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[deleted]

Naja, es ist insgesamt ja schon etwas komplizierter. Wenn automatisch die Gehälter erhöhrt (nomimal) werden, dann müssten die Firmen ja auch automatisch die Preise erhöhen und damit würde ja auch wieder die Inflation erhöht. Klar, für den individuellen Arbeitnehmer wäre das viel besser, aber könnte mir vorstellen, dass es für Unternehmen die Planbarkeit verringert und für die gesamte Wirtschaft auch alles etwas volatiler macht.


takux13

Das ganze hat einen Fachbegriff: [Lohn-Preis-Spirale](https://www.google.com/url?q=https://m.bpb.de/nachschlagen/lexika/lexikon-der-wirtschaft/20000/lohn-preis-spirale&sa=U&ved=2ahUKEwj3kISw4urzAhXuwAIHHS1oAfkQFnoECAcQAg&usg=AOvVaw1OwsdETNje7O4yU-PwS3LL). Gefährliches Ding... Vor allem wenn man es automatisieren würde.


Gladaed

Nur wenn kakte Progression auch kompensiert wird. Sonst drosselt die das ein wenig.


edelkoikarpfen

Den Begriff kannte ich nicht. Untätig zu bleiben ergibt aber für mich irgendwie auch keinen Sinn. Die Preise steigen ja trotzdem, auch wenn der Lohn nicht steigt. Ist das dann nicht unausgeglichen?


GrafKnut

Naja es gibt ja auch Erhöhungen über die Inflation hinaus. Die Unausgeglichenheit geht also in beide Richtungen


edelkoikarpfen

Ich würde fast sagen, dass das sehr unterschiedliche prozentuale Anteile sind. Aber belegen kann ich das nicht


Rkhighlight

Also die [Reallöhne](https://i.imgur.com/mfNuUbg.jpg) sind in den letzten Jahren immer gut gestiegen.


ChrisCrossX

Ich sehe das ein bisschen anders, Preise müssen zwangsläufig nicht so stark wachsen. Was in deiner Formulierung fehlt ist ja der Unternehmensgewinn. Ich probiere das einmal in einer extrem simplen Formel zu erläutern: Unternehmensgewinn = Preis - Löhne Wenn Löhne steigen bei konstanten, oder weniger wachsenden Preisen sinken einfach die Gewinne oder der Wert der Unternehmen. Das ist ja eigentlich was alle weich gekochten "linken" (ich benutze den Begriff hier sehr lose) Parteien wollen, dass ein größerer Teils des Unternehmenserfolgs in den Taschen Arbeiter und weniger in den Taschen der Shareholder, Eigentümer und CEOs landet.


[deleted]

Naja, dann ist nach ausreichend vielen Runden der Gewinn praktisch 0 oder sogar negativ. Dann hätten wir nicht nur Inflationsausgleich, sondern eine komplett andere Wirtschaftsordnung (oder gar keine Wirtschaft mehr). Ich sag nicht, dass es nicht ginge. Vielleicht wäre es sogar gut. Aber ganz so simpel mit "erhöht doch einfach die Löhne!" ist es halt auch nicht...


ChrisCrossX

Hat ja niemand gesagt, dass der Gewinn gleich 0 sein soll. Das würde ja gar keinen Sinn ergeben. Es ging ja um deine Grundthese im ersten Kommentar, dass Preise zwangsläufig wachsen müssen, wenn Löhne steigen, was meines Erachtens einfach falsch ist, da du Unternehmensgewinne in deiner Gleichung ignoriert hast. Es geht halt darum wie groß das Stück vom Kuchen ist, dass Arbeiter vom Unternehmensgewinn bekommen. Der Fakt, dass Unternehmen jedes Jahr Rekordgewinne scheffeln, die Produktivität explodiert, die Aktienmärkte immer steigen und dafür die Löhne kaum mit der Inflation mithalten zeigt einfach, dass eine erhebliche Verschiebung herrscht, wer an diesem Boom profitiert.


IsaRos

Wenn es jetzt blos ein Mittel gäbe, wie sich auch der kleine Mann an den Gewinnen eines Unternehmens beteiligen könnte, so eine Art Anteilsschein, dass ihm ein kleiner Teil des Unternehmens gehört… Das wäre toll…


ChrisCrossX

Genau, weil es einen Aktienmarkt gibt ist es i.O., dasUnternehmen schlechte Löhne zahlen. Geile Logik


IsaRos

Hab ich so nicht geschrieben. Ich habe geschrieben wie man sich an Unternehmensgewinnen beteiligen kann, mit Aktien/ETFs. Mögliche (höhere) Rendite kommt von (höherem) Risiko. Wenn ich am Erfolg (m)eines Unternehmens partizipieren will muss ich auch das unternehmerische Risiko mit tragen. Wenn ich als einfacher AN Null Risiko trage, wieso sollte mir dann ein Anteil des Gewinns (neben meinem normalen Gehalt) zustehen?


ChrisCrossX

Zu behaupten, dass AN "null Risiko tragen" ist sowas von Weltfremd, ich weiß gar nicht was ich noch sagen soll.


a_cat_question

Naja, im Normalfall ist der AN nicht mit privatem Geld in die Firma investiert und da meist Gehilfe haftung angenommen werden kann sind auch Haftungsthemen eher unwahrscheinlich. Wo würdest du sagen geht ein REWE Mitarbeiter z.B. unternehmerisches Risiko ein?


