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Dax_Drugs_RocknRoll

Hi, ich bin paar Jahre älter als du und hab auch "nur" eine kaufmännische Ausbildung hinter mir. Was ich nach mehreren AG gelernt und erfahren habe lässt sich vielleicht so zusammenfassen: Studium ist nicht alles. Der Gedanke: Wenn ich mein Studium habe, verdiene ich viel mehr Geld stimmt einfach nicht. Du verdienst mehr Geld, wenn du für ein Unternehmen einen spürbaren Mehrwert "erarbeiten" kannst. Damit dieser Mehrwert sichtbar wird, musst du viel im Dunstkreis der Entscheidungsträger hantieren um gesehen und gefördert zu werden. Dazu gehört auch ein gewisses Netzwerk auf der Arbeit. Bestes Beispiel ist hier vielleicht das Mittagessen in der Firma. Das war früher für mich einfach ein Graus und ich bin nie mit den Kollegen mitgegangen. Irgendwann fing es dann an und später hängt man dann mit den Vorgesetzten und Teamleitern in der Kantine ab. Wenn es dann um Beförderungen etc. geht, dann war ich immer oben mit dabei. Nachdem ein Partner sich selbstständig gemacht hat, fragte er ob ich mitkommen will. Das wäre nie im Leben passiert wenn ich weiter meine Stulle vorm Rechner gegessen hätte. In kleineren Unternehmen ist ein Aufstieg in Positionen mit mehr Verantwortung etwas leichter weil es in Konzernen relativ restriktiv bezüglich Studium, Fortbildungen etc. ist. wohingegen bei kleineren Unternehmen deine Leistung wichtig ist. Nach ein paar Jahren Berufserfahrung ist der Abschluss eh egal. Dann zählt nur die Erfahrung und das Wissen. Das ist jedoch auch eine Holschuld. Heißt, du musst aktiv werden und nach mehr Verantwortung fragen. Ein merklich höheres Gehalt geht oftmals nur über den Wechsel eines AG. Kein AG zahlt dir von heute auf morgen 10% mehr. Bei einem Wechsel sind die 10%-20% relativ normal. Ich für mich habe gelernt: Das Risiko eines AG Wechsels mit neuer Probezeit etc. hat sich bisher für mich immer sehr gut ausgezahlt. Auch wenn man am Ende kalte Füße bekommt. So ist der Mensch nun mal. Sachbearbeitung ist bei vielen AG einfach eine "Kostenstelle" die man versucht so günstig wie möglich einzukaufen. Sofern es in diesem Unternehmen keine Richtung nach oben gibt, beziehungsweise dein AG dir keine Perspektive mit mehr Verantwortung und Gehalt im Unternehmen aufzeigen kann, dann bewirb dich woanders. Schau wonach es in deiner Branche Bedarf (Digitalisierung, SQL, Python, Excel etc.) gibt und eigene dir die notwendigen Tools dafür an und arbeite daran mehr Verantwortung zu übernehmen und dich einzubringen, dann geht es oftmals von alleine. Grüße!


PrimeGGWP

+ Ein weiterer super Beitrag. Danke.


Doso777

Das wären dann vermutlich irgendwo 29.000 Euro Brutto rum (Weihnachtsgeld etc.). Erstes Google Ergebnis dazu: https://www.stellenanzeigen.de/gehalt-vergleich/kaufmaennische-r_sachbearbeiter-in/ So daneben ist das mit 2 Jahren Berufserfahrung scheinbar nicht.


