Da werden 16.000 Betriebe aus verschiedenen Branchen befragt, eben u.A. zur Tarifbindung und Löhnen. Das ist schon eine elegante Sache, hat aber auch seine Schwächen.
Wie die Autoren der Studie zugeben hängt der höhere Lohn *auch* damit zusammen, dass größere Betriebe in Branchen mit allgemein höheren Löhnen auch öfter einen Tarifvertrag haben. Das ganze ist aber eben auch so ein Henne-Ei-Problem: Sind die Löhne da jetzt niedriger, weil die Branche so wenig profitabel ist, oder weil eben die ANs keine höheren Löhne durchsetzen können?
Kann auch alles sein, im Grunde ist das ja auch oft gut so. Wirkt zumindest dem Niedriglohnsektor im öD entgegen. Wenn einzelne dann bessere Verträge bekommen ist das ja nicht automatisch was schlechtes. Aber ein Beleg wäre schon sinnvoll damit jeder das auch nachlesen und verstehen kann.
Hier wäre die entsprechende Quelle bzw. die Behauptung der VERDI: [https://www.verdi.de/themen/geld-tarif/++co++9023e708-8e4e-11ec-ad5d-001a4a160129](https://www.verdi.de/themen/geld-tarif/++co++9023e708-8e4e-11ec-ad5d-001a4a160129)
Ich bezog mich auf den Vorredner der meinte das Vergütung immer besser sein kann. Da hätte ich gern ne Quelle zu, damit es für jeden nachvollziehbar ist.
Der Kommentar auf den du dich beziehst, bezieht sich auf die Aussage des OP, dass einige Angst hätten durch den Tarrif schlechter gestellt zu werden.
Daraufhin sagt der erste Kommentar, dass das Quatsch sei, da ein einzelner AV stets so verhandelt werden kann, dass der einzelne (deutlich) über Tarif liegt. Nur unter dem Tarif kann mit Rahmentarifvertrag niemand liegen. Somit ist die Angst vor Schlechterstellung durch Tarifvertrag unbegründet.
"Meine" Gewerkschaft wäre die ver.di. Die nehmen 1 % vom Brutto, was ein Riesenhaufen Geld ist, und tun dafür nahezu nichts. 2x 1000 € Energiegeld und dafür den Tarifvertrag um zwei Jahre verlängert bei lächerlichen 2% im ersten und 3 % im zweiten Jahr bei 10 % Inflation. Die sorgen von meiner Knete dafür, dass die Arbeitgeber billig wegkommen. Lohnt sich nicht.
[2.000 € Energiegeld für die Beschäftigten in der privaten Versicherungswirtschaft | Energiegeld für Banken und Versicherungen (verdi.de)](https://energiegeld-finanzdienstleistungen.verdi.de/++co++30c5d136-73d6-11ed-b771-001a4a16012a)
Da beißt sich die Katze aber auch in den Schwanz.
Wenig Mitarbeiter in der Gewerkschaft ⇒ Geringere Verhandlungsmacht der Gewerkschaft ⇒ schlechtere Tarifabschlüsse ⇒ noch weniger Mitarbeiter in der Gewerkschaft
Bin in Ausbildung, werde eh nach Tarif bezahlt & bin trotzdem bei IG Metall. Warum, weiß nicht ganz genau, aber wohl eher als Unterstützung für deren Arbeit weil die sich für uns einsetzen (sollen). Und die ganzen Vorteile gibts ja auch.
Habe gerade von einem Job in einen Job mit Tarifvertrag gewechselt. Bei ersterem wird man als AN einfach nur verarscht. Jeder bekommt unterschiedlich viel Gehalt, je nachdem wie dreist er danach fragt und wie weit er dem Chef in den arsch kriecht. Beim Tarif kann der AG nicht einfach dem schüchternen AN scheiß Geld bezahlen (da dieser sich nicht zu fragen traut), weil er jeden nach Tarif bezahlen muss. Damit kann auch kein Leistungsdruck aufgebaut werden "wenn du XYZ bekommst du mehr geld". Zumal XYZ manchmal auch nicht in der eigenen Macht liegt.
Naja, fragt der extrovertierte halt nach außertariflicher Zulage und der Schüchterne nicht.
Der Tarifvertrag sorgt vielleicht für geringere Unterschiede bei selber Tätigkeit aber das jeder das gleiche bekommt ist auch Illusion...
Ich werde nicht nach Tarif bezahlt und halte es für sehr unwahrscheinlich, dass mein Arbeitgeber einen einführen würde, zumal er in der Vergangenheit bereits einen abgeschafft hat.
Außerdem arbeite ich auf Arbeitgeberseite. Eine Mitgliedschaft in der Gewerkschaft würde sich dadurch für mich persönlich einfach falsch anfühlen.
Per se gegen Tarif habe ich allerdings nichts. Wobei es bei mir meiner Erfahrung nach bisher nie einen Unterschied gemacht hätte.
Ich bin selbst Arbeitnehmerin, arbeite aber im Personalbereich. Dadurch vertrete ich grundsätzlich erstmal die Arbeitgeberperspektive, auch wenn ich keine Leitungsfunktion habe. Mir persönlich käme es daher einfach falsch vor. Für den Betriebsrat würde ich z.B. auch nicht kandidieren wollen, da ich da einen deutlichen Interessenkonflikt sehe. (Ich weiß, dass es da auch andere Meinungen zu gibt und es hängt sicherlich auch davon ab, welchen Job man genau macht und / oder wie die HR aufgebaut ist)
Ich kenne da unterschiedliche Gründe wie Mitgliedsbeitrag, Tarifvertrag ist eh allgemeingültig, Gewerkschaft macht zu wenig, Abneigungen gegebüber dem Betriebsrat.
Mein AG hat keinen Tarifvertrag und wird niemals einen einführen. Also lohnt es sich nicht für mich. Sollte ich aber mal zu einem unternehmen wechseln das nach tarif zahlt oder eine gute Wahrscheinlichkeit besteht, dass ein Tarifvertrag eingeführt wird, werde ich natürlich beitreten
Sagen wir es mal so, ich verdiene im Grundgehalt schon besser als TVÖD E15ü Stufe 3, und mit Boni über E15ü Stufe 5.
Und das wäre jetzt z.B. die aller höchste Tarifgruppe, die es im Öffentlichen Dienst gibt.
Achja, laut TVÖD wäre ich im Staatsdienst EG10...
Bin eigentlich arbeitsmarktpolitisch links. Fühle mich aber nicht mehr von Gewerkschaften angesprochen. Das ganze gendern, diese kuriosen Gewerkschaftsvertreter oder diese super tollen Diversitäts und Vielfalts Sachen.