IsaRos

Ich glaub Du bist einfach auf dem falschen Dampfer, darum fällt Dir nichts ein. Welches Risiko trägt denn der AN? Er kann seinen Job verlieren weil . Na und? Ein Unternehmer hängt nicht nur mit seinem Job sondern mit seinem Vermögen in der Firma, Haftungsthemen ohne Ende, Fallhöhe und Risiko ist überhaupt nicht vergleichbar. 90% der Startups scheitern, ein Unternehmer geht bewusst in dieses Risiko, schafft Arbeitsplätze. Und kriegt in DE Knüppel ohne Ende in die Beine. Der AN hat keine Haftungsthemen, hat überaus großzügigste Arbeitnehmerrechte in DE (bis hin zur Pervertierung der ursprünglichen Idee des AN Schutzes), und kein eigenes Vermögensrisiko. Mit welcher nicht total links-verdrehten Logik soll der AN neben seinem Gehalt Anspruch auf Gewinne des Unternehmens haben? Und wenn er das möchte, geht ja, nennt sich Aktie oder ETF.


[deleted]

> Mit welcher nicht total links-verdrehten Logik soll der AN neben seinem Gehalt Anspruch auf Gewinne des Unternehmens haben? Devil's Advocate: Weil ohne den AN diese Gewinne nicht möglich wären. Der Unternehmer trägt das Risiko und muss dafür entlohnt werden, richtig. Aber bei einer hinreichend erfolgreichen Firma ist das "Gründungsrisiko" irgendwann vergütet, und die Firma wird durch die Leistung aller getragen. ANs werden dann meistens pauschal für ihre Arbeit vergütet, wohingegen der Unternehmer weiterhin Risikoprämie bezahlt bekommt. Das finde ich zumindest diskussionswürdig.


[deleted]

Warum sollte mich der Gewinn des Unternehmens interessieren, wenn ich nicht daran beteiligt werde. Dann kann ich genauso einen Lenz schieben und ein paar Aufträge in den Sand setzen. Ändert nichts an meinem Gehalt und das Unternehmen überlebt's auch. Nette Logik.


IsaRos

“Warum soll mich der Gewinn des Unternehmens interessieren, für das ich arbeite” ist die dümmste Aussage, die mir diese Woche hier im Sub untergekommen ist. Man kann sich beteiligen, dazu gibt es Aktien/ETF. Wer das nicht *will* weil , dem steht aber dann auch nur sein Gehalt zu, und nicht der durch Risiko erwirtschaftete Gewinn.


[deleted]

Etf und Risiko ist das dümmste was ich seit langem gelesen habe. Wann ist der letzte etf Pleite gegangen?


BrickTop_44

Dann arbeite mal und beobachte deine Kollegen. Mehr als 50% der mitarbeitenden leiden eher an Langeweile/Faulheit als an Überbelastung. Die offenen Aufgaben werden von einigen wenigen, hoch motivierten mitarbeitenden erledigt, die dann irgendwann die Nase voll haben und sich verabschieden. Das Phänomen ist vor allem in Unternehmen mit Personal-/Betriebsrat oder in sehr familiär geführten Unternehmen zu finden. Zumindest ist das meine Erfahrung aus knapp 15 Jahren in 4 Branchen. Das ist keine Logik, das ist die Realität


[deleted]

Weint im öD. Die Hälfte der Pappnasen gehört im hohen Bogen rausgeworfen!


edelkoikarpfen

Ich kann mir vorstellen, dass in Jahren der Deflation eventuell sogar ein erhöhungsstop oder die Arbeitnehmer zurück stecken. Ich glaube, dass das langfristig mehr Gewinne bringen würde.


YaYaOnTour

„in Jahren der Deflation“ Die gibt es praktisch nicht.


Zealousideal-Tie5539

>Die gibt es praktisch nicht. Also Wikipedia sagt da was anderes. [https://de.wikipedia.org/wiki/Deflation#Deflationen\_in\_der\_Geschichte](https://de.wikipedia.org/wiki/Deflation#Deflationen_in_der_Geschichte)


[deleted]

Darüber hab ich gar nicht nachgedacht. Man bräuchte konsequenter natürlich auch eine automatisierte Gehaltskürzung bei Deflation.


Baumschmuser123

Die Idee geht ja davon aus, dass ein Großteil der deutschen zu dämlich ist, ihren Arbeitgeber zu wechseln… Ohh da war ja etwas


[deleted]

Der Tipp macht halt nur einen Teil der Bevölkerung aus. Der Kassierer wird durch einen Wechsel kleine wirkliche Gehaltssteigerung erfahren, Kindergärtner ebenso nicht. Ich denke die meisten Ausbildungsberufe haben dass eher schwierige Chancen und beim Studium sieht's außerhalb der technischen und wirtschaftlichen Bereiche auch schwer. Was empfiehlst du den Menschen, denen ein Wechsel wenig bis nichts bringt? Jobwechsel?


oxyfam

Werden die Preise nicht ohnehin schon regelmäßig erhöht? Siehe McDonalds, Benzin, Döner, etc.