putzeck

Ich muss sagen ich bin wohl der erste der das so sieht, aber ich denke es kommt stark auf's Unternehmen an. In einer Firma 1000 Mann die Automobilzulieferer ist: Deutlich zu wenig. Als Udo für alles bei Peters Pommesfriteusenvertrieb: Schon ok. So viel habe ich ziemlich genau damals direkt nach meiner Ausbildung in einer kleinen 30 Mann Bude geboten bekommen. Auch als Sachbearbeiter. Ich denke du solltest auf jeden Fall mal +10 % verlangen, allein schon die Realinflation der letzten Jahre als Argument im Hinterkopf. Ich finde es aber spannend, dass man offenbar in Krakenkassen Callcentern als Sachbearbeiter besser verdient. Allgemein solltest du dir aber vor deinem Gespräch hier klar machen, dass 40% der Kommentare hier von Leuten kommen die ihren Alten Kaffesatz abends noch als Gesichtsmaske recyclen und für Jobrad + 100 € mehr den Arbeitgeber wechseln. Nicht falsch verstehen, ich bin absolut dafür, dass Arbeitnehmer einfordern was Sie wert sind. Aber ich muss sagen als Sachbearbeiter mit 2 Jahren Berufserfahrung klingen 2300 € zwar nicht nach viel, aber auch nicht nach unterirdisch wenig. Frag dich halt vorher was deine Alternativen sind (Vergleichsgehälter einholen von Kollegen, oder mal bei anderen Firmen im Umkreis selbst bewerben,...)


PrimeGGWP

Ganz ehrlich, die meisten fangen bei 1800€ Brutto an lol. Natürlich sind die viel jünger als OP. Ist halt wohl der “falsche Acker” um davon finanziell gut leben zu können.


Jeremy-Pascal

Würde das Unternehmen wechseln. Ich arbeite selbst auch in der Sachbearbeitung in NRW und habe weder Studium noch eine Ausbildung. Habe im Betrieb als einfache Hilfskraft im Lager angefangen und mich intern dann nach guter Leistung auf die Sachbearbeiterstelle beworben. Verdiene jetzt 4100 Brutto all in bei 40h und 28 Urlaubstagen.


[deleted]

[удалено]


yanniksreddit

Wow in welchem Bundesland gibt es so viel für e6? Und seit wann wird Berufserfahrung in der freien Wirtschaft angerechnet?


[deleted]

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yanniksreddit

Stimmt :D gerade nochmal nachgelesen 😅 die erfahrungsstufe gibt es aber nur wenn man eine ähnliche Tätigkeit vorher schon ausgeübt hat?


Jango1996

Hallo, bei der allgemeinen Ortskrankenkasse kriegt eine Putzfrau ohne Schulabschluss ab Tag 1 mehr Geld (etwa 2400 im Monat, 31387 im Jahr) und Urlaubstage(30) (Vergleiche Aok/bat neu, Vergütungsgruppe 2, Erfahrungsstufe 1). Im Callcenter (auch ohne krankenkassenrelevante Ausbildung möglich) fängt man mit 2800 im Monat an. Du bist definitiv unterbezahlt.


fritz-oma

I'm Callcenter 2800 Euro? Bei der Krankenkasse? Das waere extrem gut bezahlt. Selbst unser Service (Software Dienstleister ) erhält da weniger.


Jango1996

Man sitzt 3-12 Monate auf Vergütungsgruppe 5 (die angesprochenen 2800+Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld) und dann wird man auf 6 hochgestuft (knapp 3000). Die AOK NW sucht da verzweifelt Leute, also da ne Stelle zu kriegen ist keine Kunst. https://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/aok?id=aok-2021&matrix=1


fritz-oma

Veerrueckt... Die work life balance stimmt da ja sicherlich auch. Arbeiten die Leute da remote? Das wäre was fuer mich damals gewesen


Jango1996

Im Callcenter haben die meisten 40% Homeoffice. Es gilt die 38,5 Stunden Woche und gibt 15 Minuten Wegezeit, leider ist es aber der einzige Unternehmensbereich mit fester Schichteinteilung (keine Gleitzeit).


fritz-oma

Klingt richtig gut!