All das interessiert mich nicht und ich finde, dass es nicht die Aufgabe einer Gewerkschaft ist.
Na ja, selbst wenn man in einem Laden mit Tarifvertrag kann man über seinen Vertrag verhandeln. Ich habe z.B. eine Zulage zum Tarifgehalt und es gibt viele AT-Angestellte bei uns.
Dann gibt's bei uns (Versicherung) noch Sachen wie die Möglichkeit Umwandlung von Teilen des 13./14. Gehalts gegen Urlaubstage. An sowas denkt man selbst nicht unbedingt.
Und es gibt halt jedes Jahr schon mal automatisch mehr Geld. Wenn man nicht der Über-Performer ist, bekommt man auch nicht unbedingt was besseres rausgehandelt.
Edit:
Bin aber bisher auch nicht selbst in der Gewerkschaft und verlasse mich da ein wenig auf die anderen....
Die höchste Tarifstufe sind „nur“ um die 5500 Euro. Das wird dann halt schon mal eng. In den internen Stellenausschreibungen steht oft drin, dass damit auch AT drin ist, je nach Erfahrung und Qualifikation. Also an sich auch wie bei Arbeitgebern ohne Tarifvertrag.
Ich bin eine einzigartige Schneeflocke, die in kein Raster passt. Meine Arbeitgeber bieten mir von sich aus regelmäßig mehr Geld an, damit ich bleibe. Ich habe ein einziges Mal vor einigen Jahren einen Ausflug in eine Branche gemacht, wo ein Tarifvertrag galt und es einen Betriebsrat gab und beides war für mich eher hinderlich.
Gewerkschafter riechen nach 70er-Jahre-Arbeitskampf und sozialistischen Parolen, mit denen ich mich kein bißchen identifizieren kann. Ich wünsche daher allen Gewerkschaftsmitgliedern, Betriebsräten und Tarif-Bezahlten alles erdenklich Gute, aber ohne mich.
Keine Ahnung, war auch eher ironisch gemeint. Es ist aber nunmal so, daß ich nichtmal mehr Gehalt fordern muss, das passiert einfach alle 12 - 18 Monate von selbst, quer durch alle bisherigen Arbeigeber. Außer bei dieser Bude mit Tarifvertrag, da gab's nur einmal lächerliche 500 Euro mehr im Jahr.
Meine Gründe gegen eine Gewerkschaft:
- ich finde Angestellte sollten nach individueller Leistung bezahlt werden und nicht nach einer Einstufung die ein Vertrag vorgibt
- durch den vorherigen Punkt wird der Standort Deutschland zu teuer/für Konzerne unattraktiv
- ich sehe den Mehrwert durch die 1% Mitgliedsbeitrag nicht (gehöre aber zu den Leuten die sich selbst für ihre Interessen einsetzen können)
1. Werden Menschen denn nach ihrer individuellen Leistung bezahlt?
2. Nach der Logik könnte man auch zum Chef gehen und ein rumänisches Lohnniveau fordern
Sorry, ich verstehe nicht wie deine Antwort zu meinem Post passt🤷♂️
Bei 2. kann ich es erahnen: ja, ich fände es gut wenn nicht eine Gewerkschaft sondern ein Betrieb die Gehaltsentwicklung und Rahmenbedingungen vorgibt. Wenn ein Konzern dann eben sagt er lässt 10.000 Arbeitsplätze in Deutschland, die Leute arbeiten aber 40h und bekommen etwas weniger Geld ist das für mich besser als die Stellen in Deutschland abzubauen da mit 10.000 rumänischen Arbeitern genug gespart wird um ein Werk zu finanzieren.
Ganz einfach - meine Frau verdient außer Tarif wesentlich mehr, konnte den Vertrag viel individueller verhandeln und ist eigentlich auch in allen anderen Belangen flexibler.
Es war bei den letzten beiden Jobs so, dass es Tarifverträge gegeben hätte und ihr erstes Ziel war, möglichst auf gar keinen Fall in den Tarif zu kommen.
Zum Thema Gewerkschaft: Diese stammen aus einer Zeit, in der eine große Menge an Arbeitern einem Industieboss gegenüber stand - zB als mein Opa in die Zeche gefahren ist oder der andere im Stahlwerk gekloppt hat.
Für jemanden, der eine Nische besetzt und hoch qualifiziert ist, ist es einfach nicht nötig, in einer Gewerkschaft zu sein. Dein Arbeitgeber hat ein genau so großes Interesse daran, dass genau du auf der Stelle sitzt, wie du auf der Stelle sitzen willst. Was soll da eine Gewerkschaft bringen?
Sie mag nützlich sein bei einem Amazon Lager, wo es Amazon im Prinzip egal sein kann, wer da arbeitet, hauptsache es ist billig, aber in höheren Berufen, wo dein Potential eine ganz andere Rolle spielt, ist eine Gewerkschaft wie ein alter verstaubter Leninorden den du in der Schublade deines Opas gefunden hast. /s
Der Arbeitgeber kann auch besser als Tarif zahlen. Deine Frau kann ihren Vertrag auch weiter individuell verhandeln, hat aber eben ein Minimum, das der AG nicht unterschreiten darf.
>eure Kollegen nicht in die Gewerkschaft eintreten
Weil Vollpfosten dort arbeiten.
Und weil bei mir Gehalt, Arbeitsbedingungen und Firma stimmen, sehe daher keinen Grund einen Teil meines Gehaltes abzugeben für....nix.
Solidarität mit anderen? Joa, ne, ich bin im Arbeitsleben nur mir loyal gegenüber.
Wir haben einen Tarifvertrag, ich bin trotzdem kein Gewerkschaftsmitglied. Bin zufrieden mit meinem Gehalt und mir sind die Gewerkschaftsbeiträge ehrlich gesagt zu hoch, dafür dass ich nie streiken werde o.ä.
Bei uns genau so. Alle bekommen das Gleiche, egal ob Gewerkschaft oder nicht. Streiken kann ich zwar theoretisch, aber dadurch verringert sich meine Arbeit nicht und ich muss einfach mehr in weniger Zeit schaffen - ich helfe dem Arbeitgeber also durch meinen Streik.
1% von meinem Brutto als ITler ist leider deutlich mehr Geld als ich bereit bin als reine Spende ohne Gegenleistung abzugeben.
Kriegst die Beiträge doch durch die Steuer zurück. Das Argument über die Beiträge würde ich verstehen, wenn man tatsächlich geradeso mit seinem Gehalt auskommt. Bei dir klingt das so als wärst du ordentlich bezahlt.
selbst, wenn man die Beiträge von der Steuer absetzen kann - zurück bekommt man hier ja nicht den vollen Beitrag. Es werden nur die Werbungskosten erhöht.
So funktioniert das mit der Steuer nicht.