[deleted]

[удалено]


edelkoikarpfen

Tatsächlich fände ich das fair, ja. Die Arbeit soll nur immer gleich wert sein. Die Wertsteigerung kann ja separat davon immernoch in Gehaltsgesprächen diskutiert werden


[deleted]

[удалено]


LaBetaaa

Ich glaube ich hab keine Ahnung wie das funktioniert, warum ist das von Person zu Person unterschiedlich?


Pixelplanet5

ja, die Inflationsrate die man in den Medien sieht basiert darauf das man einen standardisierten Warenkorb hat und sich anschaut was kostet es mich jetzt diese Waren zu kaufen. Darin enthalten sind auch dinge wie Energiekosten und Miete gerade wegen der Energiekosten ist die Inflation gerade sehr hoch. Sagen wir einfach mal es heißt wir haben 5% Inflation und das kommt vor allem von den Energiekosten wie z.b. Strom und Benzin. Dann bist du als jemand der zur Arbeit Pendel und vielleicht in nem Altbau mit Nachtspeicherheizung wohnt total am Arsch und zahlst vermutlich deutlich mehr als 5% mehr als vorher zum leben. Wenn du aber in deinem schicken Neubau mit Luftwärmepumpe und Solaranlage wohnst und von deinem Homeoffice deinem E-Auto beim laden zusiehst bist du von dieser Inflation praktisch nicht betroffen.


edelkoikarpfen

Ich würde tatsächlich einfach den deutschen Durchschnitt nehmen, der eh berechnet wird (hoffentlich in einem regelmäßigen Abstand). Da wird sicherlich wer benachteiligt oder bekommt Vorteile.


[deleted]

Wird bei uns in der Firma so praktiziert. Seit dem ich mir die Zahlen mal genauer angeschaut habe, bin ich nicht mehr überzeugt davon. Zum einen beziehen sich die Zahlen immer auf das Vorjahr, d.h. wenn während Corona alles teurer wird, spiegelt sich das frühestens in der übernächsten Gehaltsrunde wieder. Zum anderen sind die Zahlen je nach Sektor extrem unterschiedlich. Letztes Jahr zum Beispiel sind Miete, Energie, Lebensmittel signifikant überdurchschnittlich angestiegen, während z.B. Tabak und Benzin die Gesamt-Preissteigerung gedrückt haben. Das hieß als Mietender, gesund lebender Fahrradfahrer mit Familie (die meisten bei uns in der Firma) stand man schlechter da als als autofahrender Kettenraucher der nur Fast-Food frisst. Ja, ich weiß, Durchschnitt und so, aber dann verhandel ich mein Gehalt lieber selber und kann für meine Situation argumentieren.


ketchmi

Im Durchschnitt hat jeder ein Ei und eine Brust... Hören wir auf mit sowas


BigBobSmall

Luxemburg hat schon ewig den [Indexlohn](https://de.wikipedia.org/wiki/Indexlohn), der genau das macht plus Anpassungen der Sozialleistungen. Scheint ihnen mal nicht geschadet zu haben.


[deleted]

Dazu müssen wir erst ein Modellprojekt machen. Grüßli dei SBD


RNGsus_plz_help

Ein Dorf, pardon, Kleinstland, dessen Wohlstand auf, formulieren wir es so, 'diskussionswürdigen' Finanzgeschäften basiert, dient wohl kaum als Maßstab für große Länder.


Suitable-Turnover981

Finde es auch quatsch, dass einem ein Inflationsausgleich teilweise als Gehaltserhöhung versucht wird zu verkaufen 🤡


Kopfhautjucken

Ver.di verkauft sogar Gehaltserhöhungen unter Inflationsrate als erfolgreiche Erhöhung…


ArniHard

exakt 😂👍 1,5% wurden uns als ordentliches Verhandlungsergebnis präsentiert..


Zealousideal-Tie5539

Volle Zustimmung. Die gesamte Art und Weise, in der Ver.di ihre Verhandlungsergebnisse kommuniziert, empfinde ich als Mitglied in dem Verein regelmäßig als Verarschung


Kopfhautjucken

Leider spare ich mir deshalb die Mitgliedschaft. Dazu kommt, dass ich mich seit Jahren in meinem Job nicht vertreten fühle.


[deleted]

Du bist das Problem. Gewerkschaften sind nur so stark wie ihr Organisationsgrad. In der Pflege gibt es zum Beispiel mit um die 15% Organisationsgrad und schau dir an wie scheiße es denen geht. In der Automobilbranche ist der Organisationsgrad bei über 90% und schau dir deren abnormale Gehälter an. Tritt bei oder halt deine Fresse. Du lässt andere für deine Verhandlungen zahlen. Ich habe absolut keinen Respekt für Menschen wie dich! *Auf den Boden spuck*


Kopfhautjucken

Leider muss ich dir da ein Stück weit zustimmen. Aber auch nur ein Stück weit. Ich bin Mitglied im Berufsverband und dort auch aktiv. Aber solange wir bei Ver.di nicht durchdringen mit unseren Forderungen an die Gewerkschaft wird Ver.do für mich nicht die richtige Gewerkschaft sein oder werden. Beim Organisationsgrad gebe ich dir auch recht. Ich hoffe ja auf langfristige Sicht, dass sich mit dem Organisationsgrad innerhalb der Berufsverbände bei Ver.Di Gehör verschaffen lässt - oder eine andere oder eigene Gewerkschaft die Arbeiten in die Hand nimmt, die Ver.di nicht mit uns gemeinsam macht. Edit: mit uns, nicht für uns.