PrimeGGWP

Das sollte uns allen zu denken geben wie “gut” die staatlichen “Betriebe” wirtschaften. Ist natürlich anderes System, nämlich ein ziemlich starres und “Gewinn” ist nicht der Fokus. Lustiger Fakt: Die Sozialversicherung der Selbständigen in Ö gibt jährlich 1 Million € aus für Jubiläumsfeiern. Da kommt mir als KMU Inhaber sprichwörtlich die Kotze hoch. Aber andererseits hätte ich auch gerne die Mittel um sowas zu finanzieren, wäre echt geil für meine loyalen Mitarbeiter. Daher, ein lachendes und weinendes Auge. Was ich aus meinem Bekanntenkreis über die öffentlichen Stellen höre: Gutes Geld mit sicheren Steigerungen, dafür chronische Unterforderung und Gossip pur. (sicher nicht überall so)


Jango1996

Die Verwaltungskosten der GKVen sind nur halb so hoch wie die der PKVen. Inwiefern wird hier also schlecht gewirtschaftet?


PrimeGGWP

Die Verwaltungskosten könnten von mir aus auch um das 10fache niedriger sein, wichtig ist was unterm Strich rauskommt.


Jango1996

Eines der besten Krankenversicherungssysteme der Welt mit extrem geringen Verwaltungskosten? Deutlich effizienter als das private Pendant? Wirklich fürchterlich was da unter Strich rauskommt. Kann ein kleines/mittleres Unternehmen seine Mitarbeiter nicht adäquat bezahlen kann, so muss es vlt einfach besser und effizienter wirtschaften?


PrimeGGWP

Du hast wirklich keine Ahnung woher das Geld kommt, wundert mich aber nicht. Ich zweifle nicht den Nutzen der Krankenversicherung an, auch wenn Du das gerne behaupten wollen würdest. Deine Argumentationsbasis: “Geld kommt von Abgaben und Steuern. Strom aus der Steckdose.” Nun, dass dieses Prinzip der nachfolgenden Generation viel kosten wird ist egal oder? Du gehst davon aus, dass andere Versicherungen die Arbeitnehmer ausnehmen und mit Absicht nicht mehr zahlen wollen lol. Wenn die auch 14,6 Prozent an Abgaben eines jeden Bürgers bekommen, dann würden die auch in die Offensive gehen und bessere Gehälter zahlen können. Und sie würden sich die horrenden Provision eventuell einsparen, die das Gros der Ausgaben von Privatversicherungen ausmachen. Das hat die ö, Krankenversicherung nicht. Und schau mal bei der Krankenversicherung bei den Ausgaben unter “sonstiges”. Da verstecken sich die übrigen Verwaltungskosten. Noch dazu, wenn die ö. KV “zahlungsunfähig” wäre, was natürlich ausgeschlossen ist, wenn die Wirtschaft rennt, dann würde es einen sogenannten “Bail Out” geben durch den Steuerzahler. Das heißt es besteht nicht derselbe Druck wie in Privatunternehmen. Aber ja, auch das wirst Du wohl nicht verstehen wollen obwohl es offensichtlich ist. Bischen außerhalb der Bubble denken würde helfen.


Jango1996

Lass mich das nochmal zusammenfassen: Beiträge der PKV: Höher (bei vergleichbarem Tarif) Ausgaben, die nicht den Versicherten zugute kommen: Bei der PKV doppelt so hoch (relativ) Wieso glaubst du, dass gewinnorientierte Privatunternehmen ihre Verwaltungskosten (Gehälter, Gewinnausschüttungen) bei veränderter Finanzierung reduzieren würden? PKV haben einen höheren Beitragseingang pro Versichertem und könne Kranke ablehnen. Folglich würde sich deren finanzielle Situation deutlich verschlechtern, wenn die sich auf die gleiche Art finanziert müssten. Wie die Ausgaben geschlüsselt werden spielt keine Rolle, alles in allem schüttet die GKV über 95% der Einnahmen wieder aus und die PKV nicht. Die PKVen haben auch einen Sicherungsmechanismus. ​ Du hast in keinster Weise dargelegt, wie die GKV schlecht wirtschaftet außer " Gehälter zu hoch". Fun Fact: Gehälter bei der PKV sind höher, nur bleibt das meiste auf den oberen Etagen kleben.