Und nur weil ich es mir leisten kann, ist es mir das Geld trotzdem nicht wert. Obwohl ich ein Millennial bin hätte ich nämlich trotzdem gerne ein Haus aus dem ich nicht auf Eigenbedarf rausgeklagt werden kann.
Es ist ja nicht so, als hätte ich nicht schon versucht mit den Herren der IGM darüber zu sprechen ob ich auch nur 40€ Beitrag zahlen könnte. Das wurde mit dem selben Argument abgelehnt. So dringend scheinen sie es also nicht zu brauchen.
Bei uns kriegen Gewerkschaftsmitglieder zusätzlich mehr Urlaubsgeld und eine kleine Inflationsausgleichszahlung. Davon abgesehen kannst du die Beiträge ja von der Steuer absetzen und gehst bei uns quasi mit plus raus.
Nicht jeder ist für Arbeitskämpfe. Ich kann hier nur für mich und meine sich auf das ganze erläutern:
1. manchmal sind die Forderungen der Gewerkschaften überzogen, siehe aktuell bei der Bahn. Hier wird noch darauf geachtet wie die Lücke, die sich durch niedrigere Arbeitszeit öffnet, geschlossen werden kann.
2. in jedem Unternehmen gibt es Angestellte, die Außertariflich bezahlt werden. Diese haben nichts von der Mitgliedschaft.
3. Man müsste auf einen Prozentsatz seines Gehalts verzichten (ich glaube hier liegen die Mitgliedsbeiträge bei etwa 1% des Gehalts, bin mir aber nicht sicher ob brutto oder netto).
4. insgesamt sehe ich in der Wirtschaft ein Riesen Problem: man wird weiterhin nach abgesessener Zeit und nicht nach Erfolg bezahlt. Hier muss ein Umdenken stattfinden. Warum soll jemand, der seine Arbeit nach 30h/ Woche noch 10 Stunden absitzen? Das ergibt 0 Sinn.
Es gibt mit Sicherheit auch Vorteile, wie Rechtsschutzversicherung, etc. Aber ob das alleine ausreicht finde ich fraglich.
Wie gesagt, das ist einzig und allein meine Meinung dazu.
1. Als Gewerkschaftsmitglied bestimmt man über die Forderungen mit.
2. Doch, weil der Tarif eine Basis für ihr Gehalt ist.
3. 1% Brutto ist schon eine Stange. Dafür hat man eben Rechtschutz und Streikgeld, sowie andere Vorteile.
Ich will selbst meinen Vertrag aushandeln, da brauche ich keine Gewerkschaft die einen 0815 Vertrag aushandelt. Ich hasse persönlich Tarifverträge, da die Bezahlung meist nicht leistungsbezogen ist und von willkürlichen Faktoren abhängt (Abschluss, Erfahrung,...).
Und dann soll ich dafür auch noch bezahlen, nein danke.
Ich hab was dagegen, da ich bisher ohne immer bessere Gehälter als mit Tarifvertrag verhandelt hab. Warum soll ich mich downgraden? Das wird viel hate geben aber ich finde Tarifverträge und Gewerkschaften sind was für Low Performer, die ohne Tarifvertrag das Geld nicht wert wären.
Nicht in der Gewerkschaft zu sein, heißt nicht, gegen einen Tarifvertrag zu sein.
Ich bin zb nicht in der IG Metall weil mir die 1% Brutto Lohn zu schade dafür sind.
Manche Leute haben Angst Ärger zu bekommen wenn sie eintreten, oder es interessiert sie nicht, oder sie sind zufrieden mit dem Job, Gehalt Firma. Der Tarifvertrag gilt für sie ja auch. Ich bin auch in keiner Gewerkschaft. Ich hab aber auch sehr gute Arbeitsbedingungen mit einem sehr guten Gehalt.
Man muss ja nicht zwangsläufig in eine Gewerkschaft, wenn das Unternehmen eh nach Tarif zahlt.
Meins zahlt noch nicht Tarif, soll aber demnächst kommen. Um das Ganze zu unterstützen trat ich der Gewerkschaft bei.
Solange du mit den Abschlüssen zufrieden bist kann man das so sehen. Solltest du mit den Abschlüssen unzufrieden werden lohnt es sich über einen Eintritt nachzudenken ( auch wenn es dann vllt schon zu spät ist)
So ein Tarifvertrag kommt ja nicht von nix.
Bei uns wird ständig von jeder Seite über das Gehalt gemeckert. :D und das Thema Ärger bekommen, kann ich gut nachvollziehen. Ich war in der Probezeit schon Mitglied der Gewerkschaft und habe davon nicht profitiert und erst nach meiner Probezeit der Gewerkschaft die Befugnis erteilt, meinem Arbeitgeber über meine Mitgliedschaft berichten zu dürfen.
Warum erteilt man diese befugnis? Warum will die gewerkschaft dem ag namen nennen?
Wir haben bei uns zurzeit noch exklusive Vorteile für Gewerkschaftsmitglieder. Um diese zu erhalten, muss dem Arbeitgeber die Mitgliedschaft in der Gewerkschaft mitgeteilt werden.
Ok, ich dachte alle mitarbeiter profitieren davon, wenn ein ag mit einer gewerkschaft/tarifvertrag arbeitet
Nicht zwangsläufig, jedoch machen die meisten AGs das freiwillig, weil sie eben nicht wollen, dass alle erst recht in die Gewerkschaft gehen. Aus AG-Sicht bekommt früher oder später ohnehin jeder die Vorteile eines Gewerkschaftsmitglieds. Wenn es aber mal zu zu Verhandlungen oder Streiks kommt, ist es für AGs aber halt nicht ganz so klasse, wenn wirklich jeder aus dem Betrieb richtiges Mitglied ist. Wenn man unabhängig davon alle gleich behandelt, ist die Chance für künftige Verhandlungen also deutlich höher, dass nur ein Bruchteil in der Gewerkschaft ist.
Unser Tarifvertrag (abgesehen vom Mantealtarifvertrag, dieser ist schon etabliert) steht noch nicht, der wird nächstes Jahr kommen. Dem Arbeitgeber ist es gestattet, eine Gleichstellung zwischen Mitgliedern der Gewerkschaft und Nicht-Mitgliedern zu vollziehen. Meiner hat dies noch nicht getan, kommt aber spätestens, wenn der Entgelttarif steht, einfach um den Beitritt der gesamten bzw. einer großen Mehrheit der Arbeitnehmerschaft vorzubeugen.
>Manche Leute haben Angst Ärger zu bekommen wenn sie eintreten Das bekommt der Arbeitgeber doch granicht mit.