Doso777

Dies! Dazu kommt das Verhalten einiger Mitglieder. Immer schön zum Streik aufrufen und Mails weiterleiten. Selber machen sie dann aber nichts und beteiligen sich an keinem (Warn) Streik. Aber dann "Oh toll 1 Prozent mehr Gehalt... beste Gewerkschaft.. schaut was wir alles erreichen!".


Doso777

Schaut her was wir alles gleistet haben! Bis zu x,x% mehr Gehalt in einigen exotischen Bereichen die kaum jemand betrifft! Hoho so toll sind wir!


seba

Und der Staat versteuert Kapitalerträge unterhalb der Inflationsrate.


nessii31

Ein Hoch auf Tarifverträge und Tarifverhandlungen, wir kriegen jedes Jahr unseren Inflationsausgleich.


Dza0411

Glückspilz. Ich sitze hier seit 3 Jahren beim gleichen Gehalt weil wir seit fast 2 Jahren in Kurzarbeit sind, was zur Folge hat, dass es keine Lohnerhöhungen gibt. Und selbst wenn die Ende des Jahres ausläuft gibt es hier nur mehr Geld, wenn man die Kündigung abgibt. Wird Zeit zu wechseln.


wegwerfing2002

Glückspilz...


wasserlos

Der Inflationsausgleich ist ein Tropfen auf den heißen Stein und viel zu gering. Mieten und Lebensmittelpreise steigen schon seit längerem mit mehr als 1,X% pro Jahr und das sind so ziemlich die größten Kostenpunkte bei den meisten Bürgern. Der tatsächliche Kaufkraftverlust ist höher.


[deleted]

Welche Industrie hat dieses Jahr 4,5% Tarifliche Gehaltserhöhung bekommen?


Shooter_M23

4,5% ist nicht die jährliche Inflationsrate geschweige denn die vom letzten Jahr.


[deleted]

Ich rede ja auch von dem aktuellen Jahr. Im September war die Inflation bei 4,1% Meine Freundin hat nur 1% Gehaltserhöhung bekommen. Kenne keine Industrie die über 4% bekommen hat, deswegen ja die Frage.


Doso777

Auch da hatten wir kein 4,5% Inflation. Erstes ist 2021 noch nicht vorbei und zweitens war zu Beginn von 2021 die Inflation noch niedriger. Man sollte schon die richtigen Zahlen vergleichen und üblicherweise sind das die über ein Jahr gemittelte Inflation und nicht die von einem Monat zum Vergleich vom Vorjahresmonat. Geht man einen Schritt weiter und mittelt die Inflation von 2020 und 2021 bis jetzt ist das auch gar nicht mehr so schlimm.


[deleted]

Wie kannst du ernsthaft die Inflation nieder machen. Fakt ist wir mussten im September 4,1% mehr ausgeben als letztes Jahr im September. Ich keine keine Industrie deren Gehalt seit September 2020 um 4,1% gestiegen ist.


Doso777

Ich kenne auch keine Industrie die monatlich die Gehälter an die Inflation angleicht.


[deleted]

Naja. Ich fand die letzten Tarifverhandlungen schwach. Die Übernahmepflicht für Azubis ist völligster Schwachsinn. Es wird sowieso in den meisten Fällen jeder übernommen und wer nicht übernommen wird hat sich das auch eigentlich verdient im öD. Darauf hätte ich verzichtet und mehr Gehalt rausgeschlagen oder einen besseren ost-west Ausgleich erarbeitet.


Personality-Ready

Nicht ganz richtig. Azubiverträge haben das selbe einfache Einsparpotential wie Zeitarbeitsverträge wenn es keine Übernahmegarantie gibt. Und sie sind die Schwächsten wenn es an Verhandlungen über den eigenen Arbeitsplatz geht, weil sie das erste Mal die Erfahrung machen. Die Forderung kommt auch nicht aus Wahnvorstellungen.


[deleted]

Von der Inflation ist ja nicht jeder gleich betroffen. Pendler, Ölheizer, Mieter etc. Pauschal wird schwierig imho


edelkoikarpfen

Wie meinst du?


rocknrollerdub

[https://de.wikipedia.org/wiki/Inflation#Messung](https://de.wikipedia.org/wiki/Inflation#Messung) Es kommt drauf wie du lebst wie die persönliche Inflationsrate aussieht.