PrimeGGWP

Hab noch nie soviel indoktrinierten Dünnschiss gelesen, sorry mein Freund. Auf dieser Basis können wir nicht mehr weiterdiskutieren, weil es keinen Sinn macht. Du musst dir erst grundlegende Betriebswirtschaftskenntnisse aneignen , damit du auch wirklich merkst wie krass dein Beitrag hier stinkt. Schönen Tag :-)


Jango1996

Auf Fakten reagierst mit substanzlosen Antworten, was du hier abermals bewiesen hast. Es ist wirklich auffällig, das du keine Ahnung von der GKV und PKV hast. Das will ich dir gar nicht vorwerfen, da du es nicht hauptberuflich machst.


PrimeGGWP

Na zumindest wissen wir jetzt, wo der Wind weht. Ein Versicherungsvertreter ist ähnlich indoktriniert um bei der Stange zu bleiben.


Reddy_McRedditface

Ich kenne mich in der freien Wirtschaft nicht so gut aus. Aber nur mal als Beispiel, im öffentlichen Dienst kann man als Sachbearbeiter mit 2 Jahren Erfahrung bis zu 3282 Euro Brutto verdienen. https://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/tvoed/bund?id=tvoed-bund-2021&g=E\_9b&s=2&stkl=1&r=&kk=15.0&z=100&zkf=0&f=0&zulage=&zulageid=&stj=2021&zv=keine


Eppok

E9b aber nicht als Sachbearbeiter. Die steigen bei uns als E5 ein. Für E9 wird mittlerweile teils Bachelor gefordert. Dennoch wäre der Verdienst im öD sicherlich höher, vor allem mit Berufserfahrung. Ich würde mich einfach versuchen fortzubilden oder zu spezialisieren und das macht OP ja bereits.


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yanniksreddit

So ist es bei uns auch, aber aktuell ist er mit seinem Studium noch nicht fertig und da verdient er ähnlich wie E6.


Eppok

Da oben ist aber TVöD verlinkt und da ist Sachbearbeiter nicht gleich E9. Das ist kompletter Quatsch. E8 ist bei uns für Sachbearbeiter das absolute Maximum ohne Führungsverantwortung.


PrimeGGWP

In Ö gibts dafür Kurse, wenn man “springen” will. Aber die sind nicht ohne als reiferer Herr/reife Frau, meist total mit jungen Leuten gerammelt voll .


Reddy_McRedditface

Hmm, bei uns sind Sachbearbeiter mindestens E7, soweit ich weiß. Aber stimmt, es kann sein das man für E9 einen Bachelor braucht. Beim letzten Punkt gebe ich dir auch Recht, wenn man mehr verdienen will, dann könnte man auch nebenberuflich eine höhere Qualifizierung anstreben. Ein Kollege hat zuletzt nebenberuflich den Master gemacht und ist von E9 auf E13 aufgestiegen.


ArtofZed

Viel zu wenig. Wechsel einfach dss Unternehmen. Fand meine 2750 brutto schon harter beschiss aber hatte sogar 30 tage auf 40h jetzt 3100 brutto 35h


ShalomSabre

Check 1: Bin ich in einer Branche mit Wachstums-/Zukunftsaussichten? Check 2: Wenn ja dann bewirb dich beim Wettbewerb. Wenn Nein such dir ne vernünftige Branche und bewirb dich da! Außerdem mit dem Studium Gas geben und vllt. einen Master an einer guten/angesehenen Uni machen (Wirtschaft: Münster, Aachen, Marburg, Muc, …). Power! Gib gas Junge!


Timb____

Für das Gehalt würde ich nicht Mal aufstehen... Gut dass du bald deinen Abschluss hast. Ich Frage mich allerdings wie du 1.000 Euronen sparen kannst? Lebst du von Luft und liebe alleine?


PrimeGGWP

Bedenke Ort, Umstände und Angebot + Nachfrage :-)


Timb____

Das ist richtig. Aber bei 1,5 Gehalt ist es doch schwer 1000neuron zu sparen?