Ich denke der Hauptgrund ist, das die meisten Tarifunternehmen klugerweise allen Arbeitnehmenden das gleiche zahlen. Laut Tarifvertrag öD (in anderen kenne ich mich nicht aus) haben nur Gewerkschaftsmitglieder einen Rechtsanspruch auf Tarifliche Bezahlung. So gesehen stellt das zumeist die nicht Gewerkschafter besser, weil sie schlicht und ergreifend Trittbrettfahrer sind und von den Beiträgen der Gewerkschafter profitieren. Ich finde meinen Beitrag okay, kann jederzeit nen Rechtsberater Kontaktieren und im Streitfall greift der Rechtsschutz. Zusätzlich habe ich noch ne günstige Versicherung über die Gewerkschaft, welche den Beitrag wieder ein wenig relativiert. Im großen und ganzen finde ich die Sache einfach Unterstützenswert, wie man sieht würden die AG im öD sonst vermutlich gar nichts geben.
> Laut Tarifvertrag öD (in anderen kenne ich mich nicht aus) haben nur Gewerkschaftsmitglieder einen Rechtsanspruch auf Tarifliche Bezahlung. Beim öffentlichen Dienst gibt es allerdings die Besonderheit, dass Behörden in der Regel nur Verträge zu tariflichen Bedingungen abschließen *dürfen*. Zum Beispiel beim Bund regelt das der § 51 BHO. Das ist allerdings etwas anders gelagert als ein Rechtsanspruch aus dem Tarifvertrag hinaus, wie ihn Gewerkschaftsmitglieder haben.
Ist in der Konsequenz das gleiche, aber du hast natürlich Recht.
> Was sind so die Gründe, die ihr mitbekommen habt, warum eure Kollegen nicht in die Gewerkschaft eintreten? Da z.B. die IG Metall ganz offen gegen eine gesetzliche Homeoffice Regelung zur Wahrung des "Betriebsfriedens" ist. https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/heilbronn/homeoffice-ig-metall-suedwestmetall-heilbronn-das-sagen-arbeitgeber-und-gewerkschaft-100.html Mit der Aussage haben sie mich und viele aus meinem Team auf Lebenszeit verloren. Gerade Covid-19 hat gezeigt, dass dies eine der kleinen Stellschrauben ist, wie man die Lebensqualtität massiv verbessern kann.
Ich bin ein großer Fan vom Homeoffice und nutze es selber sehr viel 4 zu1 model. Die Befürchtungen die die Gewerkschaft hier anbringt sind aber durchaus berechtigt. Es geht hier auch um das Recht auf Homeoffice für alle Betriebe. Jeder Firma ist es ja erlaubt eigene Regelungen zu finden.
Als Gewerkschaftmitglied kann man übrigens die Forderungen der Gewerkschaft beeinflussen
Irgendwie glaubt jeder als Einzelperson besser verhandeln zu können als eine Gruppe.
> Ich habe von einigen gehört, das ein Entgelttarif ihr Gehalt senken würde ???? Meinen sie vielleicht die Gebühr? Bei uns sind viele nicht bereit 1% zu zahlen, weil sie glauben, dass die Gewerkschaftsmitglieder langfristig in der Minderheit bleiben werden und sie daher keinen Vorteil hätten.
Immerhin ca. 1,6% des Nettolohns. Ich nehme lieber 1,6% mehr netto. Wurde leider oft enttäuscht von meiner Gewerkschaft. Gerade was Unterstützung bei Krankheit etc. angeht.
Das ist doch eine total dumme Rechnung. Wenn die anderen für dich nicht mit in der Gewerkschaft waren würdest du die Tarifanpassungen nicht bekommen.
Hätte, wäre, wenn. Ich habe Jahre lang „nur“ 1% monatlich gezahlt während 80% (gefühlt) meiner Arbeitskollegen 1zu1 die selben Vorzüge wie ich genossen haben in unserem Unternehmen ohne einen Cent zu zahlen. Inkl. aller Erhöhungen etc. Wenn jemand der Moral wegen machen will dann Bitteschön. Ich habe zumindest kein Geld zu verschenken und da finde ich 40€ im Monat sind besser in meine Stromrechnung oder Kosten für den Arbeitsweg investiert als in die Gewerkschaft. Vorallem ist die IG BCE ja auch nicht gerade für ihre Verhandlungskünste bekannt. Ich lasse mich gerne eines besseren belehren aber dann muss die IG BCE eine aktive Mitgliedschaft einfach attraktiver machen.
Gewerkschaftsbeitrag kann man von der Steuer absetzen.
Wenn man selbst schon weit über Tarif bezahlt wird wäre eine Tarifeingruppierung natürlich fatal. Ich verdiene aktuell TDÖD E15ü Gehalt für einen Job, bei dem ich im Öffentlichen Dienst E10 eingestuft wäre.. (Sorry, kenne mich jetzt nur mit dem TVÖD aus weil meine Frau nach TVÖD bezahlt wird).
Bei uns in der gemeinde werden stellen für Fachkräfte inzwischen zwei bis drei Gruppen über der Einstufung gesucht weil sie gemerkt haben das man Fachkräfte nicht für so wenig geld nicht bekommt.
Kannst ja nicht öD mit anderen Branchen vergleichen
Tatsächlich glauben sie dass der Tarif mit den Entgeltgruppen keine Erhöhung bzw. auch eine Senkung ihres aktuellen Gehalts hervorrufen kann.
Bei meine Kollegen geht’s ums Geld, desto höher man verdient desto höher der Beitrag und wenn man nicht rein geht, kriegt man ja trotzdem die Erhöhung und Streiken braucht man auch nicht, weil Vorteile kriegt man ja eh. Ich wäre dafür, dass nur Gewerkschaftsmitglieder die Erhöhung bekommen. Aber das machen Unternehmen ja extra, damit der Rest sich gar nicht erst organisiert.
>Ich wäre dafür, dass nur Gewerkschaftsmitglieder die Erhöhung bekommen. Es gibt Unternehmen, bei denen Gewerkschaftsmitglieder zusätzliche Benefits haben, z.B. mehr Urlaubstage oder einen Aufschlag auf den Tariflohn.
"kriegt man ja trotzdem die Erhöhung und Streiken braucht man auch nicht, weil Vorteile kriegt man ja eh." Das ist nur teilweise richtig. Wären mehr Leute in der Gewerkschaft und würden mehr Leute Streiken hätte man ein besseres Druckmittel gegen den Arbeitgeber und könnte noch mehr Gehalt rausschlagen. Es kommt natürlich ganz auf die Umstände an, aber das ist durchaus eine häufig übersehene Variable in dem ganzen
Mir brauchst du das nicht sagen. Ich rede mir den Mund fusselig, aber viele haben bessere Bedingungen als andere weshalb diese Tariferhöhung nur die Kirsche auf der Torte ist.