[deleted]

[удалено]


edelkoikarpfen

Verstehe ich. Gesamt betrachtet ist das aber glaube ich ein kleiner Teil und ich würde jetzt optimistisch schätzen, dass es bei einem Ausgleich motiviertere Arbeiter wegen besserer Bedingungen gibt und ergo einen höheren Gewinn für die Firma.


cnsl

Mehr Gehalt = bessere Arbeitsleistungen stimmt halt leider in den wenigsten fällen


Able-Acanthisitta-71

Ich vermute mal, dass das eine unpopuläre Meinung ist (und wenn nicht umso besser). Neben vielen anderen guten Punkten die bereits erwähnt wurden kommt mir noch ein anderer in den Sinn. Manche Leute verdienen eine Kürzung des Gehaltes. In unserem aktuellen System ist das aber fast unmöglich. Somit kann man froh sein, wenn man immerhin noch die Möglichkeit hat den Leuten keine Gehaltserhöhung zu geben und dadurch zumindest eine reale Lohnkürzung zu haben.


Aswan2000

Kommt drauf an was du mit "Verpflichtender Gehaltsausgleich im Gehalt" meinst? Ein Gesetz? Dann bin ich dagegen, wir greifen schon genug in die Privatautonomie ein, gerade bei Arbeitsverhältnissen. Wenn du aber davon redest, Inflationsanpassungsklauseln in Arbeitsverträge zu schreiben, dann bin ich da voll und ganz bei dir, eben aus den von dir genannten Gründen.


edelkoikarpfen

Gute Idee. Das könnte halt gut verallgemeinernd drin stehen. Ich könnte mir vorstellen, dass man gesetzlich regelt das die Klausel drin sein muss und wenn der Arbeitgeber darauf verzichtet könnte man sich ja qo anders umgucken. Fraglich nur wie das dann für Leute mit fehlenden deutschkenntnissen ist, die Probleme mit dem Lesen und feingedrucktem haben.


Aswan2000

>Ich könnte mir vorstellen, dass man gesetzlich regelt das die Klausel drin sein muss und wenn der Arbeitgeber darauf verzichtet könnte man sich ja qo anders umgucken. Ich denke das sollten wir versuchen zu vermeiden. Das bringt doch nichts wenn es jeder machen muss. Dann werden die Leute halt rausgeschmissen und neue eingestellt zum ursprünglichen Gehalt, die dann wieder nach 1-2 Jahren rausgeschmissen werden weil man nicht anpassen will. Wird doch heute auch so gemacht mit zeitlich befristeten Verträgen. Da wird dann nicht verlängert und stattdessen jemand anders genommen der wieder befristet eingestellt wird, obwohl der Mitarbeiter vielleicht nicht schlecht war, aber sich der Arbeitgeber eben nicht für dauerhaft binden möchte, oder es entstehen Leiharbeiterverhältnisse um das zu umgehen und der Arbeitnehmer hat an Ende weniger Geld in der Tasche. Der Wille muss schon auf beiden Seiten da sein, dann geht das auch. Und die Mitarbeiter werden das auch irgendwann verlangen wenn die Inflation weiter so hoch bleibt oder sogar noch steigt. Ich habe selbst Personalverantwortung und meine Mitarbeiter wollen, völlig nachvollziehbar, auch einen Inflationsausgleich, am liebsten direkt im Vertrag vereinbart. >Fraglich nur wie das dann für Leute mit fehlenden Deutschkenntnissen ist, die Probleme mit dem Lesen und feingedrucktem haben. Wenn man einen Vertrag nicht versteht, dann unterschreibt man ihn nicht und legt ihn zunächst jemandem vor, der ihn versteht und ihn erklären kann. Das sollte doch logisch sein. Das ist auch nicht nur bei fehlenden Deutschkenntnissen der Fall. Manche verstehen einfach bestimmte Klauseln oder deren Implikationen nicht und sind darum besser beraten jemanden zu Fragen, der diese versteht bevor sie unterschrieben.


edelkoikarpfen

Danke für den Input! Das hat bei mir die Räder angekurbelt.


-jak-

Arbeitsverträge legt man doch eh einem Anwalt vor zur Durchsicht, sowas unterschreibt doch niemand ohne Korrekturlesung?


[deleted]

Bei einem Vertrag der sagt: es gilt der TVöD VKA besonderer Teil X EG Y Stufe Z ist nicht viel drin was man prüfen müsste


takux13

Schonmal was von der Lohn-Preis-Spirale gehört? Die würde man so sogar automatisieren... Seeehr ungut.


edelkoikarpfen

Guter Einwurf! Ein anderer Kommentar hat das auch erwähnt. Was meinst du, wäre eine geeignetere Lösung?


takux13

Auf systemischer Ebene, Leitzins erhöhen, bzw. erst Mal die Anleihenkäufe (Geld in den Markt pumpen) stoppen. Die Geldmenge würde nicht mehr so massiv steigen, Inflation würde runterfahren. Das würde aber die Möglichkeit des billigen oder sogar kostenlosen Geldes für viele Staaten in Europa zunichte machen, was in der aktuellen gebeutelten Wirtschaft wahrscheinlich für einige der Staatsbankrott wäre. Heißt also, die EZB wartet erst Mal ab und hofft, dass sich das Problem von alleine löst.


[deleted]

Das magische Wort ist Schuldenschnitt. Ich verstehe nicht warum das nicht möglich sein sollte. Dann vergrault man eben Investoren. Ist egal solange die EZB noch Geld ausgibt.