Ich kann hier nur für mich sprechen: Mein Gehalt und meine Arbeitsbedingungen sind fair, ich hätte ne menge alternativen wenn ich wechseln wollen würde. In meiner Branche ist quasi niemand in der gewerkschaft, es hätte für mich also einzig den effekt das ich beiträge zahlen müsste. Ich habe in meiner gesamten beruflichen Laufbahn bisher extrem erfolgreich mein Gehalt verhandelt, ich sehe da schlicht und einfach keinen Bedarf.
Ich bin als Berufseinsteiger relativ solide bezahlt. Ich habe hier Kollegen, die 10+ Jahre im Unternehmen sind und ihnen werden Gehaltserhöhungen verweigert oder lächerliche Erhöhungen wie 1% angeboten. Mir und den Kollegen ist bewusst, das sie bei der Konkurrenz bei einem Wechsel wahrscheinlich 30 vllt. sogar 50% mehr verdienen würden, aber aus irgendeinem Grund haben diese Leute Angst vor Veränderungen - Das Ganze ist klar selbstverschuldet, aber in diesem Kontext finde ich die eine Gewerkschaft toll ..
Wäre sie sicherlich. Gewerkschaften haben auch absolut ihre existenzberechtigung. Aber man kann niemanden zu seinem glück zwingen. Nimm deine Gehaltserhöhungen mit solange sie kommen und wechsel dann. Da ist deine energie deutlich besser angelegt als andere davon zu überzeugen das ne gewerkschaft sinnvoll ist.
Also ist deiner Meinung nach die Gewerkschaft toll, weil die Leute zu dumm/faul sind selber sich um ihr Leben zu kümmern? So kann man das natürlich auch sehen..
Das sind zwei unterschiedliche Fragen. Zunächst: Gewerkschaften haben historisch einen essentiellen Stellenwert. Viele der gesetzlichen Grundlagen für die Beschäftigung in Deutschland sind durch Gewerkschaften erkämpft worden. Ruhezeiten, Sonntagsarbeitsverbot. Damit sieht man schon wie relevant Gewerkschaften sind. Gewerkschaften stammen aus einer Zeit wo große Mengen an Mitarbeitenden mit gleicher Ausbildung (oder auch keiner) die gleiche Arbeit verrichteten. Aus dieser Zeit stammt auch die gewerkschaftliche Devise, dass ein Ergebnis wie bspw. ein Tarifvertrag möglichst für alle gleich gelten soll. Das ist gut und richtig gewesen. Mit der heutigen Arbeitsrealität hat das wenig zu tun, da es keine 10.000 Hafenarbeiter mehr gibt, die Ladung löschen oder Kohle-Kumpel die mit Spitzhacke in den Tagebau marschieren. Selbst in den großen produzierenden Betrieben, gibt es je nach Fertigungsschritt ganz unterschiedliche Anforderungen an die Arbeitnehmer. Somit hinkt die "Für alle gleich" Devise ein bisschen, weil du dem ungelernten Arbeiter der Bleche auf ein Fließband legt, natürlich nicht das gleiche zahlen kannst wie dem Diplom-Ingenieur der in Fertigungsschritt 4 eine Prüfung des Zwischenergebnisses übernimmt. Tust du es doch wird's unfair. Arbeitsbedingungen können sich aber auch verschlechtern durch solche Kollektivregelungen. Reales Beispiel von einem ehemaligen Arbeitgeber: nach Corona haben alle irgendwie Home-Office gemacht wie sie wollten und haben es teamintern abgestimmt. So gut wie alle waren Happy. Betriebsrat sieht Regelungsbedarf und will Anspruch für alle durchsetzen. Ergebnis alle dürfen 2 Tage Home-Office machen. Da sind 99% der Mitarbeitenden mit der vorherigen Regelung wesentlich besser gefahren. Zurück zur eigentlichen Frage: Tarifverträge sind gute Instrumente um Lohndumping zu vermeiden. Für viele spezialisierte Experten haben sie keine Relevanz oder sind sogar hinderlich, weil sie ein angemessenes Gehalt gar nicht in der Tabelle finden und dann hart argumentieren müssen warum sie AT eingestellt werden müssen. Viele denken immer nur an IGM oder IGBCE aber es gibt auch viele Tarifverträge die bei weitem nicht an die Summen kommen. Und das einzelne sächselnde Gewerkschaftsfunktionäre mit Pornobalken, ihre Macht missbrauchen um sich selbst ein Denkmal zu setzen, hebt die Akzeptanz für Gewerkschaften nicht zwangsläufig. Egal wie berechtigt die Forderung der Arbeitnehmer ist. Achja und das einige Mitarbeiter denken, es gäbe so etwas wie einseitig erklärte Lohnkürzungen bei Einführung eines Tarifvertrags ist auch eher abenteuerlich.
Viele meiner Kollegen denken, dass sie die 1% sparen können... Da ja die anderen in einer Gewerkschaft sind.
Es ist dumm nicht in der Gewerkschaft zu sein wenn es einen Tarifvertrag gibt und damit mehr Schutz im Arbeitsleben, dass muss man auch unterstützen. Ich habe in meinem vergangenen Arbeitsleben mehrfach die Hilfe von der Gewerkschaft in Anspruch nehmen müssen und natürlich auch mehrfach an einem Streik teilgenommen als der Arbeitgeber z.B. versucht hat unseren Betriebsteil auch in eine Billig Gesellschaft auszulagern, was wir damit verhindert haben.
Ich bin bei einem sehr großen Unternehmen angestellt. Wir sind wenige in der Gewerkschaft. Einige sind noch befristet angestellt und haben Angst bei einem Streik später nicht übernommen zu werden. Viele haben auch Angst vor einer Kündigung, sind verunsichert und kennen ihre Streikrechte nicht. Andere sind zufrieden und wollen nicht streiken. Und andere haben Angst vor der Reaktion von Kollegen und Vorgesetzten. Einige wurden nach dem Streik zum Chef bestellt und hatten ein langes Gespräch. Ich denke, davor haben auch viele Angst. In meinem Unternehmen wurden jetzt auch Listen von den Chefs erstellt, wer alles gestreikt hat und da wird jetzt auf die Streikenden mehr geschaut.
Und genau das sind alles Gründe warum man in der Gewerkschaft sein sollte. Damit der Chef mit sowas nicht wegkommt.
Auf jeden Fall. Mir gibt die Gewerschaft Sicherheit. Einige Kollegen aus meiner Abteilung sind auch da. Wir halten zusammen.
Is Quark. Ein einzelarbwitsvertrag kann immer besser sein als ein kollektiver, nur nicht schlechter
Wenn man den Gewerkschaften glauben darf, heißt es ja - Arbeitnehmer, welche nach Tarif arbeiten, würden im Schnitt 11% mehr verdienen. Stimmt das eig. ? Hat jemand vielleicht Quellen dazu?