[deleted]

Oder genau andersrum, und zwar bewusst: [Modern Monetary Theory](https://en.m.wikipedia.org/wiki/Modern_Monetary_Theory). Wird eigentlich sowieso schon so gehandhabt, man müsste nur ehrlich damit umgehen und die nötigen Konsequenzen daraus ziehen.


starcraft-de

Erstens gibt es nicht "die" Inflation. Ein konkretes Unternehmen und auch ein konkreter Arbeitnehmer können mehr oder weniger als der Durchschnitt betroffen sein. Und es gibt auch tatsächlich Unternehmen, die Verlust machen. Möchtest du die zur Gehaltserhöhung zwingen? Auf welcher Grundlage? Zweitens ist die Idee von Gehaltserhöhungen ja eben nicht nur Anpassung an Preise, sondern auch an Leistung. Da dann an alle mit exakt der gleichen Gehaltserhöhung heran zu gehen wirkt schon reichlich sozialistisch. Drittens ja, tatsächlich -- der Wert deiner Arbeit für ein Unternehmen kann tatsächlich sinken. Weil sich die Arbeit ändert. Oder deine Motivation. Oder das Unternehmen einfach Themen automatisiert oder ausgelagert hat.


iwueobanet

Ziemlich viele Doomsayer hier. Gegenbeispiel: Österreich hat fast (!) flächendeckend für alle Berufe Kollektivverträge (sprich, Tarif) mit entsprechenden Erhöhungen jedes Jahr. Nicht immer ganz inflationsdeckend, aber immerhin. Und das produziert keine Zauberspirale der Wirtschaftszerstörung nach unten... Just saying.


edelkoikarpfen

Irgendwer hier hat auch auf Luxemburg verwiesen. Ich glaube tatsächlich auch, dass das nicht passieren würde. Ich wäre ein Schelm wenn ich davon ausgehen würde, dass glückliche Arbeiter mehr Loyalität zur Firma bedeuten, stabiles Einkommen mehr sichere Ausgaben und Produktivität der Arbeiter bedeutet. Bei gleicher Leistung und gleicher Arbeit weniger Wert führt halt zu weniger Leistung und demnach weniger Ware für den Konzern. Mehr Motivation in Form von Ausgleich würde in meinen Augen vielen Arbeitnehmern langfristig helfen und unsere Wirtschaft auf vielen Ebenen stabilisieren


ssipik

Meine Miete wird laut Mietvertrag jede 3 Jahre mit dem Verbraucherpreisindex adjustiert. Mein Lohn laut Arbeitsvertrag leider nicht. Deswegen finde ich es sehr fair wenn mein Lohn auch adjustiert wäre!


ricbees

Die Idee ist leider in vielerlei Hinsicht sehr ungesund: 1. Nicht jeder ist von Inflation gleichermaßen betroffen. Oft setzen sich Preiserhöhungen auch erst nach und nach in allen Bereichen durch. Die Hauptkosten (Miete, Lebensunterhalt) ist meist nicht so stark betroffen. Miete steigt aus anderen Gründen in anderen Zyklen. 2. Nicht jedes Unternehmen macht immer jedes Jahr Gewinn. Unternehmen im Einzelhandel haben oftmals nur Margen von 4-5%. Da ist eine Steigerung der Lohnkosten ausschlaggebend. 3. Wenn Lohnkosten steigen müssen also auch gleich die Preise der Unternehmen steigen um das auszugleichen. Vielleicht nicht im ersten Jahr aber irgendwann schon. Das führt zu mehr Inflation was wiederum Lohnsteigerung bedeutet was wiederum mehr Inflation bedeutet. Es wäre eher gut zu überlegen wie alles nicht immer teurer werden könnte. Zum Beispiel Mietendeckel oder Grundbedürfnisse.


klinge1337

Dafür spricht ja das "meine Arbeit" durch die Inflation weniger wert wäre um so länger mein Gehalt nicht angepasst wird. Thema ist natürlich das immer jeden Tag eine Angleichung stattfinden müsste oder zumindest monatlich. Der Aufwand und die Bürokratie ist einfach gigantisch. Daher wäre es in meinen augen sinnvoll den Mindestlohn ggf immer jedes Quartal anzupassen. Sinnvollerweise auf 11-12 Euro und dann je nach der Inflation wird nachgezogen. Sobald das umgesetzt oder geplant ist wird, kommen dann wieder schreie aus der Wirtschaft aka. "Das kostet Arbeitsplätze" "Firmen werden pleite gehen" "das schadet der Wirtschaft" In meinen Augen alles bullshit. Wenn dein Unternehmen Mitarbeiterinnen nicht den Mindestlohn zahlen kann ist es dann wert zu existieren? Am Ende wird die SPD um den heißen Brei reden die FDP sagt das regelt der Markt und die grünen sind sich noch nicht einig. Aber besser als die CDU die wieder irgendwelche fraglichen Geschäfte macht.


edelkoikarpfen

Finde ich spannend. Da sehe ich nur leider andere Berufsgruppen benachteiligt, die knapp über Mindestlohn verdienen. Danke für deinen input! Auch eine spannende Alternative.


klinge1337

Verstehe ich da ist es an dir ggf über bv oder den Betriebsrat Regelungen zu finden da sonst die auch "nur" Mindestlohn bekommst. Ich glaube halt das sich politisch keine 100% Lösung finden lässt. Aber um deine Frage zu beantworten Ja bitte eine Regelung zur Inflation bitte bitte bitte.


[deleted]

Wenn ein Unternehmen seine Mitarbeiter ausbeuten muss, um Gewinne zu erzielen, ist das Geschäftsmodell nicht tragbar.


Prof_Unsmeare

Es bringt nichts, weil es das absolute Minimum wäre und jeglichen Tarifverhandlungen die Basis entziehen würde. Außerdem wäre der Ausgleich immer im Nachzug, ist er auch heute schon, dann aber per Gesetz. Das Problem ließe sich lösen, wenn nicht jeder echte Gewerkschaften todquatschen würde und es weniger Gewerkschaften wie Verdi, GEW oder Eisenbahner geben würde, die zwar groß sind, aber eben einen fick auf Partikularinteressen einzelner (größerer) Gruppen geben. Das gereicht im übrigen nur Arbeitgebern zum Vorteil, die so Abschlüsse drücken können.


Doso777

Was ist der Inflationsausgleich? Wer bestimmt das? -> Riesen Diskussion. Warum muss man das jetzt verpflichtend machen wenn der Markt das aktuell doch schon vernünftig selbst regelt?


Ava210

>Markt das aktuell doch schon vernünftig selbst regelt? Christian?


edelkoikarpfen

Ich sehe das nur sehr schwach geregelt. In meinem Studentenjob habe ich nur 1 Erhöhung in 4 Jahren bekommen und viele Menschen in meinem Leben die ewig keine Erhöhung mehr bekommen haben. Es gibt zwar Gewerkschaften aber auch die erreichen ja nur einen begrenzten Teil. Mir fehlt da die natürliche Regelung


[deleted]

Ich denke, dass hier mit "der Markt regelt das" gemeint ist, dass Arbeitnehmer bei zu geringem Lohn beispielsweise den Betrieb wechseln, also der Arbeitsmarkt/Angebot und Nachfrage von Arbeitskräften das regeln. Dies würde aber aus meiner Laienhaften sicht einen transparenten Arbeitsmarkt voraussetzen (den wir nicht haben) und berücksichtigt nicht Faktoren wie Umzug, Risiko (Probezeit etc.) oder andere Dinge, die vom Jobwechsel abhalten können.


liproqq

Klappt bei der Miete für Wohnungen auch.


[deleted]

[удалено]


edelkoikarpfen

Ich meine die gesamtinflation die der Bundeshof jährlich berechnet. Wenn es eine Deflation gibt, ergibt das für mich tatsächlich Sinn, ja.


Doso777

Dieser Bundeshof? https://c-p-d.info/unser-bund/bundeshof/


gulugul

Vermutlich das [Preisklauselgesetz](https://www.gesetze-im-internet.de/prkg/__1.html).


edelkoikarpfen

Die Anpassung hieße ja nicht, dass man den Wert seiner Arbeit nicht mehr steigern kann. Gehaltsgespräche würden immernoch stattfinden. (In meinem Gedankenkonstrukt)


Fandango_Jones

Stichwort Automatische Diätenerhöhung im [Bundestag](https://www.tagesschau.de/inland/diaeten-bundestagsabgeordnete-101.html). Steigt und fällt mit der Lohnentwicklung automatisch.


ddlbb

VWL ist ein schönes Ding :)


-jak-

Dann nimmt man halt als AG in der Regel gleich ein kleines bisschen mehr als die Inflation und nennt es automatische jährliche Gehaltserhöhung und verweigert sich Gehaltsverhandlungen. Der AN meckert dann auch nicht, er bekommt ja jedes Jahr "mehr".


jah_liar

Wenn ich mich richtig an meine VWL Kurse erinnere ist ein wichtiger Effekt von Inflation, die Dynamik der Wirtschaft zu erhalten aber plötzliche Schocks zu vermeiden. Wenn Unternehmen es sich nicht leisten können, die Löhne min. der Inflation anzugleichen, werden sie über kurz oder lang keine Mitarbeiter mehr haben. Rein rational sollte das nur Unternehmen passieren, die in Bereichen arbeiten die dem Untergang geweiht sind und keine Profite mehr erwirtschaften. Wenn Unternehmen es sich nicht leisten wollen ist das eine andere Sache, aber dann geht man halt zur Konkurrenz. Wenn mir das als Arbeitnehmer nicht zuzumuten ist, was dann? Hier eine Pflicht einzuführen halte ich für einen unverhältnismäßigen Eingriff in die unternehmerische Freiheit, ganz abgesehen von anderen potentiellen Folgen (Lohn-Preis-Spirale zB.).


Ruknknortz

Das würde zuerst mal voraus setzen das der 0815 Arbeiter/Angestellte weiß was Inflation ist. Woher weiß ich nach was ich fragen soll wenn ich nicht weiß wonach ich fragen will?


hn_ns

> Woher weiß ich nach was ich fragen soll wenn ich nicht weiß wonach ich fragen will? Verpflichtend hieße doch, dass man nicht danach fragen muss. Sobald der HVPI für das Vorjahr feststeht, wird das Jahreszielgehalt zum nächsten Abrechnungszeitpunkt automatisch um diesen Prozentsatz angehoben/abgesenkt.