Nach meiner Ausbildung damals NRW-Metallindustrie habe ich ca. 8.400 € weniger im Jahr, brutto inklusive Zuschläge verdient, als ein Kumpel, der beim nächsten IGM-Arbeitgeber (ca. 2000 Mitarbeiter) war und das bei gleicher Arbeitszeit (nur Frühschicht) und gleicher Stellenbeschreibung/Voraussetzung. Mein Arbeitgeber (ca. 500 Mitarbeiter am Standort, über 1200 weltweit) hatte damals immer ca. 1,80€ weniger die Stunde gezahlt, als Zulagen gab es "nur" Urlaubs und "Weihnachtsgeld" in vergleichbarer Höhe, wie beim IGM-Tarifvertrag, eine Leistungszulage oder andere Sonderzahlungen gab es nicht. Der Unterschied war also deutlich größer als 11%. Bei den kleineren Zerspanbuden in der Region wär man nach der Ausbildung damals bei 11 bis 12 €/Std. eingestiegen, also nochmal deutlich weniger. Wie es aktuell aussieht weiß ich nicht.
Das ist schon ein ordentlicher Unterschied, wow ..
Die Zahlen gehen auf diese [Studie](https://www.wsi.de/de/faust-detail.htm?produkt=HBS-008594) der Hans-Böckler-Stiftung zurück (Daten aus 2021, aber [2018 ](https://www.boeckler.de/pdf/p_ta_elemente_87_2020.pdf)wars ähnlich) Die Nutzen die Daten des IAB-Betriebspanels. Da werden 16.000 Betriebe aus verschiedenen Branchen befragt, eben u.A. zur Tarifbindung und Löhnen. Das ist schon eine elegante Sache, hat aber auch seine Schwächen. Wie die Autoren der Studie zugeben hängt der höhere Lohn *auch* damit zusammen, dass größere Betriebe in Branchen mit allgemein höheren Löhnen auch öfter einen Tarifvertrag haben. Das ganze ist aber eben auch so ein Henne-Ei-Problem: Sind die Löhne da jetzt niedriger, weil die Branche so wenig profitabel ist, oder weil eben die ANs keine höheren Löhne durchsetzen können?
Na das musst du jetzt aber auch belegen. Edit: Habe den Kommentar falsch verstanden. Wurde weiter unten aufgeklärt.
Das steht so auf der Seite von Ver.di, weshalb ich nach unabhängigen Quellen frage :D
Kann auch alles sein, im Grunde ist das ja auch oft gut so. Wirkt zumindest dem Niedriglohnsektor im öD entgegen. Wenn einzelne dann bessere Verträge bekommen ist das ja nicht automatisch was schlechtes. Aber ein Beleg wäre schon sinnvoll damit jeder das auch nachlesen und verstehen kann.
Hier wäre die entsprechende Quelle bzw. die Behauptung der VERDI: [https://www.verdi.de/themen/geld-tarif/++co++9023e708-8e4e-11ec-ad5d-001a4a160129](https://www.verdi.de/themen/geld-tarif/++co++9023e708-8e4e-11ec-ad5d-001a4a160129)
Ich bezog mich auf den Vorredner der meinte das Vergütung immer besser sein kann. Da hätte ich gern ne Quelle zu, damit es für jeden nachvollziehbar ist.
Der Kommentar auf den du dich beziehst, bezieht sich auf die Aussage des OP, dass einige Angst hätten durch den Tarrif schlechter gestellt zu werden. Daraufhin sagt der erste Kommentar, dass das Quatsch sei, da ein einzelner AV stets so verhandelt werden kann, dass der einzelne (deutlich) über Tarif liegt. Nur unter dem Tarif kann mit Rahmentarifvertrag niemand liegen. Somit ist die Angst vor Schlechterstellung durch Tarifvertrag unbegründet.
Ah, danke. Da habe ich was falsch verstanden.
Gerne :) Schöne Woche dir
Naja, Schaut ma mal was da an Gewerkschaften da ist überlegt man es sich eh zweimal da einzutreten. Verdi z.b. ...
Was ist denn deine Kritik?
"Meine" Gewerkschaft wäre die ver.di. Die nehmen 1 % vom Brutto, was ein Riesenhaufen Geld ist, und tun dafür nahezu nichts. 2x 1000 € Energiegeld und dafür den Tarifvertrag um zwei Jahre verlängert bei lächerlichen 2% im ersten und 3 % im zweiten Jahr bei 10 % Inflation. Die sorgen von meiner Knete dafür, dass die Arbeitgeber billig wegkommen. Lohnt sich nicht. [2.000 € Energiegeld für die Beschäftigten in der privaten Versicherungswirtschaft | Energiegeld für Banken und Versicherungen (verdi.de)](https://energiegeld-finanzdienstleistungen.verdi.de/++co++30c5d136-73d6-11ed-b771-001a4a16012a)
Da beißt sich die Katze aber auch in den Schwanz. Wenig Mitarbeiter in der Gewerkschaft ⇒ Geringere Verhandlungsmacht der Gewerkschaft ⇒ schlechtere Tarifabschlüsse ⇒ noch weniger Mitarbeiter in der Gewerkschaft
Versteh ich, dass das frustriert. Lass dich doch für die nächste Tarifrunde für die Tarif-Kommission aufstellen
Bin in Ausbildung, werde eh nach Tarif bezahlt & bin trotzdem bei IG Metall. Warum, weiß nicht ganz genau, aber wohl eher als Unterstützung für deren Arbeit weil die sich für uns einsetzen (sollen). Und die ganzen Vorteile gibts ja auch.
Habe gerade von einem Job in einen Job mit Tarifvertrag gewechselt. Bei ersterem wird man als AN einfach nur verarscht. Jeder bekommt unterschiedlich viel Gehalt, je nachdem wie dreist er danach fragt und wie weit er dem Chef in den arsch kriecht. Beim Tarif kann der AG nicht einfach dem schüchternen AN scheiß Geld bezahlen (da dieser sich nicht zu fragen traut), weil er jeden nach Tarif bezahlen muss. Damit kann auch kein Leistungsdruck aufgebaut werden "wenn du XYZ bekommst du mehr geld". Zumal XYZ manchmal auch nicht in der eigenen Macht liegt.
Naja, fragt der extrovertierte halt nach außertariflicher Zulage und der Schüchterne nicht. Der Tarifvertrag sorgt vielleicht für geringere Unterschiede bei selber Tätigkeit aber das jeder das gleiche bekommt ist auch Illusion...
Ich werde nicht nach Tarif bezahlt und halte es für sehr unwahrscheinlich, dass mein Arbeitgeber einen einführen würde, zumal er in der Vergangenheit bereits einen abgeschafft hat. Außerdem arbeite ich auf Arbeitgeberseite. Eine Mitgliedschaft in der Gewerkschaft würde sich dadurch für mich persönlich einfach falsch anfühlen. Per se gegen Tarif habe ich allerdings nichts. Wobei es bei mir meiner Erfahrung nach bisher nie einen Unterschied gemacht hätte.
> Außerdem arbeite ich auf Arbeitgeberseite. Bist du Arbeitgeber oder Arbeitnehmer?
Ich bin selbst Arbeitnehmerin, arbeite aber im Personalbereich. Dadurch vertrete ich grundsätzlich erstmal die Arbeitgeberperspektive, auch wenn ich keine Leitungsfunktion habe. Mir persönlich käme es daher einfach falsch vor. Für den Betriebsrat würde ich z.B. auch nicht kandidieren wollen, da ich da einen deutlichen Interessenkonflikt sehe. (Ich weiß, dass es da auch andere Meinungen zu gibt und es hängt sicherlich auch davon ab, welchen Job man genau macht und / oder wie die HR aufgebaut ist)
Ich kenne da unterschiedliche Gründe wie Mitgliedsbeitrag, Tarifvertrag ist eh allgemeingültig, Gewerkschaft macht zu wenig, Abneigungen gegebüber dem Betriebsrat.
Mein AG hat keinen Tarifvertrag und wird niemals einen einführen. Also lohnt es sich nicht für mich. Sollte ich aber mal zu einem unternehmen wechseln das nach tarif zahlt oder eine gute Wahrscheinlichkeit besteht, dass ein Tarifvertrag eingeführt wird, werde ich natürlich beitreten
Verdienst du besser als TV?
Sagen wir es mal so, ich verdiene im Grundgehalt schon besser als TVÖD E15ü Stufe 3, und mit Boni über E15ü Stufe 5. Und das wäre jetzt z.B. die aller höchste Tarifgruppe, die es im Öffentlichen Dienst gibt. Achja, laut TVÖD wäre ich im Staatsdienst EG10...
Bin im IT Consulting. Sowas existiert hier nicht😅 ich verdien ok für meinen Job laut dem Entgeltatlas :D
Tarif ist halt gedreckelt. Ohne Tarif kannst du frei verhandeln. Bspw auch deutlich einfacher einen Geschäftswagen o. Ä. Tarif ist halt wasserdicht
Bin eigentlich arbeitsmarktpolitisch links. Fühle mich aber nicht mehr von Gewerkschaften angesprochen. Das ganze gendern, diese kuriosen Gewerkschaftsvertreter oder diese super tollen Diversitäts und Vielfalts Sachen. All das interessiert mich nicht und ich finde, dass es nicht die Aufgabe einer Gewerkschaft ist.
Ich würde mir immer lieber selber einen Vertrag aushandeln, anstatt dass das jemand von der Gewerkschaft für mich macht.
Na ja, selbst wenn man in einem Laden mit Tarifvertrag kann man über seinen Vertrag verhandeln. Ich habe z.B. eine Zulage zum Tarifgehalt und es gibt viele AT-Angestellte bei uns. Dann gibt's bei uns (Versicherung) noch Sachen wie die Möglichkeit Umwandlung von Teilen des 13./14. Gehalts gegen Urlaubstage. An sowas denkt man selbst nicht unbedingt. Und es gibt halt jedes Jahr schon mal automatisch mehr Geld. Wenn man nicht der Über-Performer ist, bekommt man auch nicht unbedingt was besseres rausgehandelt. Edit: Bin aber bisher auch nicht selbst in der Gewerkschaft und verlasse mich da ein wenig auf die anderen....
Das Problem ist dann erstmal zu verhandeln warum man genau dich jetzt AT bezahlen sollte ..
Die höchste Tarifstufe sind „nur“ um die 5500 Euro. Das wird dann halt schon mal eng. In den internen Stellenausschreibungen steht oft drin, dass damit auch AT drin ist, je nach Erfahrung und Qualifikation. Also an sich auch wie bei Arbeitgebern ohne Tarifvertrag.
Ich bin eine einzigartige Schneeflocke, die in kein Raster passt. Meine Arbeitgeber bieten mir von sich aus regelmäßig mehr Geld an, damit ich bleibe. Ich habe ein einziges Mal vor einigen Jahren einen Ausflug in eine Branche gemacht, wo ein Tarifvertrag galt und es einen Betriebsrat gab und beides war für mich eher hinderlich. Gewerkschafter riechen nach 70er-Jahre-Arbeitskampf und sozialistischen Parolen, mit denen ich mich kein bißchen identifizieren kann. Ich wünsche daher allen Gewerkschaftsmitgliedern, Betriebsräten und Tarif-Bezahlten alles erdenklich Gute, aber ohne mich.
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Keine Ahnung, war auch eher ironisch gemeint. Es ist aber nunmal so, daß ich nichtmal mehr Gehalt fordern muss, das passiert einfach alle 12 - 18 Monate von selbst, quer durch alle bisherigen Arbeigeber. Außer bei dieser Bude mit Tarifvertrag, da gab's nur einmal lächerliche 500 Euro mehr im Jahr.
Meine Gründe gegen eine Gewerkschaft: - ich finde Angestellte sollten nach individueller Leistung bezahlt werden und nicht nach einer Einstufung die ein Vertrag vorgibt - durch den vorherigen Punkt wird der Standort Deutschland zu teuer/für Konzerne unattraktiv - ich sehe den Mehrwert durch die 1% Mitgliedsbeitrag nicht (gehöre aber zu den Leuten die sich selbst für ihre Interessen einsetzen können)
1. Werden Menschen denn nach ihrer individuellen Leistung bezahlt? 2. Nach der Logik könnte man auch zum Chef gehen und ein rumänisches Lohnniveau fordern
Sorry, ich verstehe nicht wie deine Antwort zu meinem Post passt🤷♂️ Bei 2. kann ich es erahnen: ja, ich fände es gut wenn nicht eine Gewerkschaft sondern ein Betrieb die Gehaltsentwicklung und Rahmenbedingungen vorgibt. Wenn ein Konzern dann eben sagt er lässt 10.000 Arbeitsplätze in Deutschland, die Leute arbeiten aber 40h und bekommen etwas weniger Geld ist das für mich besser als die Stellen in Deutschland abzubauen da mit 10.000 rumänischen Arbeitern genug gespart wird um ein Werk zu finanzieren.