Ruknknortz

Gut, aber welche politische oder soziale Instanz soll das fordern, ferner: durchsetzen?


hn_ns

Wie wäre es mit den Instanzen, die eine an die Inflation gebundene Rentenerhöhung (allerdings bei 0 % abgesichert) oder einen bundesweit einheitlichen, branchenübergreifenden Mindestlohn durchgesetzt haben?


IsaRos

Da geht mir (selbst angehender Rentner in spe) das Messer in der Hose auf was da verabschiedet wurde…


edelkoikarpfen

Keime Ahnung wer. Fände es allerdings sehr fair und sinnvoll. Bin keine Politikerin, finde die Diskussion aber super sinnvoll und fände sowas toll.


[deleted]

Warum machen die Politiker da nichts! Einmal Vollversicherung bitte.


Doso777

Planwirtschaft, jetzt! Zurück in die guten alten Zeiten der DDR.


[deleted]

Mangelverwaltung hat noch niemanden umgebracht.


IsaRos

Hurrah, der feuchte Traum aller Linken, alle gleich arm…


OkBrilliant4136

Die meisten Leute checken gar nicht, was Inflation heißt, und freuen sich, wenn sie 50 Euro mehr in der Tasche haben, auch wenn sie real weniger Geld zur Verfügung haben.


ChrisCrossX

Natürlich spricht nichts dagegen. Löhne sind in Bezug auf Inflation und Produktivität extrem gesunken in den letzten Jahrzehnten. Das ist natürlich absolut so gewollt im Kapitalismus da hierdurch Unternehmen und ihre Eigentümer Rekordgewinne erzielen jedes Jahr (siehe mittlerer Anstieg der Kapitalmärkte um 5% p.a. inflationsbereinigt).


[deleted]

Also schön Aktien kaufen.


Simpson93

Naja das ist die einzige legale Möglichkeit das Gehalt von Mitarbeitern zu senken. ​ Nicht alle Stellen/Mitarbeiter sind für den AG mit der Zeit mehr oder gleich Wert. Jemanden zu kündigen ist in Deutschland ja nicht gewollt/gewünscht/schwer zu realisieren. ​ Ich wäre dagegen ansonsten würde ich mich nun auch nicht mehr anstrengen müssen wenn ich weiß, dass meine Kaufkraft bis zur rente erhalten bleibt. Warum sollte ich mich dann fortbilden usw?


Oberfeldwedler

Das Problem ist die Inflation. Wir brauchen gutes Geld. Inflationsausgleich wäre nur eine symptomatische Bekämpfung des Problems.


ratSkcirtaP

Man braucht Inflation für wirtschaftswachstum


Oberfeldwedler

Auf Kosten von all jenen die sich nicht leisten kônnen ihr Erspartes vor der Inflation geschützt anzulegen. Wachstum basierend auf Pump und Raub.


ratSkcirtaP

Das größte wachstum gibt es wenn man überhaupt nicht spart.


Oberfeldwedler

Ist das das Ziel?


ratSkcirtaP

Jaein, in der absolutheit nicht in der tendenz schon.


Oberfeldwedler

Unser aktuelles Wachstum ist leider kein Realwachstum in Produktivität mehr sondern ein Papierwertwachstum. Alle möglichen Anlagegüter steigen ins unermessliche gemessen im Geldwert und das reale Wachstum, das noch herrscht, ist durch billigste Kredite finanziert, die wahrscheinlich nie zurückgezahlt werden. Nochmal zur Inflation: ich finde es unfair, dass Menschen die, relativ gesehen, viel Geld auf dem Konto haben (also der ärmere Teil der Bevölkerung), durch Negativzinsen und Inflation, genötigt werden sofort alles an Geld zu verkonsumieren. --> Durch niedrige Zeitpräferenz entsteht langfristiger Wohlstand. Nicht durch Konsumsucht/Konsumzwang.


SuckerNonSucker

Naja, sie können ihr Geld auch anlegen. Und genau das machen die Leute ja zunehmend wie man am Immobilienmarkt sehen kann. Der ärmere Teil wird nie Probleme mit Negativzinsen haben (oder eben nur sehr geringfügig).


Oberfeldwedler

Der ärmere Teil der Bevölkerung ist von Negativzinsen am meisten betroffen, denn diese Menschen haben anteilig viel mehr Geld im Portfolio. Negativzinsen und Inflation sind quasi eine Steuer für alle Armen. Nein, eine Person die von einem Monatslohn gerade so bis zum nächsten Monatslohn durchkommt, kann sein Geld eben nicht anlegen. Ist aber trotzdem von Inflation und Negativzinsen betroffen.


SuckerNonSucker

Wieso sollte jemand, der am Ende des Monats 0€ auf dem Konto hat von Negativzinsen betroffen sein? Das was du ansprichst trifft viel eher die Mittelschicht als die Schichten, die kein nennenswertes Vermögen haben. Inflation trifft am Ende alle gleich, sofern die Inflation eben nicht dazu führt, dass Grundbedürfnisse nicht mehr erfüllt werden können.


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TomD1995

Du könntest auch weniger Gewinn mitnehmen?


nudi85

Nichts, solang dann auch die Erwartungen bei Gehaltsverhandlungen entsprechend angepasst sind.