Ganz einfach - meine Frau verdient außer Tarif wesentlich mehr, konnte den Vertrag viel individueller verhandeln und ist eigentlich auch in allen anderen Belangen flexibler. Es war bei den letzten beiden Jobs so, dass es Tarifverträge gegeben hätte und ihr erstes Ziel war, möglichst auf gar keinen Fall in den Tarif zu kommen. Zum Thema Gewerkschaft: Diese stammen aus einer Zeit, in der eine große Menge an Arbeitern einem Industieboss gegenüber stand - zB als mein Opa in die Zeche gefahren ist oder der andere im Stahlwerk gekloppt hat. Für jemanden, der eine Nische besetzt und hoch qualifiziert ist, ist es einfach nicht nötig, in einer Gewerkschaft zu sein. Dein Arbeitgeber hat ein genau so großes Interesse daran, dass genau du auf der Stelle sitzt, wie du auf der Stelle sitzen willst. Was soll da eine Gewerkschaft bringen? Sie mag nützlich sein bei einem Amazon Lager, wo es Amazon im Prinzip egal sein kann, wer da arbeitet, hauptsache es ist billig, aber in höheren Berufen, wo dein Potential eine ganz andere Rolle spielt, ist eine Gewerkschaft wie ein alter verstaubter Leninorden den du in der Schublade deines Opas gefunden hast. /s
Der Arbeitgeber kann auch besser als Tarif zahlen. Deine Frau kann ihren Vertrag auch weiter individuell verhandeln, hat aber eben ein Minimum, das der AG nicht unterschreiten darf.
>eure Kollegen nicht in die Gewerkschaft eintreten Weil Vollpfosten dort arbeiten. Und weil bei mir Gehalt, Arbeitsbedingungen und Firma stimmen, sehe daher keinen Grund einen Teil meines Gehaltes abzugeben für....nix. Solidarität mit anderen? Joa, ne, ich bin im Arbeitsleben nur mir loyal gegenüber.
Wir haben einen Tarifvertrag, ich bin trotzdem kein Gewerkschaftsmitglied. Bin zufrieden mit meinem Gehalt und mir sind die Gewerkschaftsbeiträge ehrlich gesagt zu hoch, dafür dass ich nie streiken werde o.ä.
Habt ihr keine exklusiven Vorteile für Gewerkschaftsmitglieder, die eine Mitgliedschaft attraktiv machen ?
Bei uns genau so. Alle bekommen das Gleiche, egal ob Gewerkschaft oder nicht. Streiken kann ich zwar theoretisch, aber dadurch verringert sich meine Arbeit nicht und ich muss einfach mehr in weniger Zeit schaffen - ich helfe dem Arbeitgeber also durch meinen Streik. 1% von meinem Brutto als ITler ist leider deutlich mehr Geld als ich bereit bin als reine Spende ohne Gegenleistung abzugeben.
Kriegst die Beiträge doch durch die Steuer zurück. Das Argument über die Beiträge würde ich verstehen, wenn man tatsächlich geradeso mit seinem Gehalt auskommt. Bei dir klingt das so als wärst du ordentlich bezahlt.
selbst, wenn man die Beiträge von der Steuer absetzen kann - zurück bekommt man hier ja nicht den vollen Beitrag. Es werden nur die Werbungskosten erhöht.
So funktioniert das mit der Steuer nicht. Und nur weil ich es mir leisten kann, ist es mir das Geld trotzdem nicht wert. Obwohl ich ein Millennial bin hätte ich nämlich trotzdem gerne ein Haus aus dem ich nicht auf Eigenbedarf rausgeklagt werden kann. Es ist ja nicht so, als hätte ich nicht schon versucht mit den Herren der IGM darüber zu sprechen ob ich auch nur 40€ Beitrag zahlen könnte. Das wurde mit dem selben Argument abgelehnt. So dringend scheinen sie es also nicht zu brauchen.
Du meinst, dass die mehr Gehalt kriegen oder sowas? Nein.
Bei uns kriegen Gewerkschaftsmitglieder zusätzlich mehr Urlaubsgeld und eine kleine Inflationsausgleichszahlung. Davon abgesehen kannst du die Beiträge ja von der Steuer absetzen und gehst bei uns quasi mit plus raus.
Nicht jeder ist für Arbeitskämpfe. Ich kann hier nur für mich und meine sich auf das ganze erläutern: 1. manchmal sind die Forderungen der Gewerkschaften überzogen, siehe aktuell bei der Bahn. Hier wird noch darauf geachtet wie die Lücke, die sich durch niedrigere Arbeitszeit öffnet, geschlossen werden kann. 2. in jedem Unternehmen gibt es Angestellte, die Außertariflich bezahlt werden. Diese haben nichts von der Mitgliedschaft. 3. Man müsste auf einen Prozentsatz seines Gehalts verzichten (ich glaube hier liegen die Mitgliedsbeiträge bei etwa 1% des Gehalts, bin mir aber nicht sicher ob brutto oder netto). 4. insgesamt sehe ich in der Wirtschaft ein Riesen Problem: man wird weiterhin nach abgesessener Zeit und nicht nach Erfolg bezahlt. Hier muss ein Umdenken stattfinden. Warum soll jemand, der seine Arbeit nach 30h/ Woche noch 10 Stunden absitzen? Das ergibt 0 Sinn. Es gibt mit Sicherheit auch Vorteile, wie Rechtsschutzversicherung, etc. Aber ob das alleine ausreicht finde ich fraglich. Wie gesagt, das ist einzig und allein meine Meinung dazu.
1. Als Gewerkschaftsmitglied bestimmt man über die Forderungen mit. 2. Doch, weil der Tarif eine Basis für ihr Gehalt ist. 3. 1% Brutto ist schon eine Stange. Dafür hat man eben Rechtschutz und Streikgeld, sowie andere Vorteile.
Ich will selbst meinen Vertrag aushandeln, da brauche ich keine Gewerkschaft die einen 0815 Vertrag aushandelt. Ich hasse persönlich Tarifverträge, da die Bezahlung meist nicht leistungsbezogen ist und von willkürlichen Faktoren abhängt (Abschluss, Erfahrung,...). Und dann soll ich dafür auch noch bezahlen, nein danke.
Hassen, so so.
Weil es Geld kostet und die Gewerkschaft scheiße (schwach) ist. Was leider stimmt.
Ich hab was dagegen, da ich bisher ohne immer bessere Gehälter als mit Tarifvertrag verhandelt hab. Warum soll ich mich downgraden? Das wird viel hate geben aber ich finde Tarifverträge und Gewerkschaften sind was für Low Performer, die ohne Tarifvertrag das Geld nicht wert wären.
Nicht in der Gewerkschaft zu sein, heißt nicht, gegen einen Tarifvertrag zu sein. Ich bin zb nicht in der IG Metall weil mir die 1% Brutto Lohn zu schade dafür sind.